Heyho zusammen, ich stehe hier etwas auf dem Schlauch. Wie dem Datenblatt einer Feinsicherung (träge, jedoch gleiche Informationen wie bei flinken, superflinken usw. Sicherungen) zu entnehmen ist, haben die einen (maximalen) Spannungsabfall. Wie kann ich das verstehen? Okay, die haben sicherlich einen nicht zu vernachlässigenden inneren Widerstand aber der Spannungsabfall hängt doch davon ab, was sonst noch (wir gehen mal von Reihenschaltung aus) alles an der Leitung hängt. Wenn beispielsweise ein Widerstand an der Leitung hängt, der 100 mal größer ist als der der Sicherung und ich eine Gesamtspannung von 6 V anliegen habe, fallen doch nie 600 mV ab (oder bei flinken sogar 1500 mV). Soll das vielleicht heißen, dass maximal 600 mV abfallen können (was letztlich evtl. auf den resultierenden Strom zurückführt) und bei Spannungen darüber brennt die Sicherung durch? Gruß Lampe
Radio Eriwan sagt, Deine Sicherung geht kaputt wenn der Wert überschritten wird.
Lampe schrieb: > Soll das vielleicht heißen, dass maximal 600 mV abfallen können (was > letztlich evtl. auf den resultierenden Strom zurückführt) und bei > Spannungen darüber brennt die Sicherung durch? Das ist die Erklärung. Es steht ja noch "max." dabei. Der Spannungsabfall hängt vom Strom durch die Sicherung (und deren Strombemessungswert) ab, schließlich braucht man zum Schmelzen des Drahtes eine gewisse Leistung.
Spannung oder Strom, was wird den Draht der Sicherung, wohl zum glühen bringen?
Natürlich haben Drahtsicherungen einen Soannungsabfall, es ist ja ein leichtschmelzender Draht hihen Widerstands drin. Je mehr Strom fliesst, um so grösser der Spannungsabfall, um so höher die Verlustleistung, und irgendwann schmilzt er dann durch. Der maximale Spannungsabfall im Datenblatt bezieht sich auf den Nennstrom. Bei höherem Strom (der aber nur sehr kurzfristig fliessen kann) kann er höher sein. Er kann aber nicht auf Dauer höher sein, weil dann ja die Sicherung durchbrennt. Die maximale Spannung (250) bezieht sich auf die maximale zu trennende Soannung
Lampe schrieb: > Soll das vielleicht heißen, dass maximal 600 mV abfallen können (was > letztlich evtl. auf den resultierenden Strom zurückführt) und bei > Spannungen darüber brennt die Sicherung durch? Deine Sicherung ist spezifiziert für einen bestimmten maximalen Strom I. Des Weiteren weist sie einen Ohm'schen Widerstand R auf. Fließt der maximale Strom über die Sicherung, so fällt an ihr die Spannung U=R*I ab. Deine Schaltung muss dafür ausgelegt sein, dass sie auch funktioniert, wenn sich ein Spannungsabfall an der Sicherung einstellt. Funktioniert die Schaltung trotz maximalen Spannungsabfall, wird sie bei geringerer Stromaufnahme auch noch funktionieren. Funktioniert Deine Schaltung dann nicht, kann es immer noch sein, dass sie bei geringerer Stromaufnahme so wenig Spannungsabfall an der Sicherung verursacht, dass sie eventuell doch noch funktioniert. Ist Deine Schaltung also "auf Kante genäht", musst Du explizit nachrechnen, ob bei der maximalen Stromaufnahme Deiner Schaltung (die unter dem Maximalstrom der Sicherung liegt) der Spannungsabfall noch tolerierbar ist.
