Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug PU Lack auf Eisenrohr: Was ist hier schief gelaufen?


von asd (Gast)


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Hallo,

ich hab ein schwarz aussehendes Heizungsrohr, vermutlich aus Eisen. Da 
hab ich PU Lack vom Obi drauf gestrichen in der Hoffnung die Optik zu 
verbessern. Noch während dem Trocknen bekommt der Lack orange Flecken 
(Rost?). Das Rohr war nicht sonderlich korrodiert und sah eher normal 
aus.
Im weiteren Verlauf der Trockung hat das ganze auch noch Risse bekommen 
(nach Aufnahme des Fotos).

Was ist da schief gelaufen? Mit welcher weißen Farbe kann man schwarzes 
Heizungsrohr anstreichen?

Vielen Dank für eure Tipps.

von Wolfgang (Gast)


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asd schrieb:
> Das Rohr war nicht sonderlich korrodiert und sah eher normal aus.

Vielleicht hast du die falsche Rostschutzgrundierung verwendet

von Paule, Bademeister (Gast)


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asd schrieb:
> Was ist da schief gelaufen?

Ganz einfach, du bist auf wasserlöslichen Lack reingefallen. Oder 
(schlimmer) zählst selbst zu einem der Weltenretter, die solchen Quatsch 
voran treiben. In dem Fall ist leider alles zu spät, du kannst trotz 5 
Fehlschlägen nicht mehr erkennen, wenn ein Produkt zugunsten der Umwelt 
gar nicht mehr funktioniert.

Also ab in den Fachhandel, und den stinkendsten Lack gekauft, den du 
grad noch eben erhalten kannst! Damit hast du solchen Ärger nicht.

von michael_ (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Ganz einfach, du bist auf wasserlöslichen Lack reingefallen.

Bei Acryllack wäre das so.
PU hat Nitro, Toluol u.ä. als Lösungsmittel.
Hat sich einfach mit dem Untergrund nicht vertragen.

von Michael B. (laberkopp)


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asd schrieb:
> (Rost?).

Klar.

> Was ist da schief gelaufen?

Wasserbasierter Lack.

> Mit welcher weißen Farbe kann man schwarzes Heizungsrohr anstreichen?

Heizungslack ?

Man kauft halt niemals wasserverdünnte Acryllacke (Pinsel mit Wasser 
reinigen),
sondern immer lösemittelhaltige (Waschbenzin) Alkydharzlacke,
wenn es was taugen soll (oder mixt sich Ölfarbe aus Leinöl und Pigment 
selber).

Das schlimme: Du musst die mieserable Farbe nun wieder rückstandslos 
runter bekommen, damit die neue Lackierung was taugt.

" Weil die Lackoberfläche weicher und elastischer ist als bei 
Kunstharzlacken, sollten Sie Acryllack nur mit Acryllack überstreichen. 
Sonst kann es Ihnen passieren, dass die neue Lackschicht auf der alten 
nicht hält oder sich beim Trocknen an der Oberfläche Risse oder Blasen 
bilden, weil die beiden Lacksorten sich nicht miteinander vertragen."

Das macht man ungern durch abschleifen.

Die guten chemischen Abbeizer sind für Privatleute dank 
Chemikalienverbotsverordnung nicht mehr erhältlich.

Also bleibt wohl nur Natronlauge,


Also 10-fache Arbeit bloss weil du im Baumarkt kaufst.

michael_ schrieb:
> Bei Acryllack wäre das so.
> PU hat Nitro, Toluol u.ä. als Lösungsmittel.

Die Baumarktlacke heissen nur PU weil auch der letzte Kunde inzwischen 
bemerkt hat wie schlecht Acryl ist (was gar nicht sein müsste, die 
ersten Acryllacke in den 1970gern waren Spitze, aber wohl in der 
Herstellung zu teuer), sind aber Acryl.

https://www.obi.de/buntlacke/obi-pu-buntlack-reinweiss-seidenmatt-125-ml/p/2395002

: Bearbeitet durch User
von Max M. (jens2001)


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asd schrieb:
> PU Lack vom Obi

https://www.obi.de/buntlacke/obi-pu-buntlack-reinweiss-seidenmatt-125-ml/p/2395002

Das erste Wort in der Beschreibung: WASSERVERDÜNNBARER !!!

von Jemand (Gast)


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Hallo

"Also 10-fache Arbeit bloss weil du im Baumarkt kaufst."

