News Neuer ARM-Prozessor vorgestellt: Cortex-A77


von Christoph B. (birki2k)


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Mit der neuen Generation der besonders performanten Prozessorreihe wirbt ARM mit einem Leistungszuwachs von bis zu 20% gegenüber dem Vorgänger bei gleicher Taktrate. Für die ebenfalls neu vorgestellte Grafikeinheit Mali-G77 wird eine Verbesserung um 40% bei verringertem Strombedarf genannt.

Wie der Vorgänger, wird der Cortex-A77 ebenfalls in einem 7nm-Prozess gefertigt, die Taktrate von etwa 3 GHz und die Cachegrößen bleiben weitestgehend gleich. Auch sonst ähneln die Spezifikationen denen des Cortex-A76, wie man der Vergleichstabelle entnehmen kann. Die Leistungssteigerung ist im Wesentlichen durch Architekturverbesserungen, wie Verdopplung der Bandbreite zur Sprungvorhersage und der Möglichkeit, die Befehlsreihenfolge dynamisch ändern zu können, begründet.

Wie bisher können die neuen Kerne im big.LITTLE-Verbund mit stromsparenden Cortex-A55-Kernen kombiniert werden. Darüber hinaus lässt sich der Kern mit der Mali-G77-GPU und einem neuen Prozessor für Machine Learning verknüpfen. So eignet sich die neue Generation besonders für mobile Geräte wie Smartphones oder besonders stromsparende Notebooks.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Gleiche Frage wie bei Intel:
Spectre schon gepatcht?

Beitrag #5857714 wurde vom Autor gelöscht.
von Bernd (Gast)


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Produkte die auf Architekturen ARMs beruhen sollte man nicht einsetzen. 
Da ARM direkt/indirekt unter der Kontrolle des amerikanischen 
Präsidenten steht. Es ist damit zu rechnen, dass man plötzlich nicht 
mehr beliefert wird, wenn nach dem chinesischen Handelskrieg der 
europäische ausbricht.

von mh (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> Auch sonst ähneln die Spezifikationen denen des Cortex-A76, wie man der
> Vergleichstabelle entnehmen kann.

Soweit ich das sehen kann, sind alle Einträge in der Tabelle (Cortex-A 
Comparison Table (Armv8-A)) identisch.

Bernd schrieb:
> Da ARM direkt/indirekt unter der Kontrolle des amerikanischen
> Präsidenten steht.

Kannst du erklären wie diese "Kontrolle" genau funktioniert?

von volksvorg (Gast)


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Soweit ich weiß sitzt ARM Ltd. In England und wurde 2016 von einem 
Japanischen Unternehmen gekauft. Wie da der US President den Daumen 
drauf haben soll, keine Ahnung.

von Daumen (Gast)


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Ging vor ein paar Tagen durch die Presse:

ARM liefert nicht mehr an Huawei.

von Ben (Gast)


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Ist schon Tatsache!
Wer heute kein Open-Source a la RISC-V einsetzt, kann morgen ganz schön 
dumm dastehen. Siehe:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Huawei-Auch-ARM-beendet-Geschaeftsbeziehungen-4429051.html

von (prx) A. K. (prx)


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volksvorg schrieb:
> Soweit ich weiß sitzt ARM Ltd. In England und wurde 2016 von einem
> Japanischen Unternehmen gekauft. Wie da der US President den Daumen
> drauf haben soll, keine Ahnung.

Auf dem Weg über Entwicklungsbüros in den USA, hiess es.

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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A. K. schrieb:
> volksvorg schrieb:
>> Soweit ich weiß sitzt ARM Ltd. In England und wurde 2016 von einem
>> Japanischen Unternehmen gekauft. Wie da der US President den Daumen
>> drauf haben soll, keine Ahnung.
>
> Auf dem Weg über Entwicklungsbüros in den USA, hiess es. Überdies sind
> die Japaner nicht direkt geil drauf, sich mit Trump zu überwerfen.

Auf wen/was trifft das nicht zu?

von Bernd K. (prof7bit)


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A. K. schrieb:
> volksvorg schrieb:
>> Soweit ich weiß sitzt ARM Ltd. In England und wurde 2016 von einem
>> Japanischen Unternehmen gekauft. Wie da der US President den Daumen
>> drauf haben soll, keine Ahnung.
>
> Auf dem Weg über Entwicklungsbüros in den USA, hiess es.

Oder weil der japanische Mutterkonzern von ARM gerade die Fusion von 
Sprint und T-Mobile US im Genehmigungsverfahren schweben hat. Die 
Verflechtungen sind so verzwickt daß das Trumpeltier wahrscheinlich 
jeden beliebigen Konzern in der westlichen Hemisphäre selektiv in den 
Hintern ficken kann wie es ihm gerade beliebt.

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Die
> Verflechtungen sind so verzwickt daß das Trumpeltier wahrscheinlich
> jeden beliebigen Konzern in der westlichen Hemisphäre selektiv in den
> Hintern ficken kann wie es ihm gerade beliebt.

Warum soll man also nur ARM nicht einsetzen? Was sind die alternativen?

Bernd schrieb:
> Produkte die auf Architekturen ARMs beruhen sollte man nicht einsetzen.
> Da ARM direkt/indirekt unter der Kontrolle des amerikanischen
> Präsidenten steht.

von Bernd K. (prof7bit)


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mh schrieb:
> Warum soll man also nur ARM nicht einsetzen? Was sind die alternativen?

Keine. Irgendein Glied der Supply-Chain kann immer ausfallen in 
Kriegszeiten wie diesen, egal was Du machst.

