Forum: Ausbildung, Studium & Beruf IT-Fernwartung - Jobidee


von Franz (Gast)


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Guten Morgen!

Ich bin gelernter Informatiker und arbeite seit langer Zeit in einem 
großen Softwareunternehmen als Softwareentwickler (Embeddedbereich - 
Frontend).
Da ich mich beruflich umorientieren möchte und bisher Tätigkeiten im 
Homeoffice bevorzugt habe (da ich Vater eines kleinen Kindes bin), hatte 
ich nun folgende Idee, mich im Bereich IT-Support selbständig zu machen.

Die Idee rührt daher, da ich seit geraumer Zeit von sehr vielen Leuten 
(vorwiegend Verwandtschaft, Bekanntschaft, weitläufige Bekanntschaften 
über "Dritte",...) um Hilfe im IT-Bereich gefragt werde.
Dies mache ich meist über ein Fernwartungstool, was einwandfrei 
funktioniert (u.a. TeamViewer).
Im IT-Support fühle ich mich sicher und die Arbeit macht mir Spaß, da 
sie sehr abwechslungsreich ist.

Nun die einfache Frage an euch:
Ich weiß, dass der Markt mit derartigen Fachkräften "überhäuft" ist.
Aber trotzdem:
 - Wie könnte ich es mir ermöglichen, mit derartigem Support meine 
Brötchen zu verdienen und es professionell zu betreiben?

Gibt es eventuell sogar Plattformen im Netz, auf denen entsprechende 
Support-Anfragen "von privat" oder sogar von Firmen laufend eingestellt 
werden, die entgeltlich bearbeitet werden wollen?

Die Nachfrage scheint vorhanden zu sein, sonst würde ich nicht so häufig 
das "könntest'e mir mal.." hören.


Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, um Menschen mit ihrem IT-Equipment 
glücklicher zu machen. :-)

Gruß
Franz

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Franz schrieb:
> Da ich mich beruflich umorientieren möchte und bisher Tätigkeiten im
> Homeoffice bevorzugt habe (da ich Vater eines kleinen Kindes bin), hatte
> ich nun folgende Idee, mich im Bereich IT-Support selbständig zu machen.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage/erst-frei-dann-pleite-104.html

> Gibt es eventuell sogar Plattformen im Netz, auf denen entsprechende
> Support-Anfragen "von privat" oder sogar von Firmen laufend eingestellt
> werden, die entgeltlich bearbeitet werden wollen?

Es gibt Vermittlungsdienste, kannst du googeln. Die kassieren natürlich 
für die Vermittlung.

> Die Nachfrage scheint vorhanden zu sein, sonst würde ich nicht so häufig
> das "könntest'e mir mal.." hören.

Die Nachfrage hört genau dann auf, wenn €€€ bezahlt werden sollen.

von BinIchAlt? (Gast)


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Hm,

>bin gelernter Informatiker ...

Was soll das sein?

Im Netzwerkbereich war es bei mir schon immer egal, wo die Hardware 
steht. Da geht fast alles nur Remote. Ähnlich ist es seit locker 10 
Jahren auch im Client-Bereich.

Der Privat-Bereich ist da noch etwas rückständig aber kein echtes 
Geschäftsmodell. Ich kenne keine dieser Computer-Buden, die wirklich 
glücklich sind mit dem Privatkunden-Support.

von Guest (Gast)


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Kannst ja schauen, ob du bei einem Indischen Callcenter unterkommst. Die 
warten nicht bis jeman anruft, die melden sich selbstständig bei ihren 
Kunden.
Soll sehr lukrativ sein.

von googlemeister (Gast)


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Franz schrieb:
> Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, um Menschen mit ihrem IT-Equipment
> glücklicher zu machen. :-)

Wenn du die Kosten für kommerziellen Lizenzen für Teamviewer siehst, 
dann wirst du nicht mehr glücklich. Und es gibt quasi kaum in ähnlich 
gutes Programm.

Zweitens konkurrierst du mit tausenden halbwegs begabten Schülern und 
Studenten, die mit einem zwanziger in der Hand glücklich sind.

von Dr. Sommer (Gast)


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Lies mal ein paar Stündchen die Horrorgeschichten auf notalwaysright und 
Konsorten; dann überlegst du dir nochmal ob du wirklich der 
Kanalarbeiter der IT sein willst, sprich, dich von Kunden anschreien, 
beleidigen und nicht bezahlen lassen willst...
Die Service Kräfte im Einzelhandel haben es schon schwer, und da gehen 
viele Leute hin weil sie Spaß am Shoppen haben. Zum (kommerziellen) 
IT-Support kommen Leute, die ein Problem haben, bei denen etwas nicht 
funktioniert, die die Technik nicht verstehen, die ggf. Angst davor oder 
um ihre Daten haben. Bei so einer Ausgangslage ist Streit 
vorprogrammiert... Möchtest du Opa Karl wirklich zum 27. Mal erklären 
dass er nicht auf jeden Titten-Werbung klicken soll?

von Assetmanager (Gast)


