Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audio ADCs DACs nachbauten von Cirrus Logic


von Markus (Gast)


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Hi Leute,

ich bin etwas Audio interessiert und bin auf einen IC-Brand namens 
"Coolaudio" gestoßen der in der Music-Tribe Gruppe ist.

Einige von euch die Musiker sind oder im Veranstaltungstechnik Bereich 
sind werden so Namen wie Midas oder Behringer etwas sagen, die gehören 
auch dazu und setzen offenbar diese ICs in ihren Geräten dann ein.

http://www.coolaudio.com/prod-coolaudio-semi.php

Da gibt es dann z.B. ICs wie der M8000 - ein 8-fach Audio ADC, markiert 
als "funtionally compatible to CS5368"


Jetzt stellen sich mir aber ein paar Fragen:

- Offenbar legt es Coolaudio darauf an, fertige Bausteine die es schon 
gibt, zu kopieren (z.B. ADCs / DACs von Cirrus Logic).
Macht für so eine Firma wie Behringer ja auch Sinn (weil sehr hohe 
Stückzahlen)
 -> Wie werden diese kopiert? Wird das Layout reverse engineered von den 
Bausteinen? Oder wird es selber designed und man versucht die interfaces 
nach außen hin so zu gestalten dass sich der Baustein 1:1 so verhält wie 
das original?

- Kennt jemand überhaupt coolaudio?

- Für den Fall, dass sie die ADCs selber designen gehört dazu ja auch 
eine Menge spezielles Know-How was sich Cirrus-Logic über einige 
Iterationen hinweg angeeignet hat um vor allem z.B. Signal-Rausch 
Abstand so gut zu treffen. Steckt dahinter als evtl. ein bekannter 
IC-Hersteller?

- Warum wehren sich Firmen wie Cirrus nicht, wenn jemand anders 
funktional komplett kompatible Produkte anbietet?


Danke euch

: Verschoben durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Markus schrieb:

> - Warum wehren sich Firmen wie Cirrus nicht, wenn jemand anders
> funktional komplett kompatible Produkte anbietet?

Weil sie vermutlich diese ICs selbst an "Coolaudio verkaufen
und nur einen anderen Stempel draufmachen?

von Harald W. (wilhelms)


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Markus schrieb:

> - Warum wehren sich Firmen wie Cirrus nicht, wenn jemand anders
> funktional komplett kompatible Produkte anbietet?

Weil sie vermutlich diese ICs selbst an "Coolaudio" verkaufen
und nur einen anderen Stempel draufmachen?

von S. R. (svenska)


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Markus schrieb:
> Kennt jemand überhaupt coolaudio?

Nö.

Markus schrieb:
> Offenbar legt es Coolaudio darauf an, fertige Bausteine die es
> schon gibt, zu kopieren (z.B. ADCs / DACs von Cirrus Logic).

Nicht unbedingt, "functionally compatible to X" heißt nämlich nur "kann 
man da reinstecken, wo man ein X reinstecken könnte, und funktioniert".

Das heißt nicht "ist Kopie von X".

von Pandur S. (jetztnicht)


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> - Warum wehren sich Firmen wie Cirrus nicht, wenn jemand anders
funktional komplett kompatible Produkte anbietet?


Weil es sich gut anfuehlt eine Secondsource zu haben .. prospektive 
Kunden werden unruhig wenn es zu einem Bauteil nur einen Anbieter gibt.

von 2⁵ (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Weil sie vermutlich diese ICs selbst an "Coolaudio" verkaufen
> und nur einen anderen Stempel draufmachen?

Glaube ich nicht. Es hat wohl damit angefangen, dass Behringer aka Music 
Tribe preiswerte polyfone Synthesizer auf den Markt bringen wollte. Im 
unteren Preissegment geht sowas nur, wenn man die Funktionalität in ICs 
packt und gleichzeitig hohe Stückzahlen in den Markt bringt. Damals 
wurde bekannt, das Behringer wieder eine Auswahl der CEM Chips fertigen 
möchte, die ja in den 80 in etlichen Synthesizern für die Klangerzeugung 
maßgebend waren. Genau diese Chips findet man jetzt auch bei CoolAudio. 
Dazu noch eine gewisse Anzahl von ICs, die wohl essentiel für ihr 
Produktfolio sind und zugleich bisher eher Single Source waren, d.h. 
wären diese ICs plötzlich nicht mehr ausreichend lieferbar, hätte 
Behringer ein (größeres) Problem. Wenn man nun eh Mixed Mode 
Chip-Designer benötigt, um (alte) Ics auf neuen Prozessen abzubilden, 
könnte man natürlich gleich (in Lizenz) auch die wichtigsten, bisher 
single-sourced ICs selbst fertigen. Dann wäre man unabhängig vom 
manchmal doch launigen IC Markt. Ich denke, dass die ganzen Designs 
lizenziert sind. Music Tribe wird da kein Risiko eingehen.

von 2⁵ (Gast)


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Wobei selbst fertigen heißt, die Chips für einen bestimmten Prozess zu 
entwerfen. Eine eigene Fab werden die nicht haben...

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