Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsregler überbrücken


von Johannes Becker (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich möchte einen über eine Akkuzelle versorgten Spannungsregler mittels 
P-Kanal Fet abschaltbar machen. Das Abschalten soll bei Unterschreiten 
einer bestimmten Batteriespannung durch einen Mikrocontroller erfolgen.
Die Ausgangsspannung ist dann ungeregelt und folgt der Batteriespannung, 
das ist auch so gewünscht.

Ich stelle mir das folgendermaßen vor.
Fall 1: Spannung > Schwelle X (z.B. 2,8V) Q1 gesperrt Q2 durchgeschaltet
Fall 2: Spannung < Schwelle X Q2 gesperrt Q1 durchgeschaltet

Jedoch funktioniert dies nicht so wie in der angehängten Schaltung, da 
die Bodydiode von Q2 dann Richtung Spannungsregler leitend wird.
Ich müsste also Source und Drain tauschen.
Die Frage ist, wie kann ich ihn dann ansteuern?
Bin leider kein Analogprofi, kann mir hier jemand einen Tipp geben?

Danke und schönen Sonntag.

PS: Ob der Spannungsregler ggf. auch eine Einspeisung in den Ausgang 
erlaubt möchte ich hier zunächst nicht betrachten.

von Stefan F. (Gast)


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Johannes Becker schrieb:
> ich möchte einen über eine Akkuzelle versorgten Spannungsregler mittels
> P-Kanal Fet abschaltbar machen...
> Die Ausgangsspannung ist dann ungeregelt und folgt der Batteriespannung,
> das ist auch so gewünscht.

So verhält sich jeder LDO Regler von ganz alleine ohne besondere 
Zusatzbeschaltung.

von Johannes Becker (Gast)


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Ok, hatte ich vergessen zu Erwähnen.
Es handelt sich um einen Schaltregler mit Unterspannungsabschaltung. 
Dieser möchte ich zuvor komme.

von Karl (Gast)


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Steht der Regler schon fest? S gibt durchaus auch Schaltregler die in 
den ldo Betrieb gehen. Muss natürlich vor dem uvlo passiert sein.

von Johannes Becker (Gast)


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Ja, es wird einer aus der TPS821XX werden. Der hat eine Abschaltschwelle 
zwischen 2,6 und 2,8 V. Bei uin <uoutSoll geht er in einen 100% Mode.

von hinz (Gast)


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Johannes Becker schrieb:
> Ja, es wird einer aus der TPS821XX werden. Der hat eine
> Abschaltschwelle
> zwischen 2,6 und 2,8 V. Bei uin <uoutSoll geht er in einen 100% Mode.

Dann brauchst du doch nichts weiter.

von Johannes Becker (Gast)


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Doch, da er den Ausgang bei erreichen der Schwellspannung abschaltet. 
Das kann also auch schon bei 2,8V sein. Der verwendete Akku hat eine 
integrierte Schaltung welche bei 2,5V abschaltet.
Die versorgte Schaltung soll also auch bis 2,5V noch funktionieren.

von hinz (Gast)


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Johannes Becker schrieb:
> Doch, da er den Ausgang bei erreichen der Schwellspannung
> abschaltet.
> Das kann also auch schon bei 2,8V sein. Der verwendete Akku hat eine
> integrierte Schaltung welche bei 2,5V abschaltet.
> Die versorgte Schaltung soll also auch bis 2,5V noch funktionieren.

Du wringst bestimmt auch Flaschen aus.

von Johannes Becker (Gast)


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Ja. Kann mir jemand zu meiner ursprünglichen Fragestellung noch eine 
Hilfestellung geben?

von TK (Gast)


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Hallo,
der Regler in der Zeichnung hat doch schon einen ON/Off-Pin. Wieso nutzt 
Du den nicht? Da dran kann man doch ein Supervisor-IC mit 
Schwellspannung 2V5 anschliessen.
Bei mir funktioniert das nämlich genau so. Ich hab so eine Schaltung 
schon
ziemlich lange selbst im Einsatz (aber mit einem TPS61240 Regler und 
einem 3V0 Supervisor IC).

Gruß
TK

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes Becker schrieb:
> Das kann also auch schon bei 2,8V sein. Der verwendete Akku hat eine
> integrierte Schaltung welche bei 2,5V abschaltet.
> Die versorgte Schaltung soll also auch bis 2,5V noch funktionieren.
Wieviel Energie steckt dann noch zwischen 2,8V und 2,5V? Lohnt sich der 
ganze Klimbim dafür?