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Sowas macht jeder Hans udn Franz aber meist vor Ort.
Die örtlichen Werbeblätter sind voll mit Computernotdienst,....
Wenn DSL klemmt musst du raus zum Kunden da ist nix mit Fernwartung oder 
wenn er nen Virenscanner aktiviert hat kann er die Fernwartungsfunktion 
nicht freischalten, weil er eben Laie ist. Du musst zum Kunden das lohnt 
sich dann auch eher, weil du ne saftige Anfahrtspauschale abkassieren 
kannst.
In so einem Verbrauchermagazin haben sie mal solche Gestalten antanzen 
lassen und versteckt gefilmt, da kommt alles mögliche an: Ali ausm 
Kebabschuppen, Rentner, Schüler,... und alle keine Ahnung. Die verdienen 
wenn überhaupt alle damit nur durch die hohe Anfahrtspauschale fummeln 
ein bischen rum, kassieren hauen wieder und nix funktioniert. Mit so nem 
Scheiss konnte man in den 90ern noch was reissen aber heute? Als 
Informatiker überhaupt auf so eine Schnappsidee zu kommen, hast du 
fachlich nicht mehr auf der Pfanne damit du im Home-Office als 
Freelancer arbeiten kannst? Wenn nein dann geh putzen da würdest du mehr 
Aufträge bekommen.

von (prx) A. K. (prx)


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googlemeister schrieb:
> Wenn du die Kosten für kommerziellen Lizenzen für Teamviewer siehst,
> dann wirst du nicht mehr glücklich. Und es gibt quasi kaum in ähnlich
> gutes Programm.

AnyDesk tut es auch. Nachteil: Es scheint nicht vorgesehen zu sein, es 
erst auf Bedarf zu starten.

von Joerg F. (felge1966)


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... und der meistgehört Spruch beim Kunden:
"Ich habe gar nichts gemacht, das war auf einmal so..."

Oft genug in der Verwandschaft und Nachbarschaft gehört.  Mit so einer 
Idee würde ich nie versuchen, meine Brötchen zu verdienen. Zumal dann 
auch von deinen zahlenden Kunden eine Gewährleistung für deine 
Tätigkeiten (und auch die schwer nachweisbaren Untaten der Kunden) 
eingefordert wird. Im endeffekt wirst du häufig für 0€ mit Arbeiten an 
Systemen, die du einmal angefaßt hast, beschäftigt sein.

Gruß Jörg

ps besonders schön sind da Systeme mit Raubkopien und Keygen (zzgl den 
obligatorischen Trojanern)

: Bearbeitet durch User
von Dr. Orgen (Gast)


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first Level Support für Freunde und Bekannte? eine total absurde Idee...

geehrter Threadstarter - wenn du als gelernter Informatiker dein 
Arbeitsumfeld wechseln möchtest, versuche es doch mal mit einer 
Buchhalter-Weiterbildung... (falls dieser Thread überhaupt ernst gemeint 
ist)

von Stefan F. (Gast)


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Die meisten Probleme kannst du gar nicht per Fernwartung lösen, weil das 
persönliche Gespräch und der physische Zugang zu den Geräten fehlt.

Und wenn doch, könnte es mit der Bezahlung schwierig werden, weil deinen 
Kunden bei einer Fernwartung nicht wirklich bewusst wird, wie viel 
Arbeit du geleistet hast. Schlimmstenfalls setzen sie deine Fernwartung 
mit einem Videospiel gleich.

Im professionellen Umfeld ist Fernwartung längst eine alltägliche 
Option, dann aber nur bei Firmen, die wissen, was das bedeutet.

von oszi40 (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Im professionellen Umfeld ist Fernwartung längst eine alltägliche
> Option, dann aber nur bei Firmen, die wissen, was das bedeutet.

Ob diese gerade auf einen warten, der die brisanten Sachen vor Ort nicht 
kennt?

von Manfred (Gast)


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googlemeister schrieb:
> Wenn du die Kosten für kommerziellen Lizenzen für Teamviewer siehst,
> dann wirst du nicht mehr glücklich.

Die Frechheit sehe ich in der vorsätzlich erzeugten Inkompatibilität 
verschiedener Versionen, die sie als Gelddruckmaschine nutzen.

> Und es gibt quasi kaum ein ähnlich gutes Programm.

Anständige Fernwartungssoftware gibt es schon, solange man im eigenen 
Netz ist oder einen VPN-Zugang hat. Teamviewer ist halt toll, weil er 
vorwärts über seine Server durch übliche Router tunneln kann. Der 
Vorteil mutiert leider auch zum Sicherheitsrisiko.

Assetmanager schrieb:
> Die örtlichen Werbeblätter sind voll mit Computernotdienst,....
> Wenn DSL klemmt musst du raus zum Kunden da ist nix mit Fernwartung

Das ist leider zutreffend.

> In so einem Verbrauchermagazin haben sie mal solche Gestalten antanzen
> lassen und versteckt gefilmt, da kommt alles mögliche an:

Es gibt hier im Nachbarort einen PC-Service mit eigenem Laden. Als xxx 
hier DSL per Glasfaserüberbau ausgebaut hat, saß der als "Berater" am 
Tisch. Das war erlebenswert, reichte bestenfalls für eine Fritzbox bei 
Oma Wuttke - eine fachliche Niete.

Dr. Orgen schrieb:
> first Level Support für Freunde und Bekannte? eine total absurde Idee...

Ich habe es geschafft, diese zu vergraulen, das will man nicht wirklich 
machen müssen.

Stefanus F. schrieb:
> Die meisten Probleme kannst du gar nicht per Fernwartung lösen,
> weil das
> persönliche Gespräch und der physische Zugang zu den Geräten fehlt.

Ich habe diverse kommerzielle Systeme aus der Ferne befingert, natürlich 
immer mit einem Menschen am Telefon vor dem entfernten Bildschirm. Das 
geht nicht immer, aber mit viel Erfahrung kann man auch Laien leiten, 
einige Dinge lokal auszuführen.

oszi40 schrieb:
>> Im professionellen Umfeld ist Fernwartung längst eine alltägliche
>> Option, dann aber nur bei Firmen, die wissen, was das bedeutet.

