Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Entwicklung nach Qualitaet und Haltbarkeit bei Elektronikgeraeten


von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Ich wollte hier mal zusammentragen, worauf man beim Entwickeln von 
Elektronikgeraeten achten muss, damit die Qualitaet und damit deren 
Haltbarkeit maximiert wird.
Es ist schon klar, dass es beim Verwenden von hochwertigen Bauteilen 
etwas teurer wird, jedoch wird es in der Gesamtbilanz dann billiger. 
Also wenn man das doppelte bei der Hardware ausgibt und sich die 
Lebensdauer dadurch verdoppelt, wird es ja billiger, weil die 
Hardwarekosten ja nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten ausmachen.

Beispiele:
- Mittlerweile ist ja bekannt, wie man Lithium Akkus verwenden muss, 
damit sie nicht nur 3 Jahre halten, sondern auch mal bis zu 10 Jahren 
betrieben werden koennen.

- Loesbare Verbindungen verwenden, damit im Falle eine Defektes auch mal 
Einzelkomponenten ausgetauscht werden koennen. Also lieber Schrauben 
statt Kleben.

- Elektronisch Bauteile nicht immer nur an der Grenze der 
Spezifikationen betreiben.

- Wenn  moeglich verwende ich immer Steckverbindungen am Gehaeuse und 
fuehre die Leitungen auf die Platine.

Was noch?

von Jemand (Gast)


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Hallo

auf Spezialbauelemente wenn immer irgendwie möglich verzichten - lieber 
einige OPAmps oder klassische Digitalgrundschaltungen (74xxyyy) mehr als 
ein IC das alles bietet aber nur von einen Hersteller zu bekommen ist, 
oder nach einigen Jahren halt nicht mehr.

Lieber aufwendigeres Design und leicht größere Platinen, dafür aber 
möglichst maximal zweilagig, höchstens vierlagig, und Rücksichtnahme auf 
machbares entlöten und einlöten von Bauteilen.

Programmierschnittstelle ISP vorhanden, und entsprechender Sourcecode 
zugänglich im Netz abrufbar (man darf mal träumen...).

Keine "extrem" SMD Bauteile (BGA mit hunderten Anschlüssen).

Logische auch ohne Anleitungen zu öffnende Gehäuse (Und nicht was 
Notebookhersteller sich so leisten).

Umgangsreiche und für Jedermann zugängliche, kostenlose oder zumindest 
sehr preiswerte (Auch Bastler der ein Elektronikgerät "Recyceln") 
Beschreibung mit Stromlaufplänen und Erläuterung der Firmware von 
eingesetzten µC (und ähnliche Programmierte Bauteile).

Vernünftiges Design der Elektronik - z.B. Elkos weit entfernt von 
Leistungsbaugruppen mit entsprechender Wärmeentwicklung.

Möglichst auf Standarddesign aufbauende Schaltungen (z.B. bei 
Schaltnetzteilen, Monitoren, Motortreibern...) , auch wenn es bedeuten 
sollte das leicht veraltete Komponenten und Technologien verwendet 
werden (siehe auch meine erste Idee).

Irgendwie habe ich nur das Gefühl als wenn das alles irgendwie nicht im 
Sinne der Hersteller ist, denn die wollen ja letztendlich Geld 
verdienen...

Jemand

von M. K. (sylaina)


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Mark W. schrieb:
> Also wenn man das doppelte bei der Hardware ausgibt und sich die
> Lebensdauer dadurch verdoppelt

Und das Unternehmen macht nur halb soviel Umsatz. Aus Unternehmenssicht 
wird man immer darauf schaun: Wie lange muss das Gerät halten. Klar, man 
kann ein Gerät bauen, dass 10, 20, 30 Jahre hält. Wenn das Gerät aber 
nur 3 Jahre halten muss ist da, auf die Stückzahl bezogen, ein enormes 
Einsparpotential. Hinzu kommt dann noch, dass der Kunde ggf. nach 3/4 
Jahre wieder ein Gerät kauft. Das hat nicht mal was mit geplanter 
Obsoleszenz zu tun bzw. das ist der Grund warum geplante Obsoleszenz so 
schwierig nachzuweisen ist.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Ich wollte hier mal zusammentragen, worauf man beim Entwickeln von
> Elektronikgeraeten achten muss, damit die Qualitaet und damit deren
> Haltbarkeit maximiert wird.

> Was noch?

Sorry aber dein beitrag ist zu 90% Bockmist, weil Du "Lebensdauer" und 
"Wartbarkeit" verwechselst und ein Teil deiner Tipps am Laienstammtisch 
entstanden scheint ("doppelte bei der Hardware ausgibt und sich die
Lebensdauer dadurch verdoppelt").

Am wichtigsten ist die Ertmittlung der Qualität und Lebensdauer durch 
Statistik. Damit dafür das Gerät nicht erst beim Kunden reifen muss, 
führt man Langzeit, Klima und Stresstest an Prototypen und 
Pilotserienprodukten durch. Anliegen dabei ist, auch eine beschleunigte 
Alterung zu initiieren um aus der "Lebensdauer unter Stress" auf 
"Lebensdauer real" zu schliessen. Dazu findet man sich einiges unter 
"Environmental Stress screening".

https://en.wikipedia.org/wiki/Environmental_stress_screening

An den so erzielten "erzwungenen" Ausfällen macht man eine Analyse und 
passt dann die Konstruktion bei den gefundenen Schwachstellen an.
Für die Produktionstypen macht man verkürzte Stresstest um Frühausfälle 
auszusortieren. Also jedes Produkt im Betrieb 24h lang Temperaturzyklen 
durchlaufen lassen. Das nannte man Burn-In;
https://en.wikipedia.org/wiki/Burn-in
Beliebt ist auch der Rütteltisch, nicht das die Aushilfskräfte das 
Festziehen der Schrauben vergessen haben. Ich habe allerdings den 
Eindruck, das man sich im Consumerbereich diese essentiellen Tests 
spart, anders sind die vielen DOA-Fälle nicht zu erklären.

Vor solchen Tests kann man konstruktiv wenig gezielt machen; auf gute 
Entwärmung achten, Bauteile fest verbinden (CGA statt BGA), derating und 
lebensdauer in den Datenblättern der Bauteile und Prozessschritte
nachschauen.

https://www.elektronikpraxis.vogel.de/worauf-sie-beim-thema-derating-in-der-praxis-achten-sollten-a-438365/index2.html

von Msd (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Ich wollte hier mal zusammentragen, worauf man beim Entwickeln von
> Elektronikgeraeten achten muss, damit die Qualitaet und damit deren
> Haltbarkeit maximiert wird.

Für den Wissenserhalt ist natürlich so ein Thread die optimale Lösung.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Msd schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Ich wollte hier mal zusammentragen, worauf man beim Entwickeln von
>> Elektronikgeraeten achten muss, damit die Qualitaet und damit deren
>> Haltbarkeit maximiert wird.
>
> Für den Wissenserhalt ist natürlich so ein Thread die optimale Lösung.

Ja, das war auch mein Ziel. Quasi die "Schwarmintelligenz" anzuzapfen. 
:-)

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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C. A. Rotwang schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Ich wollte hier mal zusammentragen, worauf man beim Entwickeln von
>> Elektronikgeraeten achten muss, damit die Qualitaet und damit deren
>> Haltbarkeit maximiert wird.
>
>> Was noch?
>
> Sorry aber dein beitrag ist zu 90% Bockmist, weil Du "Lebensdauer" und
> "Wartbarkeit" verwechselst und ein Teil deiner Tipps am Laienstammtisch
> entstanden scheint ("doppelte bei der Hardware ausgibt und sich die
> Lebensdauer dadurch verdoppelt").
>

Habe ich nicht verwechselt. Es ging darum , eine moeglichst hohe 
Lebensdauer oder Haltbarkeit zu erreichen.
Wartbarkeit spielt dort leider mit rein. Es gibt halt Komponenten, die 
nicht so lange halten wie das komplette Geraet. Da muss dann sicher 
gestellt sein, dass sie einfach austauschbar sind. Auch fuer Oma Krause 
ohne Fachausbildung.
"Doppelt" war jetzt nicht auf Heller und Pfennig ausgerechnet, sondern 
nur sinngemaess gemeint, ich dachte das kam klar rueber. Sorry, wenn 
nicht.

von Einer K. (Gast)


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Mark W. schrieb:
> "Schwarmintelligenz"

Wenn ich das höre stellen sich mir die Nackenhäärchen auf.
Alle!

von Peter D. (peda)


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Mark W. schrieb:
> Es ist schon klar, dass es beim Verwenden von hochwertigen Bauteilen
> etwas teurer wird, jedoch wird es in der Gesamtbilanz dann billiger.
> Also wenn man das doppelte bei der Hardware ausgibt und sich die
> Lebensdauer dadurch verdoppelt

Selten so einen Blödsinn gelesen. So einfach läßt sich die Lebensdauer 
nicht erhöhen.
Man muß schon nachdenken, wo die Schwachstellen sind und gezielt 
Schutzmaßnahmen treffen (z.B. Strombegrenzung, Transzorbdioden usw.).

Mark W. schrieb:
> - Elektronisch Bauteile nicht immer nur an der Grenze der
> Spezifikationen betreiben.

Das ist der einzige sinnvolle Satz und sollte selbstverständlich sein.

von jemand (Gast)


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Schau dich nach FIT-Werten um. Die werden für die Sicherheitstechnik 
benötigt, um die Ausfallsraten zu berechnen.
Die sind nicht der Weisheit letzter Schluss, aber Bauteile mit niedrigem 
FIT-Wert fallen auch in Real seltener aus. Es gibt Berechnungstools, die 
auch Dinge wie Temperaturen und Spannung berücksichtigen.

Ein wichtiger Punkt ist die Temperatur. Umso heißer die Bauteile werden, 
umso schneller gehen sie kaputt. Im Prinzip gilt für alle Bauteile das 
Gesetz von Arrhenius.

Was man auch noch tun kann, ist Schnittstellen nach außen sinnvoll gegen 
ESD und Transienten (SURGE, BURST) zu schützen.

Wichtig ist auch Sanftanlauf von Netzteilen und dergleichen. 
Inrush-Ströme sind DER Grund, warum Geräte beim Einschalten sterben. 
Lässt sich alles sauber lösen, mit relativ wenig Aufwand.
Auch das Ausschalten der Versorgung  will genauer betrachtet werden. Man 
sollte sicherstellen, dass die Versorgungen definiert herunterfahren.