Wo soll er (ich) den sonst kaufen?
Fachhandel (welcher wäre es den überhaupt - einen "Farbenladen" wird es 
so wohl kaum geben)gibt es selbst in Großstädten (Umgebung) oft nicht, 
sind trotz dem World Wide Web schwer zu finden bzw. deren Webauftritte 
sind oft ein schlechter Witz  mehr als eine Adresse und eventuell 
Öffnungszeiten wird da nicht an Info herüber gebracht.
Was die Öffnungszeiten Betrifft fühlt man sich oft in die 80er Jahre 
zurückversetzt, der kleine Endnutzer der 500ml Farbe benötigt aber dafür 
sehr viel Hilfe und Fachberatung wird öfter eher Lustlos betreut (Da ist 
der Baumarkt meist ehrlicher - da ist von vor herein klar das man nur 
mit viel Glück tief gehende Fachberatung bekommt).
Und nebenbei befinden sich die wenigen Fachhandelsniederlassungen meist 
am Gesäß der Welt - auch wenn es zum Baumarkt sowieso meist mit den Auto 
geht ist das oft zu aufwendig - geschweige den mit den ÖPNV oder 
Fahrrad.

Und Online kaufen?

Farbe 500ml (Edelsorte) 10 Euro - Versand mindestens 5 Euro, Samstag 
bestellt - Donnerstag geliefert aber auch nur wenn schon mal eine 
Bestellung erfolgt ist - bei Erstbestellung auch gerne mal 10 Tage da 
scheinbar die Banken per Kurier das Geld persönlich vorbeibringen 
-natürlich ist das jetzt Ironie- eigentlich sollte das heute egal mit 
welchen Bezahlsystem eine Sache von Sekunden sein - ist es aber nicht...


Im Fachhandel Vorort und sofort (geschweige denn wenn man wenig Ahnung 
hat was für ein Werkzeug, Wälzlager... man nun genau brauch oder das 
Bauteil oder Werkzeug bezeichnet wird)zu kaufen ist leicht gesagt aber 
oft ein Problem so ist es z.B. in meiner Region unmöglich eine Reibahle, 
die meisten Wälzlager oder einen x,1 (2 3 4 6 7 8 9) Bohrer vor Ort zu 
kaufen geschweige den mal so etwas wie in ruhe eine Art 
"Schaufensterbummel" bei solchen Dingen zu machen und neues zu entdecken 
und auch mal in der Hand zu nehmen, alles schön nicht für den Kunden 
greifbar hinter der Theke - Theke im Jahr 2019....(Ok schafft in manchen 
Bereichen auch der Baumarkt...)

Also Fachhandel ist leicht gesagt aber oft schwer gemacht.



Jemand

von asd (Gast)


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> Das erste Wort in der Beschreibung: WASSERVERDÜNNBARER !!!

Ja, das ist das Teil. Dann ist mir jetzt klar auf welches Wort ich hätte 
achten müssen... Viele Dank an alle für die Diskussion.

von test (Gast)


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Hätte vermutlich schon gereicht das Rohr vorher zu reinigen. Irgendein 
vorhandenes billiges Lösungsmittel was nicht zu viele Rückstände 
zurücklässt (Benzin, Verdünner, Bremsenreiniger usw.) sollte reichen.

Vorher mal mit Stahlwolle oder Schleiffließ rüber kann auch nicht 
schaden.

von Streichquartett (Gast)


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test schrieb:
> Hätte vermutlich schon gereicht das Rohr vorher zu reinigen. Irgendein
> vorhandenes billiges Lösungsmittel was nicht zu viele Rückstände
> zurücklässt (Benzin, Verdünner, Bremsenreiniger usw.) sollte reichen.

Nein das hilft nicht. Ich habe meinen Schreibtisch mit 16 Jahren selbst 
gebaut. Die Stahlteile hatte ich noch selbst sandgestrahlt und mit 
Aceton abgewischt.