> Bernd schrieb:

Das war übrigens ein anderer als ich, es gibt noch mehr davon.

: Bearbeitet durch User
von Fitzebutze (Gast)


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mh schrieb:
> Kannst du erklären wie diese "Kontrolle" genau funktioniert?

Bei Trump ist es seltenst Kontrolle, sondern unverhohlene Erpressung.

Ben schrieb:
> Wer heute kein Open-Source a la RISC-V einsetzt, kann morgen ganz schön
> dumm dastehen. Siehe:

Gähn. Die Chinesen haben schon lange eine Dauerlizenz auf 
MIPS-Technologie und mit der Loongson-Reihe schon länger eine 
Unabhängigkeit, nachträgliches Lizenzgebaren interessiert da nicht 
sonderlich.
Das Problem sind eher Kompatibilitätsfragen und insbesondere 
GPU-Features, die der wischsüchtige Androide für flüssiges 
Bitblockschieben eben braucht. Die grösste Crux sind aber die 
Baseband-SoCs von Qualcomm. Da frage ich mich, wie schnell Huawei einen 
Ersatz aus dem Aermel zaubert.

Bisher hat die US-Regierung noch keinen einzigen Beweis geliefert, dass 
Huawei Backdoors für die chinesische Regierung zur Spionage einsetzt 
(Telnet-Wartungsports nehmen wir mal aus :-) ). Es ist wohl eher so, 
dass Huawei nicht willens ist, Backdoors für die NSA einzubauen, anders 
wie magentabefrachtete Telekomkonzerne.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:
> Es ist wohl eher so,
> dass Huawei nicht willens ist, Backdoors für die NSA einzubauen, anders
> wie magentabefrachtete Telekomkonzerne.

So siehts aus. Nur darf man das aus PR Gründen natürlich so nicht 
formulieren, das würde ja ein unvorteilhaftes Licht werfen, wer will das 
schon?

: Bearbeitet durch User
von Nickless (Gast)


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Ben schrieb:
> Ist schon Tatsache!
> Wer heute kein Open-Source a la RISC-V einsetzt, kann morgen ganz schön
> dumm dastehen. Siehe:
>
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Huawei-Auch-ARM-beendet-Geschaeftsbeziehungen-4429051.html


Wie soll man denn bei uns ARM entgehen.

Kauft man sich einen Mikrocontroller: ARM CORTEX.

Kauft man sich einen Single-Board-Computer: ARMv7.

Kauft man sich einen FPGA: zwei ARM-A9 Kerne.


Außerdem funktioniert es einfach. Wenn ich auf Linux entwickle, kann ich 
gleich auch das OS-Image mit BSP und das SDK bauen und habe einen 
Comppiler dabei, der 100 pro funktioniert.
Da gehen Millionen Zeilen Code reibungslos in einander und man hat ein 
leistungsstarkes System, dass hunderte Aufgaben in Echtzeit abarbeitet 
mit einer aufwendigen QT-Touchoberfläche.


Was kann da RISC-V für den Entwickler bieten? Arbeiten auch daran 
Millionen Open-Source-Entwickler, damit so etwas wie YOCTO-Projekt 
herauskommt und eine schnelle und reibungslose Entwicklung aufwendiger 
Embedded-Systeme möglich ist?

von Bernd K. (prof7bit)


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Nickless schrieb:
> Was kann da RISC-V für den Entwickler bieten? Arbeiten auch daran
> Millionen Open-Source-Entwickler, damit so etwas wie YOCTO-Projekt
> herauskommt

Yocto ist nicht an eine bestimmte Architektur gebunden, also muss nicht 
"sowas wie yocto rauskommen" sondern Yocto existiert bereits!

Linux für RISC-V existiert auch. Und Gcc ebenfalls. Meta-Layer für 
RISC-V existieren seit Jahren und sämtliche anderen Tools und Software 
existieren ebenfalls schon seit zig Jahren und keins davon verliert 
seine Wirksamkeit nur weil der Compiler heute mal zufällig anderen 
Maschinencode für nen anderen Prozessor ausspuckt.

Googlest Du!

: Bearbeitet durch User
von Johnny B. (johnnyb)


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Bernd K. schrieb:
> Nickless schrieb:
>> Was kann da RISC-V für den Entwickler bieten? Arbeiten auch daran
>> Millionen Open-Source-Entwickler, damit so etwas wie YOCTO-Projekt
>> herauskommt
>
> Yocto ist nicht an eine bestimmte Architektur gebunden, also muss nicht
> "sowas wie yocto rauskommen" sondern Yocto existiert bereits!
>
> Linux für RISC-V existiert auch. Und Gcc ebenfalls. Meta-Layer für
> RISC-V existieren seit Jahren und sämtliche anderen Tools und Software
> existieren ebenfalls schon seit zig Jahren und keins davon verliert
> seine Wirksamkeit nur weil der Compiler heute mal zufällig anderen
> Maschinencode für nen anderen Prozessor ausspuckt.
>
> Googlest Du!

Leere Worthülsen wie von einem Marketingheini. Wenn dem so wäre, wäre 
die Industrie schon längst auf RISC-V umgeschwenkt.

von (prx) A. K. (prx)


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Bisher gab es wenig, was gegen ARM sprach. Es gibt eine Vielzahl an 
Cores für alle Anwendungsfälle, vom kleinen Mikrocontroller bis zur 
Highend-CPU, und eine sehr gute Software-Infrastruktur. Die 
Unabhängigkeit von ARM als Unternehmen ohne eigene Hardware-Schiene bot 
allen gleiche Bedingungen.

