Hallo zusammen, in meinem Design möchte ich den dynamischen Stromverbrauch meiner Logik möglichst gering halten, sodass ich inzwischen überlege, die Module nach getaner Arbeit in den Reset zu versetzen. Hier wäre meine Frage, wie sehr der Reset auf den Stromverbrauch von Registern Einfluss hat. Ich nutze bereits extensiv die Enable-Signale von den Registern, bspw. bei AXI-Streams. Zur Info: Es handelt sich um ein bei 200 MHz betriebenes, etwa 1000 Register (Cyclone 10 GX) umfassendes Modul.
dono schrieb: > Hier wäre meine Frage, wie sehr der Reset auf den Stromverbrauch von > Registern Einfluss hat. Nein. Wenn ein Register nicht schaltet braucht es ausser dem Leckstrom keinen Strom. Und dieser Leckstrom fließt auch im Reset. > Ich nutze bereits extensiv die Enable-Signale von den Registern Du solltest dir unbedingt mal den physikalischen Aufbau der Logikzelle genau anschauen und kennenlernen, wenn du mit Hochsprachenelementen dort herummanipulieren willst. Z.B. welche Auswirkung hat so eine Enable-Leitung? Schaltet die den Takt im Flipflop wirklich ab? Wann schaltet ein Flipflop? Was tut der Reset? Usw, usf...
Die Clock muss aus sein. Power sparen tut man mit: - automatischem Clock Gating durch Synthese (nicht verwechseln mit "Auto Gated Clock Conversion") - Power Switches für einzelne Teile - weniger Gatter - Reset bringt nur etwas, wenn sich viele Werte stetig ändern (der Switching Factor ist aber meist kleiner als man denkt) Power Switching gibs soweit ich weiß im FPGA nicht. Bleiben nur noch 2.
Lothar M. schrieb: > Wenn ein Register nicht schaltet braucht es ausser dem Leckstrom keinen > Strom. Das ist nur teilweise richtig. Der Clocktree, also die FF Eingangskapazität muss umgeladen werden.
Lothar M. schrieb: > Du solltest dir unbedingt mal den physikalischen Aufbau der Logikzelle > genau anschauen und kennenlernen, wenn du mit Hochsprachenelementen dort > herummanipulieren willst. Z.B. welche Auswirkung hat so eine > Enable-Leitung? Schaltet die den Takt im Flipflop wirklich ab? Wann > schaltet ein Flipflop? Was tut der Reset? Usw, usf... Ich als Softwerker habe mich mal grob mit dem Thema beschäftigt, kann aber nicht einschätzen, ob in modernen FPGAs die FFs anders aufgebaut sind... Erik schrieb: > Power sparen tut man mit: > - automatischem Clock Gating durch Synthese (nicht verwechseln mit "Auto > Gated Clock Conversion") > ... > - weniger Gatter Weniger Gatter ist nicht möglich. Von automatischem Clock Gating habe ich noch nichts gehört. Gibt's das auch bei Quartus?
Erik schrieb: > Das ist nur teilweise richtig. Der Clocktree, also die FF > Eingangskapazität muss umgeladen werden. Die ist aber im Reset auch da. Und sogar, wenn der Enable inaktiv ist. Erik schrieb: > - automatischem Clock Gating durch Synthese (nicht verwechseln mit "Auto > Gated Clock Conversion") Ja, man kann das Taktnetz abschalten. Aber das hat eben nichts mit dem Reset des Flipflops zu tun. Ergo: Strom sparen lässt sich in einem FPGA nur, wenn man die Versorgungsspannung so weit wie möglich reduziert und den Takt (zumindest partiell) abschaltet.
dono schrieb: > Gibt's das auch bei Quartus? Das weiß ich nicht. Aber hier zum Nachlesen was von Xilinx: https://www.xilinx.com/support/documentation/application_notes/xapp790-7-series-clock-gating.pdf Es läuft im Endeffekt auf ein "Optimize for Power" heraus.
Lothar M. schrieb: > die > Versorgungsspannung so weit wie möglich reduziert Erzähl mir mehr... 7-Series Min 0.97 V Max 1.03 V Was willstn da reduzieren? Und wenn du es tut verlässt du die garantierten Timings sehr schnell.
dono schrieb: > (Cyclone 10 GX) Erik schrieb: > 7-Series Häh? Was jetzt? Erik schrieb: > Was willstn da reduzieren? Ich hatte nur geschrieben, dass das ein Weg wäre. Genauso wie das Abschalten der Versorgung, denn dann ist die Versorgungsspannung weitestmöglich abgesenkt. Denn der Ansatz mit dem Clock-Gating funktioniert in der Praxis auch nur halb so gut und einfach wie in dem verlinkten, rein theoretischen PDF.
