Dass Hersteller im Consumer- und billigen semi-pro Bereich bei ihren Leistungsangaben nie ganz ehrlich sind ist ja hinlänglich bekannt. Im professional audio Bereich gibt es einen schwedischen Hersteller, der Endstufen mit extrem hohen Ausgangsleistungen anbietet. https://www.labgruppen.com/ Schauen wir uns mal die FP10000Q Endstufe an. http://www.laser-av.com/imagenes/array/TDS-FP10000Q_V5.pdf Für 4.200€ bekommt man hier ein Monster, das angeblich 4x 2500W an 2 Ohm liefert. Bei 10kW Ausgangsleistung würde man einen 16A CEE Anschluss erwarten. Die Endstufe kommt allerdings nur mit einem einfachen 16A Schuko daher. Da frage ich mich: Wie ist das möglich? Die Endstufe wird mit der patentierten Class TD Technologie beworben (Class AB Endstufe mit step-down Vorregelung), aber ein step-down converter ist ja auch kein Perpetuum Mobile. Preis- und Leistungsmäßig sind bei LAB offensichtlich keine Grenzen gesetzt. Für etwas über 11.000€ bekommt man die PLM 20K44/BP. Diese soll angeblich 4x 4.4kW an 2 Ohm (20kW Gesamt) liefern. Bei maximal 3.6kW am Eingang. Im User Manual findet man zu der Leistungsangabe folgenden Hinweis: "Note 1): Lab.gruppen burst power (1 kHz, 25 ms burst power @ 150 BPM, 12 dB Crest factor)" Eine Angabe zur Sinusleistung gibt es nicht. https://www.huss-licht-ton.de/images/products_download/Data_Sheet_18113_2.pdf Wie macht LAB das? Oder werden wir hier nur verarscht? Info zur Class TD Technologie: http://bee.mif.pg.gda.pl/ciasteczkowypotwor/SM_scena/LabGruppen/TD_and_Flyback_theory.pdf Und der Schaltplan der FP10000Q: https://elektrotanya.com/labgruppen_fp10000q_servicemanual.zip/download.html Endstufe auf S. 1, Netzteil auf S. 58
Luca E. schrieb: > Wie macht LAB das? Oder werden wir hier nur verarscht? "Oder" natürlich. Die beworbene Leistung bezieht sich nur auf den dank viel Elko kurzen möglichen Bassimpuls. Das ganze Konzept ist nicht für Dauerstrich (Sinus) ausgelegt. Das würde nur an 8 oder 16 Ohm funktionieren ohne das Netzteil dabei zu gefährden.
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Luca E. schrieb: > Info zur Class TD Technologie: 2500W in 2Ohm wären P=U*I=R*I*I -> I=35A, U=70V, das sollte mit Class D machbar sein. Natürlich nicht 4 mal an 230V 16A, also doch: Der M. schrieb: > "Oder" natürlich. zu dem TD: "behaves exactly like a class AB ... on +/-6V Power supply" jedes Volt ergibt 35W Wärme, kein Plan wie die auch nur einmal 6V (210W) da verheizen wollen, das Ganze gibt es ja 2 mal pro Kanal (jede Seite nur 50% der Zeit aktiv) und das 4 mal, also 4*210W Wärme. da wird schon irgendetwas nicht ganz stimmen. das Konzept ist entweder Schwachsinn/nicht so umgesetzt, Werbung für "audiophile", oder sehr wahrscheinlich PMPO, denn da sollte 1kW Wärme für einige µs-ms funktionieren, wenn es kurz genug ist auch ohne Kühlkörper. Im Endeffekt ist es ein Class D mit nem Elko und Transistor für extra Wärme dahinter.
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