Hallo Forum, Habe bisher meine Dewalt Kappsäge mit einem FU betrieben (Dreieck 230V), da in der Werkstatt bis vor ein paar Tagen kein 400V Anschluss vorhanden war. Nun ist mir ein Missgeschick passiert. Vor lauter Euphorie über den neuen Drehstromanschluss hab ich die Säge ohne umklemmen (auf Stern) an die 400V angeschlossen. Das Ganze ging ein paar Sekunden gut, dann sind alle drei Sicherung geflogen. Stecke ich den Motor ein kann ich alle bis auf die Sicherung der 3. Phase reinmachen. Die 3. (L3) fliegt beim einstecken sofort wieder raus. Wie gehe ich nun am besten vor um festzustellen, was genau ich durch die schlaue Aktion ins Nirwana geschickt habe?
Andy schrieb: > Das Ganze ging ein paar Sekunden gut War anschließend was "Elektrisches" zu riechen? > Wie gehe ich nun am besten vor um festzustellen, was genau ich durch die > schlaue Aktion ins Nirwana geschickt habe? Miss einfach mal den Widerstand zwischen den Motoranschlüssen und gegen den PE am Gehäuse (und poste die Messwerte). Der sollte in zwischen allen drei Anschlüssen in alle Richtungen annähernd gleich sein. Wenn da was abweicht, dann hast du einen Windungsschluss im Motor. > Stecke ich den Motor ein kann ich alle bis auf die Sicherung der 3. > Phase reinmachen. Die 3. (L3) fliegt beim einstecken sofort wieder raus. Tausche mal 2 Leitungen am Motor. Evtl. ist einfach der Leitungsschutz der 3. Phase geschädigt...
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Bist sicher, wie Du den Motor von 220 auf 380 V umgeklemmt hast ? Bild vom Klemmbrett des Motors wäre gut.
Die für 220V ausgelegte Wicklung hast Du mit 400V betrieben. Vergleich mal wie Lothar beschrieben hat die drei Strangwiderstände. Ich fürchte aber da wird ein Gang zum Motorenwickler fällig, oder ein neuer Motor.
U1-PE 7,3 MOhm V1-PE unendlich W1-PE 10,7 MOhm U2-PE 7,4 MOhm V2-PE 7,7 MOhm W2-PE 8,1 MOhm Im Anhang ein Bild vor der Messung.
Thomas S. schrieb: > Bist sicher, wie Du den Motor von 220 auf 380 V umgeklemmt hast ? > > Bild vom Klemmbrett des Motors wäre gut. Der Motor war noch in Dreieck, leider... Siehe Anhang
Andy schrieb: > Im Anhang ein Bild vor der Messung. Schon mal keinen Schluss auf den Stator... Und welche Werte R1..R3 haben die Motorwicklungen? Da musst du die jeweils zusammengehörigen finden, die sind vermutlich immer "um 1 versetzt".
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Lothar M. schrieb: > Andy schrieb: > Im Anhang ein Bild vor der Messung. > > Schon mal keinen Schluss auf den Stator... > > Und welche Werte R1..R3 haben die Motorwicklungen? > Da musst du die jeweils zusammengehörigen finden, die sind vermutlich > immer "um 1 versetzt". Leider weiß ich nicht welche zusammengehören, beim russischen der Brücken kamen die durcheinander. Durchklingeln funktioniert mit meinem Messgerät leider nicht. Habe mal alle Varianten gemessen: U1-U2 0,6M U1-V2 0,4M U1-W2 0,04M V1-U2 unendlich V1-V2 unendlich V1-W2 unendlich W1-U2 1,8M W1-V2 2,2M W1-W2 1,8M
Beim "entfernen" der Brücken meine ich :) Autokorrektur...