Es gibt Bauteile, bei denen ist Qualität besonders wichtig. Elkos und 
Tantals beispielsweise.

Man sollte auch nicht alles auf Kante nähen, Deratings beachten und so 
weiter.

Ich behaupte, wenn man in die Richtung konsequenz optimiert und 
nachdenkt, bekommt man für 20% Mehrkosten 500% Lebensdauer zusammen.

Viele der Maßnahmen sind übrigens Dinge, für die man hier im Forum als 
"Erbsenzähler" oder "Spinner" verunglimpft wird, meist garniert mit "bei 
mir geht es auch so" ;-)

von Entenwickler (Gast)


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Falls die englische Sprache für dich keine Hürde darstellt:

https://ecss.nl/standards/ecss-standards-on-line/active-standards/

Mit Sicherheit ist nicht alles anwendbar, aber mit etwas 
Transferleistung kannst du hier einige gute Praktiken für dich ableiten.
Neben den Standards sind die Handbooks und TMs auch recht nützlich :)

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Es ist schon klar, dass es beim Verwenden von hochwertigen Bauteilen
>> etwas teurer wird, jedoch wird es in der Gesamtbilanz dann billiger.
>> Also wenn man das doppelte bei der Hardware ausgibt und sich die
>> Lebensdauer dadurch verdoppelt
>
> Selten so einen Blödsinn gelesen. So einfach läßt sich die Lebensdauer
> nicht erhöhen.
> Man muß schon nachdenken, wo die Schwachstellen sind und gezielt
> Schutzmaßnahmen treffen (z.B. Strombegrenzung, Transzorbdioden usw.).
>
Ach, und Du denkst zum Nulltarif nach und Schutzmassnahmen kosten bei 
Dir auch nix? :-)
Es gibt nichts was es nicht gibt. Manchmal laesst sich die Lebensdauer 
auch durch weglassen unnoetiger Features erhoehen, manchmal kostet es 
mehr.
Den Preis darf man nicht pro Stueck sehen, sondern ueber einen laengeren 
Zeitraum. Also wenn ein Geraet dreimal so lange haelt, darf es auch 
doppelt soviel kosten, um dann noch billiger zu sein. Vom Abfall mal 
ganz abgesehen.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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jemand schrieb:
> Schau dich nach FIT-Werten um.

OK, FIT kannte ich noch nicht, lediglich MTBF.

> Ich behaupte, wenn man in die Richtung konsequenz optimiert und
> nachdenkt, bekommt man für 20% Mehrkosten 500% Lebensdauer zusammen.

Ich denke das auch, habe nur keine konkreten Zahlen dafuer.

> Viele der Maßnahmen sind übrigens Dinge, für die man hier im Forum als
> "Erbsenzähler" oder "Spinner" verunglimpft wird, meist garniert mit "bei
> mir geht es auch so" ;-)

Nun gut, da muss man drueber stehen. Irgendwer muss ja den 
Konsumentenschrott entwickelt haben. Und da sind hier im Forum sicher 
auch einige dabei.

Aus Anwendersicht ist es uebrigends sinnvoll langlebige Produkte zu 
entwickeln, da es fuer den Anwender preiswerter kommt. Ich wuerde bspw. 
lieber 1000 Euro alle 10 Jahre fuer ein Handy ausgeben wollen als 600 
Euro alle 3 Jahre.

von jemand (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Ach, und Du denkst zum Nulltarif nach und Schutzmassnahmen kosten bei
> Dir auch nix? :-)
> Es gibt nichts was es nicht gibt. Manchmal laesst sich die Lebensdauer
> auch durch weglassen unnoetiger Features erhoehen, manchmal kostet es
> mehr.
> Den Preis darf man nicht pro Stueck sehen, sondern ueber einen laengeren
> Zeitraum. Also wenn ein Geraet dreimal so lange haelt, darf es auch
> doppelt soviel kosten, um dann noch billiger zu sein. Vom Abfall mal
> ganz abgesehen.

Oft kostet es aber wirklich nichts, weil es einfach nur schlechtes 
Design ist. Da werden Elkos direkt neben Leistungshalbleiter gepackt, 
Das Netzteil schwingt beim Einschalten, es werden Dinge wie Power 
sequencing nicht durchdacht, es wird ein zu hoher Rippelstrom 
eingestellt, die Kerkos sitzen an Stellen die mechanisch belastet werden 
und dergleichen mehr.

In vielen Fällen könnte man die Lebensdauer für 0,0€ stark verbessern, 
einfach indem man zum Beispiel die Elkos an eine kühle Stelle räumt, die 
Kühlung verbessert (oft würde schon etwas Kupfer auf der Leiterplatte 
reichen), die Auslegung der Netzteile korrekt macht, einen großen Kerko 
vom Schraubloch wegräumt und dergleichen mehr.

Man kann oft mit keinem oder wenig Geldeinsatz viel erreichen. In vielen 
Fällen ist es nicht die Qualität der Bauteile, sondern Inkompetenz, 
Entwickler und mangelnde Sorgfalt Inbetriebnahme.

Eine Serienplatine nimmt man nämlich nicht in Betrieb, indem man nur 
kurz die Versorgung einschaltet und schaut, ob die LED blinkt...

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Entenwickler schrieb:
> Falls die englische Sprache für dich keine Hürde darstellt:
>
> https://ecss.nl/standards/ecss-standards-on-line/active-standards/
>
> Mit Sicherheit ist nicht alles anwendbar, aber mit etwas
> Transferleistung kannst du hier einige gute Praktiken für dich ableiten.
> Neben den Standards sind die Handbooks und TMs auch recht nützlich :)

Das ist ganz schoen viel. Auf sowas habe ich gehofft.

von jemand (Gast)


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Mark W. schrieb:
> jemand schrieb:
>> Schau dich nach FIT-Werten um.
>
> OK, FIT kannte ich noch nicht, lediglich MTBF.

Ist im Prinzip genau das Gleiche. Der FIT sagt aus, wieviele Bauteile 
pro Stunde ausfallen (Meist mit Faktor 1E9). Umso höher, umso 
schlechter. Im Prinzip nur der Kehrwert von MTBF.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mean_Time_Between_Failures

von tommy (Gast)


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Jemand schrieb:
> Lieber aufwendigeres Design und leicht größere Platinen, dafür aber
> möglichst maximal zweilagig, höchstens vierlagig,



kurze zwischenfrage, wie sollen sich mit dieser einschränkung moderne 
designs umsetzen lassen?

von Entenwickler (Gast)


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tommy schrieb:
> Jemand schrieb:
>> Lieber aufwendigeres Design und leicht größere Platinen, dafür aber
>> möglichst maximal zweilagig, höchstens vierlagig,
>
> kurze zwischenfrage, wie sollen sich mit dieser einschränkung moderne
> designs umsetzen lassen?

Gar nicht. Jemand liegt hier meiner Meinung nach Falsch. Es gibt aber 
durchaus etablierte Technologien, die man vermeiden sollte, wenn man 
wirklich auf maximale Haltbarkeit entwickelt. Z.B.:

https://epsnews.com/2019/03/06/ipc-issues-warning/

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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tommy schrieb:
> Jemand schrieb:
>> Lieber aufwendigeres Design und leicht größere Platinen, dafür aber
>> möglichst maximal zweilagig, höchstens vierlagig,
>
> kurze zwischenfrage, wie sollen sich mit dieser einschränkung moderne
> designs umsetzen lassen?

Bedeutet halt nach Moeglichkeit. Geht nicht immer.
Ich habe bspw. auch gerade ein Platinendesign mit mehreren BGAs und 
vermutlich 8 Lagen, wenn ich es nicht noch auf 6 hinbekomme. Das ist 
aber auch etwas, was es so noch nicht gibt und nur durch geringsten 
Stromverbrauch der Komponenten und gleichzeitig hoher Dichte des Designs 
moeglich ist. Sonst waere es nicht machbar. Wir entwickeln aber auch 
keine Konsumentengeraete, sonder ausschliesslich fuer den Eigenbedarf 
und es werden hoechstens 2-3 Geraete davon gebaut.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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C. A. Rotwang schrieb:
> Sorry aber dein beitrag ist zu 90% Bockmist, weil Du "Lebensdauer" und
> "Wartbarkeit" verwechselst

Nein, das tut er nicht.

Denn natürlich spielt die Wartbarkeit bei der Lebensdauer eine 
mitentscheidende Rolle, da eine Reparatur oder auch Wartung die 
Lebensdauer eines Gerätes vervielfachen kann.

Niemand wird die Lebensdauer eines Autos als erreicht ansehen, nur weil 
eine erste Reparatur oder Wartung durchgeführt wurde.

Wenn ich hingegen eine komplett vergossene Baugruppe habe, dann schränkt 
das die Wartbarkeit extrem ein: die Baugruppe ist im Prinzip bei jedem 
Fehler Schrott.

jemand schrieb:
> ch behaupte, wenn man in die Richtung konsequenz optimiert und
> nachdenkt, bekommt man für 20% Mehrkosten 500% Lebensdauer zusammen.

Ja, so würde ich die Verhältnisse auch einschätzen.

Wobei für mich das Grundübel das "thermische Nähen auf Kante" ist (wie 
Du schon schriebst). Ich kenne kaum Elektronik, die auf Grund digitaler 
Bauteile ausgefallen ist. Fast immer sind es thermische Probleme (Elkos, 
zu kleine Kühlkörper, zu kleine Bauteile für die abzuführende Leistung).

Ich habe ja jetzt Einblick in echte Industrieelektronik (CNC-Steuerung 
von Siemens etc.) und Mechanik, die schon seit 30 Jahren klaglos und 
ohne einen einzigen elektrischen Fehler ihren Dienst verrichtet. Wenn 
man sich die Baugruppen anschaut, dann ist das alles kein Voodoo. Aber 
es fällt auf, dass die Bauteile auf den Platinen weit gestreut sind, man 
mit Kondensatoren und Eingangsschutz großzügig ist und die Baugruppen 
massiv gekühlt werden (fetter Lüfter mit Volldrehzahl, sehr laut, aber 
im Schaltschrank egal). Die Leistungsendstufen der Servos: alle nach 30 
Jahren noch einwandfrei, die Zwischenkreiselkos noch mit 95% ihrer 
angegebenen Kapazität und auch im stundenlangen Volllastbetrieb nicht 
mal Handwarm, überall fette Alukühlkörper im vollen Luftstrom usw.

