Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Gehäuse für Giesomat auf Balkon


von Philipp H. (magier)


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Hallo

ich plane einige Blumenkästen auf einem Balkon mit Feuchtigkeitssensoren 
zu versehen und suche nun ein passendes Gehäuse für die Elektronik 
(ESP32+Akku usw).

Das Gehäuse soll, halb in Blumenerde, mit dem Deckel nach oben, in einen 
Blumenkasten. Wäre also Wind, Wetter und gelegentlichem gießen 
ausgesetzt, wobei der obere Rand, Deckel und die Dichtung nicht unter 
die Erde kommen.

Das Gehäuse mit Harz o.ä. zu vergießen ist nicht möglich da ich später 
noch an den USB Port des ESP32 heran muss um z.B. die WLAN Daten zu 
ändern und natürlich an das Akku.

Neben etwas selbst entworfenem (3D Druck) habe ich mir auch 
Professionell Gehäuse angesehen, bei Conrad z.B. Beide Lösungen wären 
aber recht teuer und da ist mir eine Tupperdose wie im Bild eingefallen.

So eine Dose hätte genug Volumen und in etwa das richtige Format.

Ich dachte an eine Einsatzzeit von 1-2 Jahren, da die Dosen in der 
gelegentlichen Sonne bestimmt schneller altern und spröde werden aber 
selbst wenn ich die Tupperdosen jedes Jahr für ~5€ ersetzten muss, 
rechnet sich das gegen ~40€ (oder mehr), die das billigste Profi-Gehäuse 
(mit eigentlich falscher Form) kosten.

Frostfest muss das ganze nicht sein. Weil:
a) weil das Akku das nicht mag
b) weil die Blumen und Kräuter es auch nicht sind.

Ich hatte mir schon überlegt wie ich das selber testen kann aber für 
einen "guten" Test, müsste ich so eine Dose für ein oder mindestens ein 
halbes Jahr raus stellen. Ich würde aber gerne noch diese Session 
anfangen.

Meine Frage ist, hat jemand so was schon mal Ausprobiert und wie schützt 
ihr Elektronik im Garten oder Balkon?
Meint ihr eine solche Tupperdose ist entsprechend dicht?

Schon mal DANKE und mit freundlichen Grüßen.
Magier

von Stephan.M (Gast)


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Hallo Phillipp,

Verwende doch einfach ein Gurkenglas oder ähnliches.

Gruß Stephan

von Renate (Gast)


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Bei einem völlig dichten Gehäuse wirst Du immer Kondeswasser im Gehäuse 
haben.

von M. H. (thorax)


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Vllt noch zusätzlich mit Silica-Gel auffüllen?

von Schorschi (Gast)


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Hi,

Tuppergehäuse ist nicht schlecht. Auch die prof. Gehäuse sind nicht auf 
Dauer UV-Stabil. Ich würde allerdings die eingesetzten Platinen 
zusätzlich lackieren. Damit diese bei sich bildendem Kondenswasser nicht 
oxidieren und Kurzschlüsse verursachen.

Gruß.

von Elias K. (elik)


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Tupperdosen werden oft unter ähnlichen Bedingungen beim Geocaching 
benutzt. Haben sich da ganz gut bewährt.
Und den Tipp mit dem Silica Gel pflichte ich bei.

von Ich (Gast)


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Gibts keine andere Möglichkeit, als das Gehäuse halb einzugraben?
Für die Elektronik wäre es wohl besser, wenn unten Belüftungslöcher 
angebracht werden könnten, um die Kondenswasserbildung zu mindern, bzw. 
einen Ablauf zu ermöglichen.

von Philipp H. (magier)


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Hallo an alle

also erst mal DANKE an alle!

Stephan.M schrieb:
> Verwende doch einfach ein Gurkenglas oder ähnliches.

Gute Idee aber du meinst bestimmt welche mit Blechdeckel. Was wieder 
doof ist wegen dem WLAN-Modul des ESP.


