Hallo zusammen, mir stellt sich beim Entwickeln einer Schaltung gerade die Frage was denn dagegen spricht, einen Linearregler anstatt wie üblich im Plus Zweig in den Minus Zweig zu verbauen? LG Volti
voltmaster schrieb: > mir stellt sich beim Entwickeln einer Schaltung gerade die Frage was > denn dagegen spricht, einen Linearregler anstatt wie üblich im Plus > Zweig in den Minus Zweig zu verbauen? Wie ich das sehe brauchst du dann aber einen Negativ-Regler, oder wie stellst du dir die Schaltung vor?
voltmaster schrieb: > mir stellt sich beim Entwickeln einer Schaltung gerade die Frage was > denn dagegen spricht, einen Linearregler anstatt wie üblich im Plus > Zweig in den Minus Zweig zu verbauen? Die "Minus-Leitung" ist meistens GND, also die Referenz für fast alle Spannungen. Die will man nicht unterbrechen, weil man sich damit Probleme einhandelt, wenn man nicht aufpasst. Beispiel: Nehmen wir mal an, du hast ein geerdetes 12V Netzteil, wo GND mit Erde verbunden ist. Daran schließt zu einen MP3 Player an, und weil der 5V braucht, verwendest du einen LM7905 Spannungsregler. Den Ausgang des MP3 Players verbindest du mit deiner geerdeten Stereoanlage:
1 | MP3 Player Stereoanlage |
2 | ___________ __________ |
3 | + o-------+-------|+ | | | |
4 | Netzteil | | out|------|in | |
5 | 12V DC __|___ | | | | |
6 | - o----| 7905 |---|GND GND|------|GND--+ | |
7 | | |______| |___________| |_____|____| |
8 | | | |
9 | | | |
10 | | | |
11 | +----------------------------------------+ |
12 | Erde |
Durch den Erdleiter ist der Spannungsregler praktisch überbrückt, so dass dein MP3 Player jetzt doch mit 12V versorgt wird und abfackelt. Um solche Fehler zu vermeiden, unterbricht man die GND Leitung nur, wenn dazu ein wirklich wichtiger Grund vorliegt und man weiß, was man da tut. Für Produkte, die Laien benutzen, ist es auf jeden Fall ein No-Go.
voltmaster schrieb: > mir stellt sich beim Entwickeln einer Schaltung gerade die Frage was > denn dagegen spricht, einen Linearregler anstatt wie üblich im Plus > Zweig in den Minus Zweig zu verbauen? Nichts, aber was versprichst Du Dir für Vorteile dadurch? Da dieses Konzept unüblich ist, könnte es bei späteren Reparaturen Probleme geben.
Stefanus F. schrieb: > Den Ausgang des MP3 > Players verbindest du mit deiner geerdeten Stereoanlage Stereoanlagen sind heutzutage zwar nur noch selten geerdet, aber spätestens durch den Anschluss an eine Antennenanlage oder PC kommt doch eine Erdung mit rein.
Stefanus F. schrieb: > Stereoanlagen sind heutzutage zwar nur noch selten geerdet Genau umgekehrt. Früher waren NF-Geräte für den Heimgebrauch nur 2-polig, heutzutage sind viele Geräte mit Schuko. Ursache ist der heutige CE-Vorschriftenwahn.
STK500-Besitzer schrieb: > Linearregler in die Lowside kann man als Konstantstromquelle > für LED-Schaltungen oder dergleichen verwenden. Es gibt - auf 2polige Konstantstromverbraucher beschraenkt - sogar noch eine (echt schoen flexible) Besonderheit mehr hier: o) Linearregler in KSQ Schaltung sind ebenfalls zweipolig. o) Daher geht sowohl Highside Source als auch Lowside Sink. ...und die weitere Folge dessen ist: O) Als I-Regler sind pos./neg. U-Regler sozusagen austauschbar - man muß sie jeweils einfach nur richtig hin drehen dazu...
Peter D. schrieb: > Genau umgekehrt. Früher waren NF-Geräte für den Heimgebrauch nur > 2-polig, heutzutage sind viele Geräte mit Schuko. Ursache ist der > heutige CE-Vorschriftenwahn. Bitte erzähl uns mehr. In meinem Wohnzimmerregal ist alles neuer als 2010, und alles hat einen Eurostecker. Und was soll der "CE-Vorschriftenwahn" sein? Wahn verorte ich eher bei dir.
voltmaster schrieb: > dagegen spricht, einen Linearregler anstatt wie üblich im Plus > Zweig in den Minus Zweig zu verbauen? Generell erstmal die Verfügbarkeit von Negativreglern. Positivregler sind einfach öfter benutzt und deswegen auch besser verfügbar. Dann wird die Masseschiene, die in unseren heutigen Schaltungen meistens der Bezugspunkt ist (das war in PNP Zeiten mal anders) ungern unterbrochen, wie Stefanus sagte. Es gibt durchaus Anwendungen, in denen Negativregler sinnvoll sind. Dazu gehören Schaltungen mit symmetrischer Betriebsspannung oder auch Sonderschaltungen wie Sensoren für Stromschleifen, die von der Stromschleife auch gespeist werden. Da hänge ich dir mal ein Beispiel an. Normalerweise sind Negativregler auch etwas empfindlicher gegen Schwingen und kapazitive Belastung.
Matthias S. schrieb: > Da hänge ich dir mal ein Beispiel > an. Autsch! Der bringt der Iq durch den 79Lxx und den OPV aber einen schönen undefinierten Stromoffset ein.
vn nn schrieb: > Und was soll der "CE-Vorschriftenwahn" sein? > > Wahn verorte ich eher bei dir. Es wird sich um die in letzter Zeit häufiger auftretende Brüsslophobie handeln. Das ist eine ernst zu nehmende, schwere Störung, die einhergeht mit Realitätsverlust.
Karl K. schrieb: > Der bringt der Iq durch den 79Lxx und den OPV aber einen schönen > undefinierten Stromoffset ein. Nö. Hast evtl. den Offsetregler übersehen? Die Schaltung funktioniert genauso, wie sie soll.
Matthias S. schrieb: > Hast evtl. den Offsetregler übersehen? Weil so ein Iq ja auch keinen Temperaturgang hat. Und weil so ein Iq auch nicht von der Eingangsspannung und damit der Dropout-Spannung abhängig ist. > Die Schaltung funktioniert > genauso, wie sie soll. Ich bezweifle nicht, dass sie funktioniert, aber sie holt sich halt Nichtlinearitäten und Temperaturabhängigkeit rein. Was möglicherweise egal ist, weil eh nicht so genau gemessen werden muss, aber vermeidbar wäre.
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