Im Baumarkt (ich war jung und unerfahren in Sachen Lack) wurde mir dann 
für den Wohnbereich wärmstens so ein wasserbasierter Dreck empfohlen. 
Der Verkäufer war geschätzte 60, wirkte eigentlich sehr kompetent.

Direkt nach dem streichen (ebenfalls weiß) sah das bei mir auch so 
aus...

Seitdem nur noch Farben mit Chemie und zwar je mehr desto besser ;)

PS: Die Flecken gehen auch nicht mehr weg, bzw. kommen auch bei einem 
zweiten mal streichen durch...

von michael_ (Gast)


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Die Farbe hat mal in der Nähe von PU-Lack gestanden.

"Polyurethan-verstärkt"

Aber es steht auch dabei, auf "Grundierte Oberflächen".
Es ist niemals gut, Lack egal welcher Sorte, irgendwo hinzupinseln.

Einfach ein paar Tage warten und dann nochmal drüber.

Streichquartett schrieb:
> Nein das hilft nicht. Ich habe meinen Schreibtisch mit 16 Jahren selbst
> gebaut. Die Stahlteile hatte ich noch selbst sandgestrahlt und mit
> Aceton abgewischt.

Geht aber schlecht, die Rohre aus der Wand zu reißen.
Man kann mit Ratschlägen auch übertreiben.

von Streichquartett (Gast)


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michael_ schrieb:
> Geht aber schlecht, die Rohre aus der Wand zu reißen.
> Man kann mit Ratschlägen auch übertreiben.

Lies meinen Post lieber nochmal ;)

Denn ich wollte damit nur sagen, dass selbst eine nahezu perfekte 
Vorbereitung bei dieser "Farbe" NICHT hilft.

von MaWin (Gast)


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michael_ schrieb:
> Einfach ein paar Tage warten und dann nochmal drüber.

Und was soll das nützen ? Dir fehlt offenbar die Erfahrung. 
Streichquartett hat sie:

Streichquartett schrieb:
> PS: Die Flecken gehen auch nicht mehr weg, bzw. kommen auch bei einem
> zweiten mal streichen durch...

von Kaffeefreund (Gast)


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Ab den Dreck. Kauf dir einen sogenannten "Negerkeks" im Baumarkt, auf 
die Flex damit und den ganzen alten Lackscheiß ab.
Dann ein vernünftiges System mit definierten Werten drauf. Am besten 2K, 
das gibt's auch aus der Dose.

von michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Einfach ein paar Tage warten und dann nochmal drüber.
>
> Und was soll das nützen ? Dir fehlt offenbar die Erfahrung.
> Streichquartett hat sie:

Streichquartett schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Geht aber schlecht, die Rohre aus der Wand zu reißen.
>> Man kann mit Ratschlägen auch übertreiben.
>
> Lies meinen Post lieber nochmal ;)
>
> Denn ich wollte damit nur sagen, dass selbst eine nahezu perfekte
> Vorbereitung bei dieser "Farbe" NICHT hilft.

Leute, erzählt keine Opern!
Das wird kein Kunstobjekt, sondern ist ein Heizungsrohr!
Ich brauche euren Pessemismus nicht, hab meine eigenen Erfahrungen.
An verdeckter Stelle mit der Flex? Absurd.
Und nochmal 20EUR für 20cm Rohr ausgeben?

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo asd,

asd schrieb:

> Im weiteren Verlauf der Trockung hat das ganze auch noch Risse bekommen
> (nach Aufnahme des Fotos).
>
> Was ist da schief gelaufen? Mit welcher weißen Farbe kann man schwarzes
> Heizungsrohr anstreichen?

wieso nimmst du an, dass die Strategie "Irgendeine Pampe auf irgendeine 
unbekannte Oberfläche schmieren" zu einem vernünftigen Ergebnis führt?

Das ist vergleichbar mit dem Versuch Starthilfe mit zwei Hanfseilen zu 
geben.

Das Rohr ist höchstwahrscheinlich aus verzinktem schwarzem Temperguss.

Für diesen Untergrund ist Deine Farbe nicht geeignet, Zink ist zwar ein 
Metall, aber Untergrund Metall meint blanke homogene Oberflächen.

