Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Brauche Hilfe beim Verstehen eines Datenblatts


von Jan (Gast)


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Hallo!

Ich habe mir das angehängte Datenballt jetzt 5 mal durchgelesen, aber 
ich blicke einfach nicht durch. Imho ist das einfach nur dämlich 
beschrieben, aber vielleicht bin ich auch zu blöd dazu.

Es ist ein Voltage Translator. Ich habe links ein attiny, der mit 3V 
läuft und rechts einen LTC2400, der mit 5V läuft. Die beiden sollen 
jetzt miteinander reden. Ich hätte auch einen Widerstand nehmen können, 
aber ich dachte, so ein Spannungsumsetzer wäre vielleicht eleganter.

Ich kapier schonmal überhaupt nicht, warum der Enable Pin unbedingt 
einen hohen Widerstand in Serie braucht. Sowas sehe ich zum ersten Mal. 
Ich habe ihn dann weggelassen und musste feststellen, dass er dann 20mA 
zieht. Nachdem ich ihn eingebaut habe, habe ich 3.8V an VREFB gemessen. 
WTF?

Dann das nächste Problem: Im Datenblatt steht zwar ganz gross in der 
Überschrift, dass das Teil "for open-drain and push-pull applications" 
geeignet ist, aber nirgendwo im Dokument wird darauf mit einem Bild 
eingegangen. In Randnotizen gibt es Erwähnungen, die ich aber nicht 
kapiere, weil sie nicht idiotensicher beschrieben sind.

Bevor ich das Teil jetzt wegschmeisse und mir einfach einen anderen 
besorge, wollte ich mal hier fragen, was ihr dazu meint.

Hier noch mein Aufbau:
1
attiny         NVT2002       LTC2400
2
  A0 ---------- A1  B1 ------- SDO
3
  A1 ---------- A2  B2 ------- SCK
4
  VCC------- VREFA  VREFB
5
3V----´             EN -`---- 200k ---- 5V

von Jan (Gast)


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Unten im Text meinte ich, dass nirgendwo auf Push-Pull Anwendungen 
eingegangen wird. Ich habe hier aber SPI und kein I2C.

von mukel (Gast)


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Bei SPI hast du ja unidirektionale Signale.
Da würde ich jetzt einfach auf der Ausgangseite einen Pull-Up ergänzen.

Bzgl. EN -> evtl ist eine (Zener)-Diode verbaut um intern die Enable 
Spannung abzugreifen. Das passt allerdings nicht dazu das VrefB auch per 
Vorwiderstand angeschlossen werden soll. Sehr wahrscheinlich wird der 
200k für VrefB intern auch auf die Datenleitungen geschaltet, so dass du 
in der SPI Funktion - nur bei niedrigen Datenraten -  keine weiteren 
Pull-UPs brauchst.

von Hannes J (Gast)


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Ich glaube das ist nicht Das vollständige Datenblatt.

von Jan (Gast)


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Das ist das ganze Datenblatt. Ist denn mein Aufbau so funktionsfähig? Im 
Datenblatt steht dauernd was von Pull Ups, die auch unter von mir 
unverstandenen Umständen bei Push-Pull Anwendungen notwendig sind.

Beitrag #5817629 wurde vom Autor gelöscht.
von Pandur S. (jetztnicht)


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Nun. Du hast eine 3.3V Spannung, die reingeht. Und moechtest, dass da 
nun 5V rauskommen. Das macht der Pullup.

von Teo D. (teoderix)


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Hier noch ein Dabla dazu. Nur kurtz überflogen, könnte aber neuer 
Erkentnss bringen.
https://www.nxp.com/docs/en/application-note/AN11127.pdf

von W.S. (Gast)


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Jan schrieb:
> Bevor ich das Teil jetzt wegschmeisse und mir einfach einen anderen
> besorge, wollte ich mal hier fragen, was ihr dazu meint.

Was anderes kannst du dir jederzeit besorgen - aber es wird im Grunde 
ganz genau dasselbe sein. Also, bleib lieber dabei.

