Forum: HF, Funk und Felder Schirm über Kondensator auflegen


von Stefan H. (stefan_h143)


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Hallo,

Ich hätte mal eine Frage zum Thema Schirmung von Leitungen.

Man ließt ja immer wieder, das man den Schirm Empfänger seitig über 
einen Kondensator auflegen soll, um HF-Störeinflüsse abzuleiten und 
gleichzeitig hohe Gleichströme über den Schirm zu vermeiden.

Wie berechnet man dann die Größe des Kondensators?
Und vorallem, wie verbindet man den dann mit dem Schirm und der 
Schirmklemme?

Man hat ja bei den meisten Maschinen nicht die Möglichkeit den separat 
irgendwie aufzulegen, sondern versucht den ja großflächig im Stecker 
aufzulegen.

Gruß
Stefan

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Stefan H. schrieb:
> Wie berechnet man dann die Größe des Kondensators?
> Und vorallem, wie verbindet man den dann mit dem Schirm und der
> Schirmklemme?

Suche nach "Hochpass erster Ordnung"!

von Stefan H. (stefan_h143)


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Mir geht es ja wirklich um das Hardware mäßige Wie.

Man will ja eigentlich vermeiden einen Schwanz aus dem Schirm zu machen 
und den dann irgendwie an zu klemmen...

Gibt es dafür spezielle Klemmen mit Kondensatoren, die einen 
großflächigen Kontakt sicherstellen?

von Mani W. (e-doc)


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Stefan H. schrieb:
> Ich hätte mal eine Frage zum Thema Schirmung von Leitungen.

Leitungen, die geschirmt sein sollen, müssen im Gerät immer an einem
gemeinsamen Massepunkt landen, inclusive der Spannungsversorgung...

Wird das nicht eingehalten, dann gibt es ebenso wie bei Leiterplatten
dann sogenannte Masseschleifen, die Brumm oder Zirpen erzeugen...

Bei Ein- und Ausgängen wird dann der Schirm auf der anderen Seite
an die Buchsen gelegt...

von Mork vom Ork (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> um HF-Störeinflüsse abzuleiten

Wohin willst du Sie denn ableiten? HF Störungen sind in der Regel 
massefrei, deshalb wird auch geschirmt und nicht geerdet.

Mani W. schrieb:
> Leitungen, die geschirmt sein sollen, müssen im Gerät immer an einem
> gemeinsamen Massepunkt landen, inclusive der Spannungsversorgung...

Das gilt für Erdung, nicht für Schirmung. Deshalb heißt es auch 
Masseschleife und nicht HF Ableitung.

Der Massedraht ist auch eine Antenne. Mit einem gemeinsamen Massepunkt 
holst du dir nur die HF ins Gehäuse. Wenn deine Masse für HF 
niederimpedant wirksam wäre dann würde die HF gar nicht bis zu deinem 
Gehäuse kommen. Sie würde schon vorher kurzgeschlossen werden.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Mork vom Ork schrieb:
> Wohin willst du Sie denn ableiten? HF Störungen sind in der Regel
> massefrei, deshalb wird auch geschirmt und nicht geerdet.

Ja schon, aber den Schirm muss man ja irgendwie aufs Gehäuse bringen.
Also in der Regel großflächig über Schirmklemmen oder über einen 
Geschirmten Stecker.

Aber die Gehäuse sind ja auch geerdet, also kann es bei Schlechtem 
Potentialausgleich eben zu hohen Strömen über den Schirm kommen, was man 
ja vermeiden will.

Daher wird oft empfohlen eine Seite über einen Kondensator aufzulegen.
Aber wie macht man das?

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Stefan H. schrieb:

> Wie berechnet man dann die Größe des Kondensators?
> Und vorallem, wie verbindet man den dann mit dem Schirm und der
> Schirmklemme?

Ein klassisches Beispiel aus dem Consumer-Bereich ist USB. Da legt man 
üblicherweise am Host (PC) den Schirm hart auf Masse. Am Device 
kontaktiert der Kabelschirm über den Steckerkragen das Metallgehäuse der 
Buchse, und das ist über typisch 4,7 nF parallel zu 1 MOhm mit der 
Schaltungsmasse verbunden.

Der Kondensator muss groß genug sein um die HF durchzulassen, aber klein 
genug um die Audio-Brummschleife zu unterbrechen. Der Parallelwiderstand 
dient zum Ableiten statischer Aufladung.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Okay,

Ich glaube ich muss genauer beschreiben, was ich meine :D

Nur als Beispiel:

Angenommen ich habe zwei Schaltkästen, beide aus Metall, beide geerdet.
Zwischen den beiden Schaltkästen laufen Netzwerkleitungen oder andere 
Signalleitungen.
Auf der einen Seite lege ich den Schirm großflächig aufs Gehäuse, 
beispielsweise über Schirmklemmen.

Auf der anderen Seite will ich den Schirm jetzt nicht auch direkt aufs 
Gehäuse führen, da ich ja Ausgleichsströme über den Schirm verhindern 
will. Es kann eben nicht 100%ig gewährleistet werden, dass die Erdung an 
beiden Gehäusen gleich gut ist.

Anstatt den Schirm jetzt nur einseitig aufzulegen, will ich ihn über 
einen Kondensator, eventuell mit Widerstand, auflegen.

Aber wie macht man das Praktisch?
Gibt es dafür spezielle Klemmen mit Kondensatoren, die mir einen 
großflächigen Kontakt gewährleisten?

Momentan ist eben überall sowas in der Art verbaut.
Da habe ich aber zwischen den Schaltkästen immer wieder Probleme mit 
Ausgleichsströmen über den Schirm, wenn ich beidseitig kontaktiere.

https://www.elektro.net/104351/emv-schirmklemme/

Gruß
Stefan

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