Hier hat Stefan einen Widerspruch in seinem Text aufgebaut.

> Ob diese gerade auf einen warten,
> der die brisanten Sachen vor Ort nicht kennt?

Wohl kaum, das macht der Systemlieferant mit eigenem Personal. In einem 
komplexen Umfeld geht das garnicht, weil der externe die Struktur nicht 
im Detail kennt.

von Jens P. (jensp)


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Ich kann als Alternative PC Visit empfehlen. Läuft super, kostet 
bedeutend weniger als TV und lässt sich besser skalieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Franz schrieb:
> Die Idee rührt daher, da ich seit geraumer Zeit von sehr vielen Leuten
> (vorwiegend Verwandtschaft, Bekanntschaft, weitläufige Bekanntschaften
> über "Dritte",...) um Hilfe im IT-Bereich gefragt werde.
Sag einfach (spätestens ab dem Verwandtschaftsgrad, wo du nicht mehr zur 
nächsten Grillparty eingeladen wirst): "Das kostet pro Stunde 50€. Für 
die meisten Probleme brauche ich etwa eine halbe Stunde, deshalb bitte 
Vorauszahlung von 25€!"

> und die Arbeit macht mir Spaß, da sie sehr abwechslungsreich ist.
Hört sich an wie "ich bin noch jung!"...  ;-)

> Wie könnte ich es mir ermöglichen, mit derartigem Support meine
> Brötchen zu verdienen und es professionell zu betreiben?
Das löst deine Probleme mit der Verwandtschaft nicht.

Stefanus F. schrieb:
> Die meisten Probleme kannst du gar nicht per Fernwartung lösen, weil das
> persönliche Gespräch und der physische Zugang zu den Geräten fehlt.
So sehe ich das auch. Denn das Problem auf dieser Ebene ist meist nicht 
der Rechner, sondern der Bediener, der passend geschult werden muss, 
dass er "es" nicht gleich wieder macht.

von Andreas R. (daybyter)


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Such mal nach Mila Friends.

von Gerne auch (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Franz schrieb:
>> Die Idee rührt daher, da ich seit geraumer Zeit von sehr vielen Leuten
>> (vorwiegend Verwandtschaft, Bekanntschaft, weitläufige Bekanntschaften
>> über "Dritte",...) um Hilfe im IT-Bereich gefragt werde.
> Sag einfach (spätestens ab dem Verwandtschaftsgrad, wo du nicht mehr zur
> nächsten Grillparty eingeladen wirst): "Das kostet pro Stunde 50€. Für
> die meisten Probleme brauche ich etwa eine halbe Stunde, deshalb bitte
> Vorauszahlung von 25€!"
Genau so ist das. Sobald es ums Geld geht hört die Verwandtschaft und 
Freundschaft sehr sehr schnell auf.

Franz schrieb:
> Die Nachfrage scheint vorhanden zu sein, sonst würde ich nicht so häufig
> das "könntest'e mir mal.." hören.
Ist da schon jemals aus diesem Kreis eine angemessene 
Aufwandsentschädigung in Form von Geld zu dir geflossen? Das wäre ein 
erster Indikator.

> Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, um Menschen mit ihrem IT-Equipment
> glücklicher zu machen. :-)
Das geht immer nur über Geld, so blöd das Thema auch ist. Selbst wenn du 
alles perfekt hinbekommst sind die Leute trotzdem nicht zufrieden wenn 
sie dir was dafür zahlen müssen.

> Die Idee rührt daher, da ich seit geraumer Zeit von sehr vielen Leuten
> (vorwiegend Verwandtschaft, Bekanntschaft, weitläufige Bekanntschaften
> über "Dritte",...) um Hilfe im IT-Bereich gefragt werde.
Ich kannte jemanden vor ca. 10 Jahren der haargenau die gleiche 
Geschichte hatte, genau wie du. Er hat sich dann daraufhin selbständig 
gemacht -- und plötzlich blieben die dauerhaften Anfragen aus dem 
Verwandtschafts- und Bekanntschaftskreis vollkommen aus, weil auf einmal 
Stundensätze fällig waren. Der konnte sich nichtmal eine 
Krankenversicherung leisten und war beim Arzt immer Selbstzahler! Um 
über die Runden zu kommen hat er stundenweise dann bei meinem AG in 
Produktion und Versand ausgeholfen (nur weil er über Verwandtschaft 
dazugekommen war), wodurch wir uns kennengelernt hatten und ich erstmal 
auf diese Problematik aufmerksam wurde.

>  - Wie könnte ich es mir ermöglichen, mit derartigem Support meine
> Brötchen zu verdienen und es professionell zu betreiben?
Alternativ würde ich dir raten zu einer entsprechenden Firma zu gehen, 
die jemanden für 1st oder 2nd Level Support wollen und auch zeitweise 
HomeOffice anbieten. Dann mußt du dich nicht mit der Auftragsbeschaffung 
herumschlagen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß sobald du den Stundensatz nennst 
sofort eine Art Schnappatmung beim Gegenüber einsetzt, weil das ja der 
eigene Enkel, Tochter, irgendwer Student schließlich beim Pausenbrot 
auch machen kann. Dann muß man erstmal argumentieren, was der jeweilige 
"Freundliche" so als Stundensatz für das eigene Gefährt ausruft und 
jeder gerne bereit ist auf den Tisch zu legen. Trotzdem begegnet man dir 
weiterhin mit Abstand und Unverständnis.

