Nachdem ich gerade darüber gestolpert bin, dass der MK66FX1M0 auf dem Teensy 3.6 keine Schutzdioden gegen V+ hat suche ich gerade einen Hinweise auf solche Dioden in den ATSAM von Microchip. Speziell bei den ATSAMC21E18A und ATSAME51J19A würde mich das interessieren. Das einzige was ich in den Datenblättern finden konnte ist beim C21 auf Seite 485 und beim E51 auf Seite 898. Demnach haben zumindest diese beiden Typen ATSAM gar keine Schutzdioden? Sag mir mal bitte jemand, dass ich da was übersehe. Gibt es dazu vielleicht ein Dokument von Microchip das ich spontan nicht gefunden habe? Steht das vielleicht doch irgendwo in den Datenblättern? Dann habe ich mir mal den Spass gemacht und versucht das für einen STM32F446 zu finden. Und da steht das sauber beschrieben in RM0390
Daraus, dass es in den Datenblättern nicht steht, kann man gar nichts schließen. Frag bei Microchip an, deren Support ist in der Regel hilfreich. Und wenn du nett bist, erzählst du uns hinterher das Ergebnis. https://microchipsupport.force.com/s/article/How-to-submit-a-case
Ein richtiges Ticket kann ich aber erst am Montag wieder aufmachen, nicht, dass das jetzt beantwortet werden würde. :-)
Rudolph R. schrieb: > Steht das vielleicht doch irgendwo in den Datenblättern? Wenn die maximal bzw. minimal zulässige Spannung an einem Pin eine Diodenflussspannung über bzw. unter der Versorgungsspannung liegt, ist es naheliegend, dass da eine Diode sitzt.
Rudolph R. schrieb: > Dann habe ich mir mal den Spass gemacht und versucht das für einen > STM32F446 zu finden. > Und da steht das sauber beschrieben in RM0390 Meinst du das Bild im Abschnitt "GPIO functional description"? Das sieht nett aus, aber im Datenblatt steht
1 | Injected current on FT, FTf, RST and B pins: –5/+0 mA |
2 | |
3 | Positive injection is not possible on these I/Os and does not occur |
4 | for input voltages lower than the specified maximum value. |
Man kann die Diode nach VDD also nicht nutzen und muss die Spannung auf 4V begrenzen. Schöne neue 5V-Toleranz. Evt. gibt's bei den ATSAM das gleiche Problem.
Bauform B. schrieb: >> Und da steht das sauber beschrieben in RM0390 > > Meinst du das Bild im Abschnitt "GPIO functional description"? Ich meinte schon, was ich geschrieben habe, der Level an Dokumentation ist super. :-) Na, okay, vielleicht auch doch nicht so ganz vorbildlich, denn was die Pins aushalten steht in RM0390 ja gar nicht drin. Wolfgang schrieb: > Wenn die maximal bzw. minimal zulässige Spannung an einem Pin eine > Diodenflussspannung über bzw. unter der Versorgungsspannung liegt, ist > es naheliegend, dass da eine Diode sitzt. Das scheint der Fall zu sein, Vin darf Vss-0,6V / Vdd+0,6V haben.
Rudolph R. schrieb: > Das scheint der Fall zu sein, Vin darf Vss-0,6V / Vdd+0,6V haben. Warst du dabei, wie der Autor des Datenblatts die Werte per Copy/Paste aus älteren Unterlagen übernommen hat? Daraus kann man gar nichts schließen, außer, dass jemand bei Atmel/Microchip meinte, dass dies die zulässigen Spannungen sind und einem der gesunde Menschenverstand des Entwicklers sagt, dass das wohl so hinkommen könnte. In den Spezfikationen steht (leider) vieles, was jemand so meinte, das einer genaueren Überprüfung aber nicht standhält.
Ich habe eine Antwort vom Microchip Support erhalten: "All I/O pins in SAMC21 and SAME51 devices have internal ESD protection diodes." Prima, also weitermachen wie immer. :-)
Rudolph schrieb: > Prima, also weitermachen wie immer. :-) Auf Deutsch: wir sind genauso schlau wie vorher. Diese neumodischen "internal ESD protection diodes" sind ja vielleicht ganz nett, aber wenn es echte Dioden nach VDD wären, würden sie es wohl ins Datenblatt schreiben.
