Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Brandschutz für Solarakku?


von Werner M. (werner-m)


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Hallo
Ich habe mir aus 520stk gebrauchten 18650er (13S40P) Li Zellen einen 
Solarakku gebaut.
Ich habe Hoffentlich an alle groben Sicherheitsvorrichtungen gedacht.
Balancer Thermoüberwachung unter und Überspannung, Sicherungen....
Das ganze verbaut in einem Rittal Schaltschrank.
Aber ein klein wenig sorge das etwas passiert bleibt halt doch.

Im Haus gibt es noch den "Heizöl" Raum die Öltanks wurden ausgebaut und 
der Raum ist leer. Er hat eine Brandschutztür und ist von innen aus 
Beton.
Sollen diese Räume Brennendes Heizöl aushalten?
Würde das reichen um vor einem Brennenden Akku zu schützen?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Werner M.,

Werner M. schrieb:
> Sollen diese Räume Brennendes Heizöl aushalten?

ich vermute, primär sollen Sie das Versickern von Diesel in's 
Grundwasser verhindern. Ob das Haus dank Brandschutztüren keinen Schaden 
nimmt, wenn tatsächlich ein paar tausend Liter Diesel brennen, wage ich 
zu bezweifeln.

> Würde das reichen um vor einem Brennenden Akku zu schützen?

Die Stadtwerke Hannover betreiben ein Kraftwerk bestehend aus ein paar 
hundert Akkus für Elektroautos.

Das Auftreten von Akkubrand ist Bestandteil des Betriebskonzepts. 
Holzregale und eine Absauganlage sollen verhindern, dass ein defekter 
brennender Akku die anderen entzündet.

Einen solchen Akku wie Du aus Gebrauchtware zusammenzubauen, halte ich 
für ein optimistisches Konzept, oder kennst Du die Vorgeschichte Deiner 
Zellsammlung?

Hast Du wenigstens einmal die Lastkurven der Einzelakkus bei typischer 
Entladung ermittelt?

Ich würde erst einmal die Versicherungsfrage klären.

Die "Jungfernfahrt" Deines Akkus würde ich draußen testen, am besten zu 
Ostern. Da fällt ein eventueller Brand nicht auf. :)

Basierend auf einer Neukapazität von 9Wh (3,7V*2,5Ah) hast Du die 
Kapazität von 5-10 Fahrradakkus installiert.

Ich konnte den Akkubrand in Hannover live aus einem Nachbargebäude 
verfolgen. Das folgende Video ist erst zu Ende des Brandes entstanden:

https://www.youtube.com/watch?v=TLhQZIR638U

Während des Brands war die Osterstraße auf einer Breite von ca 200m mit 
grauen Rauch eingenebelt, so dass es nicht möglich war, aus dem einen 
Teil der Straße den anderen einzusehen.

Ich wünsche Dir für die Zukunft beim Betrieb Deines "Mad 
Max-style"-Akkus eine brandfreie Zeit!

: Bearbeitet durch User
von Werner M. (werner-m)


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Also Mad Max-style gefällt mir ;)
Ich habe die Zellen alle einzeln einmal geladen entladen auf Kapazität 
und Selbstendladung geprüft und sortiert. Mit einigen Zellen welche 
nicht mehr so Top waren hab ich einige versuche gemacht. Mit dem 
erstaunlichen Ergebnis das die 18650 schon recht sicher sind.
Selbst ein Kurzschluss einer frisch geladenen Zelle lässt diese nur heiß 
werden. Keine Explosion kein Feuer.

von Michael B. (laberkopp)


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Werner M. schrieb:
> Sollen diese Räume Brennendes Heizöl aushalten?

Nein.
Sie sollen verhindern, daß ein Brand im Flur das Heizöl erreicht.
Sie verhindern leider nicht mal durch eine dichte Tür, daß ein 
eventueller Heizölbrand nach Verbrauchen des Luftsauerstoffs keinen 
Sauerstoff mehr hat, weil es meist der Raum ist in dem auch der Brenner 
stelt und extra für ihn gibt es grosszügige Zuluftöffnungen.