@Renate, @M. H., @Schorschi:

Ja an Sillica-Gel hatte ich auch schon gedacht und darüber gelesen, 
werde ich auf jeden Fall benutzen.
Habe mir auch überlegt, den Deckel und die 4-Seiten mit Papier zu 
bekleben, damit die Elektronik, Akku usw nicht im direkten Sonnenlicht 
(UV) liegt.


Ich schrieb:
> Gibts keine andere Möglichkeit, als das Gehäuse halb einzugraben?
> Für die Elektronik wäre es wohl besser, wenn unten Belüftungslöcher
> angebracht werden könnten, um die Kondenswasserbildung zu mindern, bzw.
> einen Ablauf zu ermöglichen.

Nicht vergraben (oder halb), könnte ich machen, hätten aber ein paar 
Nachteile.
-Einmal wäre die ganze Elektronik damit quasi unsichtbar oder besser 
viel weniger auffällig.

-Ich brauche mir keine Gedanken um eine sichere Befestigung, gegen Wind 
zu machen.

-Da die Box dann quasi Teil des Balkon-Kasten und der Erde ist, hätte 
ich auch einen gewissen Schutz gegen Temperatur Spitzen, sowohl positive 
wie auch negative.

Löchern jeglicher Art würde ich in diesem Einsatzgebiet vermeiden 
wollen.


Ich probiere es mal mit so einer Box und vielleicht 4 Sillical-Gel 
Säckchen, mal sehen wie viel Platz hinterher wirklich bleibt.

Danke für Eure Hilfe und Einschätzung.

Magier

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Philipp H. schrieb:
> Tupperdose wie im Bild

Wenn du das Bild meinst, das ist 100 % keine "Tupper"dose

von Andi (Gast)


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Philipp H. schrieb:
>> Verwende doch einfach ein Gurkenglas oder ähnliches.
>
> Gute Idee aber du meinst bestimmt welche mit Blechdeckel. Was wieder
> doof ist wegen dem WLAN-Modul des ESP.

Als alter/ehemaliger Geocacher weiß ich: die Dosen mit den vier Laschen 
sind deutlich beständiger als das gute alte Gurkenglas.
Silica-Gel ist aber für die Elektronik nahezu Pflicht...

von Schlumpf (Gast)


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Vielleicht verschätze ich mich auch, aber wenn es mal richtig regnet und 
der Kasten vollläuft, wird dann die Dose evtl zur Boje?
Könnte mir schon vorstellen, dass es sie in Kombination mit genug Wasser 
und lockerer Erde nach oben treibt.
Die konische Form würde das noch begünstigen.

Wo planst du die Durchführung für den Sensor anzubringen?

Wäre evtl statt WLAN auch BLE oder Funkmodul zu verwenden?
Wäre deutlich stromsparender.

Das Ganze lässt sich bestimmt locker in ein Gehäuse der Größe einer 
Zigarettenschachtel packen (inkl Akku), das man dann unauffällig 
'oberirdisch' mit nem Klettband, Clip, etc. befestigen könnte.

von Martin (Gast)


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Silikagel: Kaufe 1-2 kg lose mit Indikator. Die Säckchen kannst Du 
vergessen.

Silikagel ist an der "frischen Luft" innerhalb Stunden gesättigt. Der 
Tip, Beutel aus irgendwelchen Elektronikverpackungen zu recyceln, ist 
deswegen Unsinn.
Silikagel kann man im Backofen trocknen (mit Indikator bei 130 °C), aber 
im Beutel könnte das schwierig werden, wenn der Beutel nicht 
Temperaturbeständig ist.

