Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Polyesterfolie lochen


von Michael S. (smtschmidt)


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Hallo zusammen,
ich habe mir für ein neues Gerät eine Frontplattenfolie auf 
Polyester-Etiketten gedruckt (Avery L4775). Nun müssen da ein paar 
Löcher für Potis etc. rein. Hat jemand eine Idee, wie man das am besten 
bewerkstelligt?
Laser fällt leider aus.

Danke und Grüße

: Verschoben durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sofern die Löcher rund sind: Zwischen zwei Bretter packen und mit 
Standbohrmaschine bohren.

Dabei auf exakten Anschlag achten. Zum Anzeichnen der Bohrungen könntest 
Du die Folie im Anschlag auf eins der Bretter legen und mit einer 
Pinwandnadel o.ä. durch die Folie ins Holz stechen.

Dieses Brett kommt dann nach oben.

Alternativ: Schneidplotter.

von Florian R. (Firma: TU Wien) (frist)


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Hi,
Sanzeisen dürfte das passende Stichwort für Dich sein, sollte es 
eigentlich in jedem Baumarkt geben.

Grüße
Flo

von Michael S. (smtschmidt)


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Ich habe ein Stanzeisen in meiner Werkstatt gefunden und mal genauer 
angesehen. Das ist so scharf wie ein Teelöfel und wenn ich mich recht 
erinnere ist es neu und unbenutzt.
Gibt es das Unterschiede?

Auf die Idee das zu bohren bin ich noch gar nicht gekommen. Da muß man 
wahrscheinlich bei jeder neuen Folie ein neues Brett dahinter 
spendieren. Sehe ich das richtig?

von René F. (Gast)


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Solltest du wirklich nur runde Löcher benötigen, könntest du einen Satz 
Locheisen zum ausstanzen benutzen.

Die meisten Bearbeitungsmethoden könnten das einreißen der Folie 
begünstigen.

Wenn du einen entsprechenden Laser hättest, hättest du vermutlich nicht 
nur das Etikett damit zugeschnitten sondern auch damit beschriftet bzw. 
graviert. Leider sind professionelle Laser sehr kostspielig und 
wartungsintensiv, zudem wird eine gute Absaugung für den erzeugten 
Feinstaub benötigt.

von Mani W. (e-doc)


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Michael S. schrieb:
> Ich habe ein Stanzeisen in meiner Werkstatt gefunden und mal genauer
> angesehen. Das ist so scharf wie ein Teelöfel und wenn ich mich recht
> erinnere ist es neu und unbenutzt.
> Gibt es das Unterschiede?

Sicher!

Du hast ein Erinnerungsdefizit...

Dein "unbenutztes" Locheisen wurde schon oft benutzt, ein
neues ist scharf!

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (smtschmidt)


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Ich gucke morgen mal, was mein Baumarkt so hergibt.

Einstweilen vielen Dank und einen schönen Abend!

von michael_ (Gast)


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Es dauert eine Minute, um ein Locheisen neu scharf zu schleifen!

In einer Werkstatt benutzen Deppen sowas auch gerne als 
Durchschlageisen.

von Peter (Gast)


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Bohr ein Loch in deinem Durchmesser in eine Metall Platte. Das Loch darf 
keine Fase haben und dann legst deine Folie mit dem Loch darüber und 
positionierst eine Stahlkugel oder eine Schraube mit rundem Kopf 
darüber. Auf die Kugel / Schraube haust du mit einem Hammer und trennst 
damit das Loch raus.

von Olaf (Gast)


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> Dein "unbenutztes" Locheisen wurde schon oft benutzt, ein
> neues ist scharf!

Ich hab so dunkel in Erinnerung das neue Locheisen von guter 
Verarbeitung nicht ganz billig sind. Das ist also auch ein grosses Feld 
fuer chinesischen Billigschund aus dem Baumarkt. .-)

Olaf

von Stephan (Gast)


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Die Frontplattenfolie wird doch eh verklebt. Also erst aufkleben und 
dann mit dem Skalpell raus schneiden.

von wendelsberg (Gast)


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Peter schrieb:
> Bohr ein Loch in deinem Durchmesser in eine Metall Platte. Das Loch darf
> keine Fase haben und dann legst deine Folie mit dem Loch darüber und
> positionierst eine Stahlkugel oder eine Schraube mit rundem Kopf
> darüber. Auf die Kugel / Schraube haust du mit einem Hammer und trennst
> damit das Loch raus.

Ein recht genau passender Bohrer rueckwaerts tut es auch.

wendelsberg

von michael_ (Gast)


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Peter schrieb:
> Bohr ein Loch in deinem Durchmesser in eine Metall Platte. Das Loch darf
> keine Fase haben und dann legst deine Folie mit dem Loch darüber und
> positionierst eine Stahlkugel oder eine Schraube mit rundem Kopf
> darüber. Auf die Kugel / Schraube haust du mit einem Hammer und trennst
> damit das Loch raus.

Aber nur einmal.
Danach hat das Loch eine Fase.

von tg (Gast)


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Ich verwende für meine Frontplatten teilweise selbstklebendes Papier mit 
der Beschriftung drauf und klebe als Schutz noch eine selbstklebende 
Laserfolie drüber.

Die Löcher - unabhängig von der Form - stecke ich mit einem spitzen 
Gegenstand mittig durch und gehe dann mit einer Nadelfeile gefühlvoll 
einmal rum. Dabei ist die Kante der Bohrung praktisch die hintere 
Schnittkante, die Feile die vordere Schneide - also immer nur in 
Richtung innen "schneiden" und die Feile nur minimal neigen, damit man 
die Durchbrüche dabei nicht anfast.