Ein zweiter sehr wichtiger Teil ist die mechanische Seite (Schalter, 
Taster, ganz besonders Stecker!).

Gute Industriestecker kosten nicht umsonst oft mehr als die gesamte 
Elektronik dahinter - und trotzdem sind es langfristig immer noch diese 
mechanischen Schnittstellen, die den Ärger verursachen, praktisch nie 
Elektrik/Elektronik.

Die Stecker hier an der Maschine (und da insbesondere die an den Servos 
der Voschubspindeln) sind trotz Flutung mit Fett, Öl, Kühlwasser, 
ordentlich Wärme, vieler Millionen Bewegungen und zentimeterdickem Siff 
innen noch wie neu gewesen. So ein Stecker kostet aber eben auch einen 
Fünfziger (netto).

Bezeichnenderweise war der einzige im Logbuch der Maschine eingetragene 
Ausfall ein Relais, also ein elektro mechanisches Bauteil.

Mittlerweile kaufe ich eigentlich lieber 20 Jahre alte 
Industriebaugruppen als neue Geräte (bspw. bei FUs).

: Bearbeitet durch Moderator
von Klau (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Ich wuerde bspw.
> lieber 1000 Euro alle 10 Jahre fuer ein Handy ausgeben wollen als 600
> Euro alle 3 Jahre.

Klingt toll. Nur mein noch gut funktionierender Fernseher empfängt 
nichts mehr, da aus DVB-T jetzt DVB-T2 geworden ist. Ich hab auch 
dutzende PATA Festplatten rumzuliegen, die meisst wohl noch 
funktionieren, aber keinen Rechner mehr dazu.

Und ob ein neues Handy auch in 10 Jahren noch uneingeschränkt benutzbar 
ist? G5?

Chris D. schrieb:
> Mittlerweile kaufe ich eigentlich lieber 20 Jahre alte
> Industriebaugruppen als neue Geräte (bspw. bei FUs).

Das scheint ein typisch deutsche Einstellung zu sein (die ich schon 
verstehen kann). Aber man ist damit immer 20 Jahre hinter dem Stand der 
technischen Entwicklung. Ich hab vor gefühlt 20 Jahren schon Ampeln mit 
LEDs in Schwellenländern gesehen, während hier Siemens mit der 
halbjährigen Wartung der Lampen in den Ampeln einen garantierten Gewinn 
gemacht hat.

MfG Klaus

von jemand (Gast)


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Klau schrieb:
> Das scheint ein typisch deutsche Einstellung zu sein (die ich schon
> verstehen kann). Aber man ist damit immer 20 Jahre hinter dem Stand der
> technischen Entwicklung. Ich hab vor gefühlt 20 Jahren schon Ampeln mit
> LEDs in Schwellenländern gesehen, während hier Siemens mit der
> halbjährigen Wartung der Lampen in den Ampeln einen garantierten Gewinn
> gemacht hat.
>
> MfG Klaus

Diese Einstellung hat erst zu dem ganzen Schrott geführt.

Nur weil man Qualität kauft, muss es technisch nicht veraltet sein.
Inzwischen bekommt man aber fast nur noch Schrott, weil nur das gekauft 
wird.

Bei Consumerelektronik und Kleidunng hat das ein Maß erreicht, das 
unerträglich ist.
Ich kaufe meine Kleidung inzwischen bei Händlern für Berufskleidung, 
weil die Qualität der normalen Sachen so schlecht ist, dass sie 
unbrauchbar sind. Marke hin, Marke her. Mir kommt vor, die Jeans 
bestehen heute aus gepressten Trocknerfusseln.

Bei Elektronik fehlen etwas die Alternativen. Leider.

Ich ärgere mich maßlos über diese Dinge. Man darf dauernd Dinge neu 
beschaffen, weil sie kaputt gehen. Es ist zwar nicht teurer, aber 
lästig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Klau schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Mittlerweile kaufe ich eigentlich lieber 20 Jahre alte
>> Industriebaugruppen als neue Geräte (bspw. bei FUs).
>
> Das scheint ein typisch deutsche Einstellung zu sein (die ich schon
> verstehen kann). Aber man ist damit immer 20 Jahre hinter dem Stand der
> technischen Entwicklung.

Das ist nüchternes Kalkulieren: Erfüllt die Baugruppe meine 
Anforderungen und stimmt der Preis? Wenn ja, dann spricht nichts gegen 
eine ältere Industriebaugruppe. Und oftmals bekommt man diese eben für 
einen Bruchteil des Preises heutiger Neubaugruppen (gerade bei 
Schaltschranktechnik).

Dazu kommt eben die Haltbarkeit: das "Industriezeug" funktioniert 
einfach, ohne auszufallen.

Dasselbe gilt - eigentlich noch mehr - für Industriemechanik. Ich habe 
hier (sehr preiswert erworbene) Werkzeugmaschinen stehen, die sind bis 
zu 20 Jahre älter als ich :-)

Wenn sie die gestellten Anforderungen erfüllen: wunderbar.

> Ich hab vor gefühlt 20 Jahren schon Ampeln mit
> LEDs in Schwellenländern gesehen, während hier Siemens mit der
> halbjährigen Wartung der Lampen in den Ampeln einen garantierten Gewinn
> gemacht hat.

Ja. Das ist aber auch eine andere Baustelle: Monopole sind immer 
schlecht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Klau schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Ich wuerde bspw.
>> lieber 1000 Euro alle 10 Jahre fuer ein Handy ausgeben wollen als 600
>> Euro alle 3 Jahre.
>
> Klingt toll. Nur mein noch gut funktionierender Fernseher empfängt
> nichts mehr, da aus DVB-T jetzt DVB-T2 geworden ist.
Tja, dann waere es doch toll gewesen, wenn Du nur das Empfangsteil 
haettest tauschen muessen.

> Und ob ein neues Handy auch in 10 Jahren noch uneingeschränkt benutzbar
> ist? G5?

Das muss man sehen inwiefern das mit der Fortentwicklung zusammen passt. 
Ich meine es koeenten auch mehrere Generationen zusammen zeitgleich 
existieren. Haengt auch davon ab, was fuer ein Produkt es ist. Dann 
entwickelt man eben etwas laenger und wirft nur jede zweite version auf 
den Markt.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Auto:

Scheinwerferbirne defekt. Neue Birne, fettisch!

NeuMurks: LED im Scheinwerfer fefekt? Kompletter Austausch 
erforderlich!!!


Fazit: Kosten um den Faktor 100 höher! Das nennt man Gewinnmaximierung!

von ??? (Gast)


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...gibt auch mehr Teile die kaputt gehen können.
z.B. LED-Treiber, oder Plastik-Nasen, "Einmal"-Stecker...

von Abklatscher (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Denn natürlich spielt die Wartbarkeit bei der Lebensdauer eine
> mitentscheidende Rolle, da eine Reparatur oder auch Wartung die
> Lebensdauer eines Gerätes vervielfachen kann.

Heimwerkerdenke - "Wenn was kaputt geht, dann reparier ich dss mit Tesa 
und Spucke selbst, dann haben meine Enkel noch was davon."

Ein qualitativ hochwertiges Gerät ist eins, das ohne Wiederbelebung und 
Umgang mit Samthandschuhen 10+ Jahre tut. Reparatur und erst recht 
Laien-Reperatur ist eine Illusion- bau die Sachen so, das sie nicht 
kaputtgeht und wenn doch, tausch es zügig aus und den Ausfaller führe 
dem Recycling zu.

von Abklatscher (Gast)


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Esmeralda P. schrieb:
> Fazit: Kosten um den Faktor 100 höher! Das nennt man Gewinnmaximierung!

Muhahaha - Gewinnmaximierung durch Kostenexplosion - Alter bei dir ist 1 
+ 1 = 1,49 und Pi gleich vier.

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Abklatscher schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Denn natürlich spielt die Wartbarkeit bei der Lebensdauer eine
>> mitentscheidende Rolle, da eine Reparatur oder auch Wartung die
>> Lebensdauer eines Gerätes vervielfachen kann.
>
>
bau die Sachen so, das sie nicht
> kaputtgeht und wenn doch, tausch es zügig aus und den Ausfaller führe
> dem Recycling zu.

Das ist Scheiße hoch drei! Es wird so gut wie nichts recycelt.
99% wird verbrannt und vergiftet unsere Luft!

von Michael B. (laberkopp)


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Mark W. schrieb:
> - Mittlerweile ist ja bekannt, wie man Lithium Akkus verwenden muss,
> damit sie nicht nur 3 Jahre halten, sondern auch mal bis zu 10 Jahren
> betrieben werden koennen.

Echt ? Das will ich auch wissen.
Mein Smartphone braucht alle 3 Jahre einen neuen, und selbst der neue 
lässt schon nach Monaten erkennbar nach.
Einige Geräte (WiFi-Kamera, Dashcam, Alarmanlage) hatten schon nach 2-3 
Jahren keine Akkukapazität ihrer LiPoly-Packs mehr.

Mark W. schrieb:
> Loesbare Verbindungen verwenden

Bekannt unzuverlässige Stellen, z.B. im Auto immer wieder ein fröhliches 
Problem der Elektronik. Man vermeidet lösbare Verbindungen wenn es 
zuverlässig sein soll.

Mark W. schrieb:
> - Elektronisch Bauteile nicht immer nur an der Grenze der
> Spezifikationen betreiben.

Es ist gar nicht so einfach, z.B. Kondensatoren in 
Kondensatornetzteilen, Kondensatormotoren und LED-Lampen. Man möchte 
dort gerne langlebigere kaufen, aber es gibt keine. Bei LEDs hilft nun 
Rubycon LLE.

Mark W. schrieb:
> - Wenn  moeglich verwende ich immer Steckverbindungen am Gehaeuse und
> fuehre die Leitungen auf die Platine.

Ja, wenn die Leitung flexibel ist (auch ein Starrdraht ist flexibel wenn 
er nicht zu dick ist) dann gleicht das Bewegungen am Stecker aus ohne 
daß die Leitung bricht, wie es bei auf die Platine gelöteten 
Steckverbindern gerne passiert. Selbst Lapptop-Hersteller haben schon 
gelernt, was ein kurzes Kabel von der Stromversorgungsbuchse zur Platine 
an Zuverlässigkeitsgewinn bringt.


Ich denke, du erzählst einen vom Pferd.

Mark W. schrieb:
> Es ging darum , eine moeglichst hohe
> Lebensdauer oder Haltbarkeit zu erreichen.