Mein Rat: Laß es bitte! Deiner Familie und dir selbst gegenüber.

von svensson (Gast)


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> First-Level-Support

Das ist doch das Grauen für jeden echten ITler. Und dann auch noch für 
Privatkunden, wo die Vielzahl der Probleme explosionsartig anwächst.

> Fernwartung

Ist ja schön und gut, benötigt aber immer noch ein funktionierendes 
Betriebssystem als Basis. Startet die Kiste nicht mehr, dann muß einer 
vor Ort hin.

> Geschäftsmodell

Die Frage ist, wie der Stundensatz liegen soll. Wenn jeder Handwerker 45 
Euro die Stunde aufruft, was soll dann der IT-Service kosten? Nehmen wir 
'mal 50€/Stunde, da werden die Anfragen aber sehr schnell weniger. Zudem 
kann man vorher auch nie sagen, wie lange die "Reparatur" noch dauern 
wird. Und die Kunden sind natürlich begeistert, wenn für den Stundensatz 
minutenlang auf die Fortschrittsanzeige gestarrt wird.

Übrigens sind Kleinunternehmen oft auch nicht viel besser, die bezahlen 
aber wenigstens.

von Gerne auch (Gast)


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Und siehe da: Sofort was in den Kommentaren bei Heise gefunden, was den 
selben von mir geschilderten Sachverhalt wiedergibt.

"Deutschland hat keine Kultur des Geldausgebens"
https://www.heise.de/forum/p-29199776/

"...Deutschland hat keine Kultur des Bezahlens von personenbezogenen 
Service-Leistungen (Produktbezogener Service, z.B. Auto-Reparaturen, 
wird sehr gerne und sehr großzügig bezahlt). Siehe auch 
Pflegedienstleistungen, Reinigung usw. ..."
https://www.heise.de/forum/p-29202305/

" ... Computerarbeit wird nicht als Arbeit angesehen und deshalb nicht 
gern bezahlt. Ein Handwerker hingegen wird gern bezahlt. Da sieht der 
Laie am besten was der Handwerker geschafft hat. ... Für Urlaub und 
Gastronomie gibt der Deutsche auch gern Geld aus. ... Gleiches gilt für 
das Auto. In Deutschland haben wir für diese Spielzeuge die höchsten 
Preise der Welt."
https://www.heise.de/forum/p-29204344/

Zum Artikel:
"Conrad Friends": Online-Vermittlung von "Techies aus der Nachbarschaft"
https://www.heise.de/-3319559

Also genau wie von mir geschildert.

von Gerne auch (Gast)


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svensson schrieb:
> Die Frage ist, wie der Stundensatz liegen soll. Wenn jeder Handwerker 45
> Euro die Stunde aufruft, was soll dann der IT-Service kosten? Nehmen wir
> 'mal 50€/Stunde, da werden die Anfragen aber sehr schnell weniger.
Richtig, genau so ist das. Die Frage wird noch interessanter je mehr 
Spezialwissen du hast oder je besser du auf den Kunden eingehen kannst, 
was sich auch auf den Stundensatz und die verbrachte Zeit auswirkt. 
Nicht jeder Handwerker ist sozialkompetent und hat Spezial- oder 
Breitenwissen, das wird oft nicht gesehen. Der spaxt dir irgendeine 
Heizungspumpe oder High-Tech-Steuerung in den Keller und kann die 
nichtmal programmieren, sondern läßt die im einfach im default 
Herstellermodus laufen. Genauso beim Auto: Seitdem ich meins selber 
repariere weiß ich, was die Schrauber so machen -- und was sie eben 
nicht machen für das Geld! Seitdem hat sich meine Sicht auf das Thema 
ziemlich stark korrigiert.

> Übrigens sind Kleinunternehmen oft auch nicht viel besser, die bezahlen
> aber wenigstens.
Das habe ich schon anders erlebt und daraufhin meinen "Service" 
eingestellt. Das wird besonders brisant wenn du noch Hardware eingekauft 
hast, die du wegen kleinem Abnahmevolumen zum gleichen Preis wie der 
private oder Kleingewerbskunde vom Großversandhaus bekommst 
(Großhandelspreise waren unglaublich viel höher), darauf dann noch deine 
Kosten draufschlagen mußt. Von Gewinn erstmal noch gar nicht zu 
sprechen. Und dann darfst du dich schön lange um die Begleichung der 
Rechnung streiten und bist immerhin schon in Vorleistung mit der HW 
gegangen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wir sind doch eigentlich schon längst an dem Punkt,
an dem eine selbstständige Tätigkeit als Alleinkämpfer
schon nur durch den Verwaltungsaufwand nicht lohnt.

von svensson (Gast)


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Ja, die Bürokratie kommt noch hinzu. Allerdings kann das am Anfang sogar 
noch Spaß machen, läßt aber im Laufe der Zeit nach.

Gerne auch schrieb:
> Das wird besonders brisant wenn du noch Hardware eingekauft
> hast, die du wegen kleinem Abnahmevolumen zum gleichen Preis wie der
> private oder Kleingewerbskunde vom Großversandhaus bekommst
> (Großhandelspreise waren unglaublich viel höher), darauf dann noch deine
> Kosten draufschlagen mußt.

Full Ackn. Früher waren da noch echte Margen drin, aber heute lohnt sich 
die HW nicht mehr. Da wird schon knapp kalkuliert und der Kunde fühlt 
sich immer noch übers Ohr gehauen, weil es irgendwo im Netz billiger 
ist. Daher denkt der Kunde, die Dienstleistung sei natürlich im höheren 
Preis schon enthalten. Sichtbares Zeichen: es gibt daher auch kaum noch 
kleine Computerläden, die es früher an jeder Ecke gab.

