Bisher nutze ich 2 Computer: der eine mit Windows 10 für den normalen Gebrauch und ein Debian-Linux-Notebook für das Onlinebanking. Meine Frage ist jetzt: Könnte ich mir den zweiten Computer sparen und statt dessen eine virtuelle Maschine mit Linux unter Windows 10 betreiben? Bei meiner momentanen Situation haben Viren oder Trojaner oder sonstiges auf dem Windows 10-Computer keinen Zugriff auf das Linux-Notebook. Haben Viren oder Trojaner oder sonstiges unter Windows 10 Zugriff auf eine virtuelle Maschine mit Linux, die auf dem Windows läuft?
Es gibt gelegentlich Bugs in der Virtualisierung, die es erlauben, aus einer VM in das Hostsystem oder andere VMs auszubrechen. Und es gibt Spectre&Co, mit denen das ebenfalls möglich ist. Das sind allerdings sehr komplexe Szenarien, auf die man im üblichen Privatkram selten treffen wird. Andersrum, also vom Host aus ein Gastsystem auszuspionieren, ist leichter. Eine verschlüsselte Vdisk hilft ein wenig, hauptsächlich gegen Schnüffelei und Angriffe auf inaktive VMs.
Generell ist vorzuziehen, potentiell riskante Aktivitäten wie Web, Mail und Games in VMs zu betreiben, statt im Hostsystem. Und Banking ebenfalls, aber getrennt. Ein infizierter Host bleibt ein Problem, sollte also vermieden werden. Es lässt sich nicht ausschließen, dass ein Keylogger auf dem Host auch die VM ausspäht. Eine Banking VM auf einem riskanten Host-System ist also verkehrt herum gewickelt. Allerdings wird man meist irgendwo Kompromisse eingehen. Nicht alles, was an Hacks potentiell möglich ist, wird auch im Zusammenhang mit Normalanwendern genutzt.
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Rolf R. schrieb: > Bisher nutze ich 2 Computer Hallo, eine Möglickeit wäre auch 1 Computer mit Dual-Boot für Linux und Windows. Mit grub lässt sich das leicht einrichten. Nach dem Einschalten bootet eines der Betriebssysteme nach einer festgelegten Wartezeit automatisch, wenn nicht vorher per Tastendruck das andere BS ausgewählt wurde.
Wenn das Banking es hergibt, kann man auch ein nur für solche Aktivitäten reserviertes Handy verwenden, vorzugsweise ohne SIM nur per WLAN, und nur bei Bedarf aktiviert. Spart Platz und brandneu muss es nicht sein.
Alexander S. schrieb: > eine Möglickeit wäre auch 1 Computer mit Dual-Boot für Linux und > Windows. Das geht leider nicht, weil das Windows immer an sein muss.
Rolf R. schrieb: > Haben Viren oder Trojaner oder sonstiges unter Windows 10 Zugriff auf > eine virtuelle Maschine mit Linux, die auf dem Windows läuft? Ja, im einfachsten Fall verschlüsseln sie dir dir Dateien, welche die Partitionen der Virtuellen Maschinen enthält. Es geht aber durchaus auch der umgekehrte Weg. D.h. Linux wird zum Hostrechner und Windows läuft als Gassystem. Für Spiele unter Windows bietet sich hier eine dedizierte Grafikkarte die ausschließlich dem Gastsystem zugewiesen wird an, dadurch hat man dann keine Leistungsverluste beim Spielen. Die CPU und das Mainboard müssen dann aber virtuelles I/O unterstützen. Die meisten neuen Rechner könenn das. Der Monitor braucht dann aber zwei Eingänge und die Möglichkeit per Knopfdruck zwischen den Signalen umzuschalten. Für Linux kannst du die iGPU der CPU nehmen. Etwas komplizierter sind Eingabegeräte wie Gamepad und Joystick. Von der Geschwindigkeit her sollte sich das per Software virtualisieren lassen. Problematisch ist allerdings die Treiberunterstüzung. Insofern wäre vielleicht eine dedizierte USB PCIe Karte am sinnvollsten, an dem du dann diese Komponenten anschließt. Die dedizierte USB PCIe Karte übergibst du dann an das Gastsystem.
