Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Inverter, Reparaturversuch sinnvoll?


von Bernd F. (metallfunk)


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Den Inverter habe ich im Elektroschrott der Nachbarfirma gefunden.
Aktuell habe ich keinen Bedarf, aber ich könnte ja die große
Standbohrmaschine.....

Der Kondensator hat ein Loch in der Hülle,der Lichtbogen hat sogar
ein 5mm Loch ins Gehäuse geschossen.

Wieso hat so ein C 5 Anschlüsse?

Versuchen oder Elektroschrott?

Wichtig wäre mir noch, ob das Teil mit einem Poti gesteuert
werden kann?

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Bernd F. schrieb:
> Wieso hat so ein C 5 Anschlüsse?

Ich denke hier rein aus mechanischen Gründen. Du weisst ja Lötzinn 
fliesst, ähnlich wie Glas nur schneller :-)

von Bürovorsteher (Gast)


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> Wieso hat so ein C 5 Anschlüsse?

Bestückung unterschiedlicher Typen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd F. schrieb:
> Wichtig wäre mir noch, ob das Teil mit einem Poti gesteuert
> werden kann?

Mach doch mal ein Foto der Klemmleiste.
Reparieren kann man ihn vermutlich, wenn nicht gerade das Rechnerboard 
abgeraucht ist.

von Bernd F. (metallfunk)


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Matthias S. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Wichtig wäre mir noch, ob das Teil mit einem Poti gesteuert
>> werden kann?
>
> Mach doch mal ein Foto der Klemmleiste.
> Reparieren kann man ihn vermutlich, wenn nicht gerade das Rechnerboard
> abgeraucht ist.


Ich denke, das lohnt nicht.

Ein FU in der Leistungsklasse 1,5 kW ist im Netz gebraucht
für rund 100€ zu bekommen.

Bis der neue C vorliegt sind 20- 25 € weg, danach (Einbau für
Lau), gibt es eine Chance, dass das Ding läuft.

Dann noch die Recherche nach Datenblättern/Programmieranleitung,
Einbau an der Maschine + passendes Gehäuse machen.

Das geht sich nicht aus.

Also ab in den Schrott.
Es ist schade, aber Elektronik ist nichts wert.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Realist (Gast)


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Lustig. Niemand hat etwas gegen reparieren gesagt, aber plötzlich hat 
Bernd lauter Gründe, warum es sich nicht lohnt...

von hinz (Gast)


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Die Zwischenkreiselkos werden ja wohl alle parallel geschaltet sein, da 
stört einer weniger für einen Test doch nicht. Erst bei voller Belastung 
siehts anders aus.

von Bernd F. (metallfunk)


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Realist schrieb:
> Lustig. Niemand hat etwas gegen reparieren gesagt, aber plötzlich hat
> Bernd lauter Gründe, warum es sich nicht lohnt...

Realist,
was ist denn sinnvoll? 150€ investieren um dann ein Teil
zu haben, das 100€ wert ist?

Ich habe damit kein Problem, der Bastelspaß steht immer
im Vordergrund. Manchmal muss ich mich aber Einbremsen,
sonst wird so eine Bastelei ein Geldgrab.

Grüße Bernd

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Bernd F. schrieb:
> Ein FU in der Leistungsklasse 1,5 kW ist im Netz gebraucht
> für rund 100€ zu bekommen.

Nö, der freundliche Chinamann machts neu schon für rund 66.46 Euronen 
inkl. Zustellung,
z.B.: 
https://www.ebay.de/itm/1X220V-2PS-Einphasig-Frequenzumrichter-VFD-Drehzahlregler-PWM-1-5kW-AC-Motor-DE/392250648614?hash=item5b53f5e826:g:AnQAAOSwqkRcRYTD

Gruss
Frank

von hinz (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> was ist denn sinnvoll?

Elko weglassen, FU nur noch mit 1kW Motor verwenden, und entsprechend 
parametrieren.

von Bernd F. (metallfunk)


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hinz schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> was ist denn sinnvoll?
>
> Elko weglassen, FU nur noch mit 1kW Motor verwenden, und entsprechend
> parametrieren.

Ja, dann schau ich mal in meiner Werkstatt, ob ich was passendes finde.

Die meisten Maschinen haben Dahlander mit 2 Drehzahlen.
Da bringt ein FU nur noch wenig mehr Komfort.


