Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motor für elektrisches U-Boot


von brötchen (Gast)


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Moin,
ich bastel schon ein paar Jährchen mit Arduino, RasPi und Co. Nun wollte 
ich mal ein kleines U-Boot bauen. Da stellt sich (mir) natürlich die 
Frage nach einem passenden Motor. Braucht man dafür spezielle 
Unterwassermotoren oder muss man da irgendwelche Dichtungskonstruktionen 
benutzen?

Schonmal Danke im Vorraus!

von Christian M. (Gast)


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Der Motor muss nicht speziell sein, dafür umso mehr die Welle bzw. die 
Dichtung derselben! Aus meinen früheren U-Boot Bastelträume weiss ich 
noch so Simmerring, Labyrintdichtung... Such mal nach diesen Begriffen!

Gruss Chregu

von hinz (Gast)


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von NichtWichtig (Gast)


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Verbennermotoren würde ich eher nicht verwenden :D

von Timmo H. (masterfx)


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Nimm nen BLDC mit Gleitlager, den kannst du direkt im Wasser laufen 
lassen

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oder du macht Wasserstrahlantrieb mit einer Tauchpumpe. Da müsste man 
nur noch das Kabel abdichten.

brötchen schrieb:
> ein paar Jährchen mit Arduino, RasPi und Co

Schön, aber hilft hier nix. Damit kann man zwar ein paar Funktionen 
steuern, aber das Problem, das z.B. Funk und IR unter Wasser nur sehr 
schlecht funktionieren, macht die Kontrolle eines U-Bootes zu einer 
Aufgabe.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Matthias S. schrieb:
> Oder du macht Wasserstrahlantrieb mit einer Tauchpumpe. Da müsste
> man
> nur noch das Kabel abdichten.

Überhaupt: Eine (Zentrifugal- ?) Pumpe im Inneren des UBootes. Da muss 
man nur noch Ansaug- und Austrittsschlauch durchführen ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frank E. schrieb:
> Überhaupt: Eine (Zentrifugal- ?) Pumpe im Inneren des UBootes. Da muss
> man nur noch Ansaug- und Austrittsschlauch durchführen ...

Möglicherweise hast du mit dieser Idee gerade mein U-Boot eine grossen 
Schritt vorangebracht. Ich hatte überlegt, die Pumpe als Pod drehbar 
unter den Rumpf zu machen, aber es ist natürlich deutlich einfacher, nur 
den Pumpenausgang drehbar zu machen. Evtl. mit zwei Pumpen, eine auf 
Steuer- und eine auf Backbord. Macht man die Pumpen umpolbar, könnte man 
den Rover auf der Stelle drehen.

Vielen Dank!

von Brummbär (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Schön, aber hilft hier nix. Damit kann man zwar ein paar Funktionen
> steuern, aber das Problem, das z.B. Funk und IR unter Wasser nur sehr
> schlecht funktionieren, macht die Kontrolle eines U-Bootes zu einer
> Aufgabe.

Dafür wird meist eine lange Stabantenne oder eine Schleppantenne 
verwendet.
Und bitte keine 2,4 GHz Fernsteueranlage.

Aber darum geht es hier ja noch nicht. Erst muss die Mechanik stimmen.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Aus meinen früheren U-Boot Bastelträume

Bist du mit den >500 Zwergsignalen evtl. besser vorangekommen? Steht das 
Erste davon gar schon?

von Wolfgang (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Damit kann man zwar ein paar Funktionen
> steuern, aber das Problem, das z.B. Funk und IR unter Wasser nur sehr
> schlecht funktionieren, macht die Kontrolle eines U-Bootes zu einer
> Aufgabe.

Früher war das einfacher. Da lief die Funkfernsteuerung für Modellboote 
auf 27MHz und da darf das U-Boot schon mal mit Antenne abtauchen, weil 
die Eindringtiefe für so lange Wellen da gut hilft. Bei Abriss der 
Funkverbindung sollte das Boot natürlich schon von selbst auftauchen.
Ferngesteuerte Tiefseeerkundungen sind damit natürlich auch nicht 
möglich.

von Dr.Who (Gast)


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brötchen schrieb:
> oder muss man da irgendwelche Dichtungskonstruktionen
> benutzen?

