Gestern hat es mich ordentlich durchgeschüttelt, als ich ein BNC-Kabel mit meinem Oszilloskop verbinden wollte. Ich habe schließlich die Ursache gefunden, eine gebrochene Erdschiene in der Mehrfachsteckdose. Ich frage mich, warum man die nicht aus einem Stück herstellt, sondern ein 8 und 12cm langes Stück zusammenklebt. Die "Quetschverbindung" am Schalter ist auch interessant.
Dietmar S. schrieb: > Ich habe schließlich die > Ursache gefunden, eine gebrochene Erdschiene in der Mehrfachsteckdose. Nein, die Ursache liegt in min. einem der angeschlossenen Geräte. Die gebrochene Schiene konnte nur die Wirkung nicht wie vorgesehen abmildern. > Ich frage mich, warum man die nicht aus einem Stück herstellt, sondern > ein 8 und 12cm langes Stück zusammenklebt. Damit die Kosten für diese Billigmachwerke um geschätzt 1,2..1,8 Cent je Stück sinken, in 100'000er Stückzahlen natürlich. Matthias
Vermutlich hast du eine 6-fach Steckdose. Da werden dann 2 Stück der Schienen eingesetzt wohingegen eine 3fach-Leiste nur eine bekommt.
Dietmar S. schrieb: > Gestern hat es mich ordentlich durchgeschüttelt, Das was Du gespürt hast ist der Ableitstrom der an den abgetrennten Schutzleiterteil angeschlossenen Geräte. Jedes Gerät hat heutzutage einen Netzfilter, der bei offenem PE einen kapazitiven Spannungsteiler darstellt. Am PE liegt dann die halbe Netzspannung an. Theoretisch sind bis zu 3,5 mA pro Gerät erlaubt. Praktisch haben die Y2-Kondensatoren meist 2,2 nF, das gibt ungefähr 300 µA.
Hab gerade noch einen gravierenden Mangel entdeckt. Die an die Kontaktleisten angecrimpten Drähte (auf dem linken Foto) sind alle lose und wackeln, aber so richtig mit Luft dazwischen. Das kann auch noch nie anders gewesen sein. Schmort dann unter Last schön vor sich hin... Es ist eine 5-fach-Steckdose "Made in Germany". Ich habe sie noch nicht lange in Benutzung, sie ist aber schon etwas älter, sonst hätte ich sie mal zum Hersteller geschickt. Es ist jedenfalls definitiv kein Verschleiß.
Die Beschädigungen an den Ummantelungen sind aber durch das öffnen entstanden ?
Dietmar S. schrieb: > Gestern hat es mich ordentlich durchgeschüttelt, als ich ein BNC-Kabel > mit meinem Oszilloskop verbinden wollte. Den Fall hatte ich auch mal. Ich bin zwar nicht durchgeschüttelt worden, aber ein deutliches Kribbeln war schon spürbar, wenn ich mit der anderen Hand einen geerdeten Gegenstand berührt habe. Erst habe ich das Oszi verflucht, dessen BNC-Buchsen nicht ordentlich geerdet waren. Dann stellte ich aber fest, der Fehler nicht im Oszi, sondern in einer Wandsteckdose lag, bei der der Elektriker einfach vergessen hatte, den PE-Draht anzuschließen. Jahrzehntelang hat das offensichtlich niemand bemerkt.
Holger L. schrieb: > Die Beschädigungen an den Ummantelungen sind aber durch das öffnen > entstanden ? Nein, schon bei der Produktion. Da hat das Gehäuseunterteil draufgedrückt. Da sind nochmal so Querstreben, die haben aufs Kabel gedrückt. Ich habe das Gehäuse zunächst rundherum mit einer Blechschere aufgeschnitten und dann die Verbindungen zwischen den Gehäuseteilen gekappt. Yalu X. schrieb: > Erst habe ich das Oszi verflucht, dessen BNC-Buchsen nicht ordentlich > geerdet waren. Ich auch und ich hatte schon befürchtet dass ich den Fehler nicht verlässlich feststellen kann, da er plötzlich weg war. Dann bemerkte ich dass die Erdkontakte in der Steckdose bei 2 Steckplätzen wackelten. > Dann stellte ich aber fest, der Fehler nicht im Oszi, > sondern in einer Wandsteckdose lag, bei der der Elektriker einfach > vergessen hatte, den PE-Draht anzuschließen. Jahrzehntelang hat das > offensichtlich niemand bemerkt. Im Haus meiner Schwester hat der Elektriker die Phase auf die Erde geklemmt. Von den Kontakten waren nur noch Metallperlen übrig, als meine Schwester den Stecker reinsteckte. Wie kann so was nur passieren, da muss man doch eigentlich völlig neben der Spur sein.