Die Lüftung (Maico) mit PWM.

Das Schmiedefeuer (0,75 kW/ Kondensator) könnte noch eine
Drehzahlregelung vertragen.
(Muss ich mal am Klemmbrett schauen, ob da was geht).

Warum hat dieser FU nicht 6,5 kW ?, den hätte ich für meine Drehbank
brauchen können.

(Ich bin ein großer Freund dieser FU's, es bringt einen echten
Mehrwert, durch Drehen am Poti die Geschwindigkeit der Maschine
zu ändern).

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Na dann plaudere ich mal aus dem Nähkasterl.

1. Fall Lift Bj:1996 steht seit 3 WOCHEN 2 Reparaturversuche durch OEM 
dann Angebot Liftinreglung neu Kostenvoranschlag neu von OEM 9K€
Anfrage an mich kann man das nicht reparieren Fehlersuche 2 h Inverter 
16KVA  defekt Motor 9KW am nächsten tag telefoniert Hersteller Verweist 
an Reparaturfirma  Reparatur inkl.
Versand hinundrück  >2K€ (Kunde zahlt direkt B2B) meine Mühen < 1K€

Kosten <3K Kunde spart 6K€


2. Anderer Fall Bj:2004
Hier mein Angebot
::::::::::::::::::

Ich habe mir die betreffende Anlage angesehen und mit der Firma XXXXX, 
welche auf FU-Reparaturen spezialisiert ist gesprochen.

Diese haben auch Erfahrung mit diesem Lift-Typ der Fa.XXXXXXX, raten 
jedoch von Reparaturen ab, da die dort verwendeten XXXXX-FUs
bauartbedingt auch nach erfolgreicher Reparatur gemäß Erfahrung innert 2 
Jahren erneut ausfallen.
Ursache ist die federnde Kontaktierung der Leistungstransistoren auf der 
Platine, welche zu schlechten
Übergangswiderständen neigt,  was zu Temperaturproblemen führt.
Besonders Lifte im Außenbereich sind dafür aufgrund von Kontaktkorrosion 
anfällig.

Sie empfehlen stattdessen einen Umbau auf einen zuverlässigen XXXX-FU.
Der entsprechende XXXX FU Umbau-Set ist bei ihnen erhältlich.

Nach dem Umbau ist eine Abnahme durch den TÜV (Baumusterprüfung) 
notwendig.
Ihr erhaltet dann von mir eine Konformitätserklärung.
Die dafür notwendige Rücksprache mit dem TÜV habe ich bereits getroffen.

Ich kann euch deshalb folgendes Angebot machen:

Ersatz des proprietären XXXX-FU durch einen nichtproprietären(Software 
ist frei zugänglich) XXX FU Umbau-Set €4.000,00 pauschal
Einholen der notwendigen TÜV Überprüfung inklusive Auslagen und 
Ausfertigen der erforderlichen Konformitätserklärung € 550,00#

:::::::::::::::::::::::::

Mein Angebot wurde angenommen und ich habe die Arbeiten ausgeführt 
ergänzt um weitere Reperaturwünsche seitens des Kunden.
Gestern erfolgte die TÜVabnahme der Reparatur des Liftes.

Der Kunde hat an die 100 Lifte des TYPs
Der OEM hatte 11K€ für einen Neue FU des Alten Typs aufgerufen

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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edit:
Versand hin und rück  <2K€ (Kunde zahlt direkt B2B) meine Mühen < 1K€
Kosten <3K Kunde spart 6K€

....
Ach ja, viele Inverter dieser und früherer Baujahre verlieren nur die 
Daten weil CMOS-RAM-Batterie ihr Lebensende erreicht hat.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Bernd F. schrieb:
> Warum hat dieser FU nicht 6,5 kW ?, den hätte ich für meine Drehbank
> brauchen können.

Mist am Ostersamstag hab ich den 7,5 kW mit Tempproblemen entsorgt.

Ich reservier dir einen beim nächsten Tausch.

Mal sehen wann der Nächste kommt?

