SNR=S/N = (S+N)/N ? Oft wird in den technischen Daten zu Empfängern die Empfindlichkeit mit(S+N)/N angegeben. Eine Suche im Internet ergab dazu aber kaum Treffer, nur Ergebnisse zu SINAD und SNR oder S/R. In einem Dokument das DARC wurde zum Signal-Rauschabstand aber erwähnt, dass in der Praxis eher mit (S+N)/N gemessen wird. Also scheint es ja einen Unterschied zwischen SNR und (S+N)/N zu geben. In einem Forum bin ich dann aber auf folgende Aussage gestoßen: "S/N is probably actually refering to signal to noise ratio (SNR) which is actually (S+N/N) signal plus noise to noise ratio." Wie verhält sich das nun tatsächlich, ist SNR das Gleiche wie (S+N)/N ?
Wörtlich ist SNR = S/N. Praktisch kann man das Signal aber nicht ohne Rauschen messen, deshalb ist die Definition (S+N)/N praktikabler. Mathematisch ist der Zusammenhang (S+N)/N = (S/N)+1 Für große SNR ist der Unterschied zwischen beiden Varianten klein, ansonsten muss man gucken, auf welche Definition sich die Angabe bezieht.
ZF schrieb: > Für große SNR ist der Unterschied zwischen beiden Varianten klein, > ansonsten muss man gucken, auf welche Definition sich die Angabe > bezieht. Genau. Angenommen S/N ist gleich 10dB, was etwas über der Grenze der Sprachverständlichkeit liegt, so ist (S+N)/N gleich 10,42dB. Meistens wird bei der Bewertung der Empfängerempfindlichkeit der SINAD gemessen, also (S+N+D)/(N+D), wobei D der Anteil der nichtlinearen Verzerrungen ist.
Vielen Dank für die guten Erklärungen @ZF & Mario H. ! ZF schrieb: > Praktisch kann man das Signal aber nicht ohne > Rauschen messen, deshalb ist die Definition (S+N)/N praktikabler. Das dachte ich mir bei der Definition von SNR eben auch. Mario H. schrieb: > Genau. Angenommen S/N ist gleich 10dB, was etwas über der Grenze der > Sprachverständlichkeit liegt, so ist (S+N)/N gleich 10,42dB. Denke ich habe es verstanden. Ist zwar eine Kleinigkeit, aber ich habe es mal in den Taschenrechner getippt und ich komme auf ca. 10,41dB...Wenn ich richtig gerechnet habe?? :-) Danke für die Denkanstöße.
Mario H. schrieb: > Meistens wird bei der Bewertung der Empfängerempfindlichkeit der SINAD > gemessen, also (S+N+D)/(N+D), wobei D der Anteil der nichtlinearen > Verzerrungen ist. Meiner Erinnerung nach taucht SINAD vor allem bei FM auf. Dort entstehen bei schlechtem SNR zusätzliche Verzerrungen in nennenswerter Größenordnung. Bei AM-artigen Modulationen „verschwindet“ das Signal dagegen tatsächlich allmählich im Rauschen.
Jörg W. schrieb: > Meiner Erinnerung nach taucht SINAD vor allem bei FM auf. Dort entstehen > bei schlechtem SNR zusätzliche Verzerrungen in nennenswerter > Größenordnung. Bei AM-artigen Modulationen „verschwindet“ das Signal > dagegen tatsächlich allmählich im Rauschen. Bei vielen professionellen Empfängern ist die Empfindlichkeit tatsächlich als kleinster Signalpegel für einen bestimmten SINAD spezifiziert, z.B. 10dB oder 12dB. Gemessen wird das mit einer Klirrfaktormessbrücke. Wirklich eindeutig ist diese Angabe aber ohne Spezifikation der NF-Bandbreite, mit der Rauschen und Verzerrungen erfasst werden, nicht. Richtig ist natürlich, dass bei breitbandigem FM (mit Modulationsindex größer 2) mit abnehmendem Signalpegel auch Verzerrungen entstehen, da bei harmonischer Modulation die weiter vom Träger entfernten Spektrallinien geringere Amplituden haben (die n-te Linie hat die Amplitude J_n(m), wobei J_n die n-te Besselfunktion erster Art ist, und m der Modulationsindex). Schmalband-FM, bei der die Linien mit n>1 vernachlässigbar sind, verhält sich dagegen eher linear, d.h. ähnlich wie AM, SSB, VSB, etc.
Also wird bei Schmalband FM die Empfindlichkeit ohne Verzerrungen angegeben weil vernachlässigbar? Bei breitem FM dann SINAD um die zusätzlichen Verzerrungen mit einzubeziehen?
SNR schrieb: > Also wird bei Schmalband FM die Empfindlichkeit ohne Verzerrungen > angegeben weil vernachlässigbar? Nö, auch da wird üblicherweise SINAD angegeben – bzw. die Empfindlichkeit wird auf ein bestimmtes SINAD bezogen (12 dB habe ich so in Erinnerung).
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