Hallo, ich habe mir heute mal eine Endstufe vorgenommen und da würde ich gerne die Kondensatoren tauschen. Es handelt sich dabei um 15000uF 50V Kondensatoren mit Snap-in Anschlüssen. Kann mir jemand vielleicht einen Tip geben, wo man diese Kondensatoren günstig bekommen kann? Bei den üblichen Verdächtigen sind sie nicht gerade günstig.
Warum denn tauschen? Große Elkos gehen nicht kaputt (großer Elektrolytvorrat). Wenn die Endstufe nicht brummt (100 Hz) sind die Elkos ok. Gruß - Werner
Stephan C. schrieb: > Bei den üblichen Verdächtigen sind sie nicht gerade günstig. und das heißt konkret, in Zahlen? So einen Klotz wirst Du wohl kaum für 2,50 Euro bekommen
..was gefällt Dir denn an den Noname-Dingern [0, 1] vom Reichelt nicht? Gäbs immerhin ab etwa EUR 2.20. Für besser musst Du halt mehr hinlegen, aber "nicht gerade günstig" finde ich das definitiv nicht. [0] https://www.reichelt.de/becher-elko-radial-15-mf-50-v-85-c-jam-lpw153m1hq50-p229556.html [1] https://www.reichelt.de/becher-elko-radial-15-mf-50-v-rm-10-85-c-20-rnd-elp153m50ba-p205019.html?&trstct=pol_0
Tschuldigung, das habe ich vorher nicht erwähnt aber wenn ich 63V Typen nehme, dann wird es teuer. Über den Kondensatoren laut Schaltplan eine Spannung von 48V und da würde ich dann eigentlich lieber auf 63V Typen gehen.
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Stephan C. schrieb: > aber wenn ich 63V Typen nehme, dann wird es teuer. Wenn Du zu geizig bist, schiebe die Endstufe zum Elektronikschrott oder verscherbele sie bei e*.
Hätte ja sein können, dass jemand schlauer ist, als ich. Anscheinend nicht. Der Tip von G457 war allerdings gut.
Stephan C. schrieb: > Der Tip von G457 war allerdings gut. Klar muß man in einem HiFi-Gerät voll funktionsfähige gute Elkos ohne Grund durch billigsten 85°C Schrott ersetzen. Vielleicht reißen dann noch beim Auslöten die Lötaugen und Leiterbahnen ab. Es gibt einfachere Möglichkeiten, einen Verstärker zu verschlechtern.
Peter D. schrieb: > Stephan C. schrieb: >> Der Tip von G457 war allerdings gut. > > Klar muß man in einem HiFi-Gerät voll funktionsfähige gute Elkos ohne > Grund durch billigsten 85°C Schrott ersetzen. > Vielleicht reißen dann noch beim Auslöten die Lötaugen und Leiterbahnen > ab. > Es gibt einfachere Möglichkeiten, einen Verstärker zu verschlechtern. Das muss sein. Nach dem Recappen klingt der Sound danach viel satter. Das Elektrolyt der Kondensatoren nimmt nämlich schlechte Schwingungen auf, und das hört man dann. Das klingt so ähnlich, wie wenn man nicht sauerstofffreie Kabel vewendet hat, oder die Rosenquarze in den Steckern nicht monatlich spült. HIFI-Experten empfehlen halbjährliches Recappen in allen Audiogeräten.
Die Endstufe kam vor 25 Jahren auf den Markt, wie lange sie bei uns im Einsatz ist, kann ich nicht sagen, aber wenn ich sowieso schon dran rumfummel, dann will ich schon dafür sorgen, dass die Endstufe im Besten Fall nochmal 20 Jahre laufen wird. Ich habe auch keine Lust, das 22kg Monster in Kürze nochmal zu bearbeiten. Es sind außerdem 85°C Typen von Cornell Dublier verbaut, die leicht dickbackig aussehen.
Stephan C. schrieb: > Ich habe auch keine Lust, das 22kg Monster in Kürze nochmal zu > bearbeiten. Dann bau was anständiges rein. Eine langlebige Serie von Nichicon, Nippon Chemicon, Elna, Panasonic oder sonst einem namhaften Hersteller, die für diesen Einsatzzweck spezifiziert wurde. Und ja, die kosten gute 10 Euro pro Stück. Den Chinaschrott von Reichelt tauschst Du in zwei Jahren wieder.
Schön, dass ihr mir alle so toll geholfen habt. Eine Alternative Quelle zu den großen Distris wie Digikey, Mouser usw. hat bisher aber noch keiner genannt.