Namaste

von Bernd F. (metallfunk)


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Winfried J. schrieb:
> Bernd F. schrieb:Drehzahlregelung
>> Warum hat dieser FU nicht 6,5 kW ?, den hätte ich für meine Drehbank
>> brauchen können.
>
> Mist am Ostersamstag hab ich den 7,5 kW mit Tempproblemen entsorgt.
>
> Ich reservier dir einen beim nächsten Tausch.
>
> Mal sehen wann der Nächste kommt?
>
> Namaste

Hallo Winnie,

Mach mal, ich spiel ja eh nur mit den Teilen rum.
Entsorgen kann ich die kostenlos, wenn es nicht klappt.

Aber es ist schon toll, wenn so eine alte Bohrmaschine ganz
neue Bedienmöglichkeiten bietet. Nichts mehr, mit Keilriemen
umlegen, einfach nur am Rädel (Poti) drehen.

Der wirkliche Aufwand kommt ja erst nach dem Elektrotest.
Der FU muss in ein Gehäuse ( Selber machen).
Dann muss das Bedienfeld der Maschine geändert werden.
Drehzahlregelung, Rechts-Linkslauf und Not-Aus.

Bei der letzten Aktion habe ich für Taster und Schalter mehr
Geld investiert, als der gebrauchte FU gekostet hat.

Hat aber Spass gemacht.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Heute bin ich endlich mal dazu gekommen, das Teil zu testen.

Spannung drauf und? Die 16 A Sicherung der Zuleitung schmilzt.
(Das sind noch Schmelzsicherungen in meiner Werkstatt).

So geht es also nicht.
Zu Zweit mit 3! Lötkolben den offensichtlich defekten C ausgelötet.
(Der hat wirklich 5 Beine).

Nächster Versuch mit neuer Sicherung:
Er läuft, nichts wird warm oder riecht.
Allerdings Fehlermeldung xxx.

Im Netz eine deutsche! Anleitung für das Teil gefunden.
(Lässt sich nur gegen Geld ausdrucken, aber .....)

Diverse Brücken an den Anschlüssen gesetzt, einen Probiermotor
(1 kW ) angeschlossen und los ging es.

Werksreset gemacht, ein paar neue Daten und mein Probiermotor
lässt sich mit dem Gerät steuern.

Schulterklopf und gleichzeitig großes Fragezeichen.
Was mach ich jetzt mit dem Teil?

Der große C kostet mit Porto ca. 30€. (Auch so ein Fünfbeiner).
Muss nicht rein, außer ich will die 1,5 kW nutzen.

Die einzige Maschine, die bei mir noch einen FU vertragen könnte,
wäre die größere Standbohrmaschine mit 1,5 kW.

Andererseits hat die schon einen Dahlandermotor.
Der Aufwand, die komplette Elektrik zu ändern, ist recht groß.
Da muss ja alles schmutzsicher verbaut werden, ein neues Bedienfeld
muss gemacht werden ( Taster und Schalter sind teuer).

Ich muss da erst mal drüber schlafen.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Es gäbe da noch einen Drehstromer in meiner Werkstatt.
Das ist der Gebläsemotor des Lufterhitzers. Der hat bestimmt
auch nur max. 1,5 kW.

Bis jetzt ist es so: Der Thermostat (1,6 m über Boden),
sagt "Los".
Dann bläst das Teil Warmluft aus 5 Meter Höhe durch die Werkstatt.
Das Ganze recht laut.

Mit Drehzahlsteuerung könnte das leiser und konstanter werden.
Mir ist aber schon klar, dass der Luftstrom den Werkstattboden
erreichen muss.

Zu wenig Förderleistung bringt nichts.

Das könnte ein interessantes Projekt werden.
Besonders die Steuerung des FU über Raumtemperatur.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von KrQ (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Inverter habe ich im Elektroschrott der Nachbarfirma gefunden.

Schade, so etwas finde ich nirgends (unser Wertstoffhof spinnt).

Bernd F. schrieb:
> Das könnte ein interessantes Projekt werden.
> Besonders die Steuerung des FU über Raumtemperatur.

Mueßte das nicht iwie ueber die Poti-Anschluesse machbar sein?

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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KrQ schrieb:
> Schade, so etwas finde ich nirgends (unser Wertstoffhof spinnt).

Gehört auch einiges an Glück dazu, dass man einen erwischt, der nur ein 
Loch im Kondensator hat. Meistens zerlegt es bei denen die 
Schalt-MOSFETs zusammen mit den Treibern. Das ist dann nicht mehr ohne 
viel Frickelei zu reparieren.

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