Forum: PC Hard- und Software Linux Back In Time, Komplettsicherung


von Stefan F. (Gast)


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Hallo,

ich mache seit mehreren Jahren Datensicherungen mit "Back In Time" unter 
Debian Linux. So langsam neigt sich der Speicherplatz auf meiner Backup 
HDD dem Ende zu. Ich muss wohl irgendwann mal alte Datensicherungen 
löschen.

Aber wenn ich jetzt das initiale Backup lösche, dass die Basis für alle 
folgenden Schnappschüsse ist, wird dann nicht alles ungültig?

Irgendwie vermisse ich die Möglichkeit, gezielt ein komplettes Backup zu 
machen (statt incrementell). Das kann doch nicht sein, irgend etwas muss 
ich übersehen, oder nicht?

Die Doku zum Programm hat mich nicht weiter gebracht.

von Nano (Gast)


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Ich würde das in einer VM mal sicherheitshalber testen.
Da kannst du das in der Praxis ausprobieren.

von pegel (Gast)


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Oder eine neue Festplatte kaufen.

Diese dann in den Rechner einbauen und testen ob die Backup Platte auch 
funktioniert.

Danach die Neue als Backup Platte einrichten und die alte Backup Platte 
in den Schrank legen.

von Stefan F. (Gast)


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Ich hatte jetzt eher auf Erfahrungswerte gehofft, als es durchprobieren 
zu müssen. Aber ja, das ist auf jeden Fall eine Option. Dazu muss ich 
nichtmal eine neue Festplatte verwenden, es genügt schon ein anderes 
Verzeichnis.

von pegel (Gast)


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Mir ist im Laufe der Jahrzehnte schon die eine oder andere Platte 
ausgestiegen, deshalb gehe ich jetzt diesen Weg.
Sicher ist sicher.

von Nano (Gast)


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Bezüglich der Sicherheit würde ich auch zu einem vorherigen Backup 
raten.

von Stefan F. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe das gerade mal mit einem lokalen Test-Verzeichnis 
durchgespielt. Offensichtlich enthält jeder Schnappschuss alle 
unveränderten Dateien als Hard-Link.

Der Screenshot zeigt den Inhalt vom letzten Schnappschuss vor und 
nachdem ich den ältesten (initialen) Schnappschuss gelöscht habe.

Das erklärt, warum ich einfach beliebige Schnappschüsse löschen darf.

Jetzt mache ich aber meine echten Backups auf eine externe Festplatte 
mit NTFS Partition (oder war es doch FAT32? Habe ich vergessen). Da 
schaue ich jetzt nochmal lieber nach, wie es dort läuft.

von M.K. B. (mkbit)


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Stefanus F. schrieb:
> Aber wenn ich jetzt das initiale Backup lösche, dass die Basis für alle
> folgenden Schnappschüsse ist, wird dann nicht alles ungültig?

Ich verwende es selbst nicht, also ist das hier nur als Idee zum selbst 
ausprobieren.

Gibt es keine Verwaltung in der du einzelne Backups löschen kannst. Die 
müsste sich ja dann darum kümmern, dass nichts verloren geht.

Manche Backuptools verwenden auch Hardlinks, bei der der Dateiinhalt 
einmal auf der Platte liegt, aber in mehreren Pfaden eingebunden ist. In 
diesem Fall könnte man jedes Backup löschen, weil jedes alle Dateien 
enthält.

von Stefan F. (Gast)


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M.K. B. schrieb:
> Gibt es keine Verwaltung in der du einzelne Backups löschen kannst. Die
> müsste sich ja dann darum kümmern, dass nichts verloren geht.

Ja gibt es. Wie ich gerade schrieb kümmert sich das Filesystem (mittels 
Hardlinks) darum, dass benötigte Dateien nicht verloren gehen.

Klappt auch mit NTFS, ich habe das gerade mit einem TestOrdner auf der 
externen HDD kontrolliert.

Ich wusste noch gar nicht, dass Hardlinks auch in NTFS existieren.

von Stefan F. (Gast)


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Auf Fat32 funktioniert es nicht, das Programm verweigert dies mit einer 
sehr deutlichen Fehlermeldung.

