Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anzeigen, dass Polyfuse aktiv.


von Unterbrecher (Gast)


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Hallöchen,

ich habe hier ein Modellbautrafo mit mehreren 12V und 24V Ausgängen,
vor denen jeweils noch eine Polyfuse sitzt um den Strom auf 2A/3.5A zu 
begrenzen.
Fließt über einen gewissen Zeitraum mehr Strom, unterbricht der 
Polyswitch den Strom und wird erst wieder leitend, wenn er sich 
abgekühlt hat.
Selbstrückstellend, also...

Jetzt hätte ich gerne an jedem Ausgang eine rote LED, die mir anzeigt, 
dass der Kanal überlastet ist. Einfach gesagt, die LED soll also 
leuchten, wenn KEINE 12V oder 24V mehr am Ausgang anliegen.

Kann mir jemand einen Tip geben, wie man sowas anstellt?

LED an wenn Spannung da, wäre ja einfach... aber LED an wenn keine 
Spannung da?

Danke schonmal :)

von Stefan F. (Gast)


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Einfach LED mit 1 kΩ bzw. 2,2 kΩ Vorwiderstand parallel zur Polyfuse 
schalten.

von Einer K. (Gast)


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Viele Möglichkeiten es gibt....

Inverter
Komparator
µC mit ADC

Noch mehr? Sicherlich!

von Wolfgang (Gast)


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Unterbrecher schrieb:
> LED an wenn Spannung da, wäre ja einfach... aber LED an wenn keine
> Spannung da?

Du musst nur gucken, wo die Spannung ist, wenn der Polyswitch 
unterbricht.
Bei geschlossenem Mehrfachschalter ist sie über dem Verbraucher, bei 
offenem Mehrfachschalter über dem ...

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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LED (mit Vorwiderstand) parallel zur Polyfuse.

von imkeller (Gast)


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zum 1° Mai schlage ich eine leistungsfähigere Stromversorgung vor
Was nutzt es zu wissen dass die Anlage andauernd überlastet ist ?

von Stefan F. (Gast)


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Ich glaube eher, dass es um einen visuellen Melder geht, der Anzeigt, 
warum die Anlage gerade nicht läuft - wenn es mal passiert.

von Wolfgang (Gast)


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imkeller schrieb:
> zum 1° Mai schlage ich eine leistungsfähigere Stromversorgung vor

Strombegrenzungen sind dazu da, dass sie den Strom auf einen 
vorgewählten Wert begrenzen. Sonst könnte man sie sich einfach sparen.
Sonst könnte man gleich einen dicken Akku nehmen, der alles frei brennt.

von John (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Strombegrenzungen sind dazu da, dass sie den Strom auf einen
> vorgewählten Wert begrenzen.

Eine Sicherung ist keine Strombegrenzung. Der Strom wird durch eine 
Sicherung nicht begrenzt. Es wird nur die Zeit begrenzt, in der der zu 
hohe Strom fließt.

von Unterbrecher (Gast)


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Hallo und vielen Dank für eure Antworten.


die Idee mit der LED parallel zur Polyfuse klingt super. Und vorallem 
einfach. Das werde ich ausprobieren.

@imkeller:
Also, die Stromversorgung ansich ist schon ausreichend, wenn denn alles 
so funktioniert, wie es soll. Zuviel Strom fließt bspw. dann, wenn ein 
Motor festhängt oder es irgendwo einen Kurzschluss gibt. Zum Beispiel, 
weil das Kind eine Modelltrecker-Ladung Schrauben auf den Gleisen 
ausgekippt hat ;)
Anhand der LEDs könnte ich mir die Fehlersuche dann erleichtern...

die Stromversorgung so zu dimensionieren, dass die Schrauben verdampfen 
wäre mir ein bisschen zu gefährlich ;)

Vielen Dank an alle

von karadur (Gast)


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Falls es um AC geht muss antiparallel zur LED eine Diode ( z.B. 1N4148 
)!

von Wolfgang (Gast)


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John schrieb:
> Eine Sicherung ist keine Strombegrenzung.

