Guten Morgen, ich habe den Eindruck, dass das Problem mit der Reichweite bei WLAN nie so richtig im Sinne der privaten Nutzer gelöst wurde. Jedes Jahr kommen noch schnellere Router mit fast schon absurden Geschwindigkeiten auf den Markt, aber die Reichweite scheint sich gefühlt eher noch verringert zu haben. Wenn die baulichen Gegebenheiten ungünstig sind, geht bereits im Raum nebenan nichts mehr. Die Antwort darauf lautet seit ein paar Jahren Mesh, aber das funktioniert genau wie MU-MIMO oder Beamforming offenbar längst nicht bei jedem. Ist das bescheidene Problem der Versorgung von 2 Etagen in einem Einfamilienhaus mit nur einem Router physikalisch schlicht nicht zu lösen, oder werden die Hersteller Opfer ihres eigenen Erfindungswahns, der sie zwingt, jedes Jahr neue unausgereifte Ideen zu präsentieren, anstatt die bekannten Reichweite-Probleme in Angriff zu nehmen? Man sollte ja meinen, dass es für einen Aufpreis entsprechend gute Empfänger-Schaltungen gibt, die auch noch weit entfernte Geräte zuverlässig empfangen können. Viele Router oberhalb von 300 Euro sind relativ groß und rundherum mit eindrucksvollen Antennen bestückt. Da fragt man sich, warum das zusammen mit Beamforming nicht bis in den hinterletzten Winkel reicht? Ich habe schon den Wechsel auf 5 GHz nicht verstanden, da sich meines Wissens nach die Funkwellen dort im Vergleich zu 2,4 GHz mehr wie sichtbares Licht verhalten und durch Materie stark gedämpft werden. Hätte man nicht besser im 2,4 GHz Band bleiben sollen und dort für eine weniger überlappende und insgesamt größere Kanal-Auswahl sorgen können? Viele Grüße Werner
Prinzipiell stimmt das alles. Bei WLAN vergisst man aber gerne mal, dass nicht nur der Router für die Reichweite sorgt, sondern auch immer das "Endgerät" ( auch Client genannt, glaube ich ). Die 5 GHz Technik macht in den eigenen 4 Wänden sicher nichts besser. Aber auch 2,4 GHz sind schon sehr ähnlich im Ausbreitungsverhalten. Wie überall in der Funktechnik gilt das Prinzip der guten Antenne. Wenn der Router z.B. mehr Sendeleistung ( als üblich ) hat, aber eine schlechte Antenne, dann hat das wenig Sinn. Dein Handy, Laptop etc. müsste dann nämlich auch mehr Sendeleistung bringen, damit das gesamte System mehr Reichweite hat. Ich habe mir z.B. einen kleinen WLAN Repeater mit einer guten Antenne modifiziert ( 4fach Patch von Huber und Suhner ). Seitem gibt es keinen Ärger über tote Winkel mehr.
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Die effektiv nutzbare Reichweite bei noch brauchbarer Rate bestimmt sich auch aus der Kanalbelegung und der Aktivität der Anderen. Der 2.4er Bereich hat eine größere Reichweite in Gebäuden, aber viel Konkurrenz auf den wenigen Kanalen. In der Studentenkaserne sieht die Bilanz also anders aus als im Villenviertel.
Werner schrieb: > Ist das bescheidene Problem der Versorgung von 2 Etagen in einem > Einfamilienhaus mit nur einem Router physikalisch schlicht nicht zu > lösen, Nicht jeder hat ein Einfamilienhaus mit 2 Etagen und deshalb muss bei der Verteilung von WLAN-Ressourcen darauf geachtet werden, dass für die breite Bevölkerung die Nutzung derselben gewährleistet wird. Stell dir mal ein Hochhaus/Plattenwohnungssiedlung vor, in der in jeder Wohnung mindestens ein WLAN-Gerät betrieben wird. Zu deiner 2,4 vs 5 GHz- Technik liest du mal diesen Link durch, der dir Aufschluss gibt über die Bandbreite und deren möglichen Übertragungsraten: https://www.welotec.com/de/5ghz-wlan Wenn du aber stolzer Besitzer eines solchen Heimes bist, hast du auch eine Fülle von Möglichkeiten dein Netzwerkzugang zu gestalten.
