Hallo, Ich habe vor kurzem einen China Laser erstanden um für meine Projekte Frontplatten zu schneiden und zu gravieren, jedoch ist die Röhre fehlerhaft und ich muss diese austauschen, dabei will ich keine unnötigen risiken eingehen, die man mit einfachen mitteln vermeiden kann. Das Netzteil soll maximal 25mA bei 22kv liefern(Ersatznetzteile ca 20mA bei bis zu 35kv, je nach Einstellung). Nun habe ich die Maschiene erstmal vom Netz getrennt und mehrere Tage so stehen gelassen, da ich noch auf die Ersatzröhre warte. Leider weis ich aber nicht, was für Elkos dort verbaut sind und nach welcher Zeit ein sicheres arbeiten an der Röhre möglich ist. Wäre die anschaffung eines Hochspannungstastkopfes sinnvoll um zu prüfen ob die Röhre spannungsfrei ist?(So teuer sind die ja auch wieder nicht und es ist bekannt das die Netzteile auch mal gerne den Geist aufgeben, also fällt wohl noch ein paar mal Arbeit an den Hochspannungsteilen an). Wenn ja, wie misst man richtig damit? Masseklemme an Erde und dan zur Kathode messen, wenn Spannung gleich 0V dann zur Anode messen? Ich weis leider nicht wie der Schaltplan des Netzteils aussieht und will dieses auch ungern öffnen ohne festzustellen das es Spannungsfrei und die Elkos entladen sind. Nachdem die Röhre gewechselt ist muss die Isolierung wiederhergestellt werden, was durch den Hersteller mithilfe eines Stücks Silikonschlauch und etwas Silikon in dem Silikonschlauch über der Litze gelöst ist. Das gefällt mir auch nicht wirklich, der Hersteller hat zwar eine Tube von dem Silikon mitgeliefert, aber man weis nicht was da wirklich drin ist und ob das überhaupt geeignet ist. Der Plan ist hier, den Teil in dem die Röhre liegt mit zugeschnittenen Isoliermatten auszukleiden(und die Kabel zwischen Netzteil und Röhre in ein Isolierschlauch zu legen) um das Risiko das Gehäuse unter Spannung zu setzen zu minimieren. Gleichzeitig erhoffe ich mir durch die Isoliermatte reflektierte Laserstrahlung bei geschlossenem Deckel am austritt aus dem Gehäuse zu hindern. Hitzeprobleme sollte es nicht geben, da ich bereits die Kühlwassertemperatur überwache und bei Übertemperatur die Maschiene abgeschaltet wird. Mit was verbindet man die Stöße der Isoliermatten am besten? Oder ist die Idee kompletter Unfug?
Christian B. schrieb: > um > das Risiko das Gehäuse unter Spannung zu setzen zu minimieren. Das Gehäuse wird hoffentlich geerdet sein... Christian B. schrieb: > was durch den Hersteller mithilfe eines Stücks Silikonschlauch > und etwas Silikon in dem Silikonschlauch über der Litze gelöst ist. Das wird hauptsächlich dazu dienen scharfe metallische Grate und Spitzen zu entschärfen, damit sich dort keine Sprühentladungen bilden. Solche Entladungen können Ozon erzeugen und Isolierstoffe schädigen. Christian B. schrieb: > Gleichzeitig erhoffe ich mir durch die Isoliermatte reflektierte > Laserstrahlung bei geschlossenem Deckel am austritt aus dem Gehäuse zu > hindern. Warum sollte etwas austreten, wenn der Deckel zu ist? Vielleicht aber fängt die Kiste damit an zu brennen... Christian B. schrieb: > Leider weis ich aber nicht, was für > Elkos dort verbaut sind und nach welcher Zeit ein sicheres arbeiten an > der Röhre möglich ist. Deshalb sollte man eventuelle Kondensatoren über einen hochspannungsfesten Widerstand in wenigen Sekunden entladen, und wegen möglicher Dieelektrischer Nachwirkungen den Widerstand während der Arbeiten angeschlossen lassen. Einen direkten Kurzschluß sollte man vermeiden, denn dabei könnten bei noch geladenen Kondensatoren sehr hohe Ströme fliessen, welche die Elektronik beschädigen.
nachtmix schrieb: > Warum sollte etwas austreten, wenn der Deckel zu ist? > Vielleicht aber fängt die Kiste damit an zu brennen... Da der Laser nicht über Strahlschutzbleche verfügt und durch den Spalt zwischen Deckel und Gehäuse reflektierende Strahlung austreten kann, dagegen kann ich aber auch außen etwas anbringen. nachtmix schrieb: > Das Gehäuse wird hoffentlich geerdet sein... Klar ist es geerdet, ist auch mit einem zusätzlichen RCD abgesichert, der löst bei 25mA aus. nachtmix schrieb: > Deshalb sollte man eventuelle Kondensatoren über einen > hochspannungsfesten Widerstand in wenigen Sekunden entladen, und wegen > möglicher Dieelektrischer Nachwirkungen den Widerstand während der > Arbeiten angeschlossen lassen. Okay, welcher Wert würdest du hier wählen? Auf die Schnelle finde ich welche für 20kV im MegaOhm Bereich. Schonmal vielen Dank für die Antwort!