Andy schrieb: > Habe mal alle Varianten gemessen: Nö, hast du nicht. Das kann doch nicht so schwer sein. Entferne alle Brücken und messe dann U1-U2 V1-V2 W1-W2
Andy schrieb: > U1-U2 0,6M > U1-V2 0,4M > U1-W2 0,04M > V1-U2 unendlich > V1-V2 unendlich > V1-W2 unendlich > W1-U2 1,8M > W1-V2 2,2M > W1-W2 1,8M Stell dein Multimeter doch auf "Autorange". Und irgendwie sehen die Messergebnisse sehr nach Fehlmessung aus. Ich würde da für jede einzelne der 3 Motorwicklungen irgendwas im Bereich deutlich unter 100 Ohm erwarten (probiers mal mit dem Durchgangspiepser). Und im Idealfall haben dann alle drei Wicklungen annähernd den selben Widerstand. http://www.pauli-gmbh.de/elektromotoren-know-how/drehstrommotor-pruefen/ https://www.elektropraktiker.de/ep-2004-10-822-827.pdf?eID=tx_nawsecuredl&falId=6834&hash=b44d394e7de757af250042bdeed2f518 Und dann war da noch die Frage nach dem "elektrischen Geruch" offen...
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Hallo Andy, Nehmen wir mal an, dass die Drähte, aufgrund der Längen mal richtig sein sollten. Aber auch wenn Du sie vertauscht hättest. Eigentlich kann man keinen Kurzschluss auf 'elektrischem' Weg wegen falsch anschließen erzeugen. Was sein kann, wäre dass das Drehfeld nicht stimmt, und eine Wicklung dagegen geht. Dann würde wegen 'etwas' zu hohen Strom die Sicherung fallen. Aber das müsste man am Motor merken, weil er brummt, und nicht sauber läuft. Also messen der Ohmwerte wie bereits beschrieben. Es könnte folgender maßen sein: Klemmblock: L3 - L1 - L2 L1 - L2 - L3 schau mal
Matthias S. schrieb: > Andy schrieb: > Habe mal alle Varianten gemessen: > > Nö, hast du nicht. Das kann doch nicht so schwer sein. Entferne alle > Brücken und messe dann U1-U2 > V1-V2 > W1-W2 Siehst du auf dem Bild im Beitrag Beitrag "Re: Sicherung fliegt beim anschließen eines Drehstrommotors" Brücken? Wenn nicht, dann wahrscheinlich daher, weil ich diese vor der Messung entfernt habe :) Die von dir genannten Messungen habe ich durchgeführt und gepostet, wenn ich gerade nicht total aufm Schlauch stehe?! @Lothar und Thomas: danke für die Antworten. Ich führe die Messungen nachher noch einmal durch wenn ich zuhause bin. Durchgangspiepser habe ich versucht, habe jedoch bei keiner Kombination ein Piepsen bekommen. Dachte daraufhin, dass das mit dem extrem hohen Wiederstand der Wicklungen zu tun haben muss. Führe die Messungen aber wie gesagt noch einmal durch, vielleicht hatte ich heute morgen noch einen Kaffee zu wenig intus :)
Andy schrieb: > Die von dir genannten Messungen habe ich > durchgeführt und gepostet, wenn ich gerade nicht total aufm Schlauch > stehe?! Wenn das der Fall ist, dann ist bei deinem Motor * eine Wicklung ok > W1-W2 1,8M * eine Wicklung hat Windungsschluss > U1-U2 0,6M * eine Wicklung ist offen > V1-V2 unendlich Fazit: Der Motor hats hinter sich.
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Mit irgenwelchen MegaOhm löst aber niemals ein 16A-Leitungsschutz aus...
Lothar M. schrieb: > Mit irgenwelchen MegaOhm löst aber niemals ein 16A-Leitungsschutz > aus... Ich habe keine Ahnung, wofür das M beim TE stehen soll, aber ich vermute mal, das er Ohm meint - oder so... Aber wenn es MegaOhm sein sollten, ist der Motor auch Schrott.
Alle Strippen am Klemmbock entfernen. Der Motor hat 6 Anschlüsse. Finde die 3 Pärchen raus. Miss sie durch und Berichte.