A. K. schrieb: > Wenn das Banking es hergibt, kann man auch ein nur für solche > Aktivitäten reserviertes Handy verwenden, vorzugsweise ohne SIM nur per > WLAN, und nur bei Bedarf aktiviert. Spart Platz und brandneu muss es > nicht sein. Für so etwas sollte man besser einen Tan Generator erwerben. Die sind sicherer als Handys. Viren kann man auch per SMS kriegen und beim mTAN Verfahren muss das Handy per SMS erreichbar sein. Dualbooten ist, wie einer schon erwähnte, aber auch eine Möglichkeit.
Rolf R. schrieb: > Alexander S. schrieb: >> eine Möglickeit wäre auch 1 Computer mit Dual-Boot für Linux und >> Windows. > > Das geht leider nicht, weil das Windows immer an sein muss. Wie wäre es mit zwei Windows Installationen? Eine normale, die per Dual-Boot funktioniert und eine andere, die als Gastsystem in einer VM auf dem Linux Host System läuft. Für den Dateiaustausch bietet sich dann ein NAS im Netzwerk an oder man nimmt eine extra NTFS Partition für Daten, auf die das Gastsystem dann Vollzugriff kriegt.
Nano schrieb: > Für so etwas sollte man besser einen Tan Generator erwerben. > Die sind sicherer als Handys. Klar. Allerdings ist ein Handy, auf dem nur die Banking App landet auch nicht so übel. Manchmal hat man sowas rumliegen. > Viren kann man auch per SMS kriegen und beim mTAN Verfahren muss das > Handy per SMS erreichbar sein. Weshalb der Trend eindeutig zu FotoTAN geht. Das funktioniert ohne Mobilfunk.
Eine andere Alternative wäre folgendes: Im Systrem einen weiteren Usernamen einrichten und bei solchen sensitiven Geschäften via Browser den Browser unter der Kennung des anderen Users zu starten (runas o.ä.). D.h. der Desktop ist normal wie gehabt, nur diese Instanz des Browsers arbeitet mit den Rechten des anderen Users; d.h. der Browser kennt nur den anderen User und dessen Homedir...
Mutluit M. schrieb: > Eine andere Alternative wäre folgendes: > Im Systrem einen weiteren Usernamen einrichten und bei solchen > sensitiven Geschäften via Browser den Browser unter der Kennung des > anderen Users zu starten (runas o.ä.). > D.h. der Desktop ist normal wie gehabt, nur diese Instanz des Browsers > arbeitet mit den Rechten des anderen Users; d.h. der Browser kennt nur > den anderen User und dessen Homedir... Es gibt unter Windows leider genug Möglichkeiten der Privilegien Eskalation mit der Schadsoftware dann Adminrechte erhält und damit ist auch das andere Nutzerkonto nicht mehr sicher. Es ist aber definitiv besser als gar kein separates Nutzerkonto und ein Windows Account unter dem alles gemacht wird.
Mutluit M. schrieb: > Eine andere Alternative wäre folgendes: > Im Systrem einen weiteren Usernamen einrichten und bei solchen > sensitiven Geschäften via Browser den Browser unter der Kennung des > anderen Users zu starten (runas o.ä.). > D.h. der Desktop ist normal wie gehabt, nur diese Instanz des Browsers > arbeitet mit den Rechten des anderen Users; d.h. der Browser kennt nur > den anderen User und dessen Homedir... Nachtrag: Nach dem selben Schema kann man so auch andere Anwendungen einrichten. Der Netto-Effekt ist dass diese Anwendungen nicht auf den Homebereich des Hauptusers zugreifen können (auch nicht untereinander). Muss man natürlich auch die Directory-Rechte entspr. eingrenzen, insb. die Home-Dirs... Ahja, natürlich darf der andere User keine Admin-Rechte haben... :-) Sonst wär's ja wieder für die Katz :-)
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