Und: tut es dem Akku prinzipiell gut, wenn er bis zur Notabschaltung 
entladen wird? Falls das nämlich ein LiPo o.ä. ist, dann ist alles unter 
3V für den Akku schlecht...

: Bearbeitet durch Moderator
von Marek N. (Gast)


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Du könntest mit einem Joule-Thief den Akku noch weiter leer zutzeln.
Den Akku-Hersteller wird's freuen.

Mal ehrlich, wenn es ein Li-Ion-Akku ist, ist es sinnfrei, diesen unter 
3,0 V zu belasten.
Die Protection-PCB ist nur für Pappnasen, die es vergessen, die Last 
abzuschalten.

von Johannes Becker (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Johannes Becker schrieb:
>> Das kann also auch schon bei 2,8V sein. Der verwendete Akku hat eine
>> integrierte Schaltung welche bei 2,5V abschaltet.
>> Die versorgte Schaltung soll also auch bis 2,5V noch funktionieren.
> Wieviel Energie steckt dann noch zwischen 2,8V und 2,5V? Lohnt sich der
> ganze Klimbim dafür?

Ja das lohnt sich in diesem Fall auf jeden Fall noch, da die Laufzeit 
hierdurch noch erheblich verlängert wird. Eine Art Reservemodus also. 
Natürlich nur noch mit stark reduziertem Strom.

Ob das für den Akku schädlich ist, ist für diesen Betriebszustand egal. 
Der Hersteller gibt als Entladeschlussspannung auch 2,5V an.

TK schrieb:
> Hallo,
> der Regler in der Zeichnung hat doch schon einen ON/Off-Pin. Wieso nutzt
> Du den nicht? Da dran kann man doch ein Supervisor-IC mit
> Schwellspannung 2V5 anschliessen.
> Bei mir funktioniert das nämlich genau so. Ich hab so eine Schaltung
> schon
> ziemlich lange selbst im Einsatz (aber mit einem TPS61240 Regler und
> einem 3V0 Supervisor IC).

Ich vermute, der IC wird einfach bei Unterschreiten der Schwellspannung 
genau das machen. Also intern über den gleichen Kreis wie der Enable Pin 
arbeiten.

Brücken über den gezeichneten FET Q1 muss ich ja sowieso.

Die Frage ist nur ob Q2 notwendig ist und falls ja wie ich diesen 
beschalte.
Ich würde aber gerne folgendes vermeiden.
-Stromverbrauch über den Schaltregler sobald ich den Schaltregler 
überbrücke (Schaltregler ist deaktiviert, entweder über den Enable Pin 
oder über die Unterspannungsabschaltung)
-Schädigung des Schaltreglers durch Einspeisung in den (deaktivierten) 
Ausgang, Feedback etc.

Hat hier jemand einen Tipp dazu?

von TK (Gast)


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Ich habe mir das DB vom TPS82130 angesehen.
http://www.ti.com/general/docs/suppproductinfo.tsp?distId=10&gotoUrl=http%3A%2F%2Fwww.ti.com%2Flit%2Fgpn%2Ftps82130

Auf S.7 ist das int. Blockschaltbild dargestellt. Es sieht danach so 
aus, als ob eine Rückwärtsverbindung von Vout über die int. L und der 
Body-Diode des oberen MOSFET auf Vin übrigbleibt, was aber eigentlich 
kein Problem darstellt. Vin liegt an, Vout ist vom Pegel her kleiner als 
Vin - alles gut.
Damit kannst Du also den Enable-Pin auf L ziehen und trotzdem den Regler 
mit Q1 brücken - ohne das was passieren sollte.
Das spart Dir dann die Bauteile um Q2 ein, und mit 1 uC Pin kannst Du 
den Rest schalten.
Zum FB-Pin halte ich mich mal in der Aussage zurück. Da läßt sich das DB 
nicht wirklich aus.

Gruß
TK

von Johannes Becker (Gast)


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Wie müsste denn die Beschaltung von Q2 aussehen?
Würde mich wirklich sehr interessieren, auch wenn das vielleicht in 
diesem Fall keine praktikable Lösung wäre weil zu aufwändig o.ä.

Danke

von Toxic (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Die Protection-PCB ist nur für Pappnasen, die es vergessen, die Last
> abzuschalten.

Ich bin so eine Pappnase:
Wie willst du z.B. bei einer simplen Taschenlampe kontrollieren,wann es 
wirklich noetig ist sie auszuschalten bevor sie in den "Schadensbereich" 
schliddert?
Viele weisse Leds leuchten auch noch bei 2.5V und bei roten Leds geht es 
noch tiefer in den Keller.

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