Hallo, finde eben einen Trafo bzw. eine Spule (denn das Teil hat nur eine Wicklung), bei dessen EI-Kern das I aus Plastik ist. Kennt jemand die tiefere Bedeutung einer solchen Bauform? Manuel
Das Ding soll warscheinlich eine Drossel sein. Es soll verhindert werden das der Eisenkern in Sättigung geht wenn Gleichstrom durchfließt. Normalerweise macht man deshalb einen Luftspalt. Hier war man besonders Großzugig mit dem Luftspalt.
Der magnetische Kreis wird über die Befestigungslaschen und dem Stahlgehäuse, auf das der Trafo montiert wird geschlossen. Sehr elegante Lösung!
Werner schrieb: > Der magnetische Kreis wird über die Befestigungslaschen und dem > Stahlgehäuse, auf das der Trafo montiert wird geschlossen. Und wenn es ein Alu- oder Plastikgehäuse ist?
Stromberg B. schrieb: > Und wenn es ein Alu- oder Plastikgehäuse ist? Was sagt den das Datenblatt des Trafos dazu?
Vielleicht ist da doch Eisen drin. Lässt sich schneller montieren als eine Herde einzelner Bleche.
Man beachte die "Anschlüsse" der Spule. Und das, was aussieht wie Heftpflaster. Das Ding hat scheinbar jemand probeweise selbst gewickelt... Grundsätzlich ist dieser Kern aber noch "geschlossener", als z.B. die weit verbreiteten Garnrollenkerne (Ferrit).
Realist schrieb: > Das Ding hat scheinbar jemand probeweise selbst gewickelt... Die Nieten am Trafo sprechen aber dagegen. Höchstwarscheinlich doch eher von einer Trafobude.
Das "Heftpflaster" ist Gewebeband, z.B.: https://www.handwerker-versand.de/1942663-Gewebeband-Premium-3M-50mm-x-411m-rot.html An sonsten interessante Konstruktion. Da es offensichtlich nur eine Primärwicklung gibt, eine DC-Drossel oder ein Zugmagnet, allerdings ist der Luftspalt hier wirklich sehr groß. Welche Abmessungen hat denn das Teil? Welche Induktivität hat es? Sofern die Nieten nicht isolierend mit den Laschen montiert sind, sehe ich bei Montage auf leitfähigem Material dennoch eine (schlecht angekoppelte) Kurzschluss-Windung.
Für mich sieht das Teil wie ein "offener" Trafo aus. Eine Seite Kunststoff. Ob dass, was wie Trafoblech aus sieht auch wirklich welches ist sollte sich mit einer Feile oder auf einer Waage feststellen lassen. Ich würde mich der Meinung: (Richtig) "Offener Trafo" anschließen.
Marek N. schrieb: > Sofern die Nieten nicht isolierend mit den Laschen montiert sind, sehe > ich bei Montage auf leitfähigem Material dennoch eine (schlecht > angekoppelte) Kurzschluss-Windung. Trafos wurden schon immer auch mit Schrauben montiert. Es ist aber ein spezieller Schraubenstahl.
Knarscht schrieb: > Was sagt den das Datenblatt des Trafos dazu? Gibt kein Datenblatt, das Ding ist NoName pur. michael_ schrieb: > Vielleicht ist da doch Eisen drin. Mit dem Magneten ist kein Eisen nachweisbar. Es handelt sich um ein reines Plastikprofil mit 15x35mm. Realist schrieb: > Das Ding hat scheinbar jemand probeweise selbst gewickelt... Eher nicht, die Wicklung aus 1,6mm CuL ist sauber aufgebracht, das ist auf einer Maschine gewickelt. Solche Nieten plus Nietwerkzeug hat der gemeine Bastler auch nicht in der Schublade liegen. Für eine Trafobude spricht auch, dass bei einem Drahtende der CuL chemisch entfernt wurde. Einzig das "Heftpflaster" hinterlässt einen etwas unprofessionellen Eindruck. Marek N. schrieb: > Welche Abmessungen hat denn das Teil? Welche Induktivität hat es? In der Höhe der Kern inclusive Plastik 80mm, 96mm breit, Blechpaketstärke 36mm, Gewicht schlappe 1,9kg. Induktivität kann ich hier nicht messen. Bei der Gelegenheit: Konnte mal in einer Trafobude die Entstehung einer Spule verfolgen. Die Enden der CuL-Drähte werden kurz in eine Chemikalie getunkt, danach kann der CuL abgewischt und problemlos gelötet werden. Solch eine Brühe könnte ich auch gut gebrauchen. Was ist das für Zeug?