Vielleicht noch bei den Gamern, aber die sind oft auch sehr 
preissensibel.

von Delta9 (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> wir sind doch eigentlich schon längst an dem Punkt,
> an dem eine selbstständige Tätigkeit als Alleinkämpfer
> schon nur durch den Verwaltungsaufwand nicht lohnt.

+1

von MaWin (Gast)


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Delta9 schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> wir sind doch eigentlich schon längst an dem Punkt,
>> an dem eine selbstständige Tätigkeit als Alleinkämpfer
>> schon nur durch den Verwaltungsaufwand nicht lohnt.
>
> +1

Da fällt mir spontan die Wutrede ein:
https://www.youtube.com/watch?v=m1xFN6nDoDY

"Wenn man Erfolg hat, gerät man in das Visier der sozeildemokratischen 
Umverteiler und wenn man scheitert ist man sich Spott um Häme sicher"...

von Assetmanager (Gast)


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Such mal bei indeed.com nach
"Nebenjob bei CHECK24 Profis: Nachhilfe, Sprachen, Musik, Sport, Event, 
uvm."
Der Link wird hier als Spam erkannt und nicht durchgelassen.

Dort ist ein Link in der Stellenanzeige wo du dich bei Check24 als 
Computerhilfe registrieren kannst und bekommst evt. Aufträge zugewiesen.

von Ingenieur (Gast)


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Assetmanager schrieb:
> Dort ist ein Link in der Stellenanzeige wo du dich bei Check24 als
> Computerhilfe registrieren kannst und bekommst evt. Aufträge zugewiesen.

Wer will denn sowas freiwillig für einen Apfel und ein Ei tun? Okay, 
Schüler und Rentner vielleicht, aber einen normalen Lebensunterhalt kann 
man damit nicht bestreiten, da muss man ja den Kitt aus den Fenstern 
essen - von fehlender Altersvorsorge ganz zu schweigen. Echt grottig die 
Ideen des Threaderstellers, sofern sie überhaupt ernst gemeint sind.

von ABX (Gast)


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Ein Bekannter von mir macht so etwas ähnliches. Der hat irgendwie das 
Talent und die Geduld, älteren/uninteressierten Menschen neue 
Technologie nahezubringen. Pro angefangene Stunde inklusive Anfahrt 
verlangt er 50 Euro. Dazu kommen Provisionen, die er für vermittelte 
Handy/Internetverträge und gekaufte Hardware bekommt.

Das ganze läuft wohl ganz gut, über "Mundpropaganda" hat er einen 
regelmäßigen Zufluss an neuen Kunden.

von olibert (Gast)


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Franz schrieb:
> Gibt es eventuell sogar Plattformen im Netz, auf denen entsprechende
> Support-Anfragen "von privat" oder sogar von Firmen laufend eingestellt
> werden, die entgeltlich bearbeitet werden wollen?

Desktop-Support ist in jeder Form grauenvoll und ich habe Hochachtung 
vor jeden der das hauptberuflich macht.

Ausserdem: Keine groessere Firma wird jemanden, den sie nicht kennen, 
auf ihre Desktops oder schlimmer, auf ihre Server loslassen.

Zu Hause kann man auch in anderen IT-Bereichen festangestellt arbeiten.

von Andreas R. (daybyter)


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Welche sind diese anderen Bereiche?

Konkret: ich suche z.B. immer Aufgaben im Bereich Programmierung.

von Assetmanager (Gast)


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ABX schrieb:
> Dazu kommen Provisionen, die er für vermittelte
> Handy/Internetverträge und gekaufte Hardware bekommt.
Der sollte auch gleich noch Rollatoren, Versicherungen, Tupperware, 
Thermomix, Staubsauger, Daunenreinigung anbieten wenn er schon in der 
Wohnung ist.

von oszi40 (Gast)


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Assetmanager schrieb:
> auch Daunenreinigung

mstsc /? Gute Idee! Da bleibt der Staub beim Kunden.

von Dampfheuler (Gast)


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Nun, was sind die Anforderungen an ein solches Gewerbe, wenn man es denn 
ausfuehren will. Du benoetigst eine Webseite. Dort logen sich die Kunden 
ein, und fuellen ein Supportformular aus. Du must dann instantan 
entscheiden koennen, anfassen, oder nicht. Dafuer darfst du dir wenige 
Minuten Zeit geben. Dann muss der Kunde zb den Teamviewer starten, und 
gleichzeitig auf deiner Webseite die Kreditkarten infomationen 
deponieren.
Im Sinne von :

- Eroeffnen eines Supportauftrages, zB 20 Euro
- Interaktiv zusammen mit dem Kunden eine Diagnose stellen, 5 
euro/Minute
- Problem Loesen, 5 Euro/Minute

Die Zeit laeuft jetzt. Der Kunde kann jederzeit abbrechen, weil er's zB 
begriffen hat und selbst machen will. Oder er erkennt, dass die Kosten 
aus dem Ruder laufen und es doch nicht so wichtig ist.
Wenn's laeft, resp der Kunde abbricht, wird die Rechnung als pdf gesandt 
und auch gleich abgebucht.

Kannst du das so implementieren ? Ohne sowas ist es eigentlich sowieso 
sinnlos.

von Dr. Sommer (Gast)


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Dampfheuler schrieb:
> Du benoetigst eine Webseite. Dort logen sich die Kunden ein, und fuellen
> ein Supportformular aus.