Lothar M. schrieb: > Und dann war da noch die Frage nach dem "elektrischen Geruch" offen... Ja, es hat "elektrisch" gerochen. Matthias S. schrieb: > Ich habe keine Ahnung, wofür das M beim TE stehen soll, aber ich vermute > mal, das er Ohm meint - oder so... Mit MOhm meinte ich Mega Ohm. Die Messwerte waren gestern Abend wieder die selben und ein Messfehler kann ich mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen. Habe daraufhin mal die Abdeckungen entfernt und den Stator angeschaut. Bilder im Anhang. Sieht nicht so gut aus :'( Macht es Sinn, sowas neu wickeln zu lassen? Die Dewalt Kappsäge ist gute 40 Jahre alt, wäre sehr schade um das gute Stück.
Ein Fall für die Tonne, oder neu wickeln lassen, wenn Sondermotor.
Andy schrieb: > Macht es Sinn, sowas neu wickeln zu lassen? Nein, aber es ist denkbar, dass ein Stator von der Stange passt. Dann musst du mit EUR 200,- für die Reparatur rechnen.
Andy schrieb: > Die Dewalt Kappsäge ist gute 40 Jahre alt, wäre sehr schade > um das gute Stück. 220/380V waren eher in denn 1960er Jahren üblich. Vielleicht sollte man da eher einen neuen Motor einbauen.
Harald W. schrieb: > Vielleicht > sollte man da eher einen neuen Motor einbauen. Das geht eben nicht so einfach, der Motor hat ein Sondergehäuse.
> 220/380V waren eher in denn 1960er Jahren üblich. Vielleicht > sollte man da eher einen neuen Motor einbauen. Aus Sicht des Motors sollte das ziemlich egal sein. Falls bei der inzwischen EU-weit (un?)harmonisierten Netzspannung eine bzw. zwei Sicherung(en) beim Einschalten fliegt/fliegen, könnten kreative Selbstbauer Leistungswiderstände in die Zuleitung einfügen.
@ TO ich weiß nicht, wo Du bist. Aber such mal nach 'Rock Motoren' in Abenberg. Frag mal an, was die für diesen zum wickeln verlangen. Hab da schon mehr machen lassen.
Andy schrieb: > Das Ganze ging ein paar Sekunden gut, dann sind > alle drei Sicherung geflogen. Stecke ich den Motor ein kann ich alle bis > auf die Sicherung der 3. Phase reinmachen. Hi, Also, der Motorschutz hätte davor allpolig abschalten müssen. Wie sieht die "Steuerung" des Motors aus? Eventuell fehlt da was: Nicht, damit nach der Reparatur wieder so ein Missgeschick passiert: https://www.steckplatz.de/1-Stk-MotorschutzSchalter-10-16A-MS16 ciao gustav
Karl B. schrieb: > Also, der Motorschutz hätte davor allpolig abschalten müssen. Klingt mir nicht danach, als ob ein Motorschutz überhaupt vorhanden war. Wenns einer mit Überstrom Sicherung gewesen wäre, hätte der ausgelöst, bevor der Motor bei den Engelein war und eine fehlende Phase war ja auch nicht das Problem. Sicher ist, das dieser Motor es erstmal hinter sich hat nach all den Jahren.
Das sieht mir nach geplanter Obsoleszens aus. Ein Billigteil also.
Schubs schrieb: > Das sieht mir nach geplanter Obsoleszens aus. Ja genau, geht schon nach nur 40 Jahren kaputt. Sauerei sowas und sicher Teil einer Verschwörung. Andy schrieb: > Die Dewalt Kappsäge ist gute > 40 Jahre alt Hätte sicher auch nochmal 40 Jahre gehalten, wenn man sie nur richtig betrieben hätte. Mein Auto ist 24 Jahre alt und da ist gerade ein T10 Birnchen der Originalbestückung am Nummernschild kaputt gegangen. Auch hier darf man wohl von geplanter Obsoleszenz ausgehen und der grossen Nissan Micra Verschwörung.