Werner M. schrieb:
> Würde das reichen um vor einem Brennenden Akku zu schützen?

Bei einem einzelnen wird Laden in eienr Kiste aus Sand, oder einem 
unbrennbaren Beutel empfohlen.
https://www.ebay.de/itm/113681969035
Ob das wirklich was nützt ? Ich glaube es verschlechtert das Verhalten 
eher, weil der Beutel wärmeisolierend ist.
Aber Sand klingt gut: Den ganzen Haufen Akkus mit trockenem Sand 
überschütten. Was das bringt ? Ausprobieren....

von Sebastian A. (seba)


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Du kannst mal nach Pyrobubbles suchen, nach dem Hersteller sollen die 
Akkubrände relativ gut löschen können....

von Werner M. (werner-m)


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Pyrobubbles
Lustiges zeug. Erinnert mich an die Perlit Schüttung welche ich als 
Dämmung im meinem Fußboden habe.
Grade mal Gegoogelt Perlit ist eine Art Vulkan Glas. Wird verwendet für 
Dämmung und Brandschutz.
Ok Also ich baue meinem Akku eine Kiste aus Feuerfesten Platten, diese 
Fülle ich mit Perlit und damit ich doppelt sicher bin packe ich diese 
Kiste in eine Weitere größere Kiste und fülle diese auch mit Perlit.
Vorteil Das zeug ist nicht so fein wie Sand und lässt sich gut mit einem 
Staubsauger wieder absaugen. Ein Sack Perlit kostet im Baumarkt glaub 
20€
Das ganze kommt dann mit Rauchmelder in den Ölraum.

Dazu werde ich aber die tage noch ein Paar Zellen Opfern und schauen wie 
sich das ganze so verhält.

von Oliver P. (Gast)


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Vielleicht würde auch ein ELIDE Fire Löschball helfen?

https://www.brand-feuer.de/index.php?title=L%C3%B6schball

https://www.youtube.com/watch?v=ACNoUJmjtFo

Den habe ich sogar schon mal in Schaltschränken gesehen. Aber ob der 
auch bei Akkus hilft? Ist halt nur Klasse ABC(E). Besser als nix auf 
jeden Fall.

von Der Andere (Gast)


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Werner M. schrieb:
> Fülle ich mit Perlit und damit ich doppelt sicher bin packe ich diese
> Kiste in eine Weitere größere Kiste und fülle diese auch mit Perlit.

Du machst also eine möglichst gute thermische Isolation um deinen Akku. 
Prima!
Finde den Fehler

von Werner M. (werner-m)


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Der Andere schrieb:
> Werner M. schrieb:
>> Fülle ich mit Perlit und damit ich doppelt sicher bin packe ich diese
>> Kiste in eine Weitere größere Kiste und fülle diese auch mit Perlit.
>
> Du machst also eine möglichst gute thermische Isolation um deinen Akku.
> Prima!
> Finde den Fehler

Das ist eben die Frage. Wenn es im inneren der Box zu Brennen beginnt 
gilt es möglichst zu vermeiden das das Feuer das Haus zerstört.

Bedenklich dabei natürlich die Erwärmung beim Laden / Endladen Das Gilt 
es zu Prüfen.

von oszi40 (Gast)


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> Löschball in Schaltschränken gesehen.

Es ist ein Unterschied ob man nur eine Kerze auspusten muß oder 1kg 
glühendes Akku-Material zu löschen hat. Da hilft nur viel Sand.

von Oliver P. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Es ist ein Unterschied ob man nur eine Kerze auspusten muß oder 1kg
> glühendes Akku-Material zu löschen hat. Da hilft nur viel Sand.

Deswegen habe ich ja auch die Klassen dazu geschrieben. Aber immerhin 
kann man damit ein brennendes Auto im Anfangsstadium löschen. Allerdings 
reicht das ja noch lange nicht für einen Akku.

Trotzdem wollte ich das Produkt mal einwerfen. Allerdings sind die so 
günstig, da könnte man auch mal testen was das Teil so löscht.

