Ich besitze ein älteres Keithley 173 Tischmultimeter. Leider beobachte ich in den kleineren Meßbereiche bei der Spannungsmessung im DC als auch AC in den unteren Meßbreiche bei offenen Eingängen auf Autoranging als auch Manual einen kontinuierlicher Anstieg der angezeigten Spannung als wenn er hochzählt. Schließe ich die Eingänge kurz zeigt er Erwartungsgemäß 0 V. Bei der Spannungsmessung sind die Werte i.O. d.h. keine falsche Werte oder dergleichen. Hat jemand schon mal so einen Verhalten bei seinen Multimetern beobachtet bzw. schon mal abgestellt oder repariert? Habe schon im Forum nach Antworten gesucht; leider habe ich nichts passendes gefunden zu meiner Problematik.... Danke im Voraus für die Bemühungen!
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Michael G. schrieb: > Leider beobachte > ich in den kleineren Meßbereiche bei der Spannungsmessung im DC als auch > AC in den unteren Meßbreiche bei offenen Eingängen auf Autoranging als > auch Manual einen kontinuierlicher Anstieg der angezeigten Spannung als > wenn er hochzählt. Schließe ich die Eingänge kurz zeigt er > Erwartungsgemäß 0 V. Bei der Spannungsmessung sind die Werte i.O. d.h. > keine falsche Werte oder dergleichen. Ich habe vor einiger Zeit ein Keithley 2000 gekauft. Das Gerät war von privat und unbenutzt, ca. 15 Jahre alt. Es hat wohl nur im Schrank gelegen. Dieses DMM zeigt dasselbe Verhalten wie dein 173er. Zählt hoch, aber Messungen sind ok. Kurzgeschlossene Eingänge ergeben 0 Volt im Display.
Jörg R. schrieb: > Ich habe vor einiger Zeit ein Keithley 2000 gekauft. Das Gerät war von > privat und unbenutzt, ca. 15 Jahre alt. Es hat wohl nur im Schrank > gelegen. Dieses DMM zeigt dasselbe Verhalten wie dein 173er. Mein Keithley 2000 macht das auch so. Ich glaube das ist bei denen so by design.
Manche DMM haben in den Messbereichen bis 10V einen sehr hohen Eingangswidertand. Der unvermeidbare Leckstrom lässt dann in Verbindung mit der Eingangskapazität die Spannung am offenen Eingang mehr oder weniger schnell weglaufen.
Sieht so aus als ob sich eine Eingangskapazität (parallel zum Eingang) durch Reststrom auflädt. Welchen Eingangswiderstand hat das Gerät, kannst Du den mit einem anderen Multimeter auch messen? Was zeigt ein parallelgeschaltetes Multimeter (mit hoher Eigangsimpedanz) an?
Ganz normales Verhalten bei solchen Multimetern da der Eingangswiderstand <= 10/20V Messbereich dann üblicherweise 10Gigaohm ist und winzige Leckströme die Anzeige zur Variation bringen.
Michael G. schrieb: > einen kontinuierlicher Anstieg der angezeigten Spannung als > wenn er hochzählt. Schalte doch mal einen Widerstand von 10 MOhm parallel zum Eingang. Wenn dann der Anzeigewert nahe Null ist und nicht mehr ansteigt, würde ich das Verhalten Deines Messgerätes für normal halten.
input impendance: 10^9 Ohm below 3V -> Verhalten völlig normal
Dieter W. schrieb: > Manche DMM haben in den Messbereichen bis 10V einen sehr hohen > Eingangswidertand. > Der unvermeidbare Leckstrom lässt dann in Verbindung mit der > Eingangskapazität die Spannung am offenen Eingang mehr oder weniger > schnell weglaufen. Beim HP 34401A kannst Du die Eingangsimpedanz von >10 GOhm auf 10 MOhm umschalten, damit bleibt der Wert schön bei Null. Das Keithley 2000 hat diese Funktion nicht, da müsste man den Pulldown-Widerstand extern parallelschalten. Letztendlich ist das aber nur ein kosmetisches Problem. Sobald eine Spannungsquelle mit einer Impedanz <<10 GOhm gemessen wird stört der Leckstrom nicht weiter.
könnte man durch Reinigen der Schalter was erreichen? Ich hatte mal ein Hand-Multimeter, dessen Wahlschalter gereinigt werden musste. Das hatte auch alle möglichen Werte. u.A. auch ein Hochzählen angezeigt. Nach Reinigung war's wieder OK.
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Nein, kann man nicht. Das "Hochzählen" ist kein Fehler, sondern einfach eine Messung der an den Klemmen anliegenden Spannung. Du hast auch Spannungsabfall in der Luft ("Feldstärke"), und die kannst Du mit einer entsprechend hochohmigen Vorrichtung halt messen. Bei Handmultimetern stört das, da baut man ein paar MOhm rein und dann ist Ruhe. Bei einem Tischmultimeter will man aber das Messobjekt möglichst wenig belasten und hat deshalb die Eingangsimpedanzen im Gigaohm-Bereich.
Hi, dasselbe beim Multimeter G-1002.500 im 0,2 und 2V Bereich. Ist in den Bereichen halt ein Elektrometereingang. Dauerhafte Abhilfe durch einen 91Mohm parallel am Eingang, der stört nicht.