Damit schließt man schon 80% der potentiellen Kunden aus. Genug davon 
haben wahrscheinlich noch nie ein Web-Formular benutzt. Man muss 
telefonisch und am Besten persönlich zur Verfügung stehen. Am 
einfachsten ist es für alle, wenn man ein Ladenlokal hat und die Leute 
bringen ihre Geräte vorbei. Es habem ja viele nur noch Laptops...

Dampfheuler schrieb:
> Kannst du das so implementieren ?

Das kann jeder Informatiker.

von Stefan F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Damit schließt man schon 80% der potentiellen Kunden aus.

Mindestens, ich schätze sogar mehr.

von oszi40 (Gast)


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> ein Web-Formular benutzt?

1.Geben Sie Ihr Problem auf ihren schwarzen Bildschirm ein?
2.Einen Profi, der ALLES weiß, habe ich bisher noch nie getroffen.
Beispiel: Die 3.Octave von meinem Musikprogramm ist verstimmt. Könnten 
Sie mir helfen? 8-)

von Stefan F. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> 1.Geben Sie Ihr Problem auf ihren schwarzen Bildschirm ein?

Erinnert mich an den: "Keyboard Error, press F1 to resume"

von soso... (Gast)


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Du musst eine spezielle Art von Persönlichkeit haben, um das 
durchzuhalten.
Wenn du das bist, und es spricht sich herum, dass du gut bist, könnte es 
etwas werden.
Ich vermute, das ist 70% gut Zureden und 30% Computerkenntnisse.

Ich würde es zunächst testweise nebenher probieren. Dann siehst man, ob 
es genug Kunden gibt, und ob man das mag.


Rein mit Fernwartung kann ich mir das nicht vorstellen.

von oszi40 (Gast)


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soso... schrieb:
> Fernwartung kann ich mir das nicht vorstellen.

Es geht schon, WENN die Systeme dafür hergerichtet sind, aber die 
defekten Räder vom Auto kann man auch nicht remote wechseln und 
überlebenswichtige Sachen (wie Geldkarte) gibt man nicht gern aus der 
Hand! Somit tendiert sein Kundenkreis gegen < 1%. Es könnten höchstens 
Fleißarbeiten wie einscannen von Blättern ausgelagert werden. Dafür 
braucht man keinen studierten Informatiker.

von Dr. Sommer (Gast)


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Meine lustigen Support-Geschichten:

Bei einem Abendessen mit Bekannten klagten diese, dass sie auf ihren 
Smartphones nur so wenig Fotos ablegen könnten (Speicher voll). Ich habe 
dann festgestellt dass die jeweiligen Modelle microSD-Slots haben und 
ihnen geraten einfach eine Karte zu kaufen und einzulegen. Man war 
erstaunt ob meiner Genialität (sowas lernt man also im 
Informatik-Studium!) und hat versucht sich das komplizierte Wort 
"microSD-Karte" zu merken. Ich bin überzeugt dass sie es bis zum 
nächsten Tag vergessen haben (eine ist Englisch-Lehrerin und sollte sich 
mit Vokabeln auskennen).

Ich erläuterte einem älteren Bekannten dass mein Arbeitgeber Apps 
entwickelt und die wollte er dann auch ausprobieren. Den Unterschied 
zwischen App und Website hat er aber bis heut nicht verstanden. "App" 
ist für ihn "Symbol auf Handy-Startseite". Er hat 5 Homescreens 
eingerichtet, und auf jedem Screen sind die gleichen Symbole, nur anders 
angeordnet; d.h. er weiß nicht wie man zwischen Homescreens umschaltet 
und sieht nur dass manchmal die Symbole weg sind. Hier ein Dank an die 
Android-Hersteller, welche den Default-Homescreen mit sinnlosen Widgets 
vollpacken, sodass man dann mehrere Homescreens für seine Apps braucht, 
was dann keiner versteht. Anstatt einfach nur einen einzelnen Homescreen 
vorzudefinieren und da 2-3 essentielle Apps drauf zu packen...

Ein anderer hatte auf seinem Handy regelmäßig Werbe-Einblendungen. 
Stammten von irgendeiner App die er sich mal installiert und nie benutzt 
hat.

Ein weiterer beschwerte sich dass ich seinen PC zerstört hätte. Es 
stellte sich heraus, dass ich nach dem Herunterfahren den Bildschirm 
abgeschaltet hatte, und der dann natürlich nicht mehr automatisch an 
ging.

Es gab vor langer Zeit mal einen größeren Familien-Streit weil ich die 
Windows95-Desktop-Symbole verschoben hatte.

Meinen Eltern hab ich bestimmt 20x erklärt wie man CDs brennt ("einfach 
drauf kopieren genau wie bei Disketten, und dann auf Brennen drücken").

Manchmal ist man überrascht, dass die Leute es früher geschafft haben, 
Text-UIs unter DOS zu bedienen während unsere Generation noch Windeln 
getragen hat, und heute an Drag'n'Drop scheitern. Vielleicht sind 
Text-Befehle schlicht einfacher zu notieren und nachzumachen, als in 
einer GUI die richtigen Symbole zu suchen und die richtige 
Maus-Akrobatik zu machen ("böse Konsole").

... Und da wollt ihr verlangen, dass die Leute eine sinnvolle, 
verständliche Problembeschreibung in ein selbstgefrickeltes Webformular 
eingeben? Oh weh.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Dr. Sommer schrieb:
> Manchmal ist man überrascht

(abseits vom Thema)

wie wenig Allgemeinbildung Leute überhaupt haben können.
So begegnete ich kürzlich einer geschätzt 70jährigen Dame,
die den Unterschied von Eicheln und Bucheckern nicht kannte.

von Assetmanager (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> wie wenig Allgemeinbildung Leute überhaupt haben können.
> So begegnete ich kürzlich einer geschätzt 70jährigen Dame,
> die den Unterschied von Eicheln und Bucheckern nicht kannte.