Ausstellungsstück ohne Funktion? Zum Lernen ein Teil wo man ein Fehler zeigen kann? Messen oder nur Zeigen.
Was wäre denn nun elektrisch anders, wenn ich genau dieses Teil ein zweites Mal hätte, allerdings mit korrektem EI-Kern ohne Plastik?
Manuel.W schrieb: > Was wäre denn nun elektrisch anders, wenn ich genau dieses Teil ein > zweites Mal hätte, allerdings mit korrektem EI-Kern ohne Plastik? Die Induktivität wäre um ein vielfaches höher.
Wenn man die Herkunft kennen würde? Vom Himmel gefallen ist es wohl nicht. Evtl. eine Spule für einen Entmagnetisierer. Manuel.W schrieb: > Bei der Gelegenheit: Konnte mal in einer Trafobude die Entstehung einer > Spule verfolgen. Die Enden der CuL-Drähte werden kurz in eine Chemikalie > getunkt, danach kann der CuL abgewischt und problemlos gelötet werden. > Solch eine Brühe könnte ich auch gut gebrauchen. Was ist das für Zeug? Könnte Adipinsäure sein, ist eine organische Säure. Kommt wohl auch in Backpulver vor. War üblich. Ging glaub ich aber nur für Polyurethan-Lackdraht. Nicht für Polyester. Kann mich auch irren, ist 40 Jahre her, wo ich entfernt damit zu tun hatte.
michael_ schrieb: > Könnte Adipinsäure sein, ist eine organische Säure. > Kommt wohl auch in Backpulver vor. Ich dachte immer, Backpulver würde aus doppeltkohlenkauendes Nashorn gemacht. :-) https://praxistipps.focus.de/woraus-besteht-backpulver-inhaltsstoffe-einfach-erklaert_98287
Harald W. schrieb: > Manuel.W schrieb: > >> Was wäre denn nun elektrisch anders, wenn ich genau dieses Teil ein >> zweites Mal hätte, allerdings mit korrektem EI-Kern ohne Plastik? > > Die Induktivität wäre um ein vielfaches höher. Hmmm - wenn ich weniger Induktivität möchte, dann nehme ich doch eher einen Kern ohne Plastik und das ganze wird kleiner, leichter und billiger. Ich baue einen Kondensator doch auch nicht so, dass er möglichst groß, schwer und teuer wird, um dann so wenig wie möglich Kapazität zu haben. Verstehe ich nicht wirklich ...
Manuel.W schrieb: >Hmmm - wenn ich weniger Induktivität möchte, dann nehme ich doch eher >einen Kern ohne Plastik und das ganze wird kleiner, leichter und >billiger. Dann verträgt er aber nicht so viel Strom ohne in Sättigung zu kommen. >Ich baue einen Kondensator doch auch nicht so, dass er möglichst groß, >schwer und teuer wird, um dann so wenig wie möglich Kapazität zu haben. Ein Kondensator mit wenig Kapazität aber hoher Spannungsfestigkeit, zum Beispiel im kV-Bereich wird nun mal viel größer als ein Kondensator der vielleicht nur 10V aushalten muß.
Das kann gut eine Induktivität für die Weiche einer Laustsprecherbox sein, an dem Ding ist überhaupt Nichts verwunderlich. Ein geschlossener Eisenkern ergäbe eine höhere Induktivität und eine geringere Linearität und Strombelastbarkeit (Eisenverzerrugen). Ich habe auch schon Trafos gesehen bei denen der Eisenkern zwar geschlossen war, aber in der Mitte zwischen den Blechen Plastik, also nur 2/3 der Blech eingesetzt und ein dickes Plastik Teil. Bei Spulen ist alles erlaubt was die Parameter bringt und da gibt es Viele (auch Parasitäre). Gruß, Holm
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