Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Vinyl schmelzen und gießen


von Hubert (Gast)


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Im Baumarkt gibt's ja hier und da dieses Klickparkett aus Vinyl. Wenn 
man nun das oben aufgeklebte Holzdekor zB mit der Oberfräse runtermacht, 
bleibt ja nur die Unterlage über. Und irgendwelche sog Künstler machen 
aus Schallplatten Schüsseln, indem sie die im Ofen erwären und in eine 
Form sinken lassen.

Bekommt man mit Hausmitteln (also ohne beheiztem Extruder mit x Bar) das 
Vinyl auch gießfähig? Wenn man daraus zB 2-3cm dicke Platten gießen 
könnte, würde sich das schön zum Basteln eignen. Backofen scheidet bei 
mir aus; da ist der WAF einfach zu unterirdisch für.

Vorausgesetzt es geht, leidet das Vinyl? Also, wird es vielleicht 
spröder oder so weil Weichmacher ausdampfen?

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Hubert schrieb:
> Vorausgesetzt es geht, leidet das Vinyl? Also, wird es vielleicht
> spröder oder so weil Weichmacher ausdampfen?

Weichmacher dürften da keine drin sein, aber das Temperaturfenster 
zwischen Schmelz- und Zersetzungstemperatur ist nicht allzu hoch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylchlorid#Eigenschaften

von Andre (Gast)


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Ich würde dir empfehlen einfach fertiges Plattenmaterial zu holen. POM 
lässt sich wunderbar bearbeiten und in fast allen erdenklichen Größen 
kaufen. Außerdem hat es bessere Eigenschaften als PVC.

von Peter R. (pnu)


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Hubert schrieb:
> aus Vinyl

stimmt so nicht.

 Vinyl ist da nur ein geringer Anteil (In der Deckschicht). Der Träger 
besteht aus Holzfaser, die halt wie bei Spanplatten mit Harnstoffharz 
gebunden ist.

von Hubert (Gast)


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Andre schrieb:
> POM
> lässt sich wunderbar bearbeiten und in fast allen erdenklichen Größen
> kaufen.

Aber die Preise sind schon happig. Ein schnelles googeln liefert Preise 
zwischen 100-200€/m² für eine 10mm dicke Platte.

Peter R. schrieb:
> Der Träger
> besteht aus Holzfaser

Und das stimmt so auch nicht. Es gibt Paneelen die ohne Holzfaser sind. 
Guck Dich mal im Baumarkt um.

von Einer (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Vinyl ist da nur ein geringer Anteil (In der Deckschicht). Der Träger
> besteht aus Holzfaser, die halt wie bei Spanplatten mit Harnstoffharz
> gebunden ist.

Das ist nicht generell so sondern auch vom Preis abhängig.

von Walta S. (walta)


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Bei abfräsen der Deckschicht wünsche ich dir viel Vergnügen ;-)
Biegen kann man diese Platten übrigens sehr gut. Heißluftfön genügt. Hab 
mir schon überlegt daraus Gehäuse zu machen.

Walta

von Hubert (Gast)


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Walta S. schrieb:
> Bei abfräsen der Deckschicht wünsche ich dir viel Vergnügen ;-)
> Biegen kann man diese Platten übrigens sehr gut. Heißluftfön genügt. Hab
> mir schon überlegt daraus Gehäuse zu machen.

Warum soll die Deckschickt Probleme machen (von der Sauerei mal 
abgesehen)? Die Platten kann man ja mit dem Cuttermesser einschneiden.

Biegen ist denke ich nicht das Problem, sondern eher ob sich das soweit 
verflüssigen läßt um es in eine Form zu gießen (zB auf ein altes 
Backblech). Denn um eine 2cm dicke Platte zu machen müssen sich ja die 
einzelnen Brocken miteinander verbinden.

von Alex G. (dragongamer)


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Zum Basteln eignet sich sowas ganz gut: 
https://www.amazon.de/Polyshape-Polymorph-Kunststoff-Vampirz%C3%A4hne-Modelleerkunststof/dp/B017SAD7MM
Man kann sogar beliebige Pigmente eignkneten.
Das Objekt muss hinterher nur von Wärmequellen ferngehalten werden. 
Ansonsten ist es aber recht robust, riecht nicht und lässt sich im 
Backofen auch als Platte gießen. Habe ich mittels dem Rahmen eines 
Bilderrahmens sogar gemacht um in die Platte dann Negative von Stempeln 
zu machen.

von Max (Gast)


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Hubert schrieb:
> Die Platten kann man ja mit dem Cuttermesser einschneiden.

Besorg dir einen größeren Vorrat an Abbrechklingen, wenn du das mit dem 
Cuttermesser schneiden willst.

Habe es selbst probiert mit Vinylplatten von Tarkett mit 0,5mm 
Nutzschicht.
Nach nur einer Platte (30cm Schnittlänge) hat mein Messer vorne einen 
3mm-Radius.
Habe es dann mit einer Tischkreissäge gesägt und danach das Sägeblatt 
nachschärfen lassen, da total stumpf war. (ca. 30m² Raumgöße)

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