Stephan C. schrieb: > Die Endstufe kam vor 25 Jahren auf den Markt Das ist überhaupt kein Kriterium, daß die Elkos nun hinüber sind. Im Gegenteil, die Qualität dürfte vor 25 Jahren sogar deutlich besser gewesen sein, als die von heutigen 3€ Billigteilen. Stephan C. schrieb: > dann will ich schon dafür sorgen, dass die Endstufe im Besten > Fall nochmal 20 Jahre laufen wird. Dann laß gefälligst die Finger davon. Never change a winning team!
Stephan C. schrieb: > Eine Alternative Quelle zu den großen Distris wie Digikey, Mouser usw. > hat bisher aber noch keiner genannt. Guck mal bei TME (TME.eu). Die verkaufen auch an privat und haben mehrere Hersteller und Produktlinien. Die sind das Gegenteil vom blauen Klaus, nämlich recht preiswert.
Stephan C. schrieb: > Es sind außerdem 85°C Typen von Cornell Dublier verbaut, die leicht > dickbackig aussehen. Und du hast einen Vergleich zu neuen Teilen von dieser Firma? Was stört dich an den 85°? Die werden im Betrieb nicht mal halb so warm! Meinem Gefühl nach, gehört das Recappen zum Schulstoff in der ersten Klasse.
Gerald B. schrieb: > Stephan C. schrieb: >> Eine Alternative Quelle zu den großen Distris wie Digikey, Mouser usw. >> hat bisher aber noch keiner genannt. > > Guck mal bei TME (TME.eu). Die verkaufen auch an privat und haben > mehrere Hersteller und Produktlinien. Die sind das Gegenteil vom blauen > Klaus, nämlich recht preiswert. Achja siehste, da habe ich bisher noch nicht geguckt. Danke.
>Was stört dich an den 85°?
Ein Blick in die Datenblätter zeigt: die haben bei 85° eine Lebensdauer
von nur 1000 bis 5000 Stunden. Nach Faustformel verdoppelt sich die
Lebensdauer jeweils bei 10° geringerer Temperatur. 45° ergeben eine
Lebensdauer von 2 bis 10 Jahren.
Grundkurs elekronische Bauteile (Gast) schrieb: >>Was stört dich an den 85°? >Ein Blick in die Datenblätter zeigt: die haben bei 85° eine Lebensdauer von nur 1000 bis 5000 Stunden. Nach Faustformel verdoppelt sich die Nö. Die garantieren Dir nur, daß dabei die technischen Daten sich max. um einen gewissen (Prozent-)Satz verschlechtern, nicht mindestens. So ein Elko ist da üblicherweise noch lange nicht im Eimer. >Lebensdauer jeweils bei 10° geringerer Temperatur. 45° ergeben eine >Lebensdauer von 2 bis 10 Jahren. Ja, oder 20-100 Jahre, wenn man den Amp nur 2,4h pro Tag mit 45^C-erzeugender Leistung laufen läßt ...
Grundkurs elekronische Bauteile schrieb: > Ein Blick in die Datenblätter zeigt: die haben bei 85° eine Lebensdauer > von nur 1000 bis 5000 Stunden. Nach Faustformel verdoppelt sich die > Lebensdauer jeweils bei 10° geringerer Temperatur. 45° ergeben eine > Lebensdauer von 2 bis 10 Jahren. Ob Du nun einen Typ mit 5000h bei 85°C oder einen mit 2000h bei 105°C kaufst ist bei Betrieb um 45°C relativ egal. "105C" ist erstmal kein Qualitätskriterium, genauso wenig wie "low ESR" oder "High Capacity". Da muss man schon die komplette Spezifikation betrachten.
Wobei Cornell Dublier ja kein Schrott/no Name Hersteller ist ... @leicht dicke Backen: Das ist oft nur die Plastikabdeckung oben ...
Woher soll denn das ein Recapper wissen? Er ist doch gierig danach, so etwas zu finden. Zu anderen Mägeln, welche man durch messen findet, reicht es sowieso nicht. Und die geringgeschätzten 85°C, manche Leute wissen gar nicht wie heiß das ist.
