Inder DDR wurde in geringen Stückzahlen die damals käufliche Hobbymat Drehbank als CNC Maschine gefertigt. Mir sind schon vor Jahren bei einem Freund mal 2 solche Automaten untergekommen, nur war da ohne Unterlagen Nichts zu machen. Eine hat der Kumpel wieder auf Handbetrieb umgebaut, die 2. verschachert. Die Hobbymat hatte aber andere Zustellspindeln als der Automat, dieser hat sehr spezielle, viel feinere als die Hand-Drehbank: http://www.robotrontechnik.de/bilder/Upload_Forum/221_iv3.jpg Das sind keine geschnittenen oder geschliffenen Spindeln, das ist aufgeklebter, gewickelter Stahldraht. Mir fiel das wieder ein weil Jemand im Robotronforum so ein Ding ausgegraben hat: http://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=16652 Meine Frage: Wie baut man solche Spindeln die dann auch präzise und nutzbar sind? Die CNC Drehmaschinen waren nicht nur Spaß...dazu war der Kram viel zu teuer. Gruß, Holm
Leider finde ich kein Beispiel im Netz, bzw. keinen Passenden Begriff. Es ist eine Art Handheld-Drahtrichter, mit zwei Kugellager zum auflegen auf den Wickeldorn und einer einstellbaren Abstandsführung, zur vorhergehenden Windung. Geht auch ohne Kugellager zum auflegen, eingespannt und mit freiem Werkzeugschlitten. PS: Das ist eigentlich zum Federn wickeln gedacht.
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Holm T. schrieb: > Meine Frage: Wie baut man solche Spindeln die dann auch präzise und > nutzbar sind? Die CNC Drehmaschinen waren nicht nur Spaß...dazu war der > Kram viel zu teuer. Kommt mir etwas "abenteuerlich" vor, mit geklebten Spindelgängen (wiederholbare) Präzision erreichen zu wollen. :) Grüße
Holm T. schrieb: > Wie baut man solche Spindeln die dann auch präzise und > nutzbar sind? Das System habe ich noch nie gesehen, aber es klingt nach einer brauchbaren Methode, um auf einen duktilen Metallkern verschleißfeste Gewindegänge aufbringen zu können, die dann sogar reparabel wären. Die Frage ist eigentlich nur, a) welche Querschnittsform der Federstahldraht hat, b) wie tief er im Kerngewinde sitzt, c) womit er geklebt wurde. Das Eindrücken in die Spindelnut wird wohl mit einem Werkzeug erfolgt sein, wie es Teo D. beschrieben hat, das notfalls auch behelfsweise herstellbar ist.
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hallo holm ich denke eher das da eine feder angebracht wurde kein aufgewickelter draht, evtl sehr passgenau vor dem aufschieben stark erhitzt, über die welle geschoben, sitz nach dem abkühlen sehr fest
bernte schrieb: > hallo holm > > ich denke eher das da eine feder angebracht wurde dito hier > kein aufgewickelter draht, evtl sehr passgenau vor dem aufschieben stark > erhitzt, über die welle geschoben, sitz nach dem abkühlen sehr fest Nix erhitzen - Feder wickeln auf Untermass, dann torrodieren und recken um den grösseren Durchmesser zu erhalten, aufschieben, entspannen, feddisch.
Walter T. schrieb: > Holm T. schrieb: >> Wie baut man solche Spindeln die dann auch präzise und >> nutzbar sind? > > Das System habe ich noch nie gesehen, aber es klingt nach einer > brauchbaren Methode, um auf einen duktilen Metallkern verschleißfeste > Gewindegänge aufbringen zu können, die dann sogar reparabel wären. Die > Frage ist eigentlich nur, > > a) welche Querschnittsform der Federstahldraht hat, > b) wie tief er im Kerngewinde sitzt, > c) womit er geklebt wurde. > > Das Eindrücken in die Spindelnut wird wohl mit einem Werkzeug erfolgt > sein, wie es Teo D. beschrieben hat, das notfalls auch behelfsweise > herstellbar ist. ..die Spindeln haben keine Nut. Ich habe das vor Jahren mal aus der Nähe gesehen, mein Freund wollte statt des Schrittmotors eine Kurbel anbringen und hatte das Ende der Spindel in der Mache. Kleber war wohl Epoxidharz. Gruß, Holm
bernte schrieb: > hallo holm > > ich denke eher das da eine feder angebracht wurde > kein aufgewickelter draht, evtl sehr passgenau vor dem aufschieben stark > erhitzt, über die welle geschoben, sitz nach dem abkühlen sehr fest Nixda, der Draht wäre viel zu dünn um da fest zu sitzen. Der Spindeldurchmesser samt Draht war keine 15mm. Gruß, Holm
Eine pfiffige Idee ist es auf jeden Fall, insbesondere, wenn man sich eine Rollier- und Schleifanlage sparen möchte, und trotzdem ein gutes Abrollverhalten benötigt. Danke für das Bild - die Lösung ist im Kopf gespeichert :-) Die erzielbaren Genauigkeiten müsste man sich mal genauer anschauen. Drahtdurchmesser und Wellen kann man auf jeden Fall sehr eng tolerieren. Für größere Kraftübertragung wäre wohl eine entsprechende Nut von Vorteil, da würde ich dem Epoxydkleber nicht trauen. Die eventuellen Steigungsungenauigkeiten könnte man mit einem eigenen Messsystem (Glasmaßstab) kompensieren. Hier wurden aber vermutlich einfach die Schritte gezählt. Hast Du auch Bilder von den Kugelumlaufmuttern?