Zumindest würde ich sowas über den Schrank hängen. Man weiß ja nie, was 
alles so in der Nähe steht oder gestellt wird.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Werner M. schrieb:

> Im Haus gibt es noch den "Heizöl" Raum die Öltanks wurden ausgebaut und
> der Raum ist leer. Er hat eine Brandschutztür
Was für eine?
Eine E60-CSa  - also Feuerwiderstand 60 minutten, Rauchdicht und 
selbstschliessend?

> und ist von innen aus Beton.
Welche Decklage hat die Bewehrung?

> Sollen diese Räume Brennendes Heizöl aushalten?
Sie sind ein Kompromiss. Die Idee ist einen Brand so lange vom Heizöl 
fernzuhalten oder einen Brand im Heizölraum von übrigen Räumen 
fernzuhalten bis das Haus evakuiert ist. Danach darf das dann alles 
einstürzen und kontrolliert abfackeln.

> Würde das reichen um vor einem Brennenden Akku zu schützen?
Es würde dir wohl 60 min geben das Haus zu evakuieren.

von jemand (Gast)


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Mein Rat wäre:
Zur örtlichen Feuerwehr gehen und dort nachfragen, ob man gegen eine 
Spende in die Vereinskasse eine kleine Beratung machen kann.

Sonst wäre noch folgender Hinweis interessant:
Metallbrände sind ekelig, und mit normalen Feuerlöschen kaum in den 
Griff zu bekommen (oder eher gar nicht). Daher wäre ein spezieller 
Löscher für Lithium vielleicht eine gute Idee.

Sowas gibt es:
https://www.be-ettiswil.ch/de/metallbrand-und-lithium-loschgerat.html
Ein Schnäppchen ist es nicht, aber möglicherweise bekommt man sowas ja 
woanders günstiger.

von Schlumpf (Gast)


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jemand schrieb:
> Zur örtlichen Feuerwehr gehen und dort nachfragen, ob man gegen eine
> Spende in die Vereinskasse eine kleine Beratung machen kann.

Die erzählen dir dann, dass ein Akkubrand im Prinzip nicht gelöscht 
werden kann.
Brennende E-Autos werden teilweise in mit Wasser gefüllte Container 
versenkt und dürfen dort dann "abklingen".

von oszi40 (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> Brennende E-Autos werden teilweise in mit Wasser gefüllte Container
> versenkt und dürfen dort dann "abklingen".

Wasser könnte auch eine Art Brandbeschleuniger werden. Bei Elektrolyse 
bildet sich auch noch Wasserstoff...

von Karl K. (karl2go)


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Schlumpf schrieb:
> Die erzählen dir dann, dass ein Akkubrand im Prinzip nicht gelöscht
> werden kann.

Hier ist mal ein Gasauto abgefackelt - der Opa hat damit auf dem 
abgeerntetem Feld geparkt und der Kat hat das Stroh entzündet. Das hat 
stundenlang gebrannt, und die Feuerwehr stand auch nur drumrum und hat 
geschaut, dass sich der Brand nicht ausweitet.

Das ist also nicht auf E-Autos beschränkt.

von Gustl (Gast)


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von Werner M. (werner-m)


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Gustl schrieb:
> Brandneue Meldung:
Naja dort steht leider nicht ob Akkus brannten und was das Feuer 
ausgelöst hat.

Heute wollte ich gezielt einige Akkus abbrennen um die Perlitschüttung 
zu testen aber Pustekuchen. Ich habe einen 20P block zusammengebaut voll 
aufgeladen in eine Kiste verpackt, zu jeder Seite gut 5-10 cm Perlit und 
Kurzgeschlossen. Passiert ist nicht viel.
Der Block hat in der Mitte 98°c erreicht zwei meiner "Sicherungsdrähte" 
sind durch und mehr ist nicht passiert.
Eventuell werde ich morgen versuchen einen Ähnlichen Block durch 
Überladung an die Grenze zu bringen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael B. schrieb:
> weil es meist der Raum ist in dem auch der Brenner
> stelt und extra für ihn gibt es grosszügige Zuluftöffnungen.