Ich kann mich nur allen Argumenten dagegen voll anschließen: Solche Elkos in Home Audio (meist extrem gering belastet) sind nahezu nicht kaputtzukriegen - und alte Elkos waren und sind größer und daher noch weniger vom Tode bedroht. Nichts davon ist vergleichbar mit den (oft ZU) knapp bemessenen und viel kleineren modernen Elkos, die sich in Schaltnetzteilen sehr zügig zu Tode schwitzen. mr c schrieb: > @leicht dicke Backen: ... oft nur die Plastikabdeckung oben Erkennungszeichen: Man kann das mit dem Finger "geradedrücken". Aufgeblasenes_Alublech würde hier (ein bißchen...) merklichen Widerstand leisten. Und falls jemand besonders starkes es doch nicht unterscheiden kann: Alu federt nicht zurück, Plastik tut das ohne Verzögerung...
Es handelt sich um eine PA-Endstufe mit maximal 1500W Ausgangsleistung. Aber anstatt mal einen nutzlichen Tip zu geben, sind die meisten nur am Rumlabern!
Stephan C. schrieb: > PA-Endstufe mit maximal 1500W Ausgangsleistung Aus 2 x 48VDC? Dann leg doch offen, was das sein soll. PA Amps werden eher selten an (wenn auch bei vielen davon spezifizierten) niederohmigen Lasten betrieben.
Stephan C. (stephan_c) schrieb: >Es handelt sich um eine PA-Endstufe mit maximal 1500W Ausgangsleistung. Selbst als PMPO wäre das nicht erreichbar, wenn man mal 4Ohm oder gar 2Ohm Last annimmt. Also Brückenleistung könnte man das so hinnehmen bei knapp 50V. >Aber anstatt mal einen nutzlichen Tip zu geben, sind die meisten nur am >Rumlabern! Hast Du doch mehr als genug bekommen. Drinlassen, wenn es keine Anzeichen dafür gibt, daß die breit wären. Und daß die Ausbeulung des C offensichtlich nur von der Plastikkappe oben drauf kommt, weil die durch den Schrumpfschlauch in bißchen gepreßt wird, darauf gehst Du auch nicht ein.
Stephan C. schrieb: > Es handelt sich um eine PA-Endstufe mit maximal 1500W Ausgangsleistung. Das ist sicher PMPO. Ich teile da durch 50, das sind dann 60W. Kann zu den 48V passen. Ist da was defekt? Quellen preiswert und teuer wurden schon genannt.
Jens G. schrieb: > wenn man mal 4Ohm oder gar 2Ohm Last annimmt. Als Brückenleistung > könnte man das so hinnehmen bei knapp 50V. 48VDC: Stereo je 1,5Ohm oder gebrückt @3Ohm für knapp unter 1,5kW. Das aber ist nicht der Normalzustand, Normalerweise wird mit 8Ohm Speakern gearbeitet. Und eine gute PA Endstufe kann unterfordert sehr viele Jahre mehr leben als ein guter Heim-Amp (Prof. Bühnen- einsatz wurde nicht genannt, dort würden viele Stunden bei allem was der Amp hergibt gefordert - aber eben an 8Ohm, was bei 48VDC nicht mal 150W/Kanal ergibt... Klar: Wir labern nur ein wenig.) Jens G. schrieb: > Ausbeulung des C offensichtlich nur von der Plastikkappe Daß keine Stellungnahme kommt, deutet darauf hin, daß es stimmt. Manche Menschen haben es nicht so damit, so etwas "zu gestehen". Viel schöner ist es doch, wohlmeinende Ratgeber runterzuputzen.
Stephan C. schrieb: > Es handelt sich um eine PA-Endstufe mit maximal 1500W Ausgangsleistung. > Aber anstatt mal einen nutzlichen Tip zu geben, sind die meisten nur am > Rumlabern! Ich kann nur wiederholen: bei 48V Versorgung machst du keine 1500W, weder "Musik" noch gar Sinus! Und wenn du jetzt unbedingt eine "Verschlimmbesserung" vornehmen willst, dann nimm' Geld in die Hand und kaufe das teuere Markenzeug bei einem seriösen Großhändler. Mein Tip, 100V Typen mit 105°C und die Nennkapazität auf 10 Elkos aufgeteilt. Soviel Platz wird schon sein im Gehäuse! Dann brauchst du die 22kg auch die nächsten 20 Jahre nicht mehr auf den Basteltisch transportieren. Und denk dran, billig ist nicht gleich preiswert :-) Gruß Rainer
Werner H. schrieb: > Warum denn tauschen? Große Elkos gehen nicht kaputt (großer > Elektrolytvorrat). Der Elektrolytvorrat richtet leider Schaden an, wenn er sich über die Platine ergießt. Dieser Elko ist praktisch noch neu ausgelaufen, ebenso seine 3 Kollegen. Der Elektrolyt sorgte nicht nur für Korrosion, sondern wegen Leitfähigkeit für ein Brandloch in der Platine. (Hitachi HMA7500). Nach notdürftiger Reparatur (die Elkos blieben drin) funktionierte die Endstufe über 30 Jahre lang zur Zufriedenheit des Besitzers. Neulich habe ich die Platine gereinigt und die Elkos GETAUSCHT. Yarlgla!!