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Lothar M. schrieb: > Ergo: Strom sparen lässt sich in einem FPGA nur, wenn man die > Versorgungsspannung so weit wie möglich reduziert und den Takt > (zumindest partiell) abschaltet. Braucht der Takt wirklich soviel oder sind Zustandswechsel (nicht nur FF, auch LUT verbraucht ja Strom) nicht wesentlich entscheidender? Wenn ich z.B. per ClockEnable nur in jedem 10. Takt für einen Zustandwechsel sorge, dann wird der Stromverbrauch sicherlich nicht auf 10 Prozent sinken, aber doch deutlich messbar.
Erik schrieb: > Lothar M. schrieb: >> die >> Versorgungsspannung so weit wie möglich reduziert > > Erzähl mir mehr... > > 7-Series > Min 0.97 V > Max 1.03 V > > Was willstn da reduzieren? Du sollst einen möglichst modernen FPGA mit möglichst kleiner Versorgungsspannung einsetzen und nicht etwas ältere billigere mit z. B. 1,5 V Kernspannung.
Wenn du eine Menge Zähler bei hohen Taktfrequenzen hast, kannst du sie noch alenfalls auf Gray-Counter optimieren, oder am besten das Design von vornherein drauf ausrichten. Das häufige Flippen von Bits kostet auch.
Strubi schrieb: > Das häufige Flippen von Bits kostet auch. Da es Strubi angesprochen hat: Es gibt ganze Zahlensysteme (Canonical signed digits, CSD, anstatt z. B. das verbreitete Zweierkomplement) die beim Rechnen die flippenden Bits minimiert und so geeigneter sind für stromsparende Designs. Ich war mal wieder positiv erstaunt darüber, was man so alles erfinden kann :-)
Strubi schrieb: > Wenn du eine Menge Zähler bei hohen Taktfrequenzen hast, kannst du sie > noch alenfalls auf Gray-Counter optimieren, oder am besten das Design > von vornherein drauf ausrichten. Das häufige Flippen von Bits kostet > auch. Kann sein, muss aber nicht. Die Zählerbits werden meist gfs. mit anderen Kombis zusammengefasst und optimiert, bzw. sie gehen in den Gleichungen auf. Mit Gray ist dann wenig zu wollen. Wenn man größere Zähler als eingenständige Einheiten fest definiert und "keeped", verhindert man nur das Zusammenfassen und Verkleinern von Logik. Das Sparsamste ist immer eine geringere Taktfrequenz zu nehmen und gfs. Teile des designs langsamer zu Takten, wenn es die dann nötigen Synchronizer nicht wieder wegfressen, oder auch Teile des Designs über clock regions komplett abzuhängen oder abhängen zu lassen. Auch das totale Weglassen von PLLs kann hilfreich sein, wenn es im Einzelfall machbar ist. Die fressen ziemlich Strom. Kann natürlich sein, dass man durch die Takteregionoptimierung überhaupt erst weitere Takte aus einer PLL braucht. Dann kommt es darauf an, die design parts mit geschickten Frequenzen zu fahren, damit man Ganzzahlig rauskommt und mit DCMs ohne Phasenregelschleife auskommt, sofern dies nicht im Einzelfall aus anderen Gründen nicht machbar ist. Ist am Ende eine Frage der design Strategie. Da kommen wir dann aber wieder in die Bereiche, die Erfahrung brauchen, um sie bei der Konzeption direkt richtig zu wählen. Etwas, was weder durch die Optimizer der Tools und schon gar nicht durch MATLAB bewerkstellig wird.
Jürgen S. schrieb: > Kann sein, muss aber nicht. Die Zählerbits werden meist gfs. mit anderen > Kombis zusammengefasst und optimiert, bzw. sie gehen in den Gleichungen > auf. Mit Gray ist dann wenig zu wollen. Sehr wichtig zu bemerken ist auch, dass zwar bei Craycode nur ein Bit geänder werden muss, in jeden Schritt eines Zählers muss aber auch bestimmt werden, welches Bit. Auf der anderen Seite wird ein ganz normaler Zähler in eine CarryChain gegossen, und die ist in FPGAs hocheffizient, nicht nur bzg. Laufzeit, sondern auch bzgl. Energieverbrauch.
Sigi schrieb: > und die ist in FPGAs hocheffizient, zumindest für Zähler, die nicht viel springen und als binäre Zähler geringe Bitbreiten aufweisen würden.
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