Die Außenkanten der Frontplatte behandle ich genauso, also Folie paar mm 
überstehen lassen. Dadurch liegt die dann 1A an und hat nicht das 
Bedürfnis, sich an den Kanten zu lösen.

Funktioniert bestens, die Passgenauigkeit der Foliendurchbrüche zur 
Frontplatte ist nicht zu überbieten.

Grüße
tg

von tg (Gast)


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.. kleiner Nachtrag noch:
ich drucke dir Kanten der Durchbrüche bzw. Außenkontur nicht mit aus, 
nur Mittenmarkierungen. Damit vermeidet man hässliche Überbleibsel, wenn 
die Folie nicht gaaanz genau sitzt ... was eigentlich schon durch 
Maßstabsfehler der Drucker fast immer unvermeidlich ist.

von düsentrieb (Gast)


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Klingt primitiv, tut's aber vielleicht. Ein stinknormaler Locher für 
Papier hat ungefähr 6 mm Durchmesser (selbstredend gibt es dafür auch 
einen Standard, ISO 838).

Das entspricht 1:1 dem Durchmesser der Achse eines normalen 
6-mm-Potis...

Größter Vorteil des Lochers: Liegt schon daheim rum.

Ansonsten kann ich Stanzeisen auch empfehlen. Habe eins für 3,99 gekauft 
und stelle damit unter anderem Absauglöcher für Korund-Schleifpapier von 
der Rolle her. Das tut's einwandfrei, und das schon lange... allerdings 
sollte man schön ein Unterlegholz spendieren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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düsentrieb schrieb:
> Größter Vorteil des Lochers: Liegt schon daheim rum.

Zum Zielen: Bodenplatte abnehmen, Locher kopfüber betreiben und Folie 
mit bedruckter Seite nach oben in den Locher einlegen, dann kann man 
durch die abgenommene Bodenplatte das Stanzloch sehen, und damit auch 
die Markierungen auf der Folie.

Nachteil: Der Abstand vom Rand ist recht begrenzt, egal, wie herum der 
Locher eingesetzt wird.

von Thomas S. (thschl)


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tg schrieb:
> .. kleiner Nachtrag noch:
> ich drucke dir Kanten der Durchbrüche bzw. Außenkontur nicht mit aus,
> nur Mittenmarkierungen. Damit vermeidet man hässliche Überbleibsel, wenn
> die Folie nicht gaaanz genau sitzt ... was eigentlich schon durch
> Maßstabsfehler der Drucker fast immer unvermeidlich ist.

ich weiss garnicht was du willst, beantwortest dir doch selbst deine 
Frage.

Folie auf Frontplatte aufbringen bei der die Folie und die Frontplatte 
getrennt gelocht wird ist sinnlos, bekommst du niemals 100% deckend 
geklebt.

Vor über 30 Jahren habe ich schon solche Frontplatten wie weiter oben 
beschrieben hergestellt. Also Frontplatte bohren und zum Kleben 
vorbereiten, dann Folie kleben und mit Skalpel oder sonstigem scharfen 
Werkzeug die Folie an den Kanten der Löcher an die Frontplatte anpassen, 
dabei kannst du jegliche Form der Löcher bearbeiten, auch sternförmig 
wenn es Spass macht!
Wichtig dabei ist nur das du die Folie immer von der Frontseite zur 
Frontplatte schneidest, damit diese sich nicht anhebt und eventuell 
Dreck oder Fussel zwischen Folie und Frontplatte kommt

von Thomas S. (thschl)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Zum Zielen: Bodenplatte abnehmen, Locher kopfüber betreiben und Folie
> mit bedruckter Seite nach oben in den Locher einlegen, dann kann man
> durch die abgenommene Bodenplatte das Stanzloch sehen, und damit auch
> die Markierungen auf der Folie.

bekommst aber ein Problem wenn Potis an der Front verschraubt werden 
sollen, zudem haben die Locher eigentlich 5,5mm Stanzlöcher

von Toni P. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> ich habe mir für ein neues Gerät eine Frontplattenfolie auf
> Polyester-Etiketten gedruckt (Avery L4775). Nun müssen da ein paar
> Löcher für Potis etc. rein. Hat jemand eine Idee, wie man das am besten
> bewerkstelligt?

Evtl. mit Schneidzirkel oder beim Anbieter für Folienbeschriftung machen 
lassen.

von Michael S. (smtschmidt)


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Vielen Dank für die zahlreichen Tips!

Hier meine Variante einer Lösung:
Ich wollte die Löcher vorher in der Folie haben, um diese besser auf der 
Frontplatte auszurichten. Durch die Weiße Folie sieht man nämlich auch 
auf einer Leuchtplatte relativ schlecht, wo man gerade ist.

Dann schien heute morgen die Sonne und brachte uns auf eine andere Idee. 
Wir haben die Folien mit der bedruckten Seite nach außen, mit Hilfe 
eines kleinen Streifen Teppichklebebands aufs Fenster aufgeklebt und 
dann die gebohrten Gehäuse auf die Folie gedrückt. Das ist hinreichend 
genau gelungen. Danach wurden die Löcher mit einem Skalpell 
ausgeschnitten. Fertig.
Die 3mm-LEDs müssen nun allerdings ihr Licht durch die Folie quälen.

Danke und Grüße

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