Schau mal wie man die Abdichtung bei einer Wasserpumpe im KFZ
oder bei Gartenpumpen realisiert hat.

Eine andere Idee wäre das Pumpenprinzip von Eheim-Aquariumpumpen
auf zu greifen. Wird bei Laugenpumpen bei Wasch-und Spülmaschinen
auch so gelöst. Eine induktive Kopplung ist da gelöst.

Denkbar wäre auch ein Magnethydrodynamischer Antrieb, aber Aufwand
und Nutzen stünden hier wohl in keinem vernünftigen Verhältnis.

Hat eigentlich schon mal jemand ein Triebwerk aus einem Wasserski
in ein U-Boot adaptiert?
Auch Strahlruderantriebe wären eine Überlegung wert.

von KaLeu Badewanne (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Früher war das einfacher. Da lief die Funkfernsteuerung für Modellboote
> auf 27MHz und da darf das U-Boot schon mal mit Antenne abtauchen, weil
> die Eindringtiefe für so lange Wellen da gut hilft.

Bei klaren Süsswasser, bei salzwasser dagegen ist da nach ein paar cm 
schluss, weil 27 MHz nicht wirklich lang sind. Die richtigen U-boote 
werden im niedrigen kHz Bereich angefunkt.

von test (Gast)


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So als kompletter Laie... Sollte man bei modell U-Booten nicht eh 
irgendwas haben, was ständig aus dem Wasser schaut? Weil woher will man 
sonst wissen wo man gerade ist?

von Hmm (Gast)


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So eine statische Höhenfunktion wäre nett, zB. mit einer aufpumpbaren 
Gummi-Luftblase.

von Christian M. (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Bist du mit den >500 Zwergsignalen evtl. besser vorangekommen? Steht das
> Erste davon gar schon?

Ist das jetzt ironisch gemeint? Aber, nein, jenes Projekt ist auf 
Pause...

Gruss Chregu

von Michael K. (Gast)


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KaLeu Badewanne schrieb:
> Die richtigen U-boote
> werden im niedrigen kHz Bereich angefunkt.

Für die lange Antenne brauchst Du dann aber auch schon ein größeres Boot 
;-)

Kabelgebunden ist auch eine Möglichkeit.
Ein filigranes Twisted Pair Kabel mit Powerline Übertragung z.B.
https://www.bluerobotics.com/store/comm-control-power/tether-interface/fathom-x-r1/

Im Prinzip ist das ein normales HomeAV Powerline Modem.
Mit zwei billigen Tenda P200 erreicht man das gleiche und kann auch noch 
fernspeisen, weil die bereits bei >40V sauber anlaufen.
Einer Videoübertragung + Beleuchtung steht dann nicht im Wege.

Für eine drahtlose Fernsteuerung braucht man viel Intelligenz im Boot + 
Ultraschallmodem.
Oder einen Blau-Grünen Laser zur Kommunikation, weil die weit ins Wasser 
reichen.

Nimm den Draht. Alles andere ist was für die großen Jungs mit viel Geld.

von Walter K. (walter_k488)


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Natürlich nur:

Walter - Antrieb

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Walter-Antrieb

Zusätzlich noch klimaschonend ;-)

: Bearbeitet durch User
von Toni Tester (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Für eine drahtlose Fernsteuerung braucht man viel Intelligenz im Boot

Das sowieso.

> + Ultraschallmodem.
> Oder einen Blau-Grünen Laser zur Kommunikation, weil die weit ins Wasser 
reichen.
> Nimm den Draht. Alles andere ist was für die großen Jungs mit viel Geld.

Wollt ihr den Marianengrabenboden erkunden oder im Toten Meer tauchen?
Dann ja.
Ansonsten: Welche Salzwasserseen habt Ihr denn so bei Euch in der 
Region, dass Ihr für Modellbauzwecke derart hohe Reichweiten braucht?
Denn zu meiner Zeit, vor fünf Jahren sowas, reichte ein 27-MHz-Sender 
vollkommen aus, da man mangels Sicht sowieso nie "richtig" tief oder 
"richtig" lange taucht - auch in Nord- und Ostsee. Und die Dinger kriegt 
man auf eBay nachgeschmissen.
Die wahre Herausforderung läge z. B. in einem Live-Kamerabild bzw. 
generellem Feedbackkanal (ohne Kabel; mit ist ja langweilig) und/oder in 
einer Navigationslösung (Vorstufe zur U-Boot-Drohne).

von Toni Tester (Gast)


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Toni Tester schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> Für eine drahtlose Fernsteuerung braucht man viel Intelligenz im Boot
>
> Das sowieso.