Sind halt Städter. Die haben auch noch was von Feldsperrling gehört, die 
kennen nur Spatzen und Tauben.

von Dr. Sommer (Gast)


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Assetmanager schrieb:
> Sind halt Städter. Die haben auch noch was von Feldsperrling gehört, die
> kennen nur Spatzen und Tauben.

Dafür haben viele Landeier noch nie was von "Links gehen, rechts stehen" 
gehört ;-)

von svensson (Gast)


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Dampfheuler schrieb:
> 5 Euro/Minute

Das wäre ein guter Stundensatz, jedoch gibt es für 300 Euro auch schon 
fast einen neuen Laptop mit vorinstallierter Software. Da implodiert das 
Geschäftsmodell.

Ich kenne jemanden, der das probiert hat, allerdings Fernwartung und 
auch vor-Ort-Service. Als Ich-AG und mit LPIC-Zertifikaten als 
Qualifikationsnachweis. Der hatte zwar auch Aufträge, aber das hat nie 
wirklich gereicht - obwohl er in einer Großstadt tätig war! Nach Ende 
der subventionierten Ich-AG-Phase war dann leider Schluß...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Assetmanager schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> wie wenig Allgemeinbildung Leute überhaupt haben können.
>> So begegnete ich kürzlich einer geschätzt 70jährigen Dame,
>> die den Unterschied von Eicheln und Bucheckern nicht kannte.
>
> Sind halt Städter.

das hätte ich dann auch noch verstanden ;)

Die Frau wohnt seit mindestens 40 Jahren in meiner Nachbarschaft.
Und auf ihrem Grundstück wächst eine grosse Eiche O_°

von Stefan F. (Gast)


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soso... schrieb:
> Ich würde es zunächst testweise nebenher probieren.

Unterhalb von 10.000€ Jahresumsatz (falls ich mich da richtig erinnere) 
braucht man dazu kein Gewerbe. Man muss nur auf den Rechnungen deutlich 
angeben, dass sie keine Umsatzsteuer enthalten.

Manche Geschäftskunden wollen das nicht, also besser vorher ankündigen, 
um Ärger zu vermeiden.

von Stefan F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Vielleicht sind Text-Befehle schlicht einfacher zu notieren und
> nachzumachen

Genau das. Ganz besonders, seit Microsoft die GUI alle paar Monate 
ändert.

von Stefan F. (Gast)


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svensson schrieb:
> jedoch gibt es für 300 Euro auch schon
> fast einen neuen Laptop mit vorinstallierter Software. Da implodiert das
> Geschäftsmodell.

Ja und nein.

Bei so einem Preisvergleich vergisst man leicht, dass der neue Laptop 
jungfräulich geliefert wird. Da fehlen alle persönlichen Programme, 
Treiber, Konfigurationen, und irgendwer muss den ganzen Bullshit 
entfernen, mit dem viele Neugeräte überladen sind. Dann müssen auch noch 
die ganzen Dateien übertragen werden.

Wenn man dazu bereit ist, kann man das auch erst einmal auf dem alten 
Computer versuchen, bevor man ihn wegwirft.

Es geht doch meistens darum, dass der Anwender den Aufwand einer 
Neuinstallation scheut und genau deswegen Hilfe anfordert.

von Dr. Sommer (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Unterhalb von 10.000€ Jahresumsatz (falls ich mich da richtig erinnere)
> braucht man dazu kein Gewerbe.

Gewerbe braucht man immer, wenn man eine Gewinnabsicht hat. Siehe auch: 
https://www.golem.de/news/it-berufe-bin-ich-freiberufler-oder-gewerbetreibender-1905-140772.html

Es gibt: Kleinunternehmerregelung: Umsatzsteuer optional unter 17.500€ 
Jahresumsatz. Das machts einfacher, man verschwendet aber Geld.

Unter 9168 € entfällt die Einkommenssteuer.

Unter 24500 € entfällt die Gewerbesteuer.

von Stefan F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Gewerbe braucht man immer, wenn man eine Gewinnabsicht hat.

Da wurde mir vom Finanzamt aber anders erklärt. Die hatten mir 
nahegelegt, ohne Gewerbeschein weiter zu machen. Für mich brachte das 
den Vorteil, dass ich mir die teure (weil nicht selber gemacht) 
Steuererklärung dazu ersparen konnte.

von Dr. Sommer (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Da wurde mir vom Finanzamt aber anders erklärt. Die hatten mir
> nahegelegt, ohne Gewerbeschein weiter zu machen

Dann haben sie dich als Freiberufler eingestuft. Das wird bei IT-Support 
schwierig, denn das wird kaum als ingenieursmäßige oder 
wissenschaftliche Arbeit anerkannt.

von Stefan F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Dann haben sie dich als Freiberufler eingestuft

Das kann sein. Interessieren sich die Behörden denn wirklich für die Art 
der Tätigkeit, um das Arbeiten ohne Gewerbeschein zu erlauben? Oder ist 
das nur ein Wort auf geduldigem Papier für die Ablage P?

von Dr. Sommer (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Das kann sein. Interessieren sich die Behörden denn wirklich für die Art
> der Tätigkeit, um das Arbeiten ohne Gewerbeschein zu erlauben?