Na ja, ich habe hier eine Schwimmbadpumpe. Die dreht seit 40 Jahren 
jeden Tag so 2 Stunden ihre Runden im Sommer. Da darf dann schon mal ein 
Defekt auftreten, z.B. undichte Lager oder defekte Motorkondensatoren 
(war so nach 25 Jahrn der Fall) oder wie jetzt defekte Motorwicklung. 
Leider hat sich die Norm beim Motorenbau etwas weiterentwickelt, diese 
Bauart ist nicht mehr Standard. Es gibt aber sogar Ersatzteile vom 
Hersteller bis heute, den Motor mit Pumpe für 800 EUR und damit völlig 
witzlos: Für den Preis bekomme ich 8 neue Pumpen von anderen 
Herstellern. Langlebigkeit und Reparierbarkeit ist nicht alles, ich muss 
das Geld auch verdienen.

von Msd (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Msd schrieb:
>> Mark W. schrieb:
>>> Ich wollte hier mal zusammentragen, worauf man beim Entwickeln von
>>> Elektronikgeraeten achten muss, damit die Qualitaet und damit deren
>>> Haltbarkeit maximiert wird.
>>
>> Für den Wissenserhalt ist natürlich so ein Thread die optimale Lösung.
>
> Ja, das war auch mein Ziel. Quasi die "Schwarmintelligenz" anzuzapfen.
> :-)

Das war Ironie!!

Natürlich ist ein Thread nie die korrekte Wahl um langfristig Wissen für 
andere darzustellen.

Siehst du doch jetzt. Es wird diskutiert (wie in einem Thread üblich), 
anstatt etwas übersichtlich darzustellen.

von W.S. (Gast)


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M. K. schrieb:
> Und das Unternehmen macht nur halb soviel Umsatz. Aus Unternehmenssicht
> wird man immer darauf schaun: Wie lange muss das Gerät halten. Klar, man
> kann ein Gerät bauen, dass 10, 20, 30 Jahre hält.

Kommt drauf an, in was für einer Branche man ist. Wenn man 
Investitionsgüter entwickelt, also Zeugs für Industrie und berufliche 
Verwendung, dann zahlt es sich sehr wohl aus, wenn man sein Zeug so 
entwickelt, daß es möglichst ewig hält und im Notfall möglichst einfach 
zu reparieren ist. Das nützt dem guten Ruf. Die Kunden merken nämlich 
ganz genau, ob sie grad ne teure Eintagsfliege gekauft haben oder was 
Solides - und sowas spricht sich ganz schnell herum.

Deswegen sind solide Geräte und_ ein jahrelanger Service _und 
wenigstens einigermaßen stabile Endkundenpreise verdammt viel wert - und 
das Unternehmen macht auf lange Sicht weitaus mehr Umsatz und Gewinn als 
wenn es den Kunden nur kurzlebiges Zeug verkauft.

W.S.

von M. K. (sylaina)


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Abklatscher schrieb:
> Esmeralda P. schrieb:
>> Fazit: Kosten um den Faktor 100 höher! Das nennt man Gewinnmaximierung!
>
> Muhahaha - Gewinnmaximierung durch Kostenexplosion - Alter bei dir ist 1
> + 1 = 1,49 und Pi gleich vier.

Ich glaub das war keine genaue Rechnung. Ne H4 Birne kostet den Kunden 
aber in der Tat vielleicht 10 Euro wenns nen teures Modell ist. Nen 
LED-Scheinwerfer neu für unter 100 Euro hab ich noch nicht gesehen. ;)

von M. K. (sylaina)


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W.S. schrieb:
> Kommt drauf an, in was für einer Branche man ist. Wenn man
> Investitionsgüter entwickelt, also Zeugs für Industrie und berufliche
> Verwendung, dann zahlt es sich sehr wohl aus, wenn man sein Zeug so
> entwickelt, daß es möglichst ewig hält und im Notfall möglichst einfach
> zu reparieren ist. Das nützt dem guten Ruf. Die Kunden merken nämlich
> ganz genau, ob sie grad ne teure Eintagsfliege gekauft haben oder was
> Solides - und sowas spricht sich ganz schnell herum.

Das stirbt immer mehr aus, auch in der Industrie schlägt der Kostendruck 
gnadenlos zu.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Msd schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Msd schrieb:
>>> Mark W. schrieb:
>>>> Ich wollte hier mal zusammentragen, worauf man beim Entwickeln von
>>>> Elektronikgeraeten achten muss, damit die Qualitaet und damit deren
>>>> Haltbarkeit maximiert wird.
>>>
>>> Für den Wissenserhalt ist natürlich so ein Thread die optimale Lösung.
>>
>> Ja, das war auch mein Ziel. Quasi die "Schwarmintelligenz" anzuzapfen.
>> :-)
>
> Das war Ironie!!
>
> Natürlich ist ein Thread nie die korrekte Wahl um langfristig Wissen für
> andere darzustellen.
>
> Siehst du doch jetzt. Es wird diskutiert (wie in einem Thread üblich),
> anstatt etwas übersichtlich darzustellen.

Deswegen habe ich mir ueberlegt das Ding mal eine Weile laufen zu lassen 
und dann koennte man ja die Punkte heraussuchen und einen Artikel in der 
Artikelsammlung schreiben.

Hab mir schon gedacht, dass das ein etwas aneckiges Thema ist.

von Abklatscher (Gast)


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M. K. schrieb:
> Abklatscher schrieb:
>> Esmeralda P. schrieb:
>>> Fazit: Kosten um den Faktor 100 höher! Das nennt man Gewinnmaximierung!
>>
>> Muhahaha - Gewinnmaximierung durch Kostenexplosion - Alter bei dir ist 1
>> + 1 = 1,49 und Pi gleich vier.
>
> Ich glaub das war keine genaue Rechnung.

Ich bin mir sicher, da war 0%-Rechnung, aber dafür 100% Hirn-befreites 
"derBöseKapitalismus" Gegröle.

Gewinne maximiert man, in dem man mit möglichst geringen Aufwand (cost 
reduction) dinge baut, die so funktionieren wie sie sollen (Costumer 
satisfaction). Aber manchmal besteht die "Costumer satisfaction" darin, 
das der Costumer damit protzen kann, das mensch sich (unnötig) teuer 
fabrizierte Teile leisten kann.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> - Mittlerweile ist ja bekannt, wie man Lithium Akkus verwenden muss,
>> damit sie nicht nur 3 Jahre halten, sondern auch mal bis zu 10 Jahren
>> betrieben werden koennen.
>
> Echt ? Das will ich auch wissen.
> Mein Smartphone braucht alle 3 Jahre einen neuen, und selbst der neue
> lässt schon nach Monaten erkennbar nach.
> Einige Geräte (WiFi-Kamera, Dashcam, Alarmanlage) hatten schon nach 2-3
> Jahren keine Akkukapazität ihrer LiPoly-Packs mehr.
>

Ich meinte damit diesen Thread:
Beitrag "Wie Lithium Ionen Akkus auf 90% laden?"
Kurz und buendig: nicht ganz voll laden und nicht ganz leer saugen.

Wir haben Zellen im Einsatz, die immer noch nach knapp 10 Jahren 90% und 
mehr Kapazitaet haben.

> Mark W. schrieb:
>> Loesbare Verbindungen verwenden
>
> Bekannt unzuverlässige Stellen, z.B. im Auto immer wieder ein fröhliches
> Problem der Elektronik. Man vermeidet lösbare Verbindungen wenn es
> zuverlässig sein soll.

Es kommt drauf an, wie immer.

> Mark W. schrieb:
>> - Elektronisch Bauteile nicht immer nur an der Grenze der
>> Spezifikationen betreiben.
>
> Es ist gar nicht so einfach, z.B. Kondensatoren in
> Kondensatornetzteilen, Kondensatormotoren und LED-Lampen. Man möchte
> dort gerne langlebigere kaufen, aber es gibt keine. Bei LEDs hilft nun
> Rubycon LLE.
>
Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Wenn man schon die Besten 
nimmt, dann ist es eben so. Es gibt auch genuegend Stellen, wo es geht.

von Michael B. (laberkopp)


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Abklatscher schrieb:
> Ein qualitativ hochwertiges Gerät ist eins, das ohne Wiederbelebung und
> Umgang mit Samthandschuhen 10+ Jahre tut.

Das halte ich für gnadenlosen Pfusch.

Ich erwarte von Geräten, die ich kaufe, daß sie genau so lange leben wie 
ich, mich also überleben, Verschleissteile ausgenommen, diese 
Verschleissteile müssen aber vom Anwender zu wechseln sein.

Ich habe hier auch einige Geräte, die älter sind als ich. Das zeigt, daß 
solche Lebensdauer durchaus zweckmässig ist. Die uralte Wäschemangel 
beispielsweise wird zum Glätten von Töpferton und Anpressen bei 
Lithographiedruck verwendet, also vielleicht nicht wie vorgesehen, aber 
sie funktioniert bis heute. Fleischwolf, Kaffeemühle, manches Werkzeug 
ist auch schon älter als ich. Viele Unterhaltungselektronik erreicht 
auch 30 Jahre.

Wenn alles in 10 Jahren sterben würde, müsste man alles 8 mal neu 
kaufen. Das ist der feuchte Traum jedes Produzenten und er bemüht sich 
redlich solchen Pfusch herzustellen, aber es bleibt unsäglicher Schrott.

von Michael B. (laberkopp)


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Mark W. schrieb:
> Ich meinte damit diesen Thread:

Achso, Märchen.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Ich meinte damit diesen Thread:
>
> Achso, Märchen.
Das sollte ein Startpunkt fuer Dich sein. Wenn Du es nicht glaubst, 
haelt Dich natuerlich keiner davon ab, Batterien zu kaufen und selbst 
Messreihen aufzunehemen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Mark W. schrieb:
>> Klingt toll. Nur mein noch gut funktionierender Fernseher empfängt
>> nichts mehr, da aus DVB-T jetzt DVB-T2 geworden ist.
> Tja, dann waere es doch toll gewesen, wenn Du nur das Empfangsteil
> haettest tauschen muessen.

Haett' nix geholfen, weil in der Praxis DVB-T2 auch andere Video(und 
Audio)kompressionsverfahren verwendet.