Nein. Nicht zulässig.

von Bernd K. (prof7bit)


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Werner M. schrieb:
> Ich habe einen 20P block zusammengebaut voll
> aufgeladen in eine Kiste verpackt, zu jeder Seite gut 5-10 cm Perlit und
> Kurzgeschlossen.
> [...]
> Eventuell werde ich morgen versuchen einen Ähnlichen Block durch
> Überladung an die Grenze zu bringen.

Bevor Du alle vernichtest: Ich könnte 8 Stück gebrauchen.

von Werner M. (werner-m)


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Bernd K. schrieb:
> Bevor Du alle vernichtest: Ich könnte 8 Stück gebrauchen.

Kannst du abholen Region 38. Aber die sind alles andere als neu.

von Walter S. (avatar)


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jemand schrieb:
> Metallbrände sind ekelig, und mit normalen Feuerlöschen kaum in den
> Griff zu bekommen (oder eher gar nicht). Daher wäre ein spezieller
> Löscher für Lithium vielleicht eine gute Idee.

es handelt sich dabei nicht um Metallbrände.
Das Lithium liegt nur in einer Verbindung vor,
was brennt ist der Kunststoff des Elektrolyts.

Deshalb ist die Urban Legend "auf keinen Fall mit Wasser löschen" 
Nonsens.
Es gibt Versuche von irgendeinem Feuerwehrinstitut/Versicherung (bitte 
selber googlen) in der die besten Erfolge mit besonders viel Wasser 
erzielt wurden da sich so die Temperatur am besten runterkriegen lässt.
Mit Schaum kriegt man das Feuer kurzzeitig aus, wegen der hohen 
Temperaturen entzündet es sich aber wieder

von Karl K. (karl2go)


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Walter S. schrieb:
> es handelt sich dabei nicht um Metallbrände.
> Das Lithium liegt nur in einer Verbindung vor,
> was brennt ist der Kunststoff des Elektrolyts.

Kannst Du so oft wiederholen, wie Du willst - kapieren die Leute nicht.

Ich sag dann immer: Leute, bloß kein Kochsalz verschütten, da ist 
Natrium drin, das brennt schon bei Kontakt mit Wasser.

von Schlumpf (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Das ist also nicht auf E-Autos beschränkt.

Das E-Auto (Respektive der Akku) enthält aber die Energie, um das Feuer 
immer wieder zu entfachen.
Gas oder Benzin enthält natürlich auch Energie. Aber ist die Zündquelle 
entfernt, so kann sich das nicht erneut von selbst entzünden.

Ander sieht es bei einem Akku aus. Hier ist ein Kutzschluss die Quelle 
des Übels, an dem sich der Brand immer wieder erneut entfachen kann. Die 
Energie ist vorhanden und die "Zündquelle" in Form des Kutzschluss 
besteht weiter.

Also kann nur gekühlt werden, bis die im Akku gespeicherte Energie 
verheizt ist. Und das geht eben z.B. ein einem Wasserbad.

von Paul Felz (Gast)


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Werner M. schrieb:
> Ich habe die Zellen alle einzeln einmal geladen entladen auf Kapazität
> und Selbstendladung geprüft...

Bei 520 Stück eine reife Leistung. Wenn man für das Laden und Entladen 
einer einzigen Zelle 2 Stunden ansetzt (was knapp ist), ist man über 6 
Monate beschäftigt (bei 40 Stunden/Woche).

jemand schrieb:
> Mein Rat wäre:
> Zur örtlichen Feuerwehr gehen und dort nachfragen, ob man gegen eine
> Spende in die Vereinskasse eine kleine Beratung machen kann.

Wie die Beratung ausgehen wird, kann man sich denken.
-> alles, was nur einen Hauch an Brandgefahr birgt, ist zu unterlassen.

