Hallo zusammen, die angehängte Platine ermöglicht das Anschließen eines Elektret-Mikrofons an einen PC-Mikro-Soundkarten-Eingang. Darüber hinaus wird über die Platine noch ein Audio-Lautsprecher-Signal einfach unverändert durchgeschleift, daher ein paar weitere Kabel - ist aber nicht weiter von Interesse. Meine Hauptfrage wäre, was es mit dem "C105L"-Bauteil auf sich hat: Ein "C105" wäre ja einfach ein Kondensator mit 1uf (wie's auch darüber steht), aber was bedeutet das "L"? Darüber steht auch noch "+47k" - ist da in dem Kondensator noch ein Widerstand integriert? Bitte entschuldigt, falls meine Frage "doof" ist, aber als Informatiker komme ich mit Elektrotechnik nicht so viel in Kontakt - über eure Antwort würde ich mich trotzdem sehr freuen! :-) Viele Grüße und danke im Voraus Andreas
Hallo, zur Platine gehen anscheinend 9V Versorgungsspannung. Diese wird über 47k dem Kondensator-Mikrofon als Versorgungsspannung zugeführt. Manche haben im Inneren noch einen FET-Verstärker eingebaut, der diese Versorgung braucht. Um den Gleichspannungsanteil vom Soundkarteneingang abzutrennen, ist der Kondensator eingebaut. Insgesamt eine Standardlösung, da der Soundkarteneingang keine Speisespannung ausgeben kann. Sehe gerade, daß nur 1k aufgelötet ist... MfG
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Hallo Christian, zunächst einmal herzlichen Dank für deine überwältigend schnelle Antwort! :-) Wo genau "versteckt" sich denn nun dieser 47k Widerstand? Ist der direkt in dem "C105L" SMD-Bauteil integriert? Viele Grüße und nochmals danke für die super-schnelle Antwort Andreas
C=16V 105=1µF L=+/-15% Und es ist ein Tantalelko, die Markierung ist also der Pluspol.
Hallo Hinz, OK, ist also nur ein - 1k Widerstand sowie ein - 1µF Kondensator auf der Platine. Der im Beschriftungstext erwähnte 47k Widerstand ist einfach nicht vorhanden? Das hatte mich irgendwie verwirrt... ;-) Viele Grüße Andreas
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Andreas B. schrieb: > Der im Beschriftungstext erwähnte 47k Widerstand ist einfach nicht > vorhanden? Ja.
Christian S. schrieb: > Insgesamt eine Standardlösung, da der Soundkarteneingang keine > Speisespannung ausgeben kann. Das kenne ich anders. Alle mir bekannten Soundkarten, PC Mainboards und Laptops stellen am Mikrofoneingang eine Speisung zur Verfügung, so dass diese Platine vollkommen überflüssig ist. Man schließt einfach das Mikrofon direkt an. Wenn das nicht so wäre, würden die üblichen Headsets nicht funktionieren.
Andreas B. schrieb: > Wo genau "versteckt" sich denn nun dieser 47k Widerstand? > Ist der direkt in dem "C105L" SMD-Bauteil integriert? > Tja, da war ich mal schnell wie sonst nie! Wo der 47k steckt, überlasse ich der Phantasie der anderen Experten hier. Vermutlich ist er gar nicht da. Was ich oben beschrieben habe, ist nur die übliche Standardschaltung. Ersetze 47k durch 1k im Text und es dürfte der Realität entsprechen. Stefan hat bestimmt Recht. Ich bin noch auf dem alten Stand. Ihr könnt mich bald im Museum besuchen kommen. mfG
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Stefanus F. schrieb: > Christian S. schrieb: >> Insgesamt eine Standardlösung, da der Soundkarteneingang keine >> Speisespannung ausgeben kann. > > Das kenne ich anders. Alle mir bekannten Soundkarten, PC Mainboards und > Laptops stellen am Mikrofoneingang eine Speisung zur Verfügung, so dass > diese Platine vollkommen überflüssig ist. Man schließt einfach das > Mikrofon direkt an. > > Wenn das nicht so wäre, würden die üblichen Headsets nicht > funktionieren. Hallo Stefan, das ist ja interessant, werde ich tatsächlich mal direkt versuchen (ist nicht ganz so trivial wegen inkompatibler Stecker - werde ich aber testen)! Was ist bereits ausprobiert habe ist die 9V Eingangsspannung mal wegzulassen: Dann tut sich auf jeden Fall nichts, Spannung will er haben (wenn's über die Platine läuft), 5V reichen aber offenbar auch. Viele Grüße Andreas
Andreas B. schrieb: > Meine Hauptfrage wäre, was es mit dem "C105L"-Bauteil auf sich hat: > Ein "C105" wäre ja einfach ein Kondensator mit 1uf (wie's auch darüber > steht), aber was bedeutet das "L"? Für +/-15% Toleranz. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.13.2 > Darüber steht auch noch "+47k" - ist da in dem Kondensator noch ein > Widerstand integriert? Nein, das ist die erwartete Eingangsimpendaz der nachfolgenden Schaltung.