Ich hatte neulich eine ca. 15 Jahre alte Mehrfachsteckdose unter dem Tisch hervorgeholt, deren Plastikgehäuse mir beim Anpacken in der Hand zerbröselt ist. Die Mehrfachsteckdose war unter Strom, ich habe zum Glück nicht zu fest zugepackt. Das unter Strom stehende und dann freiliegende Innenleben konnte man dann staunend begutachten. Grusel....
Ich habe letzhin eine ~20 Jahre alte Wandwarze in einem Büro ersetzt weil das Gehäuse gebrochen ist. Beim Ausstecken blieb dann einer der Schukostifte stecken... Sehr unschön, auch weil man damit nicht rechnet und entsprechend das passende Werkzeug nicht parat hat.
Bei älteren Installationen in Häusern wurde gerne mal großzügig davon ausgegangen, daß Strom aus der Steckdose gefährlich ist, bzw. daß der Nutzer/Bewohner das weiß. Wenn man da von einer alten klassischen Nullung auf einen moderneren Sicherungskasten umgebaut hat oder so, kann das schon mal vorkommen, daß dann hinterher irgendwo Spannung anliegt wo sie nicht anliegen soll. Es wurde auch deutlich großzügiger mit der Auslegung der Kabelfarben umgegangen. Für die Licht-Wechselschaltung der Deckenlampe fehlt eine Ader? Ach Quatsch, grün-gelb ist ja noch da. Funktioniert Jahrzente lang prima, bis einer auf die Idee kommt, an dieser Leitung noch eine Steckdose anzuschließen. Da treten dann sehr merkwürdige Effekte auf, die aber auch erst auffallen, wenn man den PE braucht. Wandwarze rein, merkt man gar nichts. Heute muß alles 50mal abgesichert sein. Strom aus der Steckdose soll am besten noch nicht mal dann gefährlich sein, wenn irgend ein Doof dran leckt. Die heutige Jugend könnte noch nicht mal ein Warnschild "Vorsicht, Lebensgefahr" über Steckdosen korrekt interpretieren, wohl der einzige Grund warum die nicht schon Pflicht geworden sind. Die monatliche TÜV-Prüfung wird noch irgendwann in den nächsten Jahren per EU-Verordnung kommen, wenn man so gefährliche Anlagen im Haus betreibt, wo jemand zu Schaden kommen kann wenn er einen blanken Draht in das Loch reinsteckt.
Matthias S. schrieb: > Dietmar S. schrieb: > Ich habe schließlich die > Ursache gefunden, eine gebrochene Erdschiene in der Mehrfachsteckdose. > > Nein, die Ursache liegt in min. einem der angeschlossenen Geräte. Die > gebrochene Schiene konnte nur die Wirkung nicht wie vorgesehen > abmildern. > Richtig. Normaler Ableitstrom sollte niemanden durchschütteln. Mach eine DGUV 3 an am besten allen Geräten.
Dumdi D. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Dietmar S. schrieb: >> Ich habe schließlich die >> Ursache gefunden, eine gebrochene Erdschiene in der Mehrfachsteckdose. >> >> Nein, die Ursache liegt in min. einem der angeschlossenen Geräte. Die >> gebrochene Schiene konnte nur die Wirkung nicht wie vorgesehen >> abmildern. >> > Richtig. Normaler Ableitstrom sollte niemanden durchschütteln. Mach eine > DGUV 3 an am besten allen Geräten. Da habt ihr Recht, ich sollte die Geräte mal wieder überprüfen. Ich möchte gar nicht erwähnen, wie lange das her ist... Als Ursache habe ich aber schon das Oszilloskop selbst ausgemacht. Hab mir erst mal ein anderes hingestellt.
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