Damit ist es nun aus. Die Unabhängigkeit von ARM ist Geschichte, die 
Globalisierung wird infrage gestellt. Unternehmen werden überlegen 
müssen, ob und wie sie sich ihre eigene Unabhängigkeit sichern wollen.

Bei CPU-Cores ist RISC-V ein Ausweg, aber das ist nur ein Baustein von 
vielen. Im oberen Bereich spielen auch GPU und Funkausstattung eine 
entscheidende Rolle als hochkomplexe und schwer zu ersetzende Bausteine.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Johnny B. schrieb:
> Leere Worthülsen wie von einem Marketingheini. Wenn dem so wäre, wäre
> die Industrie schon längst auf RISC-V umgeschwenkt.

Bullshit. Ich bezog mich auf die Äußerungen des Vorposters zu 
Softwaretools, und insbesondere zu ganz konkreten Tools nach denen er 
gefragt hatte, die Softwaretools stehen alle komplett, fix und fertig. 
Googlest Du.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein weiteres Hindernis sind Patente. RISC-V mag als 
Befehlssatz-Architektur frei von ihnen sein. Aber gilt das auch für eine 
Highend-Implementierung? Da steckt der Teufel im Detail, sowas wie 
Sprungvorhersagetechniken, Makroop-Caches, Prefetcher etc könnten ein 
Minenfeld an Patenten darstellen. Bei den sehr viel einfacher 
aufgebauten Mikrocontrollern ist das weniger problematisch als in der 
Dimension des hier präsentierten Cortex-A77.

Solange die Welt noch nicht in weitgehend getrennte Handelsblöcke 
zerbricht, bleiben Rechte ein wesentliches Thema. Noch haben wir keinen 
eisernen Wirtschaftsvorhang, in dem es völlig egal wird, ob gekauft und 
geklaut.

: Bearbeitet durch User
von Morgenfreude (Gast)


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Das eine funktionierende Toolchain da ist, heißt noch nicht das es 
besser ist ;).
Wenn man allerdings Angst vor Streitigkeiten mit den USA hat, …
Risc-V ist praktikabel! Ob es eine aus technischer Sicht bessere Lösung 
als ein Cortex-A XY ist … das darf jeder für sich selbst bewerten!

Konkrete Implementierungen kenne ich glaube aber auch nur aus den USA 
und Indien. Aus China gibt's dann ja auch noch bestimmt etwas. Auch 
alles Abhängigkeiten die nicht toll sind ;).

Aber es gibt ja noch die Europäischen STM8?, TriCore? … da wird ja im 
Ernstfall bestimmt noch irgendwas machbar sein :D. Solange wie die 
Nachbarstaaten noch auf einen Vertrauen.

A. K. schrieb:
> Ein weiteres Hindernis sind Patente. RISC-V mag als
> Befehlssatz-Architektur frei von ihnen sein. Aber gilt das auch für eine
> Highend-Implementierung? Da steckt der Teufel im Detail, sowas wie
> Sprungvorhersagetechniken, Makroop-Caches, Prefetcher etc könnten ein
> Minenfeld an Patenten darstellen. Bei den sehr viel einfacher
> aufgebauten Mikrocontrollern ist das weniger problematisch als bei dem
> hier präsentierten Cortex A77.

Wenn ich mir anschaue, worauf es alles Patente gibt … bei zu vielen 
Dingen kommen selbst Studenten drauf (ohne Vorahnung), wenn man Sie 
fragt: "Was könnte man jetzt noch machen um den Ablauf hier zu 
verbessern?"

Es gibt einfach zu viele Dinge, auf die man selbst mal eben kommt, 
welche aber geschützt sind. Ich war ja früher ein Freund von Patenten. 
Inzwischen empfinde ich Sie eher als Schutzmechanismus von großen 
Unternehmen wie dem wo ich gerade selbst sitze. Ich wäre zumindest dafür 
das man die Zeit auf maximal 7 Jahre einkürzt.

Welche Controller gibt es überhaupt zuverlässig aus EU-Quellen? Mhh, und 
wenn auf Frankreich7Österreich druck aus den USA kommt, würden die noch 
auf unserer Seite bleiben? Man sollte doch einfach nett zu seinen 
Nachbarn sein ;)

von jemand (Gast)


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volksvorg schrieb:
> Soweit ich weiß sitzt ARM Ltd. In England und wurde 2016 von einem
> Japanischen Unternehmen gekauft. Wie da der US President den Daumen
> drauf haben soll, keine Ahnung.

Sag das Huawai:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Huawei-Auch-ARM-beendet-Geschaeftsbeziehungen-4429051.html

So gesehen ist ARM kein zuverlässiger Partner mehr.

Firmen, die ihre Produkte weltweit verkaufen, können sich schnell auf 
der schwarzen Liste des Trumpelmanns wiederfinden, und dann ist man 
gef****.

von Johnny B. (johnnyb)


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Bernd K. schrieb:
> die Softwaretools stehen alle komplett, fix und fertig

Ist das ironisch gemeint oder wie?
Software ist nie fertig.

von Fitzebutze (Gast)


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Morgenfreude schrieb:
> Es gibt einfach zu viele Dinge, auf die man selbst mal eben kommt,
> welche aber geschützt sind. Ich war ja früher ein Freund von Patenten.
> Inzwischen empfinde ich Sie eher als Schutzmechanismus von großen
> Unternehmen wie dem wo ich gerade selbst sitze. Ich wäre zumindest dafür
> das man die Zeit auf maximal 7 Jahre einkürzt.