Andreas B. schrieb: > Spannung will er haben (wenn's über die Platine läuft) Ja, weil der Kondensator die Gleichspannung vom PC nicht durch lässt. > ist nicht ganz so trivial wegen inkompatibler Stecker Dafür gibt es Adapter zu kaufen. Ob dein PC eine Speisung bereit stellt, kannst du ganz einfach testen. Messe mit einem Multimeter die Gleichspannung an dessen Mikrofoneingang. Die Leerlaufspannung sollte >1V sein. Schalte auf Strom_messung um, und du solltest einen Strom <2mA messen können.
Stefanus F. schrieb: >> ist nicht ganz so trivial wegen inkompatibler Stecker > > Dafür gibt es Adapter zu kaufen. Jup, entsprechende Löt-Buchsen habe ich bereits da; werde ich zum Ausprobieren gleich mal ein PC-Audio-Kabel dran löten... Dieses Elektret-Mikrofon hat übrigens eine recht geringe Impedanz von lediglich so 200-300 Ohm - stellt das ein Problem dar, wenn man das direkt an einem PC-Mikrofoneingang anschließt? Viele Grüße und danke nochmals Andreas
Andreas B. schrieb: > Dieses Elektret-Mikrofon hat übrigens eine recht geringe Impedanz von > lediglich so 200-300 Ohm - stellt das ein Problem dar, wenn man das > direkt an einem PC-Mikrofoneingang anschließt? Nein, alles in normalem Rahmen.
Andreas B. schrieb: > Dieses Elektret-Mikrofon hat übrigens eine recht geringe Impedanz von > lediglich so 200-300 Ohm - stellt das ein Problem dar, wenn man das > direkt an einem PC-Mikrofoneingang anschließt? Nein, ganz im Gegenteil.
Stefanus F. schrieb: > > Ob dein PC eine Speisung bereit stellt, kannst du ganz einfach testen. > Messe mit einem Multimeter die Gleichspannung an dessen Mikrofoneingang. > Die Leerlaufspannung sollte >1V sein. Schalte auf Strom_messung um, und > du solltest einen Strom <2mA messen können. Das habe ich gerade mal mit einem Multimeter wie von dir beschrieben gemessen und es liegen tatsächlich ca. 2,2 V an: Bei einer Strommessung zeigt das Multimeter ca. 0,66 mA an. Werde jetzt mal probieren das Mikrofon wirklich direkt anzuschließen - mal sehen, was passiert... ;-)
Andreas B. schrieb: > es liegen tatsächlich ca. 2,2 V an: > Bei einer Strommessung zeigt das Multimeter ca. 0,66 mA an. Gut, damit kommt jedes gängige Electret Mikrofon klar.
Hallo zusammen, habe es nun mal wie Stephan geschrieben hat direkt ausprobiert und damit bekomme ich keinen Ton. Zur Sicherheit, damit ich nicht irgendetwas falsch verkabelt habe, habe ich diese einfach Schaltung der Platine gerade einmal nachgebaut wie man an angehängten Fotos sieht: Schließe ich das Mikro einfach direkt an (also die beiden weißen und die beiden roten Kabel zusammen), bekomme ich keinen Ton. Lasse ich es hingegen über die Schaltung inkl. 5 V Spannungsversorgung laufen, habe ich Ton! :-) Also keine Ahnung warum, aber der Strom von der Soundkarte (der immer noch kommt, gerade nochmal nachgemessen - knapp 2,3 V) scheint dem Mikro wohl nicht auszureichen. Spaßeshalber habe ich auch mal mit einem Labornetzteil ausprobiert wie viel Spannung ich der Schaltung mindestens geben muss, damit das Mikro funktioniert: Also unter 3 V geht gar nichts und darüber bis 4 V ist der Pegel sehr gering. Erst ab ca. 4 V ist es wirklich zu gebrauchen. Also keine Ahnung warum, aber das Mikro möchte wohl wirklich gerne etwas mehr Spannung haben als die Soundkarte liefert. :-) Viele Grüße und nochmals herzlichen Dank für die vielen super-schnellen Antworten Andreas P. S.: Irgendwie hat er eines der beiden Bilder mehrfach angehängt - die Doppelten bekomme ich irgendwie auch nicht wieder gelöscht, seltsam...