Oh ja! Gewerbesteuerfreies freiberufliches Arbeiten ist nur für 
privilegierte erlaubt, die einer höheren Berufung nachgehen (Ings, 
Wissenschaftler, Architekten, Anwälte, Ärzte...). Die normalen Malocher 
sollen schön bezahlen.

von ABX (Gast)


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Assetmanager schrieb:
> Der sollte auch gleich noch Rollatoren, Versicherungen, Tupperware,
> Thermomix, Staubsauger, Daunenreinigung anbieten wenn er schon in der
> Wohnung ist.

Online-Konto fürs Internetbanking hat er glaube ich sogar gemacht. 
Technikkram aller Art im Internet bestellen ebenfalls. Ein Rollator war 
aber nicht dabei, so alt ist die Kundschaft aber auch gar nicht 
(größtenteils 50-70). Die Leute fühlen sich von Verkäufern in Läden wohl 
so verarscht, dass sie offensichtlich gerne 50 Euro für die Beratung 
zusätzlich ausgeben... wobei man durch Internetkauf das auch leicht 
wieder raus holt.

Beitrag #5845397 wurde von einem Moderator gelöscht.
von svensson (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Es gibt: Kleinunternehmerregelung: Umsatzsteuer optional unter 17.500€
> Jahresumsatz. Das machts einfacher, man verschwendet aber Geld.

Man verschwendet kein Geld, sondern kann die Umsatzsteuer quasi 
behalten. Brutto = Netto. Allerdings können andere Gewerbetreibende dann 
keine Vorsteuer abziehen, daher wird es für sie 19% teurer. Ausnahme 
sind m.W. Kleinstbeträge, bei denen die MwSt nicht ausgewiesen werden 
muß.

Stefanus F. schrieb:
> die teure (weil nicht selbst gemachte) Steuererklärung ersparen konnte.

Auch als Gewerbetreibender kann man die Steuererklärung selbst machen. 
Erst bei einer GmbH oder gar AG muß ein Steuerberater/Wirtschaftsprüfer 
prüfen.

Der Freiberufler hat zudem noch den Vorteil, daß er 30% der Einnahmen 
als Aufwendungen pauschal abziehen kann ohne Nachweise, oder gilt das 
nicht mehr?

Im IT-Bereich ist m.W. nur die Systemprogrammierung eine freiberufliche 
Tätigkeit. Normale Softwareentwicklung ist ein Gewerbe.

von Dr. Sommer (Gast)


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svensson schrieb:
> Man verschwendet kein Geld, sondern kann die Umsatzsteuer quasi
> behalten.

Doch, man bekommt die selbst auf Einkäufe gezahlte Umsatz-Steuer halt 
nicht zurück. Wenn man nix einkauft, erübrigt sich das natürlich...

von Christian (Gast)


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Franz schrieb:
> Dies mache ich meist über ein Fernwartungstool, was einwandfrei
> funktioniert (u.a. TeamViewer).

Das ist ja schön und gut, aber was machst Du, wenn die Leute ein Problem 
mit der Internetverbindung haben?

von Reinhard S. (rezz)


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Christian schrieb:
> Franz schrieb:
>> Dies mache ich meist über ein Fernwartungstool, was einwandfrei
>> funktioniert (u.a. TeamViewer).
>
> Das ist ja schön und gut, aber was machst Du, wenn die Leute ein Problem
> mit der Internetverbindung haben?

Die wichtigen Kunden haben einen Zweitweg... :D

von Stefan F. (Gast)


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svensson schrieb:
> Auch als Gewerbetreibender kann man die Steuererklärung selbst machen.

Ja sicher, wenn man da durch blickt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Assetmanager schrieb:
> Die haben auch noch was von Feldsperrling gehört
Hab ich auch noch nie. Und ich wohne direkt an der Wiese, nicht weit vom 
Wald. Was sperrt der von dir genannte Sperrling auf dem Fled denn so 
ein oder ab?  ;-)

von Clemens L. (c_l)


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svensson schrieb:
> Im IT-Bereich ist m.W. nur die Systemprogrammierung eine freiberufliche
> Tätigkeit. Normale Softwareentwicklung ist ein Gewerbe.

Der BFH hat in XI R 9/03 diesem Blödsinn ein Ende gesetzt:
> Ein selbständiger Diplom-Informatiker, dessen Ausbildung der
> Berufsausbildung der Ingenieure vergleichbar ist, übt seit Anfang der
> 90er-Jahre eine dem Ingenieurberuf ähnliche Tätigkeit ... auch dann aus,
> wenn er (vorwiegend) Anwendersoftware entwickelt. Die gegenteilige
> Rechtsprechung des BFH ... ist insoweit durch die Entwicklung der
> tatsächlichen Verhältnisse überholt.
https://datenbank.nwb.de/Dokument/Anzeigen/136577/

Ohne ein Diplom braucht man (laut VIII R 8/12) vergleichbare 
"Erfahrungen und Kenntnisse in allen Kernbereichen des Katalogberufs", 
insbesondere auch "Mathematik, Statistik und Operation Research".
http://juris.bundesfinanzhof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bfh&Art=en&nr=31086

: Bearbeitet durch User
von Assetmanager (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ja sicher, wenn man da durch blickt.

Das kann jeder Idiot mit entspr. Software, nach zwei drei mal kannst du 
das im Schlaf.

von Schubbidu (Gast)


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Dr. Orgen schrieb:
> falls dieser Thread überhaupt ernst gemeint
> ist

Ist er natürlich nicht, er schreibt da ein bisschen Käse, lehnt sich 
zurück und erfreut sich an den Ergüssen der Schreiberlinge, wie so oft 
bei einigen Beiträgen hier...

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