Man könnte sich auch mal durchringen und sich drauf einigen, verkappte 
Softwarepatente und Anmeldungen auf Trivialmethoden einfach wie das 
Perpetuum mobile abzulehnen.
Solange das hohe Korruptionsniveau bei den Patentämtern, insbesondere 
auch dem EPO weiterbesteht, wird sich daran nichts ändern. Die Tendenz 
geht seit Kaiser B.B. eher nach "möglichst allen Mist absegnen".

von ich (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> volksvorg schrieb:
>>> Soweit ich weiß sitzt ARM Ltd. In England und wurde 2016 von einem
>>> Japanischen Unternehmen gekauft. Wie da der US President den Daumen
>>> drauf haben soll, keine Ahnung.
>>
>> Auf dem Weg über Entwicklungsbüros in den USA, hiess es.
>
> Oder weil der japanische Mutterkonzern von ARM gerade die Fusion von
> Sprint und T-Mobile US im Genehmigungsverfahren schweben hat. Die
> Verflechtungen sind so verzwickt daß das Trumpeltier wahrscheinlich
> jeden beliebigen Konzern in der westlichen Hemisphäre selektiv in den
> Hintern ficken kann wie es ihm gerade beliebt.

ne, die lassen sich ****.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Fitzebutze schrieb:
> Bisher hat die US-Regierung noch keinen einzigen Beweis geliefert, dass
> Huawei Backdoors für die chinesische Regierung zur Spionage einsetzt

Die Waffen im Irak sind ja auch noch nicht gefunden...

von Uwe R. (Gast)


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Morgenfreude schrieb:

> Risc-V ist praktikabel!

Nicht nur als Cortex-A Ersatz sonder auch als M0 Ersatz: CH572 (Ja, die 
haben auch den CH340 verbrochen..)

von Carsten S. (dg3ycs)


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Bernd T. schrieb:
> Fitzebutze schrieb:
>> Bisher hat die US-Regierung noch keinen einzigen Beweis geliefert, dass
>> Huawei Backdoors für die chinesische Regierung zur Spionage einsetzt
>
> Die Waffen im Irak sind ja auch noch nicht gefunden...

Kein Wunder...
Da hat Sadam den Buch Jr. damals ganz schön verarscht und die noch 
schnell an den Iran verschenkt!

Aber keine Sorge, Trumpel ist denen schon auf der Spur! Der hat ganz 
sicher bald ganz dolle Beweise. Und wenn der Iran die dann auch schon 
weiterverschenkt hat, dann wird halt weitergesucht: Venezuela, Kuba, 
Nordkorea oder China je nachedem wo die Schmiergel... -ÄÄhhh- die 
Beweise dann hindeuten ;-) Da kennt der nix!

Aber um mal wieder minimal näher ans Thema zurückzukommen:
(Wenn auch wirklich nur minimal)
Auch wenn es im Moment so aussieht als wenn es in der Sache Huawei für 
die USA alles nach Plan läuft, so werden langfristig viele US 
Unternehmen und auch einige andere "fast" Monopolisten im Ergebnis da 
ganz schön die Nachwehen zu spüren bekommen.
Gerade auch ARM, trotz des UK Standorts.
Im Bereich der "etwas Leistungsfähigeren" µC und der kleinen µP sind die 
derzeit ja schon sehr nahe an einem Monopol. Gut, es gibt noch MIPS und 
ein paar Eigenentwicklungen, aber der Löwenanteil der MArktes ist bei 
den Kernen eine ARM Monokultur.
Jetzt MUSS Huawei jedoch reagieren und viele andere Firmen aus den 
Ländern die aktuell nicht gerade die besten Beziehungen mit den USA 
haben werden sich bei verfügbarkeit von Alternativen sehr gut überlegen 
ob nicht vieleicht eine von den USA unabhängige Bezugsquelle die bessere 
Wahl ist.

Huawei wird erst einmal auf jeden Fall bluten. Die Frage ist nur wie 
groß der SChaden tatsächlichs ein wird. Die sind aber schon so groß (und 
genießen daheim ausreichend Rückhalt) das sie es nicht nur Überleben 
werden sondern am Ende mit von den USA unabhängigen Alternativprodukten 
da stehen werden. Undw enn diese TEchnologie dann in China erst einmal 
vorhanden ist, dann wird die in sehr kurzer Zeit auch auf dem Weltmarkt 
verfügbar sein.
Gestützt von einer großen Inlandsnachfrage. Sowohl technologisch wie 
auch finanziell ist der Chinesische Technologiebereich mittlerweile gut 
genug aufgestellt um das in absehbarer Zeit zu stemmen.
Tja, und dann ist ARM kein Monopolist mehr, sondern hat (wieder) 
ernstzunehmende Konkurrenz. Genau so wie Google sich plötzlich mit einem 
weiteren HAndy-Betriebssystem (neben iOS) konfrontiert sehen wird, das 
zum einen eine ernstzunehmende Verbreitung hat und das zum anderen 
völlig deren Einfluss entzogen ist.
Und anders als z.B. beim Windows-Phone wird durch den starken 
Heimatmarkt schnell die kritische MAsse erreicht werden.

Daher ist ziemlich sicher das die genannten Firmen den Lieferstopp nur 
auf massiven Druck vollzogen haben und diesen lieber gestern als heute 
rückgängig machen würden.