Holm T. schrieb: > ..die Spindeln haben keine Nut. [...] Kleber war wohl > Epoxidharz. Erstaunlich. Aber die tatsächlich erzielte Lebensdauer hat den Konstrukteuren offensichtlich Recht gegeben. Chris D. schrieb: > [...] wenn man sich > eine Rollier- und Schleifanlage sparen möchte, [...] Nicht zu vergessen den Härteprozeß.
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Chris D. schrieb: > Eine pfiffige Idee ist es auf jeden Fall, insbesondere, wenn man sich > eine Rollier- und Schleifanlage sparen möchte, und trotzdem ein gutes > Abrollverhalten benötigt. Danke für das Bild - die Lösung ist im Kopf > gespeichert :-) > > Die erzielbaren Genauigkeiten müsste man sich mal genauer anschauen. > Drahtdurchmesser und Wellen kann man auf jeden Fall sehr eng tolerieren. > > Für größere Kraftübertragung wäre wohl eine entsprechende Nut von > Vorteil, da würde ich dem Epoxydkleber nicht trauen. > > Die eventuellen Steigungsungenauigkeiten könnte man mit einem eigenen > Messsystem (Glasmaßstab) kompensieren. Hier wurden aber vermutlich > einfach die Schritte gezählt. > > Hast Du auch Bilder von den Kugelumlaufmuttern? Nein. Bei mir persönlich ist es lange her das ich damit zu tun hatte (schrieb ich schon) aber im Robotronforum hat gegenwärtig Einer so ein Ding am Wickel und von da stammt auch das Bild (Siehe Links). Die Kugelumlaufmuttern sind IMHO auch Keine, sondern bestehen aus irgend einem Kunststoff (nachspannbar) und einen Glasmaßstab gab es auch nicht. Ich weiß, das mach Alles keinen unbedingt Vertrauen erweckenden Eindruck. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Ich weiß, das mach Alles keinen unbedingt Vertrauen erweckenden > Eindruck. Zwar sehe ich das auch so, aber man sollte das Gute an der Idee anerkennen und sie evtl. weiterentwickeln. ;) Den "Schwachpunkt" sehe ich in dem auf eine glatte Welle aufgeklebten runden Federstahldraht. Man kann aber auch Federn mit quadratischem Querschnitt herstellen. Dann in die Welle eine Gewinde-Nut passender Breite, Steigung und Tiefe eindrehen. Und in diese dann so eine Feder einlegen und verkleben. Damit erreicht man eine sichere Blockierung zwischen Feder und Welle, die auch dauerhaft und hoch belastbar ist. Grüße
Die Beschreibung erinnert mich an die Herstellung einer Basssaite für ein Klavier, die ich mal beobachtet habe. Dafür hatte er eine Wickelmaschine, in der der innere Draht waagerecht eingespannt wurde und in Drehung versetzt. Dann wurde von Hand geführt ein Kupferdraht (?) herumgesponnen.