Zink bildet eine extrem abweisende Oxidschicht und muss deswegen vorher 
entsprechend vorbereitet werden: alkalische Netzmittelwäsche und 
Kratzschwamm. Das ist ein ganz anderes Thema als Fett! Bremsenreiniger, 
Silikonentferner, Metallreiniger, das hat alles nichts mit der 
Oxidschicht zu tun. Bei Zink braucht es entweder eine spezielle 
Zink-Grundierung, Zinkreiniger, oder besagte
alkalische Netzmittelwäsche.

Die Heizung war ja wohl ausgeschaltet, hoffe ich? Der auf der Dose 
angegebene Temperaturbereich bei der Verarbeitung muss zwingend 
eingehalten werden.

Wahrscheinlich möchtest Du die Farbe nicht entfernen? Dann mit etwas 
Geduld und Schmirgelpapier alles schön gleichmäßig anschmirgeln, 
homogene Farbe dünn auftragen, schmirgeln, dünn auftragen bis die 
gewünschte Deckung erreicht ist.

Homogene Farbe wäre ein 2K Lack oder ein Lösungsmittelbasierter Lack.

Wenn Du die Farbe zu dick aufträgst können sich auch bei 
lösungsmittelbasierter Farbe unerwünschte Domänen beim Trocknen bilden, 
jetzt wo du so einen Untergrund mit komplett unterschiedlichen 
Grenzflächenspannungen geschaffen hast.

Eine Dispersionsfarbe hätte ein hohes Risiko wieder unerwünscht zu 
trocknen, weil die fehlerhafte Oberfläche die Trocknung stört, die 
Phasen entmischen sich anders als geplant.

vlg
Timm

von MaWin (Gast)


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michael_ schrieb:
> Das wird kein Kunstobjekt, sondern ist ein Heizungsrohr!

Es ist nichtmal deines, asd will es einfach nur haltbar weiss gestrichen 
haben.

> Ich brauche euren Pessemismus nicht, hab meine eigenen Erfahrungen.

Worin auch immer, Pfusch und Scheitern vielleicht, aber nicht ein 
Heizungsrohr erfolgreich zu streichen.

von michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es ist nichtmal deines, asd will es einfach nur haltbar weiss gestrichen
> haben.

Nö, es muß nicht haltbar sein.
Er hat den Befehl gekriegt, dass es weiß sein soll. Wegen der Optik.
Erstmal nehme ich, was ich habe.
Oh, Wandfarbe steht noch rum.
Die geht immer, auch für so ein dämliches Heizungsrohr.

von oszi40 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Heizungsrohr erfolgreich zu streichen.

Mit einem Streifen Schleifleinen den Mist entfernen und anschließend mit 
weißem Heizungsspray 2x spritzen? Heizungsspray hat meist mehr Pigmente 
als übliches weißes Spray. Nicht jeder Lack ist für heiße Heizungsrohre 
geeignet!

von MaWin (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Nicht jeder Lack ist für heiße Heizungsrohre geeignet!

Richtig, so z.B. die weisse Farbe aus dem oben verlinkten Obi-Angebot.

Das liegt aber vor allem daran, dass viele Bindemittel (Leinöl, 
Alkydharz  ...) in der Hitze vergilben und dann das ganze Weiss eher 
Beige wird.

von Karl K. (karl2go)


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Streichquartett schrieb:
> Denn ich wollte damit nur sagen, dass selbst eine nahezu perfekte
> Vorbereitung bei dieser "Farbe" NICHT hilft.

Tja, nahezu perfekt ist halt nicht perfekt, wenn man die Grundierung 
vergißt.

Timm R. schrieb:
> Dann mit etwas
> Geduld und Schmirgelpapier alles schön gleichmäßig anschmirgeln

Schleifschwamm. Erwischt auch die Ecken, wo das Schmirgelpapier nicht 
reingeht.

Timm R. schrieb:
> Homogene Farbe wäre ein 2K Lack oder ein Lösungsmittelbasierter Lack.

Heizkörperlack und nur Heizkörperlack. Alles andere kann bei Erwärmung 
vergilben, und dazu reichen durchaus die 60°C eines normalen 
Heizungrohres.