TO: Wie hast du die Zellen miteinander verlötet?
Löten oder punktschweißen?

von Werner M. (werner-m)


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Paul Felz schrieb:
> Paul Felz

Ja das hat etwas gedauert aber halb so wild. Ich habe 4 Stück der 4 fach 
Ladegeräte (Opus BT - C3100) Ein bis zwei mal am Tag Akkus tauschen. Das 
mache ich seit über einem Monat so ;)

Die Zellen habe ich miteinander Verlötet mit dünnen Dräten an eine Dicke 
Leitung zwecks Sicherung

von Bernd K. (prof7bit)


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Paul Felz schrieb:
> Wenn man für das Laden und Entladen
> einer einzigen Zelle 2 Stunden ansetzt (was knapp ist), ist man über 6
> Monate beschäftigt

Er schreibt ja nicht daß er es einzeln von Hand gemacht hat. 
Kapazitätstest kann ein übliches Ladegerät immer gleich 4 auf einmal und 
ohne daß man die ganze Zeit daneben stehen muß, und Leute die mit 
solchen selbstgebauten Powerbänken rumbauen haben nicht selten auch 
gleich mehrere davon. Und bei der Selbstentladung muss man auch nicht 
tagelang daneben sitzen, das tun die (wenn sie es tun) ganz von selbst.

: Bearbeitet durch User
von Schlumpf (Gast)


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Werner M. schrieb:
> Die Zellen habe ich miteinander Verlötet mit dünnen Dräten an eine Dicke
> Leitung zwecks Sicherung

Ich hoffe, die Zellen verfügen über Lötfahnen und du hast nicht mit nem 
200W Kolben direkt auf den Polen rum gebraten ;)

von Karl K. (karl2go)


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Schlumpf schrieb:
> nicht mit nem
> 200W Kolben direkt auf den Polen rum gebraten

Wo doch das Eis eh schon am Schmelzen ist...

Wie machen die das eigentlich beim Punktschweissen? Man sieht immer nur 
die Schweißpunkte auf den Fahnen, jagen die den Schweißstrom durch den 
Akku zur gegenüberliegenden Fahne?

von Bernd K. (prof7bit)


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Wie kommst Du eigentlich an die vielen gebrauchten Akkus? Hältst Du 8 
Stunden pro Tag Wache an einem Batteriecontainer oder hast Du 
irgendwelche örtliche Laptop-Handler an der Hand die Dir alte Akkus 
schenken?

von Schlumpf (Gast)


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Karl K. schrieb:
> jagen die den Schweißstrom durch den Akku zur gegenüberliegenden Fahne?

Klar, dann sind sie auch gleich geladen :)

Wieso hab ich grad das Bild eines armen Irren vor Augen, der mit nem 
Lötkolben in der Arktis rumstochert und ein leicht wahnsinniges Grinsen 
im Gesicht hat?

von Karl K. (karl2go)


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Schlumpf schrieb:
> Wieso hab ich grad das Bild eines armen Irren vor Augen, der mit nem
> Lötkolben in der Arktis rumstochert und ein leicht wahnsinniges Grinsen
> im Gesicht hat?

Keine Ahnung, ist Trump gerade in der Tagesschau?

von Werner M. (werner-m)


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Karl K. schrieb:
> ist Trump gerade in der Tagesschau?
ist der da nicht jeden Tag?
Die Zellen habe ich von einem befreundetem Recycling Betrieb. Allerdings 
nicht umsonst und gegen zusage das ich sie wenn ich damit durch bin auch 
dorthin zurück bringe.

von Schlumpf (Gast)


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500 Zellen a 10 Wh = 5kWh.
Das ist schon ne Ansage.
Und das noch mit Zellen aus dem Schrott, wo du nicht weißt, was die 
schon alles durchgemacht haben. Mechanischer Stress, Thermischer Stress 
und Tiefenentladung sind alles Faktoren, die ein Durchgehen des Akkus 
begünstigen.
Alles in Allem ein riskantes Unterfangen.
Ob dein Heizraum Stand hält, wenn dir das thermisch durch geht, weiß ich 
nicht. Der Qualm zieht dir aber definitiv durch die Hütte. Und 
Löschversuche mit nem üblichen Pulverlöscher sind da wahrscheinlich 
erfolglos.
Und die Versicherung wird sich vermutlich auch freuen,  wenn sie 
ermittelt hat, was da gebrannt hat.