Ich hab' hier noch ein paar Original-Kirch-DBoxen rumstehen. Die haben 
jetzt so ca. 20 Jahre aufm Buckel, aber damit ist's wirklich kein Spass 
mehr TV zu gucken: 2 bzw. 3 SCART Anschluesse, nur DVB-S (bzw. bei DVB-C 
nur QAM-64), nur SD (also MPEG2 audio und video), die dbox2 frisst noch 
alles moegliche MPEG2, macht aber bei manchen Programmen Malheur mit 
Audio, die dbox1 kommt mit dem MPEGTS der oeffentlich-rechtlichen nicht 
gut zurecht, stuerzt alle paar Minuten ab...

Also irgendwo - und gerade bei Amuesierelektronik - ist lange 
Lebensdauer nicht unbedingt sooo erstrebenswert.
Ok, ist halt lustig, wenn man dann den Kindern zeigt, wie man frueher 
mit einem Grammophon Musik gehoert hat, mit dem Waehlscheibentelefon 
telefoniert hat und mit der dbox Videos geguckt hat.

Gruss
WK

von Abklatscher (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Ich habe hier auch einige Geräte, die älter sind als ich. Das zeigt, daß
> solche Lebensdauer durchaus zweckmässig ist. Die uralte Wäschemangel
> beispielsweise wird zum Glätten von Töpferton und Anpressen bei
> Lithographiedruck verwendet, also vielleicht nicht wie vorgesehen, aber
> sie funktioniert bis heute. Fleischwolf, Kaffeemühle, manches Werkzeug
> ist auch schon älter als ich.

> Viele Unterhaltungselektronik erreicht
> auch 30 Jahre.

Ja, im Museum. Oder irgendwelcher Gimick, wie mehrfach aufgearbeitetet 
Tonbandgeräte, die aber nach 20 Jahren "moralisch  verschlissen" wie 
abgelatschte Lackschuhe von der Konfirmation aind.
Was will man mit einen 14'Zoll Röhremmonitor von 1995 ausser sich die 
Augen zu ruinieren. Egal wie lange die Elektronik noch funktioniert, 
nach ca.10-20 ist es zeit dies durch Anwenderfreundlicheres Gerät zu 
ersetzen. Auch bei weisser Ware war kürzlich eine Auswertung in der 
Fachliteratur zu lesen, das die meisten Marken-Waschmaschine nicht nach 
Defekt sondern wegen geänderten Anwendungsfällen (Kinder - mehr Volumen, 
Ruhestand - weniger Energiekosten) ausgemustert werden.

>
> Wenn alles in 10 Jahren sterben würde, müsste man alles 8 mal neu
> kaufen. Das ist der feuchte Traum jedes Produzenten und er bemüht sich
> redlich solchen Pfusch herzustellen, aber es bleibt unsäglicher Schrott.


Da steht 10+, nicht 10.0 ! Und außer altersenilen Ostalgiker, gibt es 
keinen der mit Kampfesmeine darauf besteht das seine geliebte Elektronik 
die zuletztz in den Achtzigern State-of-the-art war, ein Lebenlang tut. 
Die Enkel werden das sicher nicht weiterverwenden, die bestellen am Tag 
nach der Kompostierung den Sperrmüll.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mark W. schrieb:
>> Das war Ironie!!
>> Natürlich ist ein Thread nie die korrekte Wahl um langfristig Wissen für
>> andere darzustellen.
>> Siehst du doch jetzt. Es wird diskutiert (wie in einem Thread üblich),
>> anstatt etwas übersichtlich darzustellen.

Das war bei dem Thema auch nicht anders zu erwarten.

> Deswegen habe ich mir ueberlegt das Ding mal eine Weile laufen zu lassen
> und dann koennte man ja die Punkte heraussuchen und einen Artikel in der
> Artikelsammlung schreiben.

Ja, das würde ich auch vorschlagen.

An "groben Kategorien" haben wir bisher:

- Wärmeabfuhr
- Bauteilauswahl "nicht auf Kante"
- gute mechanische Komponenten (Stecker, Taster, Schalter)
- lösbare Verbindungen (wobei das mit Ausfallsicherheit kollidieren 
kann)
- gute Wartbarkeit (Zerlegbarkeit des Gerätes, Dokumentation, 
Ersatzteile!)
- elektrische Ein- und Ausgangsfestigkeit

Was fehlt noch?

Wenn man alleine diese einzelnen Punkte aufschüsselt, dann gibt das 
schon einen sehr ordentlichen Artikel.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Abklatscher schrieb:
> Was will man mit einen 14'Zoll Röhremmonitor von 1995 ausser sich die
> Augen zu ruinieren. Egal wie lange die Elektronik noch funktioniert,
> nach ca.10-20 ist es zeit dies durch Anwenderfreundlicheres Gerät zu
> ersetzen

Du merkst noch nicht mal, wie benutzerunfreundlich aktuelle Geräte so 
sind.

Denn durch die billigste Herstellung, möglichst keine mechanischen 
Bauelemente zu verwenden, haben diese Geräte keine sinnvollen Knöpfe 
mehr, sondern glauben alles mit Menüs und irgendwelchen obskuren 
Joysticks erledigen zu können.

Nur als völlig blind durchs Leben Laufender übersiehst du wohl die 
zigtausenden von Menschen die zu Recht die schlechte Bedienbarkeit 
moderner Dinge bemängeln und sich ordentlich ergonimisch designte Geräte 
von früher zurückwünschen, als den Herstellern die nötigen Knöpfe zur 
Bedienbarkeit noch nicht zu teuer waren.

Mann was waren das wür Zeiten, als man bei beim Beginn der lauthals 
losplärrender Werbung einfach zum vorne rausragenden Drehpoti gegriffen 
hat, und egal in welchem "Modus" man gerade war sofort den Ton 
runterdrehen konnte. Heute hingegen: Menü durch verborgenen Knopf auf 
der Gehäuseseite aufrufen, Volume suchen, Minus drücken und feststellen 
daß er in diesem Modus leider gerade nicht reagiert, die Werbung wäre 
sowieso vorbei bis man es geschafft hätte.

Übrigens sind die ganzen Unterhaltungselektronikgeräte hier deutlich 
besser als das, was du heute kaufen könntest. Der UKW Tuner hat zwar 
kein RDS ist aber empfindlich, der Verstärker hat bessere THD+IM Werte 
als heute üblich, und wenn ich eine alte CompactCassette in den 
Cassettenplayer einlege und über die Anlage wiedergebe, fragen mich 
Leute, warum das besser klingt als moderne MP3 bei ihnen. Einen guten 
Anteil haben daran aber die modernen X-Art AMT Hochtöner von heute (na 
ja, wohl auch schon 20 Jahre alt), die es damals noch nicht gab, und das 
driveRack mit Messmikro, das es damals auch noch nicht gab. Moderne 
Technik ist also sinnvoll und wird gerne genommenn wenn es einen 
Fortschritt bringt. Aber Rückschritte gibt es leider auch, überall wo 
dumme Kunden sind.

[Edit Mod: Beleidigung gelöscht - muss doch nicht sein, oder?]

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Denn durch die billigste Herstellung, möglichst keine mechanischen
> Bauelemente zu verwenden, haben diese Geräte keine sinnvollen Knöpfe
> mehr, sondern glauben alles mit Menüs und irgendwelchen obskuren
> Joysticks erledigen zu können.
>
> Nur als völlig blind durchs Leben Laufender übersiehst du wohl die
> zigtausenden von Menschen die zu Recht die schlechte Bedienbarkeit
> moderner Dinge bemängeln und sich ordentlich ergonimisch designte Geräte
> von früher zurückwünschen, als den Herstellern die nötigen Knöpfe zur
> Bedienbarkeit noch nicht zu teuer waren.

Da ist durchaus etwas dran und der Sparzwang schlägt heutzutage eben bei 
der Mechanik besonders zu.

Ein guter mechanischer Taster einer Frontplatte kostet sein Geld - hält 
dann aber auch problemlos mehrere Jahrzehnte durch. Da gibt es bei uns 
keinen Kompromiss und hier stecken nur die wirklich herausragenden 
Schalter der Firma MEC (bzw. jetzt APEM) in den Produkten. Aber: wir 
können uns das glücklicherweise auch leisten, weil diese Kosten einfach 
im Rauschen untergehen.

Selbst in den von mir noch gelobten Industrieprodukten setzt dieser 
Reduzierwahn ein. Meine Sinumerik von 1990 hat noch richtige Tasten aus 
einem vernünftigen, lösemittel-/ölfesten Kunststoff mit ausgelegten 
Symbolen. Natürlich sind die Tastenoberflächen auch heute noch alle nach 
einer oberflächlichen Reinigung ablesbar - eigentlich fast wie neu.
Selbstredend funktionieren - natürlich - auch noch alle.

Deswegen war ich erstaunt, als ich neulich mal an eine moderne 828D 
durfte - was für ein Mist: Touchscreen und Folientastatur. Beschissen 
per Hand bedienbar. Natürlich fluchen die Bediener bei der Einrichtung 
und natürlich werden die Dinger öfter getauscht, gerne jährlich.

https://industrie.de/top-list/steuerungen-optimieren-fraesprozesse/

Eben schnell Achse verfahren mit Fräser in der Hand - zack, nicht 
aufgepasst, Fräser schlitzt die Tastatur auf: neu!

Natürlich gibt man heute längst nicht mehr so viel ein - aber bedienbar 
sollte das alles bleiben.

: Bearbeitet durch Moderator
von Abklatscher (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Nur als völlig blind durchs Leben Laufender übersiehst du wohl die
> zigtausenden von Menschen die zu Recht die schlechte Bedienbarkeit
> moderner Dinge bemängeln und sich ordentlich ergonimisch designte Geräte
> von früher zurückwünschen, als den Herstellern die nötigen Knöpfe zur
> Bedienbarkeit noch nicht zu teuer waren.

Also an meinen Ohrhörern ist ein Mute-Knopf, die man locker blind 
bedienen kann:
https://i.ebayimg.com/images/g/PZ8AAOSwfpVZHDUP/s-l640.jpg


Ebenso an den Aktiv-Boxen, Webradio, etc.

Soviel zum Thema - nicht mehr merken oder übersehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Abklatscher schrieb:
> Also an meinen Ohrhörern ist ein Mute-Knopf, die man locker blind
> bedienen kann:
> https://i.ebayimg.com/images/g/PZ8AAOSwfpVZHDUP/s-l640.jpg

Ein Mute-Knopf ist aber kein Lautstärke-"Regler".

Und Tipptasten ersetzen auch nicht wirklich ein Poti.