Guck dir die Kennlinie mit ihrer Hysterese und ihren zeitlichen Verlauf 
an.

Das ist ein mehrdimensionales Gebilde. Zur Beschreibung kommst du da mit 
zwei Begriffen "Sicherung" und "Strombegrenzung" nicht weit.

Auf jeden Fall begrenzt so eine Polyfuse den fließenden Strom schnell 
auf ungefährliche Werte und sichert so irgendwelche Kontakte im 
Fehlerfall gegen verbrennen, sobald die verfügbare Stromquelle deutlich 
mehr Strom liefern kann, als der Verbraucher benötigt.

von Unterbrecher (Gast)


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karadur schrieb:
> Falls es um AC geht muss antiparallel zur LED eine Diode ( z.B.
> 1N4148
> )!

Oh ja - guter Hinweis.
Tatsächlich geht es bei dieser Stromquelle um DC, aber es gibt auch zwei 
AC Kreise. Ob die ähnlich abgesichert sind, muss ich mir mal anschauen. 
Dort würde ich dann vielleicht ebenfalls eine LED einbauen - dann 
natürlich mit der Diode. vielen Dank!!!

von imkeller (Gast)


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die Stromversorgung so zu dimensionieren, dass die Schrauben verdampfen
wäre mir ein bisschen zu gefährlich ;)

Das erleichtert die Fehlersuche !

von Harald W. (wilhelms)


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Unterbrecher schrieb:

> Einfach gesagt, die LED soll also
> leuchten, wenn KEINE 12V oder 24V mehr am Ausgang anliegen.

Das geht mit Polyfuses sowieso nicht. Sowie der Stromfluss
unterbrochen wird, wird die Sicherung wieder niederohmig.
Polyfuses können den Stromfluss nicht unterbrechen, sondern
nur den Strom soweit erniedrigen, das mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit keine Brände mehr entstehen können.

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Das geht mit Polyfuses sowieso nicht.

Diesen Einwand erklär mal?

Sobald die Polyfuse warm wird, steigt ihr Widerstand so weit, dass von 
den 12 bzw. 24V nicht mehr viel für den Verbraucher über bleibt, weil 
der einen Spannungsteiler mit der Polyfuse bildet.

von John (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Auf jeden Fall begrenzt so eine Polyfuse den fließenden Strom schnell
> auf ungefährliche Werte

"schnell": es wird die Zeit begrenzt in der der zu hohe Strom fließt.
Das ist doch genau das was ich geschrieben habe.

Und bis dieses "schnell" eintritt kann der Strom deutlich höher sein als 
der Nennwert der Sicherung. -> Eine Sicherung ist keine Strombegrenzung.

von Stefan F. (Gast)


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Unterbrecher schrieb:
> aber es gibt auch zwei AC Kreise.

Da kannst du DUO-LEDs mit zwei Pins nehmen. Die gibt es verrückterweise 
sogar einfarbig. Normal ist aber eher eine rot/grün Kombi - leuchtet 
dann orange.

von Stefan F. (Gast)


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imkeller schrieb:
> die Stromversorgung so zu dimensionieren, dass die Schrauben verdampfen
> wäre mir ein bisschen zu gefährlich ;)
>
> Das erleichtert die Fehlersuche !

Als ich eine Minitrix hatte, stellte mein kleiner Bruder eine Lokomotive 
aus einem Ü-Ei auf die Gleise - passte zufällig. Während ich noch am 
suchen war, warum mein Zug nur noch halb so schnell fährt, fing die 
Plastik-Lock an zu qualmen. Der goldene Lack auf ihren Rädern war 
leitfähig.

Da ham' wir alle gestaunt.

von Walter T. (nicolas)


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karadur schrieb:
> Falls es um AC geht muss antiparallel zur LED eine Diode ( z.B. 1N4148
> )!