L. H. schrieb: > Holm T. schrieb: >> Ich weiß, das mach Alles keinen unbedingt Vertrauen erweckenden >> Eindruck. > > Zwar sehe ich das auch so, aber man sollte das Gute an der Idee > anerkennen und sie evtl. weiterentwickeln. ;) > > Den "Schwachpunkt" sehe ich in dem auf eine glatte Welle aufgeklebten > runden Federstahldraht. > > Man kann aber auch Federn mit quadratischem Querschnitt herstellen. > Dann in die Welle eine Gewinde-Nut passender Breite, Steigung und Tiefe > eindrehen. > Und in diese dann so eine Feder einlegen und verkleben. > > Damit erreicht man eine sichere Blockierung zwischen Feder und Welle, > die auch dauerhaft und hoch belastbar ist. > > Grüße Naja..das ist zwar sicher besser, als der aufgeklebte runde Draht, aber wenn ich schon eine umlaufende Nut in die Welle drehen soll, kann ich auch gleich eine Trapezgewindespindel fertigen, wobei gewalzte Solche von Mädler eine nicht zu unterschätzende Steigungstoleranz haben (warte seit Jahren auf den Rückrufvon M. deswegen). Einen rechteckigen Stahldraht der erforderlichen Härte zu ziehen, ist auch Alles andere als Pillepalle. Ziehsteine sind i.A. Diamanten, mach da mal ein rechteckiges Loch rein und schleife das auf Maß... Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Naja..das ist zwar sicher besser, als der aufgeklebte runde Draht, aber > wenn ich schon eine umlaufende Nut in die Welle drehen soll, kann ich > auch gleich eine Trapezgewindespindel fertigen, wobei gewalzte Solche > von Mädler eine nicht zu unterschätzende Steigungstoleranz haben (warte > seit Jahren auf den Rückrufvon M. deswegen). Verstehe Deine Argumentationen leider nicht so recht. ;) Es ist doch schon ein Unterschied ob man ein Trapezgewinde mit der erforderlichen Gewindetiefe drehen muß oder ob man nur einen einzigen "Blockiergang", mit vielleicht 0,5 bis 0,75mm Eintauchtiefe, einzudrehen hat. > > Einen rechteckigen Stahldraht der erforderlichen Härte zu ziehen, ist > auch Alles andere als Pillepalle. Ziehsteine sind i.A. Diamanten, mach > da mal ein rechteckiges Loch rein und schleife das auf Maß... Ich bitte Dich: Federdraht brauchst Du doch nicht selbst zu ziehen. Den kannst Du von Herstellern (fertig gezogen) kaufen. Hier nur ein Beispiel, weil der Name Federmeder gut in meinem Holzkopf "verankert" ist: https://www.federmeder.de/de/produkte/schenkelfedern-1/ Wenn Du weißt, wie man Federn per Drehmaschine dreht, kannst Du jede x-beliebige auch selbst aus Federdraht anfertigen. Grüße
L. H. schrieb: > Dann in die Welle eine Gewinde-Nut passender Breite, Steigung und Tiefe > eindrehen. Wozu dann noch den Draht, wenn man bereits eine Gewindenut hat? Fehlt nue noch eine passende Mutter die in diese Gewindenut eingreift...
Franziska Ner schrieb: > Wozu dann noch den Draht, wenn man bereits eine Gewindenut hat Der Knackpunkt bei CNC-Spindeln ist die Verschleißfestigkeit, weil diese Maschinen dazu neigen, größtenteils auf den gleichen Stellen der Spindel hin- und herzufahren. Dazu werden die Spindeln üblicherweise gehärtet, wobei die Geometrie wieder ungenauer wird. Deswegen werden sie nach dem Härten geschliffen. (Einfach geschrieben - es gibt auch andere Reihenfolgen.) Da der Federstahl schon gehärtetet ist, bietet er von sich aus schon verschleißfeste Gewindeflanken.
Walter T. schrieb: > Franziska Ner schrieb: >> Wozu dann noch den Draht, wenn man bereits eine Gewindenut hat > > Der Knackpunkt bei CNC-Spindeln ist die Verschleißfestigkeit, weil diese > Maschinen dazu neigen, größtenteils auf den gleichen Stellen der Spindel > hin- und herzufahren. Dazu werden die Spindeln üblicherweise gehärtet, > wobei die Geometrie wieder ungenauer wird. Deswegen werden sie nach dem > Härten geschliffen. (Einfach geschrieben - es gibt auch andere > Reihenfolgen.) > > Da der Federstahl schon gehärtetet ist, bietet er von sich aus schon > verschleißfeste Gewindeflanken. Wobei da der runde Draht den großen Vorteil hat, dass dort die Kugeln nicht auf der "Kante" abrollen und der Draht sich ohne Spiel auf genau zwei Punkten bspw. in eine V-Nut (im Prinzip ein unvollständiges Gewinde) legen würde. Bei eckiger Führung und eckigem Draht habe ich deutlich mehr Möglichkeiten für Toleranzen/Spiel. Und: runder Draht wird bei gleichem Preis deutlich enger toleriert angeboten. Ansonsten kann man auch gleich ein Trapezgewinde nehmen, da hat Holm Recht. P.S.: Hier bei unserem Feindrehautomaten Spinner sieht die Antriebsspindel aus wie ein mehrgängiges Feingewinde (geschätzt M20x1 - definitiv keine "übliche" Kugelumlaufspindel), das ich so auch noch nie gesehen habe. Laut Handbuch verfügt das Ding über selbst nachstellende Kugelumlaufmuttern. Interessant sind die Abrollspuren dort, wo das Fett bei einem Durchlauf quasi weggedrückt wurde. Es sieht aus, als würden die Kugeln(?) immer nur auf einem Teil des Umfangs kurz aufliegen - schwer zu beschreiben ;-) Auf jeden Fall ist da auch nach 30 Jahren noch nix ausgelutscht. Selbst ohne Regelung existiert kein merkbares Umkehrspiel (zumindest nicht mit einer 2µ-Messuhr). Auf eine Öffnung der Muttern verzichte ich verständlicherweise ;-)
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