Bei einem Poti/Drehknopf siehst Du immer, in welcher Stellung er steht.

Das Einstellen einer neuen Stellung erfolgt quasi sofort, egal, ob man 
gerade am einen oder anderen Ende der Skala ist: ein Dreh, und man hat 
die gewünschte Lautstärke.

Das alles ist wesentlich intuitiver und schneller als ein Hoch- und 
Runtertasten mit "+" und "-".

Dass man bei Knopfhöreren und deren Größe Kompromisse eingehen muss, ist 
klar.

Aber leider greift dieses Wegsparen auch bei stationären Anlagen/Geräten 
um sich, bei denen es eigentlich nicht nötig wäre.

Dazu kommt dann noch die schlechtere Qualität und Haptik heutiger 
Taster, die selbst im Industriebereich schon Einzug hält (siehe meinen 
Beitrag über die Sinumerik).

von Michael B. (laberkopp)


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Chris D. schrieb:
> Meine Sinumerik von 1990

Das geht GAR NICHT laut Abklatscher:

"Was will man mit einen 14'Zoll Röhremmonitor von 1995 ausser sich die
Augen zu ruinieren. Egal wie lange die Elektronik noch funktioniert,
nach ca.10-20 ist es zeit dies durch Anwenderfreundlicheres Gerät zu
ersetzen."

Du hast das Gerät also flugs zu ersetzen, wenn die Welt so wäre, wie sie 
Abklatscher fordert.

von Abklatscher (Gast)


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Michael B. schrieb:

> "Was will man mit einen 14'Zoll Röhremmonitor von 1995 ausser sich die
> Augen zu ruinieren. Egal wie lange die Elektronik noch funktioniert,
> nach ca.10-20 ist es zeit dies durch Anwenderfreundlicheres Gerät zu
> ersetzen."
>
> Du hast das Gerät also flugs zu ersetzen, wenn die Welt so wäre, wie sie
> Abklatscher fordert.

Das fordert nicht nur der Abklatscher sondern auch die verbreiteten 
Ergonomie- und Arbeitsrichtlinien wie TCO 92 ff. und weitere.

Aber solange wir nicht in die selbe Krankenkasse einzahlen, soll es mir 
herzlich egal sein wie du dir deine Augen ruinierst, bis du deine Enkel 
anflehen mußt, dir ein neues Hörgerät mit mehr db zu schenken, das du 
deren Vorleserei aus der Tagespresse folgen kannst ...

von Michael B. (laberkopp)


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Abklatscher schrieb:
> Aber solange wir nicht in die selbe Krankenkasse einzahlen, soll es mir
> herzlich egal sein wie du dir deine Augen ruinierst

So viel Ahnung über Grundlagen hast du wohl nicht,
plapperst nur nach was dir Mami schon fälschlicherweise geflüstert hat.


Schlechte Lichtverhältnisse oder Kontraste machen Augen nicht schlecht.
Was zu Kurzsichtigkeit und damit Augenfehlern führt, ist ständig nahes 
Gucken, also dauernde Bildschirmarbeit, egal welcher Bildschirm.

von Karl B. (gustav)


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Chris D. schrieb:
> An "groben Kategorien" haben wir bisher:
>
> - Wärmeabfuhr
> - Bauteilauswahl "nicht auf Kante"
> - gute mechanische Komponenten (Stecker, Taster, Schalter)
> - lösbare Verbindungen (wobei das mit Ausfallsicherheit kollidieren
> kann)
> - gute Wartbarkeit (Zerlegbarkeit des Gerätes, Dokumentation,
> Ersatzteile!)
> - elektrische Ein- und Ausgangsfestigkeit
>
> Was fehlt noch?

Einstrahlfestigkeit. Schaltungsdesign nach HF-Gesichtspunkten.
Zum Beispiel halte mal ein Handy an ein Billig-Radio. Das knattert ganz 
schön. Unter Umständen wird sogar je nach Gerät und unabgeschirmt 
angeschlossene Leitungen die Funktion gestört.
Mit 5 G wird es bestimmt nicht besser. Das Platinenlayout und die 
Gesamtkonzeption plus Gehäuse sollten dem gerecht werden. Einige Geräte 
haben durch ihr Design geradezu die Idealform einer 
Radar-Hohlleiter-Empfangsantenne. Dann Effekt der Eindringtiefe von 
UHF-Strahlung durch entsprechende Materialstärke minimieren.
Beispiel: Mein Handy klingelt auch, wenn es in die Keksdose gesteckt 
wird.
Erst bei ca. 2 mm Alublech wird der Empfang ausreichend gedämpft.

ciao
gustav

von Abklatscher (Gast)


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Michael B. schrieb:
>plapperst nur nach was dir Mami schon fälschlicherweise geflüstert hat.
>
> Schlechte Lichtverhältnisse oder Kontraste machen Augen nicht schlecht.
> Was zu Kurzsichtigkeit und damit Augenfehlern führt, ist ständig nahes
> Gucken, also dauernde Bildschirmarbeit, egal welcher Bildschirm.

Nö, es gibt schon gute und schlechte aka "krankmachende" Bildschirme und 
14 Zoll Röhre zählt eindeutig zu den letzteren, insbesonders wenn der 
Zahn der Zeit in 3 Jahrzehnten Leuchtkraft und Maskenfokus hinweg 
gemalmt hat.
Ob nun Kopf-, Nacken' oder 'Augen'-schmerz ist mir grad egal.
Und die TCO wird nicht von Mami sondern vom Tjänstemännens 
Centralorganisation gemacht.

von Msd (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Und Tipptasten ersetzen auch nicht wirklich ein Poti.
>
> Bei einem Poti/Drehknopf siehst Du immer, in welcher Stellung er steht.

Und wofür ist das wichtig?

Ja die "Alten" bilden sich auch heute noch ein, sie müssten sowas 
wissen. Ich sage, früher wie heute guckt niemand auf die aktuell 
Position eines Drehreglers. Letzte beeinflusst den Umgang mit dem Gerät 
in keinster Weise. Niemand sagt sich "oh ganz schön laut, eigentlich 
müsste ich ja runter regeln, aber der Lautstärkepoti steht da wo er 
immer steht" oder "oh ich will noch mehr power, aber der Regler steht 
schon auf Anschlag". Quatsch, natürlich versucht man den Regler weiter 
zu drehen.

Wenn etwas zu laut ist, dreht mans runter. Wenn zu leise eben hoch. Dazu 
werden Potis ohne Anschlag und ohne Markierung verwendet. Wen 
interessiert dabei wo der Regler gerade steht. Ganz ganze noch digital 
und schon kann man auch default-Werte beim Einschalten setzen, sodass 
niemandem die Ohren wegknallen.

von Stefan F. (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Was noch?

Viel Geld zum verschenken übrig haben.

Spaß beiseite: Ich gehe davon aus, dass die allermeisten Entwickler 
nicht die Qualität abliefern dürfen, die sie gerne abliefern möchten. 
Einfach, weil es am Ende zu teuer ist oder zu wenig Gewinn einbringt.

Über Finanzen entscheiden die Entwickler eher selten, daher sind sie da 
machtlos.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Auch gute Namen schützen nicht vor groben Fehlern. Man konzentriert sich 
zu oft nur auf Elektronikzuverlässigkeit. Aber auch Fehler anderer Art 
können sich einschleichen und oft sehr unangenehm sein.

Z.B. Wie viele teure Meßgeräte von HP, Philips Tektronix u.a. hatten 
große Probleme mit Materialchemie. Da brauche ich nur an die bekannten 
Sauereien mit den Gummiriemen von Philips erinnern, gesprungene 
Nylonzahnräder bei Sony und Hewlett Packard (HP8640), Knöpfe mit 
Sprüngen bei HP, Polklemmen bei HP,
Drucktasten Probleme bei HP Geräten der 80er Jahre, und, und, und...
Bei Philips gab es auch jede Menge von Plastikproblemen. Wie viele 
Gehäuseteile wurden mit der Zeit so brüchig, das man sie kaum anfassen 
konnte.

Wie oft gab es unangenehme Schalterprobleme bei Tektronix Oszilloskopen 
und deren Einschüben. Die 7000er waren bekannt für ihre Plastik 
Probleme.

Die Probleme mit den Zahnrädern rühren natuerlich von den 
Schrumpfungseigenschaften des Plastikmaterials her. Das gleiche gilt für 
die Knöpfe mit Messinghülsen und Polklemmen.

Es ist ironisch, daß HP soviel Aufwand und Wissen bei der Elektronik 
besaß, aber so viele Probleme mit vielen Plastik Komponenten hatten. Die 
Elektronik  funktioniert oft auf Jahrzehnte, die Plastikteile oft nur 
Jahre. Mir kommt vor die hatten Scheuklappen auf und hatten ihre 
Materialchemie nicht im Griff und waren dann selber überrascht.

Oft konnte man Knöpfe und Zahnräder so reparieren indem man die 
Messinghülsen entfernte, auf der Drehbank leicht abdrehte, aufrauhte und 
dann mit Epoxydkleber wieder installierte. So konnte ich schon einige 
gebrochene Zahnräder im HP8640 wieder reparieren.

Das Problem ist insofern ärgerlich weil viele von uns alte Meßgeräte 
dieser Hersteller in Betrieb haben und es kaum noch Ersatzteile gibt, 
die nicht genau so von diesen Problemen betroffen sind.

von Abklatscher (Gast)


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Msd schrieb:
> Wenn etwas zu laut ist, dreht mans runter. Wenn zu leise eben hoch. Dazu
> werden Potis ohne Anschlag und ohne Markierung verwendet. Wen
> interessiert dabei wo der Regler gerade steht. Ganz ganze noch digital
> und schon kann man auch default-Werte beim Einschalten setzen, sodass
> niemandem die Ohren wegknallen.

Ganz meine Meinung - bei Audiogeräten.
Bei anderen Klassikern wie zum Beispiel Oszilloskopen ist dagegen der 
Vorteil der Drehknopf-Orgie leichter ersichtlich:

https://www.amplifier.cd/Test_Equipment/Hewlett_Packard/HP_other/images/1741A.jpg

Zum Vergleich, ein "stummes" Scope:
https://img.staticbg.com/thumb/large/oaupload/banggood/images/A1/92/c63fc723-20bd-f5e4-a754-b8538131182b.jpg

Bei diesem Scheiss hat man offensichtlich auch die "Füße" gespart, so 
dass man eine Hand weniger frei hat ...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Msd schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Und Tipptasten ersetzen auch nicht wirklich ein Poti.
>>
>> Bei einem Poti/Drehknopf siehst Du immer, in welcher Stellung er steht.
>
> Und wofür ist das wichtig?