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Matthias S. schrieb: > Schubs schrieb: >> Das sieht mir nach geplanter Obsoleszens aus. > > Ja genau, geht schon nach nur 40 Jahren kaputt. ... und ist noch nicht einmal geschützt gegen falschen Anschluss (Stern statt Dreieck) ;-(
Moin, Schubs schrieb: > Das sieht mir nach geplanter Obsoleszens aus. Ein Billigteil also. Vielleicht ists der Tageszeit geschuldet, aber ich find' die Wicklungsoberflaeche sieht ein bisschen aus wie eine gegrillte Schweinshaxenoberflaeche.... SCNR, WK
Sah ich auch, was ist das und wie kommt das?
Schubs schrieb: > Sah ich auch, was ist das und wie kommt das? Schweinshaxe! War halt das billigste Material.
Ist nun mal zu einem Rollbraten geworden, als der TE den Motor mit zu hoher Spannung betrieben hat. Da läuft durch die Hitze dann Klebe raus, die die Wickungen festgelegt hat und mischt sich mit dem Lack der Isolierung. Der Schweinshaxen-Eindruck liegt vermutlich daran, das ihr von der ganzen Werbung zur Grillsaison beeinflusst worden seid :-P Riecht aber sicher nicht so lecker wie 'ne richtige Schweinshaxe.
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Matthias S. schrieb: > Riecht aber sicher nicht so lecker wie 'ne richtige Schweinshaxe. Für Elektrophile riecht das viel besser!
Das passiert sicherlich in ein paar Sekunden. Der Motor wurde offenbar schon längere Zeit überlastet.
Schubs schrieb: > Das passiert sicherlich in ein paar Sekunden. Der Motor wurde > offenbar > schon längere Zeit überlastet. Blödsinn. Du hast davon ganz offensichtlich keinerlei Ahnung.
Dietrich L. schrieb: > ... und ist noch nicht einmal geschützt gegen falschen Anschluss (Stern > statt Dreieck) ;-( War vielleicht aber mal. Der Motorschutzschalter wurde sicher beim Betrieb am Umrichter liquidiert.
hinz schrieb: > Schubs schrieb: > Das passiert sicherlich in ein paar Sekunden. Der Motor wurde offenbar > schon längere Zeit überlastet. > > Blödsinn. Du hast davon ganz offensichtlich keinerlei Ahnung. Mehr als Du bestimmt!
Schubs schrieb: > Das sieht mir nach geplanter Obsoleszens aus. Ein Billigteil also. Ja, so ein Motor soll ja schliesslich mindestens 100 Jahre halten und nicht schon nach sechzig Jahren kaputtgehen. :-(
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Schubs schrieb: > Der Motor wurde offenbar > schon längere Zeit überlastet. Andy schrieb: > Vor lauter Euphorie über den > neuen Drehstromanschluss hab ich die Säge ohne umklemmen (auf Stern) an > die 400V angeschlossen. Das Ganze ging ein paar Sekunden gut, dann sind > alle drei Sicherung geflogen. @Schubs: Du solltest schon mal lesen, was dazu gesagt wurde. Kommentare einfach so in den Raum zu stellen ohne Bezug zur Realität scheint aber wohl deine Spezialität zu sein :-(
hinz schrieb: > Harald W. schrieb: > Vielleicht > sollte man da eher einen neuen Motor einbauen. > > Das geht eben nicht so einfach, der Motor hat ein Sondergehäuse. So ist es. Ersatzteile gibt es nicht mehr und neu wickeln würde 350 Euro aufwärts kosten. Die Arbeitszeit liegt wohl bei 6 bis 8 Stunden. Eine Reparatur kommt folglich nicht in Frage. Schade drum. Abgesichert war es leider "nur" mit einem FI und B16 Leitungsschutzschalter. Naja, Lehrkosten.
Tja, die Flugsicherung ist manchmal ein Problem.
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