Vor 10 Jahren hätte das ganze vielleicht noch klappen können!
Vor 20 Jahren hätte es vermutlich hervorragend geklappt.
Aber heute ist es zu spät.
(Mal abgesehen davon das China jetzt angekündigt hat möglicherweise von 
der US-Industrie dringend benötigte Rohstoffe wie seltene Erden nur noch 
sehr begrenzt oder gar nicht mehr zu liefern. Das dürfte, sofern es 
wirklich eintritt, diese mindestens genau so hart treffen. Wenn nicht 
härter)

Daher sehe ich das mit gemischten Gefühlen.
Einerseits könnte es tatsächlich dazu führen das wieder richtig Bewegung 
in den Teil des µC/µP Marktbereiches kommt der derzeit von ARM nahezu 
kontrolliert wird. Konkurrenz belebt das GEschäft. Preislich und im 
Hinblick auf Innovationen. Das wäre zu begrüßen.

Andererseits könnten die gegenseitigen Boykotte Dimensionen annehmen die 
dazu führen das aufgrund der massiven Verzahnung in vielen Bereichen der 
Industrie im TEchnologiebereich fast gar nichts mehr geht. Mit allen 
negativen folgen. Eine Bauteilknappheit wie es sie seit Jahrzehnten 
nicht gab, massiv Rückstau bei Entwicklungen usw. usf.
Das wäre natürlich fatal.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Schukostecker (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Genau so wie Google sich plötzlich mit einem
> weiteren HAndy-Betriebssystem (neben iOS) konfrontiert sehen wird, das
> zum einen eine ernstzunehmende Verbreitung hat

Wohl kaum in westlichen Laendern. Wer will schon ein Betriebssystem, 
dass unter einer Diktatur mit dem Deckmantel einer aufstrebenenen 
Wirtschaftsnation entwickelt wird.

> Einerseits könnte es tatsächlich dazu führen das wieder richtig Bewegung
> in den Teil des µC/µP Marktbereiches kommt der derzeit von ARM nahezu
> kontrolliert wird.

Genau, aber sicherlich nicht aus Deutschland. Von dort kommen leider 
kaum noch Computerchips, aber dafuer gute Ratschlaege. Aber fuer die 
braucht man wenigstens keine Seltene Erden.

von Lars R. (lrs)


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Schukostecker schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Genau so wie Google sich plötzlich mit einem
>> weiteren HAndy-Betriebssystem (neben iOS) konfrontiert sehen wird, das
>> zum einen eine ernstzunehmende Verbreitung hat
>
> Wer will schon ein Betriebssystem,
> dass unter einer Diktatur mit dem Deckmantel einer aufstrebenenen
> Wirtschaftsnation entwickelt wird.

Die gleichen Leute, die heute absichtlich Espressif nutzen.
Die gleichen Leute, die heute unabsichtlich Espressif nutzen, ohne es zu 
wissen.
Die gleichen Leute, die bisher Huawei genutzt haben.


Außerdem braucht es kein neues Betriebssystem. Linux tut. Es gab schon 
mehrere Ansätze (ubuntu touch,LineageOS.) und genug Leute die es wollen. 
Bisher fehlte die Firma mit der Hardware.

Es wäre typisch chinesisch, wenn die einfach ein Ubunutu-Derivat drauf 
machen und sagen: "So, sämtliche Updates für unsere Geräte können ja die 
Maintainer machen. Wie schön."


Risc-V ist wie Linux.


Problem ist das Play-Ecosystem. Aber die Entwickler wären sicher froh, 
wenn  sie für ein System ohne API-Seuche entwickeln können. Ich glaube, 
diese APIs sind auch eine Strategie, damit bloß kein Standard aufkommt.

von Blubb (Gast)


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Bernd schrieb:
> Es ist damit zu rechnen, dass man plötzlich nicht
> mehr beliefert wird, wenn nach dem chinesischen Handelskrieg der
> europäische ausbricht.

Du meinst das ernsthaft?

von S. R. (svenska)


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Carsten S. schrieb:
> Genau so wie Google sich plötzlich mit einem weiteren
> HAndy-Betriebssystem (neben iOS) konfrontiert sehen wird,
> das zum einen eine ernstzunehmende Verbreitung hat und
> das zum anderen völlig deren Einfluss entzogen ist.

Das kann ich mir nicht besonders vorstellen. Android (bzw. der 
Opensource-Teil AOSP) ist weit verbreitet und technisch weit 
fortgeschritten. Das Problem sind die Google-Dienste, aber die gibt es 
in China ohnehin nicht. Wenn Huawei den Vorteil aufgibt, verlieren sie 
auch die Märkte, die ohne Google leben können (z.B. Indien, Russland).

Was Huawei machen könnte, wäre eine separate Infrastruktur aufzubauen 
und - im Gegensatz zu heute - zu vereinen. Ein einheitliches, in China 
aufgebautes System mit "international" im Hinterkopf könnte für Google 
tatsächlich zu einem Problem werden (und je nachdem, wieviel 
Fingerspitzengefühl Google zeigt, auch zu einem vollwertigen Fork).

Carsten S. schrieb:
> Andererseits könnten die gegenseitigen Boykotte Dimensionen
> annehmen die dazu führen das aufgrund der massiven Verzahnung
> in vielen Bereichen der Industrie im TEchnologiebereich fast
> gar nichts mehr geht.

Das hätte den Vorteil, dass sich die Gesellschaft erstmal in Ruhe an die 
Entwicklung der letzten Jahrzehnte anpassen könnte, statt wie bisher 
davon überrannt zu werden. Im Augenblick sieht es eher danach aus, dass 
sie an der Technik zerbricht - wie man z.B. am Trumpeltier merkelt.

Außerdem finden große Weiterentwicklungen oft nur punktuell statt; mit 
einer weltweiten Stagnation hätten viele Länder und Regionen die 
Möglichkeit, ein bisschen aufzuholen.