Ich würde mir genau überlegen, ob mir das das Risiko wert wäre.

von hannes (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> 500 Zellen a 10 Wh = 5kWh.
> Das ist schon ne Ansage.
> Und das noch mit Zellen aus dem Schrott, wo du nicht weißt, was die
> schon alles durchgemacht haben. Mechanischer Stress, Thermischer Stress
> und Tiefenentladung sind alles Faktoren, die ein Durchgehen des Akkus
> begünstigen.

Deswegen ist meine Absicht schon das ganze so aufzubauen das es auch im 
Schlimmsten Fall nicht zu einer Katastrophe kommt. Zumal ich ja 
vermutlich deutlich mehr als 500 Zellen brauchen werde.

Also Experimente bezüglich Brand und Rauch verhalten. Ich habe jetzt 
einige „Kauflösungen“ gefunden welche die Akkus in Feuerfeste Boxen mit 
Abluft und Rauchfilter verpacken. Das verhindert zum einen das Offenes 
Feuer austritt und zum anderen das der Rauch abgeleitet werden kann.
Ich werde wie es Aktuell aussieht nicht alle Zellen gemeinsam verpacken 
sondern in möglichst kleine Einheiten Zb meine 13 Blöcke jeweils einzeln 
Feuerfest verpacken. Aber dazu stehen wie gesagt noch einige Tests aus.

Es gibt ja auch die Kauflösungen Aber auch dort sind lediglich die Li 
Zellen in Blech. Wenn da was schief geht gibt es auch keinerlei schutz

von Schlumpf (Gast)


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Das scheint ja ne größere Installation zu sein.
Eventuell kannst du in dem Zug auch nen Sprinkler über den Akkus 
anbringen.
Im Heizungskeller sollte sich der Schaden ja in Grenzen halten, wenn es 
da ne kleine Überschwemmung gibt.
Aber so könntest zumindest einen eventuellen Brand durch beständigens 
Kühlen in Schach halten, bis die Feuerwehr zur Stelle ist.

So ein Sprinklerkopf kostet ein paar Euro und aufputz ist eine 
Wasserleitung auch schnell verlegt.

von hannes (Gast)


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Das ist eine durchaus gute Idee. GGf plane ich noch eine Pumpe mit ein. 
Dabei müsste man aber das Wasser gezielt in die Akkukiste pumpen und 
nicht in den Raum.

Also das Aktuelle Konzept plane ich schon als Größere Anlage mit 
erweiterungs Potential um meine Solaranlage Welche Aktuell 9Kw hat aber 
wohl noch wachsen wird, komplett selbst zu verwenden. Ziel ist es 
natürlich die Stromrechnung drastisch zu senken. Da ich einige Server 
und diverse Infrastruktur 24/7 betreibe ist die Stromrechnung schon 
enorm.

Aktuell lade ich wieder einen 20P Block auf welcher jetzt in Perlit 
eingebettet in einer Fermacel Box liegt. Die Box habe ich Verschraubt 
und auf der Rückseite ein 100er Wickelfalzrohr mit einem Filfter (Ich 
denke Aktivkohle aber sicher bin ich nicht) angebracht.
Diesen block werde ich vermutlich morgen durch Überladung hoffentlich 
zum Zünden bringen.
Ich habe im Block, in der Perlit Schicht an Den Fermacel platten innen 
und außen und am Abluftrohr jeweils 18b20 angebracht und werde die Daten 
aufzeichnen.
Ich erhoffe mir daraus die Stärke der Reaktion besser einschätzen zu 
können um den weiteren Aufbau zu planen.

von Karl K. (karl2go)


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hannes schrieb:
> Filfter (Ich
> denke Aktivkohle aber sicher bin ich nicht)

Dir ist aber schon bewusst, dass Aktivkohle brennbar ist?

hannes schrieb:
> jeweils 18b20 angebracht und werde die Daten
> aufzeichnen.