Und vielleicht doch diesmal einen lösemittelbasierten Lack nehmen. 
Vorher im Internet suchen, welche Marken da in Frage kommen und welcher 
Baumarkt die führt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Meine alte gußeiserne Abwasser-Rückschlagklappe mit großem Handrad hat 
nach dem ersten Anstrich auch so ausgesehen. Ein paar Anstriche später 
war es ok. Ich meine dass ich vorher noch mit schwarzen Rostumwandler 
drübergegangen bin.

Ein Heizungsrohr habe ich erst mit grauer Rostschutzfarbe 
(Temperaturfestigkeit unbekannt) und dann mit weißem Heizkörperlack 
gestrichen, das sieht bis jetzt gut aus. Wenn die max. 60° nur zu 
Vergilben führen, kann mir der Rostschutz ja egal sein.
Es könnte der gewesen sein
https://www.bauhaus.info/metalllacke-heizkoerperlacke/swingcolor-metall-schutzlack/p/25857245
"Temperaturbeständig bis 60 °C"

von Bernd F. (metallfunk)


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Das Grundübel ist: Mit wasserlöslichem Lack auf Rost rumzupinseln.

Mit einer Sperrschicht aus Kunstharzgrundierung hätte es funktioniert.

Eine Sache, die mir in letzter Zeit auffällt:
Die Baumärkte sind Ökovorreiter. Da gibt es nur noch die Lacke
mit blauem Engel usw...

Dummerweise sind die Mist. Weder Käufer noch Verkäufer kann
man einen Vorwurf machen.
Das ist Stand der Technik, auch wenn es um Lichtjahre schlechter
ist, als das Zeug vor 20 Jahren.

In meiner Schlosserei haben wir 2K Epoxigrundierung und 2K
PU-Decklack. Das hält.
(Kein Autolackierer darf das mehr verwenden!).

Weil es ja so was von nachhaltig ist, wenn das Zeug verrottet?

Grüße Bernd

von Armin X. (werweiswas)


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Das mitden "guten" Lacken km Baumarkt ist ein sterbendes Warensegmant.
Die müssen das Zeugs aus Sicherheitsgründen alles hinter Glas und vor 
"unbedachtem Zugriff" geschützt unterbringen, allerlei Gefahrenblabla 
aushängen und ihre Verkäufer speziell schulen. Womöglich brauchts auch 
bald einen Waffenschein um solch gefährliches Zeugs unter die "normale" 
Menschheit zu bringen.
Im Betrieb benötigst Du ja zwischenzeitlich auch Gefahstoffschränke 
Gefährdungsbeurteilungen und daraus abgeleitete bereichsspezifische 
Betriebsanweisungen, die zwar keiner liest weil sie für den eigentlichen 
Gebrauch nahezu unrelevant sind aber aus Verordnungsgründen vorgehalten 
werden müssen. Dazu kommt noch dass die Betriebsanweisungen jährlich mit 
den vorhandenen bzw ggf neu erhältlichen Sicherheitsdatenblättern 
abgeglichen werden müssen...

Deswegen ist es für den Baumarkt einfacher den wasserbasierenden Schrott 
unters Volk zu bringen.

von MaWin (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Weil es ja so was von nachhaltig ist, wenn das Zeug verrottet

Lack und Pulverbeschichtungen reichen als Verrottschutz für 
Langlebigkeit sowieso nicht. Eine Macke in der hauchfeinen 
oberflächlichen Beschichtung und es geht los mit dem Verrotten.
Nur solides Material hilft: feuerverzinkt, Edelstahl, Alu oder 
zentimeterdickes Eisen.