Dazu käme der Zwang, sich unabhängig zu machen, was Innovation fördert 
und komplett neue Ansätze erlaubt.

von Berni (Gast)


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Bernd schrieb:
> Produkte die auf Architekturen ARMs beruhen sollte man nicht
> einsetzen.
> Da ARM direkt/indirekt unter der Kontrolle des amerikanischen
> Präsidenten steht. Es ist damit zu rechnen, dass man plötzlich nicht
> mehr beliefert wird, wenn nach dem chinesischen Handelskrieg der
> europäische ausbricht.

Trottel. ARM gehört den Japanern. Du solltest besser nicht schreiben 
wenn du keinen Schimmer hast wovon du redest. Bau doch deine eigene 
Architektur. Leute wie du werden immer Frickelbudenarbeiter bleiben.

von Berni (Gast)


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Ben schrieb:
> Ist schon Tatsache!
> Wer heute kein Open-Source a la RISC-V einsetzt, kann morgen ganz schön
> dumm dastehen. Siehe:
>
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Huawei-Auch-ARM-beendet-Geschaeftsbeziehungen-4429051.html

Und ihr immer mit eurer Open Source Architektur. Die muss auch jemand 
fertigen und sowas macht man nicht in seiner Bastelbude im Keller.

von Kastanie (Gast)


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Also mal ganz einfach an alle gefragt: Wie implementiert man nicht 
einfach eine CPU in Software und ist unabhängig von allen Herstellern? 
Das wäre doch viel zukunftsfähiger und hinsichtlich Industrie 4.0 sicher 
auch ein Schritt in die richtige Richtung.

von (prx) A. K. (prx)


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Kastanie schrieb:
> Also mal ganz einfach an alle gefragt: Wie implementiert man nicht
> einfach eine CPU in Software und ist unabhängig von allen Herstellern?

Dies geschieht doch längst, wenn man CPUs per FPGA implementiert.

von Nickless (Gast)


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A. K. schrieb:
> Kastanie schrieb:
>> Also mal ganz einfach an alle gefragt: Wie implementiert man nicht
>> einfach eine CPU in Software und ist unabhängig von allen Herstellern?
>
> Dies geschieht doch längst, wenn man CPUs per FPGA implementiert.


Ja dann kauft man sich ein Board mit z.B. einem imx.6 für 50€, sondern 
einen FPGA-Board von Xilinx für 1500€.
Der FPGA hat eine enorme Leistungsdissipation und man weiß nicht mal, ob 
überhaupt genug Gatterfläche da ist für einen komplexen 
ARM-Prozessor-Architektur.

von Gnorm (Gast)


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Berni schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Produkte die auf Architekturen ARMs beruhen sollte man nicht
>> einsetzen.
>> Da ARM direkt/indirekt unter der Kontrolle des amerikanischen
>> Präsidenten steht. Es ist damit zu rechnen, dass man plötzlich nicht
>> mehr beliefert wird, wenn nach dem chinesischen Handelskrieg der
>> europäische ausbricht.
>
> Trottel. ARM gehört den Japanern. Du solltest besser nicht schreiben
> wenn du keinen Schimmer hast wovon du redest. Bau doch deine eigene
> Architektur. Leute wie du werden immer Frickelbudenarbeiter bleiben.

Und das schreibt der Obertrottel, der noch nicht mal lesen kann: 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Huawei-Auch-ARM-beendet-Geschaeftsbeziehungen-4429051.

von Gnorm (Gast)


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Berni schrieb:
> Ben schrieb:
>> Ist schon Tatsache!
>> Wer heute kein Open-Source a la RISC-V einsetzt, kann morgen ganz schön
>> dumm dastehen. Siehe:
>>
>>
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Huawei-Auch-ARM-beendet-Geschaeftsbeziehungen-4429051.html
>
> Und ihr immer mit eurer Open Source Architektur. Die muss auch jemand
> fertigen und sowas macht man nicht in seiner Bastelbude im Keller.

Ist dir schon mal aufgegangen, dass das in China ungebremst geht?

von (prx) A. K. (prx)


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Gnorm schrieb:
>> Und ihr immer mit eurer Open Source Architektur. Die muss auch jemand
>> fertigen und sowas macht man nicht in seiner Bastelbude im Keller.
>
> Ist dir schon mal aufgegangen, dass das in China ungebremst geht?

Aber nur im anderen China, also Taiwan. Die VR China selbst hat keine 
Highend-Fertigung auf leidlich aktuellem Stand.

: Bearbeitet durch User
von Gnorm (Gast)


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Das wird sich dann wohl spaetestens jetzt aendern...

von Akkusammler (Gast)


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Sind diese angeblich schädlichen 5G-Strahlung auch algorithmisch 
vorangetrieben worden, weil 5G-Masten ohne Backdoor haben ?

von Nickless (Gast)


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RISC V ist Open-Source, d.h. eine Firma, die daraus einen Prozessor 
herstellt, hat keine Wettbewerbsvorteile gegenüber einer anderen Firma, 
da alle die gleiche Core-Architektur haben.

Wenn Halbleiterhersteller bei ARM ihre IPs kaufen, dann kriegen sie ein 
Custom-Design, den andere nicht haben.

Die ARM Cortex Cores von TI und STM unterscheiden sich aber nicht groß, 
man kann sogar das ARM-Cortex-Manual nehmen und beide gleich 
programmieren.

Letzten Endes ist aber die IDE und das Öko-System entscheidend, 
besonders die Arduino-Leute wissen was ich meine.

Können die Chinesen ein ausgefeiltes IDE bieten wie TI, Xilinx, Intel 
oder STM?