Harald W. schrieb: > Schalte doch mal einen Widerstand von 10 MOhm parallel zum > Eingang. Wenn dann der Anzeigewert nahe Null ist und nicht > mehr ansteigt, würde ich das Verhalten Deines Messgerätes > für normal halten. Ich werde bei gegebener Zeit ausprobieren; leider habe ich im Moment kein 10 MOhm parat. Danke für die vielen Anregungen; beim studieren der Unterlagen ist mir auch der Begriff "Auto-Zero" aufgefallen. Jemand eine Idee?
Hallo Michael G., Michael G. schrieb: > Danke für die vielen Anregungen; beim studieren der Unterlagen ist mir > auch der Begriff "Auto-Zero" aufgefallen. Jemand eine Idee? Auto-Zero beschreibt eine automatisierte kontinuierliche Nullpunktkalibration ohne Bedarf eines Benutzereingriffs bei hochwertigen Messgeräten und typischerweise Spannungsmessungen. Zu diesem Zweck wird der Eingang (auch bei angeschlossenem Probanden) intern kurzgeschlossen und der Wert festgehalten, den der ADC liefert. Dieser Wert entspricht bei einer Spannungsmessung einer Spannung von null Volt. Bei der darauf folgenden Spannungsmessung wird dieser Wert als Nullpunkt zugrunde gelegt. Bei hochwertigen Messgeräten ist diese Funktion auch abschaltbar, womit sich die Anzahl der Messungen pro Zeiteinheit erhöhen lässt. Bei handelsüblichen Geräten, die jeder Spannungsmessung eine Nullpunktmessung vorausgehen lassen, lässt sich somit die Anzahl der Messungen pro Zeiteinheit um den Faktor zwei erhöhen.
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Dankeschön! Sehr ausführlich beschrieben! Hatte beinahe geglaubt dass bei mir diese Funktion nicht vorhanden ist bzw. fehlerhaft; also hat denke ich nix mit dem beschriebenen Verhalten meines Multimeters zu tun...
Michael G. schrieb: > Dankeschön! Sehr ausführlich beschrieben! Hatte beinahe geglaubt dass > bei mir diese Funktion nicht vorhanden ist bzw. fehlerhaft; also hat > denke ich nix mit dem beschriebenen Verhalten meines Multimeters zu > tun... Ich freue mich über Deinen Dank. :) Schau' mal hier, vielleicht interessiert Dich dieses Voltnut-Treffen am 1.6.2019 in Stuttgart: Beitrag "Re: PTB auf der MAKER FAIRE"
Peter M. schrieb: > > Schau' mal hier, vielleicht interessiert Dich dieses Voltnut-Treffen am > 1.6.2019 in Stuttgart: > > Beitrag "Re: PTB auf der MAKER FAIRE" Das kommt mir gerade recht; den letzten hatte ich verpasst! Vielen Dank! :-)
Was ich nicht verstehe: warum zählt das Multimeter "hoch" (von 0 bis 9?)? Und zeigt nicht gleich einen mehr oder weniger konstanten Wert an?
Achim B. schrieb: > warum zählt das Multimeter "hoch" (von 0 bis > 9?)? Und zeigt nicht gleich einen mehr oder weniger konstanten Wert an? Der Eingangsstrom (Grössenordnung pA) lädt die unvermeidliche Eingangskapazität (Grössenordnung pF) auf. Die Spannung dieses Kondensators wird angezeigt.
nurmalso schrieb: > Die Spannung dieses Kondensators wird angezeigt. ßänkju. Hab mir was ähnliches gedacht, aber lieber doch mal nachgefragt.
Michael G. schrieb: > auch der Begriff "Auto-Zero" aufgefallen. Jemand eine Idee? Hallo, Beim Keithley 2000 ist es so, dass sie hinterste Stelle im Mikrovolt-Bereich liegt. Im Messkreis können auch Thermospannungen in dieser Grössenordnung auftreten. Wenn z.B. der Spannungsabfall über einen Shunt gemessen werden sollte, kann dann (Nachdem das Messgerät mindestens 30 Minuten gelaufen ist)die Messschaltung stromlos gemacht werden, und diese Spannung mit der Auto-Zero-Taste als Null gesetzt werden. Danach Strom wieder einschalten und korrekt messen.
Rolf E. schrieb: > Danach Strom wieder einschalten und korrekt messen. Ich hatte bisher verstanden, daß das allgemein gar nicht nötig sei.
Das Gerät ist nicht fehlerhaft. Die Geräte sind einfach so empfindlich, daß sie bei offenem Eingang allen Elektrosmog messen.
> ... einen kontinuierlicher Anstieg
Eventuell ist das wegjustierbar (s. Manual).
Ohne passenden Kalibrator (wer hat sowas schon zu Hause?)
aber nur an dem betreffenden Kondensator bzw. Potentiometer
drehen, und GAANZ vorsichtig.
bloß nicht, wie andere hier schon geschrieben haben ist das DMM völlig in Ordnung, das machen so ziemlich alle DMM so die einen enorm hohen Eingangswiderstand haben. Daß das in Ordnung ist läßt sich sogar nachweisen. Wenn man zwei davon hat, also zwei DMM die beide dieses Verhalten zeigen, dann schalte die doch einfach mal parralell. Was die da anzeigen ist kein zufällig erzeugter Mist sondern eine wirklich vorhandene Spannung, somit zeigen die beiden dann dasselbe an. Ist das allerdings nicht so, dann gibts wirklich einen Grund mistrauisch zu werden. lG Martin
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