Armin X. schrieb:
> Das mitden "guten" Lacken km Baumarkt ist ein sterbendes Warensegmant

Nicht wirklich.
Am besten für den Baumarkt sind die Lacke, die nichts taugen. Consolan, 
Hammerite, Xyladecor und eben Acryl auch gerne aussen am Fenster oder 
Dispersion für die Wände. Denn wenn es nicht taugt, kommt der Kunde 
schnell wieder zum nachstreichen.
Auch gern genommen thixottope Lacke die schon nach einem halben Jahr 
Lagerzeit eingedickt und unbrauchbar sind.
Mit Lacken die auch nach 50 Jahren noch streichen wie neu (BTDT) macht 
der Baumarkt keinen Umsatz durch Neukauf, mit Lacken die 25 Jahre auf 
Fassade (Wasserglassilikatfarbe) und Holz (Leinöle) halten auch nicht. 
Dann  lieber Lozoseffekt-Silikonölfarbe die schon im zweiten Jahr den 
Staub an sich klebt wie Sau und mit nichts ausser Silikonölfarbe 
übergestrichen wrrden kann, der Untergrund ist nachhaltig ruiniert, wie 
acrylgestrichener auch, lässt sich ebenfalls nie mehr mit einer 
haltbaren Farbe überstreichen.

Die schlechten Farben haben Methode, mit Guten lässt sich kein Umsatz 
machen.

von Karl K. (karl2go)


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Bernd F. schrieb:
> Die Baumärkte sind Ökovorreiter. Da gibt es nur noch die Lacke
> mit blauem Engel usw...

Das liegt aber nicht an den Baumärkten, sondern am gestiegenen 
Bewußtsein für Gefahrstoffe. Echtes Terpentin bekommst Du schließlich 
auch schon seit Jahren nicht mehr, genausowenig wie echtes Carbolineum.

Und wenn ich mir den Umgang mancher Zeitgenossen mit dem Zeug ansehe, 
ist das auch gut so.

MaWin schrieb:
> Am besten für den Baumarkt sind die Lacke, die nichts taugen. Consolan,
> Hammerite, Xyladecor und eben Acryl auch gerne aussen am Fenster oder
> Dispersion für die Wände.

Ach komm, erzähl doch keinen Schrott, die Primaster Eisenmennige und 
Eisenglimmer Lacke sind super für Beschläge im Freien. Genauso die 
Belton Spühlacke. Darfst halt nicht den Hammerite-Scheiss kaufen.

MaWin schrieb:
> Auch gern genommen thixottope Lacke die schon nach einem halben Jahr
> Lagerzeit eingedickt und unbrauchbar sind.

Die Eisenmennige steht schon jahrelang im Schuppen, Sommer wie Winter, 
da hab ich letztens mal wieder was gebraucht: Aufmachen, aufrühren, 
streichend. Da wird gar nix unbrauchbar.

von Bernd F. (metallfunk)


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Bleimennige?
Die ist doch seit 20 Jahren verboten!

Grüße Bernd

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd F. schrieb:
> Bleimennige?

Nö, das heisst heute nur immer noch Menninge,
ist aber keine mehr, an statt von Blei(II,IV)-oxid
ist nur noch eine homöopatische Menge (2.5%) von Zinkoxid
in Kunstharzfarbe.
Immerhin ist überhaupt rostschutzwirkendes Zeug drin,
nicht wie bei Hammerite, die völlig frei von solchen
Inhaltsstoffen ist.

von Karl K. (karl2go)


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Bernd F. schrieb:
> Bleimennige?

Karl K. schrieb:
> Primaster Eisenmennige

von MaWin (Gast)


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Karl K. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Auch gern genommen thixottope Lacke die schon nach einem halben Jahr
>> Lagerzeit eingedickt und unbrauchbar sind.
>
> Die Eisenmennige steht schon jahrelang im Schuppen
> Da wird gar nix unbrauchbar.

War das ein thixotroper Lack ?

Du weisst wahrscheinlich nicht mal was das ist.

Dummschwätzer.

von Michael B. (laberkopp)


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Karl K. schrieb:

> Das liegt aber nicht an den Baumärkten, sondern am gestiegenen
> Bewußtsein für Gefahrstoffe. Echtes Terpentin bekommst Du schließlich
> auch schon seit Jahren nicht mehr

Nochmal Dummschwatz.

https://www.amazon.de/AMI-Balsam-Terpentin-%C3%96l-1000-ml/dp/B006V41WBK/ref=asc_df_B006V41WBK/

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Also dieses ganze Gerede, die supertollen Lacke von früher, bla bla, 
aber das kennt man ja, früher war halt mehr Lametta.