Ich will nicht extra chinesisches Englisch lernen müssen, bloß weil hier 
einige ihre wütenden Antiamerikanismus ausleben wollen.

von Akkusammler (Gast)


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Nickless schrieb:

>
> Können die Chinesen ein ausgefeiltes IDE bieten wie TI, Xilinx, Intel
> oder STM?
>

Zhaoxin KaiXian

von Akkusammler (Gast)


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Was ist allerdings noch nicht verstehe: Wenn Chinesen keine ARM 
Prozessoren mehr produzieren dürfen, dann können die ja mit ihren ganzen 
Assembled PCB Boards Lieferungen nach Westen stoppen.

von Akkusammler (Gast)


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von Nickless (Gast)


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Akkusammler schrieb:
> 
https://de.aliexpress.com/item/F-r-arduino-Durch-2012-R3-ARM-Version-Wichtigsten-Control-Board-SAM3X8E-32-bit-ARM-Cortex/32913924054.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.634a4c4dW3MGGs
> werden diese Arduino Boards irgendwann teurer oder gar nicht mehr
> verfügbar ?


Es doch drauf auf dem Prozessor drauf, dass dieser von Atmel produziert 
wurde, einer Marke von Microchip.
Soweit ich weiß, sind sie noch nicht von Chinesen übernommen worden.

Aber die Chinesen sind wohl der größte Kunde von 
US-Halbleiterherstellern.
Wenn die Chinesen den USA drohen, würgen sie auch teilweise ihre eigene 
Wirtschaft ab.

Es gibt noch vieles, was die Chinesen selbst nicht können.

Chinesische Waren und Fahrzeuge sind halbgar, da fehlt die jahrzehnte 
oder gar jahrhunderte alte Industrieerfahrung.

Selbst Japan ist nur in einigen Bereichen wie ICs und Fahrzeuge 
Weltklasse, alles können die auch nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Akkusammler schrieb:
> Zhaoxin KaiXian

Der ist zwar auch von Chinesen, aber von den anderen Chinesen: In 
Zhaoxin steckt technologisch VIA aus Taiwan und hergestellt wird der 
neueste Chip von Zhaoxin durch TSMC in Taiwan. Ältere nutzen HLMCs 28nm 
aus der VR, aber so ganz der Stand der Technik ist das nicht mehr. Die 
Lizenz basiert auf einem Abkommen mit Intel.

Apropos "das wird sich bald ändern": Es gibt nicht allzu viele 
Hersteller von Lithografieanlagen für 7nm Fertigung und genau dort liegt 
der technische Hase im Pfeffer. TSMC und Samsung verwenden beide ASML 
aus den Niederlanden.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Akkusammler schrieb:
> Assembled PCB Boards Lieferungen nach Westen stoppen.

Natürlich können sie das. Sie können dann auch alle Mitarbeiter 
entlassen und sich selbst gleich mit. Nichts leichter als das.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Nickless schrieb:
> RISC V ist Open-Source, d.h. eine Firma, die daraus einen Prozessor
> herstellt, hat keine Wettbewerbsvorteile gegenüber einer anderen Firma,
> da alle die gleiche Core-Architektur haben.

RISC-V ist eine ISA, kein Prozessorkern.

Nickless schrieb:
> Wenn Halbleiterhersteller bei ARM ihre IPs kaufen, dann kriegen sie ein
> Custom-Design, den andere nicht haben.

So Custom ist das aber gar nicht. Veränderungen am Kern sind - im 
Gegensatz zu RISC-V - nicht möglich.

Nickless schrieb:
> Letzten Endes ist aber die IDE und das Öko-System entscheidend,
> besonders die Arduino-Leute wissen was ich meine.

In der Android-Welt der Smartphonehersteller interessiert sich niemand 
für eine IDE. Der Kernel kann wunderbar ohne IDE gebaut werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Christopher J. schrieb:
> Veränderungen am Kern sind - im
> Gegensatz zu RISC-V - nicht möglich.

Manche Unternehmen verwenden das ARM-Design des Kerns als Vorlage, 
verändern es aber durch eigene Modifikationen. Qualcom tut dies 
beispielsweise. Die ISA wird nicht angefasst, die Implementierung schon.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Nickless schrieb:
> RISC V ist Open-Source, d.h. eine Firma, die daraus einen
> Prozessor herstellt, hat keine Wettbewerbsvorteile
> gegenüber einer anderen Firma,
> da alle die gleiche Core-Architektur haben.

Falsch:
  RISC-V ist eine ISA, keine Implementation.
  Ein SoC ist mehr als ein Prozessor.

Nickless schrieb:
> Es doch drauf auf dem Prozessor drauf, dass dieser
> von Atmel produziert wurde, einer Marke von Microchip.
> Soweit ich weiß, sind sie noch nicht von Chinesen übernommen worden.

Wenn die China-Klon-Hersteller keine Chips von Microchip mehr kaufen 
können, dann können sie keine China-Klone mehr herstellen. Allerdings 
sind die Buden nicht Huawei, insofern ist das egal.

> Chinesische Waren und Fahrzeuge sind halbgar, da fehlt die
> jahrzehnte oder gar jahrhunderte alte Industrieerfahrung.

Das kann sich sehr schnell ändern, wenn man es drauf anlegt.

Im Gegensatz zu uns haben die Chinesen nämlich auch keine jahrzehnte 
oder jahrhunderte alten Kompatiblitätsprobleme.

A. K. schrieb:
> Apropos "das wird sich bald ändern": Es gibt nicht allzu viele
> Hersteller von Lithografieanlagen für 7nm Fertigung und genau
> dort liegt der technische Hase im Pfeffer. TSMC und Samsung
> verwenden beide ASML aus den Niederlanden.