Bauform B. schrieb: > Rudolph schrieb: >> Prima, also weitermachen wie immer. :-) > > Auf Deutsch: wir sind genauso schlau wie vorher. > Diese neumodischen "internal ESD protection diodes" sind ja vielleicht > ganz nett, aber wenn es echte Dioden nach VDD wären, würden sie es wohl > ins Datenblatt schreiben. Jein. das hängt jetzt vom Verwendungszweck ab. Wenn es wirklich um ESD protection geht, dann ist das Problem gelöst - sofern wir uns damit zufrieden geben, dass irgendein ESD-Schutz nach irgendeinem Standard gegeben ist. Wenn es z. B. um einen Nulldurchgangsdetektor geht und die Dioden auf VCC/GND clippen sollen, ist eher nichts geklärt. Weder wissen wir, auf welche Spannung begrenzt wird, noch wissen wir, welche Energie und welcher Strom aufgenommen werden kann. Wenn man es genauer wissen will, müsste man also mit dem spezifischen Verwendungszweck nachfragen.
Mir reicht die Aussage, schützen muss ich die Pins sowieso. Aber ohne die Dioden muss ich zusätzlich welche einbauen. So reicht für die meisten Anwendungen ein Spannungsteiler mit Filter-Kondensator.
Bauform B. schrieb: > Man kann die Diode nach VDD also nicht nutzen Ich habe den Verdacht, dass es da bei STM womöglich gar keine Diode gibt. Der ESP8266 hat so etwas ähnliches wie eine Zenerdiode/Thyristor Kombi, welche bei erheblicher Überspannung (angeblich ca 7V) anspricht und den Eingang dann auf GND runter zieht. Für negative Unterspannung (sagt man das so?) ist es jedoch eine normale Diode.
Stefanus F. schrieb: > Der ESP8266 hat so etwas ähnliches wie eine Zenerdiode/Thyristor Kombi Danke für die Warnung! Einen Thyristor am Eingang möchte man nun wirklich nicht zünden. Gegen ESD geht das bestimmt gut, aber wer mit der 74HC-Familie groß geworden ist, ist anderes gewohnt.
Stefanus F. schrieb: > Ich habe den Verdacht, dass es da bei STM womöglich gar keine Diode > gibt. Ich habe den Verdacht, das ST mehr als nur eine Sorte Mikro-Controller herstellt. Das oben schon genannte RM0390 für den STM32F446xx: https://www.st.com/resource/en/reference_manual/dm00135183.pdf Stefanus F. schrieb: > Der ESP8266 hat so etwas ähnliches wie eine Zenerdiode/Thyristor Kombi, Und in welchem bei Espressif runter ladbaren Dokument ist da ein Hinweis drauf zu finden?
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Bearbeitet durch User
Rudolph R. schrieb: > Und in welchem bei Espressif runter ladbaren Dokument ist da ein Hinweis > drauf zu finden? Vermutlich in keinem. Das hatte ma ein Mitarbeiter von Espressif im Support Forum durchblicken lassen.
Stefanus F. schrieb: > Das hatte ma ein Mitarbeiter von Espressif im > Support Forum durchblicken lassen. Herzlichen Glückwunsch, hier ging es eigentlich um Fakten. Wenn man schon sowas in den Raum wirft kann man sich auch mal ein wenig Mühe geben das zu belegen. Im Datenblatt vom ESP8266 stand mal folgender Passus: "All digital IO pins are protected from over-voltage with a snap-back circuit connected between the pad and ground. The snap back voltage is typically about 6V, and the holding voltage is 5.8V. This provides protection from over-voltages and ESD. The output devices are also protected from reversed voltages with diodes." Was die genau implementiert haben steht aber nirgendwo. Das ist zum Beispiel in der Revision 4.4 von Juni 2015 zu finden. Nur spätestens mit der Revision 4.9 von April 2016 wurde das wieder entfernt. Warum das entfernt wurde, darüber darf spekuliert werden. Ich schätze mal das hat entweder nicht richtig funktioniert, oder die Formulierung hat zu viele Anwender dazu verleitet da ohne weitere Bauteile direkt 5V auf die Pins zu geben. Auf jeden Fall ist das eine Eigenschaft auf die man sich nicht verlassen kann.
Rudolph R. schrieb: > Wenn man schon sowas in den Raum wirft kann man sich auch mal ein wenig > Mühe geben das zu belegen. Ich sehe keine Notwendigkeit darin, jede Aussage hier zu belegen. Das ist schließlich ein Diskussionsforum, keine Doktorarbeit.
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