Im inneren dieses Teils sind vermutlich nur 2 FETs. Deren Gates sind an 
"Vref" geführt und vermutlich laden die sich bis zur kleineren der 
beiden Versorgungsspannungen auf - zuzüglich der Minimalspannung, bei 
der das Gate den FET öffnet. Deswegen der 200k Widerstand. Angesteuert 
werden sie jeweils an den Sources und die Drains gehen an das jeweils 
andere Ende der Signalstrecke.

Im Grunde sollten die Teile so wie sie sind funktionieren - es sei denn, 
du hast das Ding verkehrt herum eingebaut oder per Überstrom ermordet.

W.S.

von Teo D. (teoderix)


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W.S. schrieb:
> Im inneren dieses Teils sind vermutlich nur 2 FETs.

!

Teo D. schrieb:
> https://www.nxp.com/docs/en/application-note/AN11127.pdf

von Jonas B. (jibi)


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3.3V -> 5V geht meistens problemlos, da die Spannungslevel der Logik 
noch passen. Von 5V -> 3.3V hilft ein Serienwiderstand.

von Joachim B. (jar)


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Jonas B. schrieb:
> 3.3V -> 5V geht meistens problemlos, da die Spannungslevel der Logik
> noch passen. Von 5V -> 3.3V hilft ein Serienwiderstand.

ich sach nur jaja

Joachim B. schrieb:
> Schlimmer siehts am PI immer bei den Ambilight Jünger aus die regelmäßig
> den Pegelwandler unterschlagen denn WS und APA vollen bis 0,8x VCC.
> Es gibt so viele mangelhafte Anleitungen im Netz, das die Realität oft
> untergeht.

von Jan (Gast)


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Jonas B. schrieb:
> meistens

Da liegt das Problem ;)

Beitrag #5818205 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan schrieb:
> Hier noch mein Aufbau
Da fehlen die Pullupwiderstände auf der jeweiligen Eingangsseite. Das 
brauchen diese bidirektionalen Mosfet-Pegelwandler.

Jonas B. schrieb:
> 3.3V -> 5V geht meistens problemlos, da die Spannungslevel der Logik
> noch passen.
Ich mach trotzdem sowas wie den Buffer SN74LV1T34 rein.

> Von 5V -> 3.3V hilft ein Serienwiderstand.
Aber nur, wenn man darauf vertraut, dass der nachfolgende Eingang 
passende Schutzvorrichtungen gegen die Überspannung hat.


BTW: bitte keine persönliche Angeiffe und Beleidigungen!

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jan schrieb:
> Jonas B. schrieb:
>> meistens
>
> Da liegt das Problem ;)

Tut mir leid, das Problem liegt bei dir. Hast du die verlinkte 
Application Note mal gelesen? Besonders den Abschnitt 5.3?

Lothar M. schrieb:
> Jan schrieb:
>> Hier noch mein Aufbau
> Da fehlen die Pullupwiderstände auf der jeweiligen Eingangsseite. Das
> brauchen diese bidirektionalen Mosfet-Pegelwandler.

Nein. Bei Spannungsdifferenzen >= 1V, was hier gegeben ist, braucht man 
nur auf der Ausgangsseite Pullups - die der OP auch nicht hat, er weiß 
ja alles besser:

Jan schrieb:
>
1
> attiny         NVT2002       LTC2400
2
>   A0 ---------- A1  B1 ------- SDO
3
>   A1 ---------- A2  B2 ------- SCK
4
>   VCC------- VREFA  VREFB
5
> 3V----´             EN -`---- 200k ---- 5V
6
>

Also noch mal der Verweis auf Datenblatt und Application Note. Dass er 
vielleicht seinen NVT2002 durch das Weglassen des 200k Widerstands 
zerstört hat kommt noch hinzu. Da helfen nachträglich auch keine Pullups 
mehr.

Dass bei der Sorgfalt mit der er an die Schaltung geht die Verwendung 
eine 24-Bit ADC rausgeschmissenes Geld ist dürfte auch klar sein. Aber 
jetzt kommt der beste Witz, der LTC2400 hat einen 
Betriebsspannungsbereich von 2,7V bis 5,5V. Den muss man nicht mit 5V 
betreiben. Was, wenn bei sorgfältigem Schaltungsentwurf, die ganze 
Nummer mit dem Translator überflüssig wäre?

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