Forum: Platinen Folienkabel TFT anschließen, wie ?


von Ralph S. (jjflash)


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Ich möchte eine (sehr preiswerte) Platine entwerfen, bei der auch ein 
Display Platz finden soll.

Nun stört es mich für diese Platine, dass es bei den üblichen 
Verdächtigen von Displays diese auf einem PCB montiert sind (an sich 
sehr praktisch bei Versuchsaufbauten, Gehäuseeinbauten, etc.)

Hier möchte ich aber eine sehr flache Platine haben, praktisch so wie es 
eben Bastel-TFT auf PCBs gibt, nur eben selbst gemacht.

Wie schließt man bspw. ein solchiges:

https://www.ebay.de/itm/1X-1-8-Inch-128-x-160-Serial-Spi-Tft-Color-Lcd-Module-128X160-Display-St773-O8U5/233141256933?epid=2299479637&hash=item36484d42e5:g:-IEAAOSwHQxcbqwZ

Teil auf einem eigenen PCB an, wenn man auch keinen Stecker verlöten 
mag.

Ich weiß dass in der Serienherstellung Kleber verwendet wird, der unter 
Druck erhitzt und wieder abkühlt.

Wie macht man so etwas selbst, so dass das Ergebnis reproduzierbar ist.

:- ) für Versuche habe ich mir obiges Display jetzt 5 mal bestellt, ich 
habe also 5 Versuche.

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph S. schrieb:
> Wie schließt man bspw. ein solchiges Ebay-Artikel Nr. 233141256933
> Teil auf einem eigenen PCB an, wenn man auch keinen Stecker verlöten mag.
Ich würde da einfach auf der Leiterplatte, auf der das Ding 
angeschlossen werden soll, nackte, verzinnte Pads vorsehen und das 
Flatfoil dort auflöten. Dank der verzinnten Enden und der offenen 
Durchkontaktierungen ist das völlig problemlos.

: Bearbeitet durch Moderator
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Kontakt-Klebungen sind immer sch**e, und mit "Hausmitteln" nur 
unzuverlässig kontaktierbar.

Warum sollte ein Stecker von 1-2 mm Höhe störend sein?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn, wie im Beispiel des Displays aus dem eBay-Link, das Folienkabel 
zum Anlöten vorgesehen ist (wie Lothar beschreibt), dann ist das Kabel 
anzulöten, eine passende Buchse wird man nicht unbedingt dafür 
auftreiben können.

Kabel, die nicht dafür vorgesehen sind, angelötet zu werden, (d.h. die 
keine verzinnten und mit Bohrungen versehenen Kontakte haben) sollte man 
nicht anlöten, denn die können dabei durchaus zerstört werden - das 
Material muss schließlich nicht zwingend dafür ausgelegt sein, gelötet 
zu werden. Selbst wenn andernorts auf dem Kabel Bauteile aufgelötet 
sind, bedeutet das nicht, daß das Kabel so robust ist, eine Handlötung 
zu überleben. Hier also den korrespondierenden Steckverbinder nutzen - 
wie der Steckwabenbuchsler schrieb, ist so etwas nur ein paar Millimeter 
hoch.

von Horst (Gast)


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Ich habe sowas schon mal direkt aufgelötet, mit einem 
Standard-20W-Lötkolben. Bin immer auf die durchkontaktierte Bohrung 
gegangen und habe etwas Lot hinzu gegeben. Das Ergebnis ist ein wenig 
wellig geworden, aber das Multimeter funktioniert nun schon seit drei 
Jahren.
Kannste also direkt löten.

von Dr. Sommer (Gast)


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Schmilzt beim Löten nicht sofort das Plastik weg?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Dr. Sommer schrieb:
> das Plastik

... ist Kapton. Es kann bis 300 Grad, kurzfristig 400 Grad verkraften

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dr. Sommer schrieb:
> Schmilzt beim Löten nicht sofort das Plastik weg?
Weil das dort eben keine "übliche" Flatfoil ist, sondern eine flexible 
Leiterplatte mit einer Kontaktierung, die für das Auflöten ausgelegt 
ist, gibt es da keine Probleme.

Dort ist genau so eine Folie (sogar mit den versetzten Vias) im Einsatz:
http://andybrown.me.uk/2011/01/30/how-to-hand-solder-an-lcd-fpcffc-connector/

von Ralph S. (jjflash)


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Lothar M. schrieb:
> Ich würde da einfach auf der Leiterplatte, auf der das Ding
> angeschlossen werden soll, nackte, verzinnte Pads vorsehen und das
> Flatfoil dort auflöten.

Das wird der erste Versuch sein, aber bei früheren Versuchen (einige 
Jahre her) ist mir die Folie "weggeschmolzen".

Lötkolben habe ich einen Weller WS-81 mit u.a. 0,8mm Spitze und einen RS 
Pro-2 (RS-Electronic) mit Heißluft.

Ein Versuch - so denke ich - ist evtl. beide Teile mit dem Kolben 
verzinnen und mit Heißluft "zusammenbacken" ?!?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn, wie im Beispiel des Displays aus dem eBay-Link, das Folienkabel
> zum Anlöten vorgesehen ist

Dass das dafür vorgesehen ist, habe ich leider irgendwie nicht erfasst. 
Wäre aber gut, wenn dem so ist.

Rufus Τ. F. schrieb:
> das
> Material muss schließlich nicht zwingend dafür ausgelegt sein, gelötet
> zu werden.

Genau das ist mein Problem bei diversen (meistens erfolglosen) 
Reperaturversuchen an Folienkabeln.

Wegstaben V. schrieb:
> ... ist Kapton. Es kann bis 300 Grad, kurzfristig 400 Grad verkraften

Das ist die Aussage, die mir sehr gefällt !

von Joe F. (easylife)


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Weller WS-81 ist doch schon mal sehr gut.
Ich habe auf Flex-PCB schon ganze SMD Kondensatorbänke gewechselt.
Entscheidend ist die Temperatur und das Lot.
Ich würde dringend zu verbleitem Lot raten, da es einen niedrigeren 
Schmelzpunkt hat.
Lötstation so einstellen, dass das Lot gerade eben an der Lötspitze 
schmilzt, vielleicht noch 10-20°C mehr. Bei meiner Lötstation waren das 
so ca. 250°C.

: Bearbeitet durch User
von Anders (Gast)


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Flussmittel drauf und löten, dabei immer Zinn nachführen, einmal quer 
über den Connector.
Falls du dann ne Brücke irgendwo hast, mit Flussmittel und Lötkolben 
nachziehen bis Sie verschwindet.

Habe das schon mal in Serie gelötet. 1000 Displays und <1 Minuten pro 
Display benötigt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Anders schrieb:
> Flussmittel drauf und löten
Vorher links und rechts fixieren. Und wenn man die Pads auf der 
Leiterplatte anständig verzinnt, dann reicht sogar das FLussmittel aus, 
weil das Zinn schon da ist...

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