Auf einer fachgerecht vorbereiteten Oberfläche hätte der Obi-Lack 
einwandfrei funktioniert, abgesehen davon, dass er tatsächlich vergilben 
würde, aber darum ging es nicht.

Auf einer nicht fachgerecht vorbereiteten Oberfläche hält auch ein 
lösungsmittelbasierter Lack nicht vernünftig. Klar, bei 2K Lack merkt 
man das nicht so schnell, weil er einfach einen mechanisch 
zusammenhängenden Film bildet.

Trotzdem finde ich den Ansatz Gehirn durch Schadstoffe zu ersetzen nicht 
tragfähig. Einfach mal kurz eine zweiseitige Fibel durchlesen oder 5 
Min. Video schauen, eine Oberfläche einen winzigen Hauch genauer 
untersuchen als "schwarz" und dann klappt das auch und nebenbei würde 
man viel Lebenszeit sparen.

Ich habe mal ein Fitting und die Obi Farbe bestellt. Beweis folgt in 
Kürze.

: Bearbeitet durch User
von Paule, Bademeister (Gast)


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Timm R. schrieb:
> Ich habe mal ein Fitting und die Obi Farbe bestellt. Beweis folgt in
> Kürze.

Ich sagte ja schon, wenn man erst mal an den wasserlöslichen Tinnef 
glaubt, ist Hopfen und Malz verloren. Dann muss man allen anderen was 
beweisen, koste es was es wolle.
Was ein neuer (verzinkter?) Fitting mit dem angegammelten Schwarzrohr 
des TO´s zu tun hat, erschließt sich auch nur der beschriebenen 
Personengruppe.

Ich lasse mich jedenfalls vom Ergebnis des sinnlosen Tests 
"überraschen". Hoffentlich kriegt er`s wenigstens auf Anhieb hin, 
braucht nicht sogar bei Neuteilen 5 Anläufe...

von Karl K. (karl2go)


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Michael B. schrieb:
> Nochmal Dummschwatz.
> 
https://www.amazon.de/AMI-Balsam-Terpentin-%C3%96l-1000-ml/dp/B006V41WBK/ref=asc_df_B006V41WBK/

Haha, die Bewertungen sind ja herrlich: Zur Darmsanierung bestens 
geeignet.

Paule, Bademeister schrieb:
> Was ein neuer (verzinkter?) Fitting mit dem angegammelten Schwarzrohr

Man kann auch Schwarzrohr-Fittinge kaufen.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Paule, Bademeister schrieb:

> Was ein neuer (verzinkter?) Fitting mit dem angegammelten Schwarzrohr
> des TO´s zu tun hat

Was man sehen kann sieht ganz normal aus, wo steht denn was von 
angegammelt?

Und was soll Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen alt und neu 
sein, bei sachgerechter Oberflächenvorbereitung?

von Paule, Bademeister (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Man kann auch Schwarzrohr-Fittinge kaufen.

Wo das denn noch? Selbst verzinktes Material ist heute längst übler 
Schrott.

Timm R. schrieb:
> Was man sehen kann sieht ganz normal aus

Das erkennst du durch den Lack hindurch? Nicht schlecht.


Nur mal ein paar anzunehmende Unterschiede zwischen deinem Test und dem 
Fitting des TO:


fettfrei - nicht fettfrei

verschmutzt - nicht verschmutzt

verrostet - nicht verrostet

verzinkt - nicht verzinkt

schnelle Trocknung in der Sonne - langsame Trocknung im feuchten Keller


Es gibt sicherlich noch weitere Unterschiede, die den Test zur Farce 
machen.
Immerhin hast du Geld für die Teile ausgegeben, das kommt uns allen 
zugute.
Ich hoffe, du schickst das Material nicht nach dem Test auf Kosten der 
Hersteller zurück.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Paule, Bademeister schrieb:

> fettfrei - nicht fettfrei

spielt keine Rolle bei korrekter Oberflächenvorbereitung, danach ist es 
fettfrei, ob alt oder neu.

> verschmutzt - nicht verschmutzt

spielt keine Rolle bei korrekter Oberflächenvorbereitung, danach ist es 
angemessen sauber, ob alt oder neu.