Um auf einen Blick abschätzen zu können, welchen Wert ein Parameter hat 
- ganz ohne Anzeige, ganz ohne weitere Rückmeldung.

> Ich sage, früher wie heute guckt niemand auf die aktuell
> Position eines Drehreglers.

Dann liegst Du ziemlich falsch.

> Letzte beeinflusst den Umgang mit dem Gerät
> in keinster Weise.

Doch, das tut es. Es macht die Bedienung langsamer und umständlicher.

> Niemand sagt sich "oh ganz schön laut, eigentlich
> müsste ich ja runter regeln,

Doch, das sagen sich einige - bspw. beim Autoradio, wenn man es 
einschaltet, die Lautstärke aber noch auf das letzte angestöpselte 
Medium eingestellt war und es beim Einschalten entsprechend laut wird.

Das ist unnötig und ein technischer Rückschritt.

> aber der Lautstärkepoti steht da wo er
> immer steht" oder "oh ich will noch mehr power, aber der Regler steht
> schon auf Anschlag". Quatsch, natürlich versucht man den Regler weiter
> zu drehen.

Äh, nein. Wer sieht, dass der Regler auf Anschlag steht, der versucht 
erst gar nicht weiter zu drehen.

> Wenn etwas zu laut ist, dreht mans runter. Wenn zu leise eben hoch. Dazu
> werden Potis ohne Anschlag und ohne Markierung verwendet.

Das sind keine Potis sondern Drehgeber.

Und trotzdem bleibt da das Problem, dass der Wert nicht immer angezeigt 
wird - siehe Autoradio.

> Wen
> interessiert dabei wo der Regler gerade steht. Ganz ganze noch digital
> und schon kann man auch default-Werte beim Einschalten setzen, sodass
> niemandem die Ohren wegknallen.

Warum überlässt man es dem Nutzer nicht selbst, welche Werte er beim 
Einschalten gerne hätte?

Weil es so schlicht weniger in der Produktion kostet.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Stefanus F. schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Was noch?
> Ich gehe davon aus, dass die allermeisten Entwickler
> nicht die Qualität abliefern dürfen, die sie gerne abliefern möchten.
> Einfach, weil es am Ende zu teuer ist oder zu wenig Gewinn einbringt.
>
> Über Finanzen entscheiden die Entwickler eher selten, daher sind sie da
> machtlos.
Ja, ist schon klar, dass das in vielen Faellen zutrifft. Ich war zum 
Glueck bisher nicht davon betroffen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> was für ein Mist: Touchscreen und Folientastatur. Beschissen
> per Hand bedienbar. Natürlich fluchen die Bediener bei der Einrichtung
> und natürlich werden die Dinger öfter getauscht, gerne jährlich.

dies gepaart mit Netzwerkanbindung
macht die Sache ganz besonders nachhaltig.

-für den Hersteller.

Achja:
Ein Softwareupdate jagt das nächste und jedes mal
muss man alles am besten völlig anders bedienen.

von ABX (Gast)


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Ich glaube hier machen einige einen Survivorship-Bias-Fehler und sehen 
heute nur noch das hochwertige Zeug von damals und vergessen den ganzen 
Schrott, der auch damals nur 3 Jahre gehalten hat.

Wenn man heute vergleichbares Geld ausgibt (eine Stereoanlage hat gerne 
mal ein Monatsgehalt gekostet), bekommt man auch noch vergleichbare 
Qualität. Das ist nur eher ein Nischenmarkt geworden, weil es eben auch 
eine ganze Menge billigen Kram gibt.

Das zeigt der Vergleich vom ultrahochwertigen Kassettenplayer von damals 
mit irgendeinem MP3-Brüllwürfen. Auch damals konnte man einen billigen 
Kassettenplayer kaufen, der garantiert nicht besser geklungen hat. Wenn 
schon, dann muss man mindestens mal FLAC auf einer entsprechenden 
Monatslohn-Stereoanlage von heute vergleichen.

Außerdem ist es eben Fakt, dass die meisten Geräte nicht durch Defekt, 
sondern durch Nutzungsänderung ausgemustert werden. Auch das ist 
wahrscheinlich schon lange so, nur überleben eben einzelne Stücke die 
Zeit. Und auch das kann heute noch so sein.

Bei Industrietechnik sieht es nicht viel anders aus.

Ansonsten stimme ich Abklatscher zu: Ich habe lieber ein Gerät, das 
vielleicht durchschnittlich weniger lange hält, dafür aber in seiner 
Lebenszeit möglichst wartungsfrei ist. Auch wenn ich vielleicht viel 
selbst reparieren könnte, ist mir meine Zeit dafür in der Regel zu 
schade. Ich kaufe dann lieber neu/gebraucht und habe ein aktuelleres 
Gerät. Mag eine Frage der Generation sein, die ein/zwei 
Nachkriegsgenerationen und besonders ehemalige DDR-Bürger stehen da wohl 
noch viel mehr auf basteln mit Altgeräten.

von Michael B. (laberkopp)


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ABX schrieb:
> Ich glaube hier machen einige einen Survivorship-Bias-Fehler und sehen
> heute nur noch das hochwertige Zeug von damals und vergessen den ganzen
> Schrott, der auch damals nur 3 Jahre gehalten hat.

Nein.

Beispiel:

Geschirrspüler, alle von BSH, gekauft von 3 Familien.

Lady 130 ausgemustert nach 33 Jahren. Einmal musste ein Gummi ersetzt 
werden, einmal das Programmschaltwerk.
Lady 150 läuft noch gelegentlich.
24 Jahre alte: läuft noch regelmässig.
Sydney läuft noch regelmässig (Relais durch Rückrufaktion ersetzt).
Ähnliches Modell (auch vom Relaisfehler betroffen): Relais nachgelötet, 
danach verschenkt, ob sie noch läuft weiss ich nicht.
Neue von 2008: defekt (Programmabbruch in der Elektronik)
Neue von 2015: defekt (undicht)
Neue von 2018: läuft immerhin noch.


Der Trend, hin zu einer immer kürzeren Überlebenszeit, ist eindeutig.

von Alter Sack (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Neue von 2008: defekt (Programmabbruch in der Elektronik)
> Neue von 2015: defekt (undicht)
> Neue von 2018: läuft immerhin noch.
>
> Der Trend, hin zu einer immer kürzeren Überlebenszeit, ist eindeutig.

Ob das wohl Einzelfälle sind? Oder soll man dabei schelmisch Böses 
denken?

von Stefan F. (Gast)


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Irgendwas mache ich falsch. Ich kaufe meine Weiße Ware seit über 20 
Jahren von Bomann. Die Geräte dieser Marke sind einfach (nicht zum 
Angeben geeignet) und gut.

Die letzten drei Waschmaschinen haben jeweils ca. 5 Jahre / 2500 
Waschgänge gehalten. Das sind weniger als 10 Cent pro Waschgang. Strom 
und Waschmittel sind teurer.

Ich bin mit dieser Marke sehr zufrieden - auch mit den Kühlschränken und 
dem Gasherd (der ist schon 20 Jahre alt).

von Ahnenforscher (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Lady 130 ausgemustert nach 33 Jahren. Einmal musste ein Gummi ersetzt
> werden, einmal das Programmschaltwerk.
> Lady 150 läuft noch gelegentlich.
> 24 Jahre alte: läuft noch regelmässig.

Sag mal du muss eigentlich schon ein alter Sa.. sein (respektvoll 
gemeint ;-)
Ich geh mal davon dass du beim Kauf deiner "Lady 130" kein Jungeselle 
warst aber frisch verheiratet (sagen wir mal 25 Lenze)
Wenn man nun dein Zahlenwerk aufaddiert da kommt man glatt auf _82 
Lenze_ :-O
Und immer noch mächtig am "Labern" hier :-) ;-)

von Michael B. (laberkopp)


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Alter Sack schrieb:
> Ob das wohl Einzelfälle sind?

Es ist der komplette Geschirrspülerbestand von 3 Familien.
Nichts weggelassen, nichts hinzuerfunden.
Also keine herausgepickten Einzelfälle, sondern realer Fall.

Stefanus F. schrieb:
> Irgendwas mache ich falsch

Ja, eindeutig.

Stefanus F. schrieb:
> Die letzten drei Waschmaschinen haben jeweils ca. 5 Jahre gehalten.

Ich hätte mich in jedem einzelnen deiner Fälle vor Wut in Grund und 
Boden geschämt, so eine Fehlentscheidung getroffen zu haben. Da schätze 
ich mich glücklich, daß meine 10 Jahre Garantie hat. Wobei, 2500 
Waschgänge in 5 Jahren macht 1.3 pro Tag, seid ihr ein Waschsalon ?

Ahnenforscher schrieb:
> Wenn man nun dein Zahlenwerk aufaddiert

Wenn du klüger wärst, könntest du besser denken.

von ABX (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Lady 130 ausgemustert nach 33 Jahren. Einmal musste ein Gummi ersetzt
> werden, einmal das Programmschaltwerk.
> Lady 150 läuft noch gelegentlich.
> 24 Jahre alte: läuft noch regelmässig.
> Sydney läuft noch regelmässig (Relais durch Rückrufaktion ersetzt).
> Ähnliches Modell (auch vom Relaisfehler betroffen): Relais nachgelötet,
> danach verschenkt, ob sie noch läuft weiss ich nicht.
> Neue von 2008: defekt (Programmabbruch in der Elektronik)
> Neue von 2015: defekt (undicht)
> Neue von 2018: läuft immerhin noch.

Perfektes Beispiel für meine These.

Stefanus F. schrieb:
> Irgendwas mache ich falsch. Ich kaufe meine Weiße Ware seit über 20
> Jahren von Bomann. Die Geräte dieser Marke sind einfach (nicht zum
> Angeben geeignet) und gut.

Ich habe einen Geschirrspüler von denen (für 250 Euro), der tut schon 
seit 10 Jahren perfekt seinen Dienst.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Chris D. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Sorry aber dein beitrag ist zu 90% Bockmist, weil Du "Lebensdauer" und
>> "Wartbarkeit" verwechselst
>
> Nein, das tut er nicht.
>
> Denn natürlich spielt die Wartbarkeit bei der Lebensdauer eine
> mitentscheidende Rolle, da eine Reparatur oder auch Wartung die
> Lebensdauer eines Gerätes vervielfachen kann.
>
> Niemand wird die Lebensdauer eines Autos als erreicht ansehen, nur weil
> eine erste Reparatur oder Wartung durchgeführt wurde.