Mit dem Ausscheiden von GlobalFoundries waren's nur noch drei (Intel, 
Samsung, TSMC). Das wird Festlandchina nicht aufholen, aber das müssen 
sie auch nicht. Ordentliche Chips bekommt man auch aus älteren Anlagen.

Für Highend-Smartphones reicht das nicht unbedingt, aber für 
Industrieanlagen oder Netzinfrastruktur...

A. K. schrieb:
> Manche Unternehmen verwenden das ARM-Design des Kerns als
> Vorlage, verändern es aber durch eigene Modifikationen.
> Qualcom tut dies beispielsweise. Die ISA wird nicht angefasst,
> die Implementierung schon.

Das sind dann aber keine "ARM Cortex-A55" mehr, sondern "Qualcomm Kryo 
Silver" - und allein für die Möglichkeit muss Qualcomm kräftig löhnen. 
Für die meisten Firmen ist das irrelevant, selbst wenn sie wollten.

Beitrag #5891042 wurde von einem Moderator gelöscht.
von rbx (Gast)


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Kastanie schrieb:
> Also mal ganz einfach an alle gefragt: Wie implementiert man nicht
> einfach eine CPU in Software und ist unabhängig von allen Herstellern?

A. K. schrieb:
> Dies geschieht doch längst, wenn man CPUs per FPGA implementiert.

Ich dachte an die FPU-Einheiten und Emulatoren früher oder heute auch 
noch (DOSBox, Bochs, Spielkonsole-Emus usw.). FPGA ist doch eher 
Hardware bzw. wenn überhaupt, ein komisches Gemisch zwischen "Software" 
und "Hardware".
Das Hauptargument müsste das gleiche sein, wie früher: 
Leistung/Performance.
Man müsste mal schauen, was man wofür braucht. Also alles in einen Topf 
werfen, Videos, Standards, Patente, Kosten, Arbeitsplätze usw. und 
schauen, was für uns dabei herumkommt. Das müsste man aber immer wieder 
machen, um überhaupt in standardisierender Hinsicht einen Überblick zu 
haben.


S. R. schrieb:
> Im Gegensatz zu uns haben die Chinesen nämlich auch keine jahrzehnte
> oder jahrhunderte alten Kompatiblitätsprobleme.

Die müssten aber trotzdem das Problem haben: an welcher Stelle auf den 
ICE aufspringen und standardisieren?
(Heute standardisiert, morgen veraltet)

Christoph B. schrieb:
> Darüber hinaus lässt sich der Kern mit der Mali-G77-GPU und einem neuen
> Prozessor für Machine Learning verknüpfen.

Den Satz fand ich mit am interessantesten, aber keine Links dazu? Was 
geht? - ist doch die Frage wenn man z.B. intelligente kleine Roboter 
bauen möchte, die nicht viel Strom verbrauchen bzw. mit Blick auf 
Auto-KI.
Bei Synthesizern gibt es schon ganz gute mit Batterieantrieb für 5 
Stunden.
Außerdem hat man bei den Synthesizern auch schon sehr gute Modulsysteme 
(https://www.youtube.com/watch?v=vGulshbrZHU,)  als Software in dazu 
freundlicher Hardware (https://www.youtube.com/watch?v=PJj5y3-1-xw) 
verkauft.

von S. R. (svenska)


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Kastanie schrieb:
> Also mal ganz einfach an alle gefragt: Wie implementiert man nicht
> einfach eine CPU in Software und ist unabhängig von allen Herstellern?

Du kennst Java, Python oder CIL (.net)?

Mit einem i8080 habe ich das mal gemacht. Mein Ansatz 
(tabellengetrieben, kein JIT) schafft schafft auf einem etwas älteren 
Core i7 ungefähr ein 750 MHz-Äquivalent. In einer Systemumgebung knapp 
10% davon.

> Ich dachte an die FPU-Einheiten und Emulatoren früher oder heute
> auch noch (DOSBox, Bochs, Spielkonsole-Emus usw.).

Du kennst die Performance von Bochs oder DOSBox, und den Vergleich mit 
dem Host, oder? Das zählt eigentlich unter Energieverschwendung.

>> Im Gegensatz zu uns haben die Chinesen nämlich auch keine jahrzehnte
>> oder jahrhunderte alten Kompatiblitätsprobleme.
>
> Die müssten aber trotzdem das Problem haben: an welcher Stelle
> auf den ICE aufspringen und standardisieren?

Die Kernbestandteile von RISC-V sind "frozen", also wäre jetzt ein guter 
Zeitpunkt dafür. Was den Rest angeht: Rechtzeitig; "zu früh" kostet viel 
Geld, "zu spät" den Markt.

> Christoph B. schrieb:
>> Darüber hinaus lässt sich der Kern mit der Mali-G77-GPU und
>> einem neuen Prozessor für Machine Learning verknüpfen.
>
> Den Satz fand ich mit am interessantesten, aber keine Links dazu?

Warum ist das relevant?

Die Mali-GPU ist ein Hardwareblock, der sich in ein beliebiges System 
integrieren lässt. Die CPU-Architektur im gleichen System oder die 
Existenz eines ML-Prozessors spielen dafür keine Rolle.

Rückschlüsse auf Leistungsfähigkeit und Batterielaufzeit lassen sich 
daraus ebenfalls direkt keine ziehen.

Viel relevanter ist, dass die Mali-GPU von ARM ist, und meines Wissens 
auch nur in ARM-Systemen vorkommt. Kann ich den Kern irgendwo kaufen? 
Nein.

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