Hallo A.K. hat die direkte Auswirkung in der Praxis schon beschrieben. Leider sind Frequenzen ein beschränktes Gut und gerade im GHz Bereich aktuell wieder mal sehr hoch gehandelt (5G) Sowohl der 2,4GHz als auch der 5GHz Bereich sind kostenlos vergeben und werden was 2,4GHz weltweit genutzt. Das hat Vorteile (Gerätepreis) und Nachteile (Gerätepreis). Unlogisch? Nein denn weil weite Teile des 2,4GHz Bereichs nicht exklusiv für WLAN begrenzt sind, schon gar nicht weltweit, funkt dort alles was meint funken zu müssen - gegen diesen "Störnebel" muss dein persönliches WLAN ankommen. Auf 5GHz sieht es schon besser aus - aber leider hat das mittlerweile auch Tante Käthe und Opa Krause mitbekommen und nutzt ebenfalls fleißig diesen Bereich. "Hätte man nicht besser im 2,4 GHz Band bleiben sollen und dort für eine weniger überlappende und insgesamt größere Kanal-Auswahl sorgen können?" Leider nein - dafür müssten das Band erweitert werden (was wohl nicht geht) oder die Datenrate herunter gesetzt werden (das will keiner - WLAN ist sowieso schon lahm genug wenn man es sich mit anderen teilen muss). Leider benötigt eine hohe Datenrate eine hohe Bandbreite egal wie raffinierte man den Datenstrom bearbeitet und welche schwer nachvollziehbare und geniale Modulation man verwendet, nebenbei hat man immer irgendwie den Klotz alter Systeme mit am Bein - auch der WLAN Client von 2002 soll ja weiterhin nutzbar sein... WLAN ist leider für den einzelnen Nutzer gesehen sehr erfolgreich... Wenn auch ein ganz anderer Bereich: Genauso ist es mit einer Bahnlinie die auf einmal einen besseren Takt und mehr Komfort anbietet. Auf einmal hat man nicht mehr die Sitzbank für sich alleine, ist es nicht mehr angenehm still, findet der Fahrgastwechsel nicht mehr problemlos und schnell statt usw. ham
Werner schrieb: > Ist das bescheidene Problem der Versorgung von 2 Etagen in einem > Einfamilienhaus mit nur einem Router physikalisch schlicht nicht zu > lösen, Wer aus dem Kellerfenster blickt, hat nur einen sehr kleinen Horizont. Dein Router auch. Suche Dir einen Besseren Ort. Jede zusätzliche Kiste verbraucht Strom und Bandbreite.
> MU-MIMO oder Beamforming
Bei diesen Techniken versucht der Router kontinuierlich das
Strahlungsprofil nachzuführen, was zu stark schwankenden
Empfangsbedingungen führt.
In der Praxis führen derlei Finessen dazu, daß bei Vorhandensein
mehrerer Router im Haus die Endgeräte sich nicht entscheiden können, mit
welchem Router sie eine Verbindung aufbauen sollen. In der einen Sekunde
'gewinnt' Router A, eine halbe Minute später hat Router B sein Profil
nachgeführt und das Endgerät bricht die Verbindung zu A ab, um sich auf
B einzuloggen....
Als Benutzer ist der Spaß quasi vorprogrammiert ;-)
Werner schrieb: > Guten Morgen, > ... > Ist das bescheidene Problem der Versorgung von 2 Etagen in einem > Einfamilienhaus mit nur einem Router physikalisch schlicht nicht zu > lösen, oder werden die Hersteller Opfer ihres eigenen Erfindungswahns, > der sie zwingt, jedes Jahr neue unausgereifte Ideen zu präsentieren, > anstatt die bekannten Reichweite-Probleme in Angriff zu nehmen? > ... Das liegt auch an der überzogenen Erwartung der Nutzer, wenn sie z.B. glauben, mit ihren mickrigen Antennen im Smartphone in der Handfläche noch 3 Räume weiter surfen zu können. Ich sage z.B. meinen (Privat)Kunden: 50qm, eine Wohnebene. Alles weitere ist Bonus. Bei Geschäftskunden gibt's da eher weniger Diskussion. Das kann aber in einem Fachwerkhaus natürlich noch viel schlechter sein, nach der 2 Wand ist da nämlich häufig schon Schluß. Hinzu kommt (wie schon weiter oben angedeutet) die Kanalbelegung im urbanen Umfeld. Und der Entscheider, wo eingebucht wird, ist der WLAN-Client (im ungemanagten Netz). Grüße Michael
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Michael W. schrieb: > Das kann aber in einem Fachwerkhaus natürlich noch viel schlechter sein, > nach der 2 Wand ist da nämlich häufig schon Schluß. Auch ohne Fachwerk kann schnell Schluss sein, weil die direkte Linie zählt. Wenn eine bestimmte Verbindung diagonal durch 3 Wände geht, kann es sein, dass es auch im Ziegelbau bereits 5m weiter zwar mit 2,4 GHz noch gerade so funktioniert, mit 5 GHz aber nicht. Wobei manche der heute recht verbreiteten Trockenbauwände auch nicht viel besser abschneiden als eine Stahlbetondecke.
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