Korregation: "Viel" ist relativ. Zu meiner Zeit kamen ein paar 
RC-Signal-Überwachungsglieder zum Einsatz, die bei Abriss des 
Funksignals schlicht folgendes gemacht haben: Motor stopp, Tauchtank 
lenzen, Höhenruder auf Auftauchen. "Intelligent" ist da m. M. n. auch 
anders...

von Michael K. (Gast)


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Toni Tester schrieb:
> Wollt ihr den Marianengrabenboden erkunden oder im Toten Meer tauchen?
> Dann ja.

Ja, wir machen hier sowas ...

Toni Tester schrieb:
> die bei Abriss des
> Funksignals schlicht folgendes gemacht haben:

Fürs Hobby sicher ausreichend, wenn einem die paar Meter reichen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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von The Fish (Gast)


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Alles oberhalb 250m Tiefe ist Flachwassser.

von ex- holy diver (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Evtl. mit zwei Pumpen, eine auf Steuer- und eine auf Backbord.
> Macht man die Pumpen umpolbar, könnte man den Rover auf der
> Stelle drehen.

Vor geraumer Zeit wollte man ein Stück Rohr -mit Spitzen sowohl
vorne als auch hinten- und mittig rundum angeordnet (allerdings
jeweils auf 45°, 135°, 225° und 315°, Hauptachsen frei) 4 Stück
umpolbare Pumpen nutzen, und diese völlig voneinander getrennt
antreiben und auch regeln.

Um bei Ausfall von einer wenigstens noch 3 zum manövrieren zu
haben - so, wie bei einer Raumkapsel, im Notfall halt "weiter".

Außerdem geplant: Stabilisierung via "Schwimmblase", selbige also
aufblas- wie auch ablaßbar (extern, mit - sogar leicht variablem -
Abstand an flexibler Leitung oberhalb des eigentlichen Rohres),
und gleich darunter eine Kugel, in der die zugehörige Luft unter
wechselndem Druck gelagert werden könnte = Auftriebsregulierung.


Der letzte Planungspunkt war eine Art Kranseil mit Kamera(s) und
Greifer(n) - doch bei der Auswahl von genauer Art und Funktion
dieser Teile geriet das Projekt irgendwann auf Abwege.  :-(

von Michael K. (Gast)


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ex- holy diver schrieb:
> doch bei der Auswahl von genauer Art und Funktion
> dieser Teile geriet das Projekt irgendwann auf Abwege.

Der Klassiker!
Erstmal die eierlegende Wollmilchsau definieren, sich dann in den 
Möglichkeiten verheddern und garnichts bauen.
Geht den meisten so bei den ersten Projekten.

Fang klein an und baue etwas das Du für völlig trivial hälst.
Du wirst sehen wie viele Probleme Du lösen musst, bis dieses triviale 
Ding mit dreifachen Geldeinsatz und dreifacher Projektzeit die Hälfte 
von dem tut was es sollte.

Schau Dir mal bei bluerobobotics die Bilder zum BlueROV2 an.
Das das Kabel scheinbar schwerelos im Wasser liegt, ist aufgefallen?
Nennt sich auftriebsneutrales Kabel.
Normale Kabel hängen wie ein Stein an dem Ding.

Bereits bei solchen Kleinigkeiten scheiter man schnell.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich plane für mein Boot ein mehrfach genutztes Koaxkabel, bei dem 40Mhz 
für die (klassische) RC Fernsteuerung und 2,4Ghz für Kamera mit Tilt/Pan 
benutzt werden. Weitere mögliche (Telemetrie-)Dienste können auf 433 und 
868 Mhz laufen. Da das Boot sehr leicht ist, wird ein Grossteil des 
Gewichtes in Form von Akkus zugeladen. Der Ballasttank nimmt praktisch 
die gesamte untere Hälfte des Bootes ein. Die obere Hälfte ist eine 
durchsichtige Kuppel, unter der Kamera, Beleuchtung und Kontrollogik 
untergebracht sind.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Ist das jetzt ironisch gemeint?