Das wäre eine schlechte Idee. Seriell dagegen eine gute.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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karadur schrieb:
> Falls es um AC geht muss antiparallel zur LED eine Diode ( z.B. 1N4148
> )!

Walter T. schrieb:
> Das wäre eine schlechte Idee. Seriell dagegen eine gute.

Ich kenne das aber auch nur so:
1
              +---|<|---+
2
              |         |
3
~ o---[===]---+         +---o ~
4
              |         |
5
              +---|>|---+

Die antiparallel geschaltete Diode (oder LED) sorgt dafür, dass bei der 
"falschen" Polarität nicht zu viel Spannung an der LED anliegt.

Wenn man sie hingegen in Reihe schaltet, fließt trotzdem ein gewisser 
Leckstrom. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob LEDs auf den geringen 
(falsch gepolten) Leckstrom empfindlich reagieren.

von Wolfgang (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Das wäre eine schlechte Idee. Seriell dagegen eine gute.

Das hat den ganz kleinen Nachteil, dass die LED nie leuchten würde.

von Walter T. (nicolas)


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Stefanus F. schrieb:
> Die antiparallel geschaltete Diode (oder LED) sorgt dafür, dass bei der
> "falschen" Polarität nicht zu viel Spannung an der LED anliegt.
>
> Wenn man sie hingegen in Reihe schaltet, fließt trotzdem ein gewisser
> Leckstrom. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob LEDs auf den geringen
> (falsch gepolten) Leckstrom empfindlich reagieren.

Okay, so geht es. Nur nicht antiparallel über LED und Vorwiderstand. 
Sonst bringt die Sicherung nichts mehr.

Bei 36 V hatte ich mit den Leckströmen noch nie Probleme.

Aber stimmt schon: Bei einer Polyfuse ist der Reststrom ohnehin so groß, 
daß das, was durch die antiparallele Diode geht, egal ist, und ein 
Multimeter im Diodentest wird die durchgebrannte Sicherung niemals als 
solche erkennen.

von Stefan F. (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Aber stimmt schon: Bei einer Polyfuse ist der Reststrom ohnehin so groß,
> daß das, was durch die antiparallele Diode geht, egal ist, und ein
> Multimeter im Diodentest wird die durchgebrannte Sicherung niemals als
> solche erkennen.

Das klingt für mich jetzt ein bisschen Wirr und an der Sache vorbei. 
Wenn die Polyfuse auslöst und die Last weiterhin anliegt, dann fällt an 
der Polyfuse fast die gesamte Spannung ab. Also z.B. 24V AC, und das 
verträgt die LED nicht.

Ich habe von dem Reststrom durch die Diode geschrieben, die ich nicht 
so in Reihe schalten würde:
1
        1kΩ     LED  1N4001      Last ca. 0Ω
2
~ o----[===]---|>|---|>|---+------[===]-----o ~
3
  |                        |
4
  +---------[===]----------+
5
            Polyfuse

Egal ob Polyfuse oder normale Sicherung, wir müssen hier mit der vollen 
Wechselspannung rechnen. Durch die 1N4001 wird ein gewisser Leckstrom 
fließen, so dass an der LED mehr als 5V anliegen werden. Wie gesagt weiß 
ich nicht, ob das kritisch ist. Wenn du meinst, dass 36V noch kein 
Problem sind, glaube ich Dir das mal.

Mit dem Reststrom der Polyfuse hat das aber nichts zu tun.

von Walter T. (nicolas)


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Stefanus F. schrieb:
> Mit dem Reststrom der Polyfuse hat das aber nichts zu tun.

Denkst Du ;-)


Denk Dir anstelle der Polyfuses normale Sicherungen. Ausgang geht nicht. 
Eine LED leuchtet auf. Was tun? Gerät vom Netz trennen. Gerät öffnen. 
Alle Sicherungen mit dem Diodentest dem nächsten greifbaren Multimeter 
durchpiepsen. Alle leiten in beide Richtungen. Achso. Die antiparallelen 
LEDs. Welche war es denn nun? Oder doch nicht die Sicherung? Also doch 
Gerät offen wieder unter Netzspannung in Betrieb nehmen und nachgucken.