Ich würde da ja eher ein Thermoelement mit reinstecken, geht immerhin 
bis 1200°C.

von Schlumpf (Gast)


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Hört sich so an, als würde das was Größere geben, wo du auch ziemich 
viel Arbeit rein steckst.

Dann wäre ggf auch zu überlegen, ob du im Keller einfach eine Art 
"Behälter" mauerst oder betonierst, wo die Akkus drin lagern. Der ist 
dann von sich aus schon mal feuerhemmend und kann bei Brand einfach 
komplett geflutet werden.
So hast du das Wasser nur da, wo du es brauchst.
Eventuell reicht dafür sogar ein über dem Behalter angebrachtes Fass 
oder alter modifizierter Boiler vom Verwerter mit der genau passenden 
Wassermenge. Somit läuft der Behälter nicht über.

Annahme: Es sind 5kWh im Akku gespeichert.
Wasser hat eine spezifische Wärmekapazität von 4,2kJ/kgK = 4,2kWs/kgK
Es sind 4,2kWs nötig, um einen Liter Wasser um 1k zu erwärmen.
Also ca 0.001 kWh pro Liter und Kelvin

Wenn das Wasser unter 80 Grad bleiben soll und im Vorratsbehälter 20 
Grad hat, dann muss das Wasser um 60k erhitzt werden.
Dafür sind dann 0,06kWh/Liter nötig. Bei zu "vernichtenden" 5kWh wären 
dann knapp 100 Liter Wasser nötig.

Kann man das so rechnen?
Ich denke eh, dass das das worst case Szenario ist. Sobald der 
Löschvorgang beginnt, werden die noch unbeschädigten Zellen so weit 
gekühlt, dass sie nicht durchgehen und die Kettenreaktion wird gestoppt. 
Weiterhin wird ja über die Mauern und den Boden Wärme an die Umgebung 
abgeführt..

Dabei entsteht aber ziemlich sicher H2. Wieviel und ob das zu nem 
zündfähigen Gemisch kommt, kann ich leider gar nicht abschätzen.
Aber vielleicht kann man dann den Raum auch zwangsbelüften. Schließlich 
gibt es ja keine offene Flamme mehr, wenn der Behälter komplett geflutet 
ist. Und damit sollte der Eingtrag von O2 in den Raum über die Belüftung 
unkritisch sein.

Spannendes Thema, so ne home-made-low-budget-Löschanlage :-)

von Karl K. (karl2go)


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Schlumpf schrieb:
> Es sind 5kWh im Akku gespeichert.

Aua! Auch so eine falsche Vorstellung wie das brennende Lithium.

Es ist nicht die gespeicherte elektrische Energie die da brennt. Es ist 
bei LiPos der Polymer, bei LiIon ohne Polymer (deswegen brennen die auch 
schlechter) das Graphit der -Elektrode, zusammen mit dem freiwerdenden 
Sauerstoff aus dem Metalloxid der +Elektrode. Wegen des freiwerdenden 
Sauerstoffs lassen sich die Brände auch nur durch Runterkühlen löschen, 
nicht durch Sauerstoffabschluss. Und wenn es richtig heiss wird, kommt 
dann noch ein Metallbrand, erstmal der Aluminiumhülle, zuwege.

Um rauszubekommen, wieviel Wärmeenergie da frei werden kann, musst Du 
rausfinden, welchen Mengen an brennbaren Materialien da verbaut sind.

von Schlumpf (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Aua! Auch so eine falsche Vorstellung wie das brennende Lithium.

Aua... nicht aufgepasst...
Denn wenn der gesamte Schnodder unter Wasser ist, brennt er nicht mehr. 
Die Temperatur bleibt unter der Flammtemperatur der verbauten 
Materialien. Also alles brennbare Material in der Zelle brennt nicht und 
setzt daher auch keine Energie frei.
Es verbleibt lediglich die Energie, die durch anhaltenden Stromfluss in 
den metallischen Anteilen Wärme erzeugt. Und das ist nun mal nur noch 
die gespeicherte elektrische Energie.