Könnte man fast annehmen, oder? Du hattest (hast) noch nicht eines 
fertig, aber peiltest >500Stk. an. Und das bei Teilen, die man sicher 
nie automatisiert herstellen kann.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das erste Problem wird sein, das Gehaeuse dicht zu bekommen. Denn da 
soll ja zumindest ein Kabel und ein Antrieb durch.
Nicht, dass das Kabel einfacher waere. Es dreht zwar nicht, sollte aber 
so aus dem Gehaeuse rauskommen, dass es beim Navigieren nicht so bald 
einem Ermuedungsbruch erliegt.

von Christian M. (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Du hattest (hast) noch nicht eines fertig, aber peiltest >500Stk. an.

Ja, wir konnten inzwischen die Hauben besorgen, für den Rest haben wir 
im Sommer "Sitzung", wenn ich in der Schweiz bin. Kann jetzt nicht alles 
schreiben, die Situation ist ein bisschen speziell, ausserdem im 
falschen Thread...

Gruss Chregu

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Wie gross denn? Willst du da selber mitfahren?
Die Nautilus wurde verschrottet. Peter Madsen sitzt ein und die ganzen 
Baublogs sind nur noch in Archiven zu finden.

Die Euronaut ist sehr gut beschrieben.
http://euronaut.org ?


Wenn der OT Tips zur Stabilisierungsreglung brauchst melde dich nochmal.
für RC-Modelbau gibt es bessere Foren - u-boote bauen da viele.

von Michael K. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich plane für mein Boot ein mehrfach genutztes Koaxkabel, bei dem 40Mhz
> für die (klassische) RC Fernsteuerung und 2,4Ghz für Kamera mit Tilt/Pan
> benutzt werden. Weitere mögliche (Telemetrie-)Dienste können auf 433 und
> 868 Mhz laufen.

Ausser einen Sack voller Probleme bekommst Du da garnichts.
2,4Ghz auf Koax ist nach ein paar Metern tot.
Die Dämpfung ist zu hoch.
Koax Kabel ist starr wie sau und schwer.

Dünnes twisted Pair mit HomeAV (2-30Mhz) Powerline Modems und Du hast 
bei 300m noch >100Mbit.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael K. schrieb:
> 2,4Ghz auf Koax ist nach ein paar Metern tot.
> Die Dämpfung ist zu hoch.
> Koax Kabel ist starr wie sau und schwer.

Oh, ich vergaß - du bist ja der Spezialist in Sachen HF.

von GUI (Gast)


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Moin,
die Idee mit einer Wasserpumpe, die quasi als Jetantrieb fungiert, ist 
super! Ich werde mich auf jeden Fall mal in Modellbauforen umgucken.

Sebastian L. schrieb:
> Wie gross denn? Willst du da selber mitfahren?
> Die Nautilus wurde verschrottet. Peter Madsen sitzt ein und die ganzen
> Baublogs sind nur noch in Archiven zu finden.
> Die Euronaut ist sehr gut beschrieben. http://euronaut.org ?

Nein, ich hatte der mehr so im Sinn, 30-50cm lang, nichts zum 
Reinsetzen, obwohl das sicher auch cool wäre :)

> Wenn der OT Tips zur Stabilisierungsreglung brauchst melde dich nochmal.
> für RC-Modelbau gibt es bessere Foren - u-boote bauen da viele.

Danke für das Angebot, dann melde ich mich nochmal.

von Michael K. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Oh, ich vergaß - du bist ja der Spezialist in Sachen HF.

Och, habe ich von Deinem Tellerchen gegessen?

100m RG58 bei 2,4Ghz = 100dB Dämpfung.
Quelle: http://shelvin.de/kabeldaempfung-berechnen/

Die Idee Koax mit 433/866/2,4G HF Transceivern hatten wir schon vor 10 
Jahren. Hat da schon nur mehr schlecht als recht funktioniert.