Lampe schrieb: > haben die einen > (maximalen) Spannungsabfall. Wie kann ich das verstehen? Hat mit dem Widerstand der Sicherung und ihrer Auslösecharakteristik zu tun. Schau dir den Widerstand der Sicherung an und rechne mal den Strom aus, der da fließen würde, wenn die Sicherung diese Spannung sieht. ;) Und ja, wenn die Spannung über der Sicherung steigt steigt auch ihr Stromfluss. Ist dir bei dem Datenblatt nicht aufgefallen, dass der maximale Spannungsfall über der Sicherung mit dem steigenden Auslösestrom fällt? ;) Um hier dein Beispiel aufzugreifen: 600 mV hat die Sicherung mit 50 mA Nennstrom. Und die Sicherung mit 500 mA Nennstrom darf nur noch maximal 210 mV sehen. Sieht die Sicherung mehr Spannung löst sie aus, heißt aber auch, dass da entsprechend dann Strom fließt. Der Spannungsfall über der Sicherung ist in erster Linie vom Strom abhängig und dieser davon, was hinter der Sicherung geschaltet ist. ;)
Cool, danke für die Antworten. In meinem Fall will ich ein ESP8266 Board absichern. Ich weiß, dass das Board beim Resetten maximal 450 mA für einige Millisekunden aufnimmt. Habe zurzeit eine flinke Feinsicherung verbaut mit 630 mA Nennstrom. Jetzt hab ich mir überlegt, dass ich eine mit 200 mA nehme, DENN: die Sicherungen lösen erst bei 2,75 * Nennstrom sofort aus (bei Strömen darunter kann das schon mal eine halbe Minute dauern und nur wenig über dem Nennstrom noch viel länger). Jetzt kommt das Problem: ich speise das Board mit 4 AA Batterien und ich weiß, dass die (auch bei Kurzschluss) irgendwann nur noch so wenig Strom liefern, dass z.B. die 630 mA Sicherung nicht mehr auslöst (da sie ja erst bei 2,75 * Nennstrom schnell genug auslöst). Natürlich will ich nicht, dass bei Kurzschluss irgendwas ankokelt (was ja im Fall mit Nennstrom von z.B. 1 A, wo die Sicherung nicht auslöst, passieren könnte). Ich hab eine Sicherung mit 200 mA Nennstrom im Visier (mit maximalem Spannungsabfall von glaube ich 1200 mV und sicherem Auslösen bei 2,75 * 200 mA = 550 mA). Das Board resettet sich jede Minute einmal. Was meint ihr? Ist die 200 mA Sicherung die bessere Wahl (man bedenke aber, dass sie beim Resetten immer kurz vor ihrem Nennstrom läuft - bei Normalbetrieb des Boards mit 80 mA)?
Oder um es anders auszudrücken: schadet das wiederholende "Über-Nennstrom-Ziehen" der Sicherung oder interessiert die das überhaupt nicht?
Lampe schrieb: > In meinem Fall will ich ein ESP8266 Board absichern. Falscher Ansatz! Sicherungen sichern nur die Leitung und Quelle DAVOR ab. Da eignen sich Polyfuse besser, so einen Überstrom abzuschalten. Lampe schrieb: > Oder um es anders auszudrücken: schadet das wiederholende > "Über-Nennstrom-Ziehen" der Sicherung oder interessiert die das > überhaupt nicht? Kommt drauf an. Sicherungen fallen des öfteren auch einfach mal so aus. Also besser werden sie dadurch sicher nicht.
Teo D. schrieb: > Falscher Ansatz! Sicherungen sichern nur die Leitung und Quelle DAVOR > ab. Echt? Aber wenn jetzt beispielsweise der ESP 1 A über einen GPIO abgibt, weil das an diesem Pin angeschlossene Gerät einen Fehler hat, löst die Sicherung aus und schützt den ESP und das Gerät vor Überhitzung, oder nicht? Teo D. schrieb: > Da eignen sich Polyfuse besser, so einen Überstrom abzuschalten. Wieso eignen sich PTC besser?
Lampe schrieb: > Ist die 200 mA Sicherung die bessere Wahl Bei der genannten Last ist sie vollkommen idiotisch unterdimensioniert.
Lampe schrieb: > Wieso eignen sich PTC besser? Vergleiche die Auslösekarakteristik. PTCs reagieren schon nach einer gewissen Zeit, wo sich eine Schmelzsicherung noch überhaupt nicht drum schert. Schmelzen -> Kurzschluss, Thermisch -> Überstrom
Teo D. schrieb: > Vergleiche die Auslösekarakteristik. PTCs reagieren schon nach einer > gewissen Zeit, wo sich eine Schmelzsicherung noch überhaupt nicht drum > schert. Kannst Du das mit Datenblättern belegen? Ich gehe bislang davon aus, dass PTC-Sicherungen (z.B. Markenname Polyfuse) deutlich langsamer als Schmelzsicherungen sind.
Manfred schrieb: > Bei der genannten Last ist sie vollkommen idiotisch unterdimensioniert. Ja, das hab ich auch gerade festgestellt. Vor allem ist der Spannungsabfall ja nochmal deutlich größer, wenn mehr als Nennstrom gezogen wird. Demnach könnte der ESP eventuell gar nicht resetten, da er zu wenig Spannung abbekommt. Teo D. schrieb: > Vergleiche die Auslösekarakteristik. PTCs reagieren schon nach einer > gewissen Zeit, wo sich eine Schmelzsicherung noch überhaupt nicht drum > schert. Ja, hab ich mir gerade angeschaut, danke. Naja bei Überstrom is das Board eh hinüber und die 1 A werden es wahrscheinlich nicht zum Abfackeln bringen (höchsten es raucht ein SMD Teil ab und dann is der Stromkreis eh unterbrochen) oder könnt ihr mich da eines Besseren belehren?