Ein wirklich feuchtigkeitsdichtes Gehäuse ist recht schwer zu bauen - 
etwas schwerer als ein Tauchdichtes, da bei Tauchgehäusen der 
Wasserdruck die O-Ringe anpresst (und man ein undichtes Gehäuse für die 
Vollformat-Spiegelreflex bereits nach dem 1. Versuch als solches 
identifiziert).
Ein winziger Spalt reicht, damit durch Temperatur- und 
Luftdruckschwankungen auf Dauer Feuchtigkeit in Dein Gehäuse kommt und 
Deine Elektrik zu Tode korrodiert. Wenn Du Silikagel mit Indikator 
verwendest, siehst Du wenigstens vorher an der Indikatorfarbe, dass 
Deine Dose undicht ist. Ich würde 1-2 Handvoll Silikagel in die Dose tun 
- oder gleich damit auffüllen, wenn es der Elektronik und dem Funk nicht 
schadet.
Ein Glas mit stark vorgespannter Dichtung (Einmachglas) wäre vermutlich 
dicht. Tendenziell sind die aber eher gross und haben keine Durchführung 
für den Feuchtigkeitssensor.

von Martin (Gast)


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Noch besser: Packe einen Feuchtigkeitssensor mit aufs Board und 
überwache die Behälterluftfeuchtigkeit damit. Wenn > 40%, dann Silikagel 
wechseln!

von Philipp H. (magier)


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Moin moin

LOL....Danke für die ganzen Antworten. Mit so vielen Antworten hatte ich 
jetzt nicht gerechnet.
Also der Reihe nach.

Ja ich weiß, das Bild ist keine Original Tupper. Habe mir einen ersten 
Test, 2 Dosen der Firma EMSA bestellt. Die haben meiner kurzen Recherche 
im Laden um die Ecke die größten, dicksten und meiner Meinung nach 
besten Dichtungen.

Des weiteren:

Für einen WLAN ESP32 habe ich mich entschieden, weil sich WLAN einfach 
besser bei uns einbinden lässt. Ich bin mir ziemlich sicher das ich im 
Wohnzimmer, keine weiteren Technik aufbauen darf, die ich für Bluetooth, 
LO-WLAN usw bräuchte. Verheiratete oder anderes verbandelte Personen 
werden vielleicht wissen was ich meine.

Ich habe hier noch ne Handvoll Silicat Päckchen rumliegen, hatte mir 
aber schon mal angesehen was das Zeug lose bei Ebay o.ä. kostet... Danke 
für den Tipp.

Das mit dem Luftfeuchtigkeits Sensor klingt nach ner guten Idee. Ich 
habe schon einen Temperatur Sensor eingeplant den ich ans Akku kleben 
will. Der ließe sich bestimmt auf einen DHT22 o.ä. erweitern/umplanen.

Aufschwimen wird das ganze hoffentlich nicht.
Nach der Entscheidung für eine "ich nennen sie weiter" Tupperdose, habe 
ich mich dazu entschlossen, den Bodenfeuchtigkeitssensor (nach dem 
Giesomat Prinzip - also Kapazitiv) am Boden der Dose herauszuführen und 
das Innere dann 1->2cm mit Harz auszugießen. Das sollte das Loch 
versiegeln.
Damit habe ich ein gewisses Gewicht und die Balkonkästen, die meine 
Freundin besorgt haben sind die von der teuren Sorte. Mit eingebauten 
Reservoir usw...
Nach oben gibt es dann noch durch den Deckel ein Kabel, an das ich 2 
Solarzellen hänge. Neben dem ESP habe ich noch einen USB/DC/Solar 
Lithium Ion/Polymer charger von Ad bestellt.
Wenn der ESP jetzt alle 30min aufwacht, eine kurze UDP Nachricht 
verschickt und dann wieder in den Deep Sleep geht sollte das gehen. Auch 
Nachts.

Mein momentaner Status ist. ESP32 ist da, Sensor läuft und liefert erste 
Daten. Solarzellen, Temperatursensoren und der Charger sind noch bei der 
Post.
Wenn ich die Tupperdose und der Rest da ist, werde ich weiter sehen. 
Eine der Dinge die mich beunruhigen, ist das ich bei Amazone gelesen 
habe das die von EMSA angegebenen Abmessungen wohl nicht korrekt sind 
oder es eine Verjüngung nach unten gibt die auf den Bilder nicht zu 
erkennen ist.....


Kann ja weiter berichten, wenn es jemand interessiert.

LG
Philipp
P.S. Danke an alle für Ideen, Antworten usw...

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