Deswegen habe ich bei mir von zwei antiparallelen LEDs auf serielle 
Diode gewechelt.

Und wie es so ist: Seitdem ist mir auch keine Sicherung mehr 
durchgebrannt. :)

--

Das kann bei einer Polyfuse natürlich nicht passieren, weil eine 
aktivierte Polyfuse sowieso noch soviel Restleitwert hat, daß niemand 
mit einem Multimeter nachgucken würde. Und weil man einfach wartet, bis 
sie wieder leitet. Und wahrscheinlich kann man die warme Polyfuse sogar 
mit dem Finger finden.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ok, jetzt habe ich verstanden worauf du hinaus wolltest.

von Martin S. (sirnails)


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Wolfgang schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Das geht mit Polyfuses sowieso nicht.
>
> Diesen Einwand erklär mal?

Weil eine Polyfuse ein Brandschutz ist. Die ist nicht dafür gebaut, als 
serienmäßige Überstromsicherung zu funktionieren. Polymersicherungen 
haben ne richtig ekelhafte Alterungskurve. Der Innenwiderstand steigt 
mit jeder Auslösung an wodurch die Stromtragfähigkeit immer niedriger 
wird.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
So etwas?

https://www.youtube.com/watch?v=e4TY3Jjynrs

Nimm doch so ein Lämpchen wie im Film (und nicht unbedingt LED).

Martin S. schrieb:
> Weil eine Polyfuse ein Brandschutz ist. Die ist nicht dafür gebaut, als
> serienmäßige Überstromsicherung zu funktionieren. Polymersicherungen
> haben ne richtig ekelhafte Alterungskurve.

War doch als Notnagel gedacht.

Unterbrecher schrieb:
> Also, die Stromversorgung ansich ist schon ausreichend, wenn denn alles
> so funktioniert, wie es soll. Zuviel Strom fließt bspw. dann, wenn ein
> Motor festhängt oder es irgendwo einen Kurzschluss gibt. Zum Beispiel,
> weil das Kind eine Modelltrecker-Ladung Schrauben auf den Gleisen
> ausgekippt hat ;)
> Anhand der LEDs könnte ich mir die Fehlersuche dann erleichtern...

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich habe von dem Reststrom durch die Diode geschrieben, die ich *nicht*
> so in Reihe schalten würde:
>
>         1kΩ     LED  1N4001      Last ca. 0Ω
> ~ o----[===]---|>|---|>|---+------[===]-----o ~
>   |                        |
>   +---------[===]----------+
>             Polyfuse

Ich auch nicht, die Diode kommt antiparallel zur LED. Bei den aktuellen 
Preisen würde ich sogar zwei LEDs nehmen, beide hinter einer opaken 
Abdeckung, sieht man das Halbwellen-Geflacker nicht.

Was ich an AC auch schon gemacht habe, ist die LED hinter einem 
Brückengleichrichter.

> Egal ob Polyfuse oder normale Sicherung, wir müssen hier mit der vollen
> Wechselspannung rechnen.

Und haben bei 1k Vorwiderstand entweder uralte LEDs oder einen 
Flakscheinwerfer, der darf gerne größer werden.

Durch die 1N4001 wird ein gewisser Leckstrom
> fließen, so dass an der LED mehr als 5V anliegen werden.

Ich habe leider keine 1N4001 da und das mal mit einer 4004 aufgebaut: An 
40V-DC kann ich den Leckstrom nicht messen, mein Fluke löst nur 10nA 
auf.

Über der LED messe ich maximal 0,33V (10 MegOhm). Klemme ich das Fluke 
8060A im 200mV-Bereich an, deutlich weniger, es garantiert da nur 1 
MegOhm Eingangsimpedanz.

Also: Egal, beide Varianten würden funktionieren!

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