> verrostet - nicht verrostet

spielt keine Rolle bei korrekter Oberflächenvorbereitung, danach ist es 
angemessen frei von Rost, ob alt oder neu.

> verzinkt - nicht verzinkt

spielt keine Rolle bei korrekter Oberflächenvorbereitung, danach ist 
auch Zink oxidfrei und benetzbar, ob alt oder neu.

> schnelle Trocknung in der Sonne - langsame Trocknung im feuchten Keller

feuchten Keller hätte ich da.

: Bearbeitet durch User
von Paule, Bademeister (Gast)


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Also willst du den Fitting eh vorbereiten, und den Test damit noch 
lächerlicher machen.

Es ging hier nie um die Frage, warum der Lack trotz ordentlicher 
Vorbereitung nicht hält. Es gab offensichtlich keine Vorbereitung, so 
wie in wohl 90% aller Fälle.

Von mir aus kannst du deinen Fitting zuvor sogar sandstrahlen oder 
anätzen, damit die Obi-Pampe mal drei Tage land dran pappt. Das hat mit 
Praxisnähe aber nichts zu tun. Und auch nichts damit, daß derlei 
Vorbereitungen bei richtigen Lacken kaum nötig sind/waren.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Und auch nichts damit, daß derlei
> Vorbereitungen bei richtigen Lacken kaum nötig sind/waren.

Selbstverständlich waren sie das. Waren es schon immer. Fett, Rost und 
Zink haben, abgesehen von entsprechenden Spezialfarben, schon immer die 
Qualität der Lackierung ungünstig beeinflusst. Das ist einfachste 
Chemie.

>Es ging hier nie um die Frage, warum der Lack trotz ordentlicher
>Vorbereitung nicht hält.

Doch, sehr wohl. Der TO fragte, was da los ist. Und was da los ist, ist 
klar: Verarbeitungshinweise nicht gelesen, keinerlei Gedanken über die 
Beschaffenheit der Oberfläche gemacht aber über das Ergebnis wundern.

Analog:
"Seltsam, bei mir verglühen die 1 Ω SMD Widerstände immer, wenn ich 12 V 
anlege, einfach Mist heute, dieser ganze billig ROHS Krams"

> Es gab offensichtlich keine Vorbereitung, so
> wie in wohl 90% aller Fälle.

Naja, wie in 90% Deiner Fälle, deswegen hast Du ja auch Probleme mit 
modernen Lacken. Genau darum geht es ja: Du behauptest die neuen Lacke 
sind schlecht, ich behaupte das Problem liegt zwischen den Ohren und 
nicht in der Dose.

Das möchte ich beweisen, denn wenn man auch nur irgendeine der Dekaden 
alten Grundregeln beherzigt hätte, wäre das, was der TO da zeigt, nicht 
passiert. Das hat mit wasserverdünnbar oder nicht genau 0,0 zu tun.

Das einzige was zutrifft, ist, dass der alte Kram später und dezenter 
krepiert, wenn man ihn idiotisch verarbeitet. Das Schadensbild bei den 
neuen Lacken ist spektakulärer.

: Bearbeitet durch User
von Paule, Bademeister (Gast)


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Wie gesagt, Diskussionen sind bei Verblendeten immer zwecklos. Und es 
war ja noch nicht mal eine Diskussion, denn die Vorteile 
lösungsmittelbasierter Lacke sind Millionen Machern sonnenklar.
Hätte der TO ne alte Dose Nitrolack aus dem Keller geholt, gäbe es die 
ganze Frage nicht! Trotz ebenso wenig Vorbereitung. Und auch in 30 
Jahren wäre die Frage nicht aufgetaucht, weil der Lack einfach gehalten 
hätte. Ob du dabei im Dreieck springst oder nicht, das ist einfach so.


Timm R. schrieb:
> Das einzige was zutrifft, ist, dass der alte Kram später und dezenter
> krepiert, wenn man ihn idiotisch verarbeitet.

Danke für die wohl schlechtest nur mögliche ZUSTIMMUNG zu meiner 
Aussage! Ich weiß das bei realitätsfernen Leuten durchaus zu schätzen.

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