Hier steht allerdings, dass Fat32 kompatibel sei:
"Des weiteren muss das Backup-Medium mit einem ein linux-kompabtilen 
Dateisystem formatiert sein. Das trifft sicher auf FAT32 zu, das die 
meisten Festplattenhersteller als Standard-Dateisystem verwenden."
https://www.linux-community.de/ausgaben/EasyLinux/2011/01/Daten-sichern-und-wiederherstellen-mit-Back-in-Time/

Ist es aber nicht. Heise berichtete korrekt:
"Da Hard Links zum Einsatz kommen, muss das Dateisystem dieses Merkmale 
unterstützen – FAT/FAT32 fällt also als Dateisystem für die 
Zielpartition aus."
https://www.heise.de/ct/artikel/Toolbox-Backups-mit-Back-In-Time-1831759.html

von Nano (Gast)


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Du könntest mit ls -i dir mal die Inode Nummern ausgeben lassen.

Prinzipiell würde ich davon ausgehen, dass unveränderte Dateien auf die 
gleiche Inode zeigen und ein Löschen von älteren Schnappschüssen nur die 
alten Einträge löscht, aber die Datei noch da lässt, solange ein Verweis 
in bspw. einem neueren Schnappschuss darauf noch zeigt.

von Nano (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Auf Fat32 funktioniert es nicht, das Programm verweigert dies mit einer
> sehr deutlichen Fehlermeldung.

Hardlinks gibt es nur bei NTFS und den typischen Dateisystemen von Linux 
und anderen Unix Systemen.
Fat32 kann das nicht.

Für Backups von Daten eines Linux Systems würde ich dir empfehlen bei 
einem Linux Dateisystem zu bleiben. Denn NTFS versteht die 
Unixdateirechte nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Nano schrieb:
> Prinzipiell würde ich davon ausgehen, dass unveränderte Dateien auf die
> gleiche Inode zeigen und ein Löschen von älteren Schnappschüssen nur die
> alten Einträge löscht, aber die Datei noch da lässt, solange ein Verweis
> in bspw. einem neueren Schnappschuss darauf noch zeigt.

Ja so ist es.

von Stefan F. (Gast)


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Nano schrieb:
> Denn NTFS versteht die Unixdateirechte nicht.

Das ist mir ehrlich gesagt egal. Ich jutze die Fetsplatte auch, um einen 
anderen (Windows) Rechner zu sichern, daher NTFS.

von Nano (Gast)


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Okay. Was natürlich auch noch gehen würde wären zwei Partitionen auf der 
Backup Festplatte.
Einmal mit NTFS Dateisystem und einmal was mit Linux typischem 
Dateisystem.

von wendelsberg (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich hatte jetzt eher auf Erfahrungswerte gehofft, als es durchprobieren
> zu müssen.

Und auf die Aussage "alles gut, kann man machen" haettest Du Dich dann 
blind verlassen????????????

wendelsberg

von Mario M. (thelonging)


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Warum selber löschen? Back In Time hat doch "Auto Remove":
https://backintime.readthedocs.io/en/latest/settings.html#auto-remove

von Stefan F. (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Und auf die Aussage "alles gut, kann man machen" haettest Du Dich dann
> blind verlassen????????????

Gute Frage, die ehrliche Antwort lautet: wahrscheinlich ja.

Zugegeben, das ist genau so unvernünftig, wie das was ich bisher gemacht 
habe: Das Programm jahrelang nutzen ohne zu hinterfragen, wie es 
funktioniert.

Wenigstens mache ich backups, diesbezüglich bin ich ja schon eine 
blendend helle Leuchte im meinem ganzen Familienkreis. :-)

von Stefan F. (Gast)


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Mario M. schrieb:
> Warum selber löschen? Back In Time hat doch "Auto Remove"

Habe ich gesehen, aber das beantwortete meine Frage nicht, was dann mit 
der Beziehung zwischen Initial- und Differential-Sicherung passiert.

Beitrag #5862339 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Björn schrieb im Beitrag #5862339:
> ja es ist sehr wahrscheinlich, dass du dich beim
> Einrichten des Backups maximal dämlich angestellt hast

Ich würde Dir empfehlen, zuerst die ganze Story zu lesen, bevor du 
antwortest. Es hat sich nämlich herausgestellt, das alles gut ist. 
Dämlich war nur, dass ich dem Programm blind vertraut habe, ohne es 
vorher zu testen. Aber das ist ja jetzt auch erledigt.

Beitrag #5862428 wurde von einem Moderator gelöscht.
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