Also ich habe gerade eine Subsea Anwendung, wo ich genau das verwende, 
was ich hier empfehle.
Dem liegen Testaufbauten und viele Stunden Versuche zugrunde.
Und nun?

von Dieter (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Koax Kabel ist starr wie sau

Damit waere das UBoot mechanisch fernsteuerbar.
;) ;-)

LWL, so geht es auch. Oder Schleppantenne, oder Schleppsonar fuer 
Unterwasserschallfernsteuerung.

von Flupps (Gast)


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Ich hab damals 100m cat5 ethernetkabel verwendet. Hatte gute 
eigenschaften im wasser

von Michael K. (Gast)


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Dieter schrieb:
> Unterwasserschallfernsteuerung.

Klar, findest Du für 1500$ bei Bluerobotics.
Also 3K$ für ne 200m halfduplex Kommunikation mit 64Kbit.
Also garantiert nicht mehr als 64Kbit und bis zu 200m.
An 200m mit zuverlässigen 64K glaubt nur wer auch an den Weihnachtsman 
glaubt.

Bei US Modem ist das Problem, das der Schall nicht nur direkt empfangen 
wird, sondern auch unendlich oft mit verschiedenen Phasenlagen 
reflektiert am Grund und der unruhigen Wasseroberfläche.

Ach, wenn Geld keine Rolle spielt, die VEBEG verkauft grad ein altes 
Uboot
https://www.vebeg.de/web/de/verkauf/suchen.htm?SHOW_AUS=1926290&SHOW_LOS=1&nolistlink=1

LWL ist schick, bringt aber ganz eigene Probleme mit sich.

Dieter schrieb:
> Schleppantenne
Klar, wenn einem extremst niedrige Datenraten ausreichen.
https://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/unterwasserfunk-schmalband-sms-fuer-taucher-a-530559.html

Meine persönliche Wunschliste für ein privat genutzes ROV wäre ganz klar 
eine Live Kamera Nutzung und Tauchtiefen die ich mit Schnorcheln nicht 
erreiche.
Das braucht Licht, das braucht Strom und eine stabile Datenverbindung.
Also braucht es Kabel.

Um max 2m tief im Stadtparkteich herumzuspaddeln und Enten zu 
erschrecken sind 27MHz Fernsteuerungen sicher die bessere Wahl.
Für das Atomuboot im Kriegseinsatz die Ultralangwellen oder der blaugrün 
Laser.
ADSL für große Tiefen und moderate Datenraten.
LWL für alles was tief ist und fette Bandbreite braucht.

Oder ein Kabel + Funk Zwitter in Form einer mitgeführten Funkboje.
Möglichkeiten gibt es genug.
Eine Frage von Budget und Anwendung.

von Flupps (Gast)


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Kabel hat auch grosse vorteile. Wenn was defekt ist kannste den rov 
einfach aus dem wasser ziehen. Nimm ethernetkabel das ist stabil und 
billig. Hat sich bewaehrt

von Flupps (Gast)


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Video kannste analog ueber verdrilltes adernpaar uebertragen. 100m geht 
voellig problemlos.

von Flupps (Gast)


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https://www.ebay.de/itm/Video-Balun-Videoueberwachung-Uberwachungskamera-1-Paar-Signalverstaerker-/163105336664

Damit kannste es uebertragen. Die restlichen adernpaare des 
ethernetkabels nutzt du fuer rs485 oder ein anderes diff. Verfahren.

von Türsteher (Gast)


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Zitronen F. schrieb:
> Das erste Problem wird sein, das Gehaeuse dicht zu bekommen. Denn da
> soll ja zumindest ein Kabel und ein Antrieb durch.
> Nicht, dass das Kabel einfacher waere. Es dreht zwar nicht, sollte aber
> so aus dem Gehaeuse rauskommen, dass es beim Navigieren nicht so bald
> einem Ermuedungsbruch erliegt.

Das ist lösbar. Dafür kann man sich aus PVC-Fittingen was zusammenbauen. 
Die sind billig und das Zusammenkleben mit Tangit schafft jeder Seppel. 
Das Zeug gibt's bis offiziell 16 bar und sogar in transparent (gegen 
einen Obolus, versteht sich).
Wo 16 bar nicht rauskommen, kommen auch keine rein. 160m Tauchtiefe 
sollte für sehr, sehr viele Binnengewässer reichen. Und die 16 bar sind 
auch nur die offzielle Angabe, inoffiziell dürften es sogar mehr sein.