Lampe schrieb: > will ich ein ESP8266 Board absichern. > ich speise das Board mit 4 AA Batterien Wozu ? Eine Sicherung schützt nicht das Gerät, sondern die Zuleitung bei Defekt des Geräts vor brandgefährlicher Überhitzung. Die ist bei dir mangels Leistungsfähigkeit der Quelle sowieso nicht zu befürchten.
MaWin schrieb: > Eine Sicherung schützt nicht das Gerät, sondern die Zuleitung bei Defekt > des Geräts vor brandgefährlicher Überhitzung. Aber wenn jetzt beispielsweise der ESP aufgrund eines Fehlers 1 A zieht, überhitzt dann nicht dieser auch, wenn da Bauteile drauf sind, die die 1 A nicht vertragen?
Lampe schrieb: > überhitzt dann nicht dieser auch 1.Oft schmilzt Silizium schneller als Deine Sicherung. 2.Eine zu schwächliche Schmelzsicherung glüht bei jeder Gelegenheit und verzundert bald wie Deine Lötkolbenspitze. Dann wird der Sicherungsdraht immer dünner ...
Lampe schrieb: > Aber wenn jetzt beispielsweise der ESP aufgrund eines Fehlers 1 A zieht, > überhitzt dann nicht dieser auch, wenn da Bauteile drauf sind, die die 1 > A nicht vertragen? Nein, das, was dann 1A "zieht" ist ja schon hinueber! Gruss Chregu
oszi40 schrieb: > 1.Oft schmilzt Silizium schneller als Deine Sicherung. D.h. ich muss mir jetzt keine großen Gedanken machen, dass das Board abfackelt (wenn ich mal nicht neben dransteh)?
Christian M. schrieb: > Nein, das, was dann 1A "zieht" ist ja schon hinueber! Okay, aber höchstwahrscheinlich thermisch zerstört, also zu heiß geworden, richtig?
Lampe schrieb: > höchstwahrscheinlich thermisch zerstört Das Sterben eines Siliziumtransistors geht oft so: Leichte Überlastung->heiß->Durchbruch->Schmelze->abbrennen der Bonddrähte-> Schrott.
Lampe schrieb: > D.h. ich muss mir jetzt keine großen Gedanken machen, dass das Board > abfackelt (wenn ich mal nicht neben dransteh)? Nein, bei 4AA Alkaline sinkt die Spannung bei 0,5A bereits nach Sekunden ziemlich weit ab. Man müsste schon sehr ungünstig bzw. dämlich konstruieren, das bei den 1-2W, die dann noch in der Schaltung zum Heizen zur Verfügung stehen, was in Flammen aufgeht. Einen direkten Kurzschluss der Batterie, sollte man natürlich vermeiden. Je nach Einsatzgebiet, reichen einfache bis aufwendigere bauliche Maßnahmen (Kinder/Sesselpupser/Profi/ExGeschützt). Sollte dein Teil brandgefährlich sein, musst du dich also anderweitig drum kümmern. Beliebt weil billig und zuverlässig sind zB. Thermosicherungen (nein brauchst du sicher nicht). Die Mausnahme die ich dir also in deinem Fall empfehlen würde wäre, schütze die Batteriezuleitung vor Kabelbruch. Ein Klecks Heißkleber auf die Lötstellen, als Knickschutz/Zugentlastung, reicht da völlig aus.
Teo D. schrieb: > Nein, bei 4AA Alkaline sinkt die Spannung bei 0,5A bereits nach Sekunden > ziemlich weit ab steht dem nicht entgegen das Fotoblitz mit 4x AA in 6s 58Ws auflädt? Canon EX580, das bedeutet aber auch das fast 10W gespeichert sind, bei 5V also 2A geflossen sind. Ein Satz AA schaffen aber mehr als einen Blitz ergo ist die Energie in den 4x AA doch reichlich größer.
Joachim B. schrieb: > Ein Satz AA schaffen aber mehr als einen Blitz ergo ist die Energie in > den 4x AA doch reichlich größer. Klar, wenn du dafür sorgst, das bei ~3V noch ausreichend Strom fließt....
Hey Leute, vielen Dank für die hilfreichen und ausführlichen Antworten. Habt mir sehr weitergeholfen! Teo D. schrieb: > Heißkleber auf die Lötstellen, als Knickschutz/Zugentlastung, reicht da > völlig aus. Ja die Idee hatte ich auch schon, danke!
Lampe schrieb: > D.h. ich muss mir jetzt keine großen Gedanken machen, dass das Board > abfackelt Enthält deine Fernseher-Fernbedienung (in der wohl 2 Mignons stecken) eine Feinsicherung ? Nein. Oje oje, sie wird dir in deiner Hand verbrennen.
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