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Andreas B. schrieb: > Erst ab ca. 4 V ist es wirklich zu gebrauchen... > das Mikro möchte wohl wirklich gerne etwas > mehr Spannung haben als die Soundkarte liefert Kann durchaus sein. Wenn du mal bei Conrad die Daten unterschiedlicher Electret Mikrofonkapseln vergleichst siehst du, dass es da durchaus erhebliche Unterschiede gibt. Die meisten hätten allerdings mit einem Direktanschluss funktioniert. Es war den Versuch wert.
Hallo Stephan, absolut, ein Versuch war es wert - wäre doch deutlich einfach gewesen! Eine kurze Frage noch zur Stromversorgung: Mit meinem Labornetzteil klappt's einwandfrei, aber ansonsten gibt's teilweise ein recht unschönes Brummen am Mic-Eingang. Vermutlich für dich ein triviales Problem :-), hast du da für mich einen Tipp? Reicht es vielleicht einfach nochmal einen kleinen Kondensator dazwischen zu hängen, um solche Störungen rauszufiltern? Viele Grüße und danke dir für deine Mühe Andreas
Andreas B. schrieb: > aber ansonsten gibt's > teilweise ein recht unschönes Brummen am Mic-Eingang. Was heissst "ansonsten"? Mit einer Batterie wird es wohl auch nicht brummen. Du brauchst ein stabilisiertes Netzteil, das nicht geerdet ist.
Hallo Stephan, ja, mit einer Batterie geht's auch, hatte ich noch getestet. Am liebsten würde ich es aber schon an eine "feste" Stromquelle hängen, z. B. die 5 V von USB würden sich natürlich anbieten: Ich hab' auch das schon getestet und es funktioniert mit den 5 V von USB grundsätzlich problemlos, aber halt ebenfalls mit "brummen". Gibt's denn eine Möglichkeit/Schaltung solch einer Störung entgegenzuwirken, wenn man kein "besseres" Netzteil zur Verfügung hat? Vielen Dank Andreas
Wie gesagt, du brauchst ein stabilisiertes Netzteil. Die Stromversorgung irgendwelcher Computer ist nicht sonderlich stabil. Der LM7809 bringt dich sicher ans Ziel. Du kannst so eine Platine mit einem 15V Transformator kombinieren, dann hast du was passendes: https://www.amazon.de/LaDicha-Lm7809-Terminalregulator-Module-Voltage-Regulator/dp/B07R4HQGN8/ref=sr_1_15?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=lm7809&qid=1559328714&s=gateway&sr=8-15 Es gibt im Handel eine ähnliche Platine ohne LED. Die eignet sich nicht, weil der Spannungsregler die LED als Mindestlast benötigt, um vernünftig zu funktionieren.
Aber, wenn ich dich richtig verstehe, bräuchte ich ja dann trotzdem noch ein zusätzliches Netzteil, oder? Da das Teil ja ohnehin am PC mit Audio hängt, wäre es natürlich deutlich praktischer den daneben liegenden USB-Port als 5V-Stromquelle zu nutzen. Es müsste doch möglich sein die Spannungsversorgung zu stabilisieren, oder? Wenn man nach Spannungsregulator sucht, stößt man auf solche ICs hier: https://www.mouser.de/ProductDetail/595-REG103UA-A?R=REG103UA-Avirtualkey59500000virtualkey595-REG103UA-A Lässt sich so etwas dafür verwenden oder geht das in die ganz falsche Richtung? :-)
Andreas B. schrieb: > Es müsste doch möglich sein die Spannungsversorgung zu stabilisieren, > oder? Möglich: ja, einfach: nein. Um aus 5V von einem PC stabile rausch- und Störungsfreie 5V zu machen (du brauchst ja mehr als 4V) muss man schon einiges an Aufwand treiben. Wenn du jetzt mit Spannungsregler und Filterschaltungen anfängst, wird das eine never ending Story. Ich traue Dir das nicht zu. Das sagt mir mein Bauchgefühl.