Naja, eine Wartung hat die Funktion Verschleissteile und Betriebsstoffe 
zu ersetzen und ggf. sich anbahnende Ermüdungsausfälle zu erkennen. 
Beides ist bei dem Threadthema "Elektronikgeräte" nicht unbedingt 
gegeben. Man kann heute auf Verschleissteile gut verzichten, respektive 
sie so einsetzen das der Verschleiss gering bleibt (Bildschormschoner, 
Akkuschontechnik). Und nur für diese 'Kurz'-lebigen einen Austausch 
konstruktiv vorsehen.

Ich verstehe den TO aber so, das er alles austauschbar machen will - 
damit schiesst er aich aber selbst ins Knie. Bspw. der Vorschlag " 
Loesbare Verbindungen verwenden, damit im Falle eine Defektes auch mal
Einzelkomponenten ausgetauscht werden koennen" - Also beispielsweise 
Bauteile sockeln statt verlöten. Abgesehen davon das Lösbare Bauteile 
die Tendenz haben, sich immer dann zu lösen, wenn es nicht sollen, aber 
nicht im gegenteiligen Fall ( ;-) ), verschlechtern solche Verbindungen 
oft die elektrischen Eigenschaften (Übergangs-kapazität) und haben eine 
schlechtere Ausfallstatistik. Ja, es wird viel gesteckt, bspw. 
Bedienelemente über Kabel an die Steuerplatine, aber das tut man aus 
Montage-Gründen, nicht wegen der Wartbarkeit.
Und nicht zuletzt ist vieles, was für den Hobbyisten nicht 
lösbar/wechselbar scheint, ist für den Profi mit der richtigen 
Ausrüstung kein Problem. Mit einer Infrarot-Reworkstation lassen sich 
auch BGA's tauschen, während sich der Fernsehtechniker in der 
Hinterhofwerkstatt schon mit SMD in FinePitch oder DIL schwer tut. Und 
es muss gar nicht Löttechnik sein, an was es dem Consumer mangelt, 
Akkuwechselsets liegt ja auch oft ein paar Werkzeuge bei, damit der 
Consumer seinen Kram selbst demontieren kann.

> Wenn ich hingegen eine komplett vergossene Baugruppe habe, dann schränkt
> das die Wartbarkeit extrem ein: die Baugruppe ist im Prinzip bei jedem
> Fehler Schrott.

Ja aber, wenn der Verguss den Fehler erst verhindert und der Sockel die 
Zuverlässigkeit senkt?

Verguss kostet auch Geld, das macht man nicht ohne Grund. Manchmal ist 
der Grund Heimlichtuerei, damit keiner das nachbauen kann - das  ist 
natürlich schlecht für Kunden. Aber es gibt auch gute Gründe, wie Schutz 
vor elektrischen Überschlägen in größer Höhe, Schutz vor Dreck und 
Feuchtigkeit, Schutz vor äußeren Druck (Tauchtechnik-Wasserdruck), 
Schutz vor Abreissen der Bauteile bei mechanischen Resonanzen (Avionik, 
hohe beschleunigungen),...

Ich bleibe dabei, hochqualitative, langlebige Geräte sind die, die 
wartungsarm oder -los konzipiert sind. Auf 'Verdacht' oder gar 
'prophylaktisch' vorgessenen Austauschmöglichkeiten sind Indizien für 
mangelhaftes Konzept.
Aber nicht selten ist es der Kunde selbst, der kurzlebige Produkte quasi 
fordert, weil er die mit Langlebigkeit verbundenen 'Nachteile' nicht 
tragen will.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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C. A. Rotwang schrieb:
> Ich verstehe den TO aber so, das er alles austauschbar machen will -
> damit schiesst er aich aber selbst ins Knie. Bspw. der Vorschlag "
> Loesbare Verbindungen verwenden, damit im Falle eine Defektes auch mal
> Einzelkomponenten ausgetauscht werden koennen"
Nein, nicht ALLES austauschbar machen. Nur dort, wo es Sinn macht.
Es gibt Faelle, wo loesbare Verbindungen mehr Sinn machen und andere 
Faelle, wo permanente Verbindungen mehr Sinn machen. Sollte nur richtig 
eingesetzt werden.

von Peter D. (peda)


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Michael B. schrieb:
> Heute hingegen: Menü durch verborgenen Knopf auf
> der Gehäuseseite aufrufen, Volume suchen, Minus drücken und feststellen
> daß er in diesem Modus leider gerade nicht reagiert, die Werbung wäre
> sowieso vorbei bis man es geschafft hätte.

Ich weiß ja nicht, was für sonderbare Geräte Du kaufst, aber meine TV- 
und Radiogeräte haben alle eine Mute-Taste auf der FB.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Mark W. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Ich verstehe den TO aber so, das er alles austauschbar machen will -
>> damit schiesst er aich aber selbst ins Knie. Bspw. der Vorschlag "
>> Loesbare Verbindungen verwenden, damit im Falle eine Defektes auch mal
>> Einzelkomponenten ausgetauscht werden koennen"
> Nein, nicht ALLES austauschbar machen. Nur dort, wo es Sinn macht.

Und das wäre?

Davon ausgehend, das man ein Gerät so zusammenbaut, das es 'auf ewig' 
zusammenhält, macht eine lösbare Verbindung nie Sinn ...

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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C. A. Rotwang schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> C. A. Rotwang schrieb:
>>> Ich verstehe den TO aber so, das er alles austauschbar machen will -
>>> damit schiesst er aich aber selbst ins Knie. Bspw. der Vorschlag "
>>> Loesbare Verbindungen verwenden, damit im Falle eine Defektes auch mal
>>> Einzelkomponenten ausgetauscht werden koennen"
>> Nein, nicht ALLES austauschbar machen. Nur dort, wo es Sinn macht.
>
> Und das wäre?
>
> Davon ausgehend, das man ein Gerät so zusammenbaut, das es 'auf ewig'
> zusammenhält, macht eine lösbare Verbindung nie Sinn ...

Naja, das einfachste waere wohl eine Lampe, bei der man die Gluebirne 
von Zeit zu Zeit wechseln muss.
Wenn es gelaenge, dass die Gluehbirne genauso lange haelt wie die 
Lampe(sagen wir mal 50 Jahre oder so), dann gebe ich Dir recht, dann 
koennte man die Gluehbirne verloeten.

Oder nehmen wir mal Messgeraete, die kalibriert werden muessen. Wenn das 
Gehaeuse da geklebt it, waere das nich von Vorteil.

von Anselm (Gast)


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Das wichtigste wurde bereits gesagt.
Worst-Case der Betriebsbedingungen ermitteln -> min 10% draufschlagen - 
Bauteile NIE > 80% belasten.
E/A gut gegen Störquellen absichern.

Burn-in gerne mit 20% mehr Belastung (thermisch & elektrisch)

von Michael B. (laberkopp)


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Peter D. schrieb:
> Ich weiß ja nicht, was für sonderbare Geräte Du kaufst, aber meine TV-
> und Radiogeräte haben alle eine Mute-Taste auf der FB.

Ich hab einen PC....   Lautsprecher im Monitor.

Du hast keinen ? Schade.

: Bearbeitet durch User
von Abklatscher (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Oder nehmen wir mal Messgeraete, die kalibriert werden muessen. Wenn das
> Gehaeuse da geklebt it, waere das nich von Vorteil.

O-Gott - da will einer das Gerät beim Kalibrieren öffnen...

Kalibriert wird ein Gerät wie im Messeinsatz, also ungeöffnet. Alles 
andere widerspricht dem Grundgedanken der reproduzierbaren Messung. Man 
denke nur an die unterschiedlichen Temperaturverteilung in einem 
geöffnet und in einem ungeöffneten Gerät.

Bei Nicht-messgeräten wie zum beispiel receiver kann man zum Abgleich 
des internen Oszillators noch ne Teilmontage akzeptieren, aber nicht bei 
Messgeräten. Deshalb die Bohrungen in den Messgeräten durch die man mit 
einem schlanken Schraubendreher den Trimmer erreicht.

von Stefan F. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Ich hab einen PC....   Lautsprecher im Monitor.

Mein PC (Laptop) hat eine Mute Taste.

von Michael B. (laberkopp)


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Stefanus F. schrieb:
> Mein PC (Laptop) hat eine Mute Taste.

Das ist schön, bei einem PC aber keineswegs Standard.

von Stefan F. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Mein PC (Laptop) hat eine Mute Taste.
>
> Das ist schön, bei einem PC aber keineswegs Standard.

Ich weiß. Was ich mich aber frage: Warum eigentlich nicht?

von M. K. (sylaina)


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Stefanus F. schrieb:

> Ich weiß. Was ich mich aber frage: Warum eigentlich nicht?

Warum sollte es Standard sein bei einem PC?

von Michael B. (laberkopp)


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Stefanus F. schrieb:
> Was ich mich aber frage: Warum eigentlich nicht?

Das wurde im ganzen Thread nun schon mahrmals erwähnt:

Weil's billiger ist !

Ergonomie interessiert den Hersteller doch einen Scheissdreck.

Der PC-Anbieter redet sich raus, daß die taste auf die Tastatur gehört. 
Der Tastaturhersteller redet sich raus, daß ein Knopf an den Monitor 
gehört. Der Monitorhersteller, der die Lautsprecher eingebaut hat weil 
er merkt daß dann viel mehr Kunden seine Dinger kaufen, argumentiert daß 
man die Lautstärke doch über Windows Volume App einstellen kann.

Hauptsache keiner rührt einen Finger.

Aber das Wort ergonomisch erscheint in den Werbepamphleten der 
Hersteller in grossen grünen fetten Buchstaben.

von Stefan F. (Gast)


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M. K. schrieb:
> Warum sollte es Standard sein bei einem PC?

Weil jeder PC einen Audio-Ausgang hat.

Inzwischen haben ja auch sehr viele Tastaturen eine Mond-Taste (Standby) 
die scheint auch standardisiert zu sein.

Meine hat noch ein paar weitere Tasten, die sowohl unter Linux als auch 
Windows ohne besondere Konfiguration/Treiberinstallation funktionieren:

- Taschenrechner
- Email
- Haus (öffnet einen neuen Tab im Web-Browser)

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