Ruder zum Steuern kann man magnetisch koppeln, dann wird die ganze 
Schose schon eher dicht.
Kabel/Schläuche lassen sich mit Gummiquetschung rausführen.

Die einfachste Ausführung ist wohl PVC-Rohr mit zwei Endkappen. Costa 
10-20 Euro und ist erstmal dicht bis 160 Meter.

von brötchen (Gast)


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Mal so eine ganz dumme Frage...
Wo kriegt man denn Tauchpumpen im kleineren Maßstab, auch Schlauchpumpen 
finde ich quasi keine. Am besten wäre es, wenn ich weder bei ebay noch 
bei Amazon bestellen müsste.

von Johann J. (johannjohanson)


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brötchen schrieb:
> Mal so eine ganz dumme Frage...

In der Tat.

brötchen schrieb:
> Wo kriegt man denn Tauchpumpen im kleineren Maßstab

Geht es auch präziser?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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brötchen schrieb:
> Wo kriegt man denn Tauchpumpen im kleineren Maßstab, auch Schlauchpumpen
> finde ich quasi keine.

Naja, beim Buchhändler ist es vllt. auch die falsche Adresse. Modellbau 
(z.B. Hobbyking) oder Teichzubehör geht da mehr in die Richtung. Und 
natürlich unser bayerischer Versorger:
https://www.pollin.de/search?query=wasserpumpe

von A. K. (Gast)


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test schrieb:
> So als kompletter Laie... Sollte man bei modell U-Booten nicht eh
> irgendwas haben, was ständig aus dem Wasser schaut? Weil woher will man
> sonst wissen wo man gerade ist?

Naja..es gibt zwei Möglichkeiten:

"richtiger" Modellbau...hier wird meistens gebastelt und wenig getaucht, 
und das dann auch nur 1-2m tief in klarem Gewässer oder Pool.

"ROV" also richtige Tauchroboter..diese werden auch im Profi-Bereich 
über ein Kabel (meist Spannung+Glasfaser) ferngesteuert.
Natürlich haben diese mindestens eine Kamera+Scheinwerfer,Tauchtiefen 
von 10-350m sind im Kleinbereich also Schuhschachtel bis 
Reisekoffergröße üblich.
Der Antrieb geschieht hier über "Thruster" also gekapselte Motoren mit 
Schraube..wie ein Flugzeugtriebwerk.
Für die Anordnung gibt es ca. 5000000 Möglichkeiten....schwenkbare 
Montage ist allerdings nur bei den wirklich großen ROVs üblich.
Eine gute Anordnung ist:
Hinten zwei um vorwärts zu tauchen und zum lenken, senkrecht ein-zwei um 
auf/ab zu tauchen, einen waagrecht um seitlich zu fahren

Aufbautechnisch ist es verbreitet die Technik in einem Edelstahl Rohr 
mit Flanschdeckeln unterzubringen, dann ein Rahmen rundherum an dem man 
die Antriebe und Scheinwerfer montiert.
Notfallsysteme sollte man auch nicht vergessen, ein Notfallakku für die 
Elektronik ist sicher keine schlechte Idee, Temperatur und 
Wassersensoren auch nicht.
Wenn man Gewichte benutzt um den Auftrieb zu kompensieren könnte man 
diese abkuppelbar gestalten, so könnte der ROV bei Szenarien wie zB. 
kein Strom,Wasser oder kein Signal über Glasfaser die Gewichte loswerden 
oder aufwärts schwimmen.

Einer der teuersten Bauteile hier ist sicher die Nabelschnur (Tether), 
natürlich kann man auch zB. EthernetKabel nehmen für eine halbwegs 
professionelle Lösung aus Glasfaser+Stromkabel+Schnur als Verstärkung 
zahlt man schnell sehr viel.

Die Steuerung baut man am besten in ein PeliCase mit Monitor und 
Joystick ein, auch keine wirklich günstigen Komponenten.

Ich selbst habe mal einen ROV geplant, es allerdings wieder verworfen, 
da das ganze zu "professionell" und damit teuer wurde.
Natürlich gibt es auch Leute die das ganze mit einem 
Kanalrohr+Arduino+Klebeband machen, das wollte ich allerdings nicht.