Kannst auch dieses Netzteil nehmen: https://www.amazon.de/KKmoon-Einstellbare-Geregelte-Spannung-Elektronische/dp/B07GZC4BKB/ref=sr_1_16?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=lm317&qid=1559330608&s=gateway&sr=8-16 Billiger sind nur Schaltnetzteile, aber die machen wieder Störgeräusche. Die Kombination aus Trafo und einem Linear-regler wie dem 7809 oder LM317 ist für deine Anwendung optimal.
Hello Stephan, vielen Dank für deine Mühe des Raussuchens der Netzteile! Aber ehrlich gesagt als wirklich simple Lösung kann ich nun erst einmal tatsächlich eine Batterie nehmen bzw. mein Labornetzteil (GWINSTEK GPS-2303), was zwar ein klein wenig überdimensioniert ist, aber zumindest offenbar eine sehr stabile und störungsfreie Spannungsquelle darstellt. :-) Ich hatte mich halt nur gefragt, ob sich hier auch eine "schöne" Lösung machen lässt, in dem man einfach den PC als Stromquelle mitnutzt; deswegen meine USB-Nachfrage. Stefanus F. schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Es müsste doch möglich sein die Spannungsversorgung zu stabilisieren, >> oder? > > Möglich: ja, einfach: nein. > > Um aus 5V von einem PC stabile rausch- und Störungsfreie 5V zu machen > (du brauchst ja mehr als 4V) muss man schon einiges an Aufwand treiben. > Wenn du jetzt mit Spannungsregler und Filterschaltungen anfängst, wird > das eine never ending Story. Ich traue Dir das nicht zu. Das sagt mir > mein Bauchgefühl. Sagen wir mal so: E-Technik ist jetzt (als Informatiker) nicht ganz meine Stärke, aber ich laufe jetzt auch nicht gleich davon, wenn ich einen Schaltplan sehe - man muss ihn ja nicht zwangsweise im Detail verstehen, um ihn "umsetzen" zu können. ;-) Auch ein paar kleinere PCBs (z. B. Konstantstromquellen für LEDs) habe ich mit TARGET! 3001 bereits erstellt und herstellen lassen. Löten (wenn's sein muss auch SMBs/ICs) bekomme ich schon hin. Bei einer kurzen Suche fand ich dieses Projekt eigentlich ganz interessant: http://www.malinov.com/Home/sergeys-projects/compact-usb-audio-adapter Ein Teil davon ist ja genau die Spannungsregulierung der 5V-USB-Versorgung. So 'was sollte also eigentlich in die richtige Richtung gehen. Grundsätzlich könnte man sich natürlich auch überlegen einfach tatsächlich solch eine USB-Soundkarte gleich "mitnehmen", dann hätte man alles (Audio rein, raus & Stromversorgung) mit nur einem Kabel anstatt drei. :-) Das Projekt hat natürlich ein paar "Features", die man einfach weglassen könnte (den digitalen Audio-Bereich (S/PDIF) und die HID-Buttons), aber ansonsten müsste man das eigentlich schon "nachbauen" können. Lediglich wissen müsste man noch, ob beim "LINE_IN" nun einfach wieder zusätzlich die vom Mikro benötigte 5V-Spannung angelegt werden kann (wovon ich jetzt einfach mal ausgehen würde). Schade, dass man diese KiCAD-Dateien mit TARGET! 3001 nicht öffnen kann - mit dem Programm würde ich mich zumindest schon ein wenig auskennen... Viele Grüße Andreas
meine Glaskugel verrät mir dass das Brummen auch mit Batteriebetrieb nicht verschwindet. Schon mal ausprobiert?
Andreas B. schrieb: > Ich hatte mich halt nur gefragt, ob sich hier auch eine "schöne" Lösung > machen lässt, in dem man einfach den PC als Stromquelle mitnutzt; > deswegen meine USB-Nachfrage. Die sähe ungefährt so aus: Die 5V auf 15V hoch transformieren. Diesen Schaltkreis abschirmen, und das Signal filtern, damit er seine HF Störungen nicht in Mikrofon-Signal einbringt. Mit einem Linear-Regler IC daraus stabile 9V machen. Unterschätze nicht den Zeit-Aufwand und die Kosten! Solche Schaltwandler schüttelt sich niemand mal eben aus dem Ärmel.
Stefanus F. schrieb: > Es gibt im Handel eine ähnliche Platine ohne LED. Die eignet sich nicht, > weil der Spannungsregler die LED als Mindestlast benötigt, um vernünftig > zu funktionieren. Ist üblicherweise nur bei Negativ-Reglern der Fall.
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