Die fünf Sicherheitsregeln gelten auch bzw. gerade für Hochspannung: 1.) Freischalten 2.) Gegen Wiedereinschalten sichern 3.) Spannungsfreiheit feststellen 4.) Erden und Kurzschließen (Reihenfolge!!!) 5.) Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken
Erfahrener Entwickler schrieb: > Die fünf Sicherheitsregeln gelten auch bzw. gerade für > Hochspannung: > > 1.) Freischalten > 2.) Gegen Wiedereinschalten sichern > 3.) Spannungsfreiheit feststellen > 4.) Erden und Kurzschließen (Reihenfolge!!!) > 5.) Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken Deshalb die Frage zum Hochspannungstastkopf^^
Laserrohre können ähnlich wie Bildröhren die Ladung "speichern", also auch hier vorsichtig sein. Ich habe bei einem HeNe-Laserrohr aus diesem Grund schon einmal ordentlich eine getachtelt bekommen.
Überbrück kurz die Röhre wenn das Gerät eine Weile stand, danach ist die Restladung weg. Die Werte sind ungefähr die gleichen wie frühere Elektronenbeschleuniger zur farblichen Bildwiedergabe im Wohnzimmer hatten. Ach und bevor ich's vergesse zu erwähnen: So ein CO2-Laser ist ein starker Infrarotlaser, dessen Licht man nicht sieht. Also bitte nicht mit offenem Gehäuse testen, bei 30..40W Laserleistung reicht Streulicht problemlos zur Schädigung der Augen aus (auch wenn 10,6µm nicht so weit ins Auge eindringen).
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Christian B. schrieb: > nachtmix schrieb: >> Das Gehäuse wird hoffentlich geerdet sein... > > ist geerdet, ist auch mit einem zusätzlichen > RCD abgesichert, der löst bei 25mA aus. Ist das nicht der falsche Wert fuer ein Geraet, das hohe Gleichspannung bereitstellt, aber nur wenig Strom liefern kann? Nicht, daß ich Ahnung haette, aber rein intuitiv (also vom Bauchgefuehl) haette ich ja gedacht, da waere vielleicht allstromsensitiv 3mA oder so was angebracht(er)?
Danke für alle Tipps soweit. Die Machiene wird natürlich nur mit aufgesetzter Laserschutzbrille(Keine aus dem Baumarkt, eine Zertifizierte gebrauchte) passend für den Laser betrieben. Ich hatte da in meiner Kindheit schon unfreiwillig schlechte Erfahrungen gemacht, seither bin ich Brillenträger und habe eine leichte Rotsehschwäche, womit ich wahrscheinlich sogar noch glück hatte! Auch wenn es nervig ist, auschalten, erst dann Deckel auf, Deckel zu erst dann wieder einschalten, das Augenlicht will man wirklich nicht verlieren!
Beitrag #5807863 wurde von einem Moderator gelöscht.
lm schrieb: > Christian B. schrieb: >> nachtmix schrieb: >>> Das Gehäuse wird hoffentlich geerdet sein... >> >> ist geerdet, ist auch mit einem zusätzlichen >> RCD abgesichert, der löst bei 25mA aus. > > Ist das nicht der falsche Wert fuer ein Geraet, > das hohe Gleichspannung bereitstellt, aber nur > wenig Strom liefern kann? > > Nicht, daß ich Ahnung haette, aber rein intuitiv > (also vom Bauchgefuehl) haette ich ja gedacht, da > waere vielleicht allstromsensitiv 3mA oder so was > angebracht(er)? Ja ich habe immoment aber nichts anderes da und mit dem RCD ist zumindest schonmal abgesichert falls z.b. das Kühlwasser irgendwo austritt und den 230V Kreis gegen Erde kurzschließt(Das 230V Netzteil ist auf der Bodenplatte des Gehäuses angebracht und dort könnte einfach Wasser eintreten in dem obrigen Fall).
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