LG

von brötchen (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> brötchen schrieb:
> Wo kriegt man denn Tauchpumpen im kleineren Maßstab, auch Schlauchpumpen
> finde ich quasi keine.
>
> Naja, beim Buchhändler ist es vllt. auch die falsche Adresse. Modellbau
> (z.B. Hobbyking) oder Teichzubehör geht da mehr in die Richtung. Und
> natürlich unser bayerischer Versorger:
> https://www.pollin.de/search?query=wasserpumpe

Großes Dankeschön, da werde ich mich mal umgucken, falls ich nichts 
finde, werdet ihr von mir hören :D

> "ROV" also richtige Tauchroboter..diese werden auch im Profi-Bereich
> über ein Kabel (meist Spannung+Glasfaser) ferngesteuert.
> Natürlich haben diese mindestens eine Kamera+Scheinwerfer,Tauchtiefen
> von 10-350m sind im Kleinbereich also Schuhschachtel bis
> Reisekoffergröße üblich.
> Der Antrieb geschieht hier über "Thruster" also gekapselte Motoren mit
> Schraube..wie ein Flugzeugtriebwerk.
Mein Favorit sind aktuell Ballasttanks + drehbare Pumpe zur 
Fortbewegung.

> Für die Anordnung gibt es ca. 5000000 Möglichkeiten....schwenkbare
> Montage ist allerdings nur bei den wirklich großen ROVs üblich.
> Eine gute Anordnung ist:
> Hinten zwei um vorwärts zu tauchen und zum lenken, senkrecht ein-zwei um
> auf/ab zu tauchen, einen waagrecht um seitlich zu fahren
>
> Aufbautechnisch ist es verbreitet die Technik in einem Edelstahl Rohr
> mit Flanschdeckeln unterzubringen, dann ein Rahmen rundherum an dem man
> die Antriebe und Scheinwerfer montiert.
> Notfallsysteme sollte man auch nicht vergessen, ein Notfallakku für die
> Elektronik ist sicher keine schlechte Idee, Temperatur und
> Wassersensoren auch nicht.
>
> Ich selbst habe mal einen ROV geplant, es allerdings wieder verworfen,
> da das ganze zu "professionell" und damit teuer wurde.
> Natürlich gibt es auch Leute die das ganze mit einem
> Kanalrohr+Arduino+Klebeband machen, das wollte ich allerdings nicht.

Ich habe ein YouTube-Video gesehen, wo einer ein U-Boot aus 
Baumarktmaterialien gebaut hat, ich denke mal, ich mache etwas in der 
Richtung, damit es nicht zu teuer wird.

von A. K. (Gast)


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brötchen schrieb:
> Mein Favorit sind aktuell Ballasttanks + drehbare Pumpe zur
> Fortbewegung.

Wieso wieder etwas machen was keiner sonst tut?
Ballasttanks sind für einen ROV einfach zu komplex und fehleranfällig, 
die Umsetzung ist auch nicht einfach.
Wie willst du das Wasser in zB. 20m Tiefe da rausdrücken?.Mit der 
drehbaren Pumpe ist es genauso, besser mehrere fixe.

LG

von Flipps (Gast)


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kann Arno K nur zustimmen. Nimm das simple Thruster-Prinzip. Geht 
einfach und funktioniert zuverlässig.

von Dieter (Gast)


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Der TO wird 250m anvisieren, damit er bei einem bayrischen See bis auf 
den Grund kommt.

von Flipps (Gast)


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Dieter schrieb:
> Der TO wird 250m anvisieren, damit er bei einem bayrischen See bis
> auf
> den Grund kommt.

das ist schon recht lang. 450m sollten zwar über ein verdrilltes Paar 
analog gut funktionieren, aber so ein langes Kabel bringt gewisse 
Trägheitseffekte mit sich, da es ja auch bewegt werden muss.

von Kaffeefreund (Gast)


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Wenns nur um das "auf den Grund gehen" geht: Ein Granitstein an einer 
Schnur, die beim Aufschlag gekappt wird, gibt einen wunderbaren und 
ökologischen Ballast ab.

von Megatroll (Gast)


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