Recapper, der Zweite schrieb: > Dieser Elko ist praktisch noch neu ausgelaufen, ebenso > seine 3 Kollegen. Also ein Auslaufmodell :-)))
Rainer V. schrieb: > bei 48V Versorgung machst du keine 1500W Ja, da ist mindestens eine 0 zuviel. Mein Onkyo ist an +/-58V mit 130W angegeben.
Peter D. schrieb: > Rainer V. schrieb: >> bei 48V Versorgung machst du keine 1500W > > Ja, da ist mindestens eine 0 zuviel. > Mein Onkyo ist an +/-58V mit 130W angegeben. Bei Mono Vollbrückenbetrieb und an 2 ohm käme das schon so etwa hin.
Mark S. schrieb: > Peter D. schrieb: >> Rainer V. schrieb: >>> bei 48V Versorgung machst du keine 1500W >> >> Ja, da ist mindestens eine 0 zuviel. >> Mein Onkyo ist an +/-58V mit 130W angegeben. > > Bei Mono Vollbrückenbetrieb und an 2 ohm käme das schon so etwa hin. Die 1500W sind doch die Heizleistung wenn man das Ding anzündet!
Mark S. schrieb: > Bei Mono Vollbrückenbetrieb und an 2 ohm käme das schon so etwa hin. Ja klar...mann, wer hat schon 2Ohm-Speaker und Vollbrücke, wobei der TO möglicherweise nicht mal weiss, was Brückenbetrieb ist! Meine "ehrliche" Endstufe macht bei +-30V kaum 60W. Gruß Rainer
"Recappen" ist quatsch! SCNR: Mark S. schrieb: > Bei Mono Vollbrückenbetrieb und an 2 ohm käme das schon so etwa hin. Mit nur 15mF und Leerlaufspannung 48V, ja "so etwa"...
Die 8 Elkos sehen jeweils nur 48V, obwohl die Endstufe eine zuschaltbare 96V Versorgung hat. Im Brückenbetrieb soll sie an 2 Ohm bis zu 1500W liefern können.
Stephan C. schrieb: > Die 8 Elkos sehen jeweils nur 48V, obwohl die Endstufe eine > zuschaltbare > 96V Versorgung hat. Im Brückenbetrieb soll sie an 2 Ohm bis zu 1500W > liefern können. Zuschaltbare 96V Versorgung LOL. Unsinn, damit ist Brückenbetrieb gemeint. 8 solcher Elkos, tolle Salamitaktik, ändert aber nichts an meiner Meinung zum Thema "recap". Stephan C. schrieb: > ich habe mir heute mal eine Endstufe vorgenommen und da würde ich gerne > die Kondensatoren tauschen Wieso "Endstufe vorgenommen"? Wichtiges Bandmitglied ohne Aufgabe? Stephan C. schrieb: > Die Endstufe kam vor 25 Jahren auf den Markt, wie lange sie bei uns im > Einsatz ist, kann ich nicht sagen, aber wenn ich sowieso schon dran > rumfummel, dann will ich schon dafür sorgen, dass die Endstufe im Besten > Fall nochmal 20 Jahre laufen wird. > Ich habe auch keine Lust, das 22kg Monster in Kürze nochmal zu > bearbeiten. Sowieso dran rumfummeln? In Kürze nochmal bearbeiten? Im Namen _aller_: suche dir etwas kaputtes zum reparieren [oder einen anderen Zeitvertreib]; und lasse die Finger von funktionierenden Sachen.
Ja zuschaltbare 96V, so mit MOSFET und einer Schutzdiode, damit sie bei niedriger Ausgangsleistung weniger verbraucht. Facepalm.
Ich denke mal, es dürfte klar geworden sein. Niemand bei Verstand recapt funktionierende Geräte. Einzige Ausnahme wäre, daß genau das darin verbaute Fabrikationslos als mangelhaft bekannt ist. Ich hate mal ein Röhrenradio zur Reparatur. Die 16µF/450V Elkos hatten Datecode 1955. Nach dem Formieren am Stelltrafo lief das Radio wieder einwandfrei.
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