Voraussetzung dafür ist, dass das Wasser nicht verdampft und damit alles 
schön bedeckt bleibt. (Daher habe ich auch ganz bewusst die 80 Grad 
gewählt)

Karl K. schrieb:
> Um rauszubekommen, wieviel Wärmeenergie da frei werden kann, musst Du
> rausfinden, welchen Mengen an brennbaren Materialien da verbaut sind.

nö :-)


Aber ich hab was anderes raus gefunden:
Bei der Elektrolyse von Wasser unter IDEALBEDINGUNGEN benötigt man ca 
5kWh für die Erzeugung von 1m³ Wasserstoff.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserelektrolyse

Daher schätze ich das Thema "Gefahr durch Wasserstoff" auch als eher 
gering ein.

von Paul Felz (Gast)


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Werner M. schrieb:
> Ja das hat etwas gedauert ... Das mache ich seit über einem Monat so ;)

Habe das mal bei 24 Zellen veranstaltet, jeden Abend eine Zelle. Da hat 
man zu tun. Dann nochmal eine ähnliche Aktion, um die Selbstentladung 
einer jeden Zelle bei 70% Ladezustand über 3 Monate zu ermitteln.

Bernd K. schrieb:
> Und bei der Selbstentladung muss man auch nicht
> tagelang daneben sitzen, das tun die (wenn sie es tun) ganz von selbst.

Es geht darum, die Selbstentladung über einen längeren Zeitraum für jede 
einzelne Zelle zu ermitteln. Von selbst geht da gar nichts.

Schlumpf schrieb:
> Ich hoffe, die Zellen verfügen über Lötfahnen und du hast nicht mit nem
> 200W Kolben direkt auf den Polen rum gebraten ;)

Bei der Menge an Zellen wird er an einen kommerziell gefertigten Akku 
gekommen sein, die brät kaum keiner mit dem Löteisen zusammen.

Schlumpf schrieb:
> Ich würde mir genau überlegen, ob mir das das Risiko wert wäre.

Sehe ich ähnlich. Die Akkus würde ich lieber im Garten vergraben.

von Bernd K. (prof7bit)


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Paul Felz schrieb:
> Es geht darum, die Selbstentladung über einen längeren Zeitraum für jede
> einzelne Zelle zu ermitteln. Von selbst geht da gar nichts.

Doch das geht von selbst, daher der Name SELBST-Entladung.

von Bernd K. (prof7bit)


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Du könntest den ganzen Akku in einem gefüllten Wassertank betreiben.

von Rene F. (Gast)


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Das Brennen selbst kann man nicht verhindern

Segmentierung ist gut, kleine Einheiten, getrennt durch 
Feuerschutzplatten, Branderkennung und gute Lüftung.

Ich habe im Modellbaubereich schon einige LiPos beim Laden hochgehen 
sehen, wenn die aber in Ihrem Lipo Ladesack lagen, war das 
problematischste der Rauch und der ist giftig.

Allerdings sind RC Lipos im Gegensatz zu 18650 Zellen weich, inwiefern 
eine 18650 Zelle explodieren kann, keine Ahnung.

Du solltest nur dafür Sorgen, das ein Brand nicht auf andere Segmente 
übergreift und natürlich den Strom im Brandfall kappen.

Man könnte theoretisch den Raum mit Intertgas füllen, dann sollte nix 
brennen. Ob CO2 funktioniert, weiss ich nicht

Hm, ein Metallregal, mit Böden, Decken und Wänden aus Feuerschutzplatten 
könnte gut funktionieren, eventuell noch mit Zwischenwänden. Die 
Segmente seriell intern auf Systemspannung verschalten und die Segmente 
parallel zusammen.

Die Tür nach Innen auf Dichtheit überprüfen.

Manche schwören auch auf Fettbrand Löscher

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