Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung?


von Labor-Versuchskaninchen (Gast)


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Bin am überlegen ob Rigol DL3021 was taugt. Kosten 500 Mäuse.

Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung? Testen ob MOSFET 
durchhalten können, testen ob Leiterbahnen oder Kabel dick genug sind. 
Testen wann Netzeile oder Labornetzgeräte zu rauchen anfangen. Und für 
was sind so teure elektronische Lasten noch gut ?

Habt ihr sowas ? Ist Rigol DL3021 geil genug oder muss doch was anderes 
her ?

von Rotfuchs (Gast)


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Wenn Du (k)eine E-Last brauchst, brauchst Du (k)eine E-Last.

Wofür die gut sind, und was sie z.B. von simplem Fest- oder
auch von Verstell-Lastwiderstand unterscheidet, steht im DB.

Standardausrüstung? Eine Frage Deiner exakten Hobby-Richtung.
(In Deinem Fall - vermutlich - nicht.)

Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Testen ob MOSFET durchhalten können, testen ob Leiterbahnen
> oder Kabel dick genug sind. Testen wann Netzeile oder
> Labornetzgeräte zu rauchen anfangen.

Das sind Deine geplanten Anwendungen? (Vermutung -> Gewißheit.)

von Michael B. (laberkopp)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung?

Nein.

von Manfred (Gast)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> für was sind so teure elektronische Lasten noch gut ?

Diese Frage sagt aus, dass Du keine benötigst.

von Eddy C. (chrisi)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung?

Eher nicht. Privat habe ich keine, in der Firma hingegen schon...

> Testen ob MOSFET
> durchhalten können,

Dazu braucht es zunächst einmal eine Energiequelle, die im 
Konstantstrombetrieb bestens auch gleich Deine Last mitsimuliert.

> testen ob Leiterbahnen oder Kabel dick genug sind.

Dito.

> Testen wann Netzeile oder Labornetzgeräte zu rauchen anfangen.

Muss ja nicht gleich rauchen, aber ja.

> Und für was sind so teure elektronische Lasten noch gut ?

Entladekurven von Akkus aufnehmen, Wirkungsgrad von Stromversorgungen 
ermitteln. Regelverhalten testen von Netzteilen im dynamischen Lastfall.

> Habt ihr sowas ?

Siehe oben.

> Ist Rigol DL3021 geil genug oder muss doch was anderes her ?

Wenn Du eine dicke Hose bekommst, ist sie vermutlich geil genug, aber 
das ist ein eher ungewöhnliches Kriterium für ein Laborgerät.

Warte, bis Dir so ein Gerät schmerzlich abgeht, am besten mehrmals. bis 
dahin kannst Du als Workaround oft auch einen Widerstand einsetzen. Oft 
reicht auch eine einstellbare Konstantstromsenke, die auch fertig über 
eBay zu beziehen ist:

https://www.ebay.de/itm/Konstantstrom-Elektronische-Last-9-99A-60-Watt-1-30V-Batterie-Tester-DL/263573381149

von Labor-Versuchskaninchen (Gast)


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>> Ebay-Artikel Nr. 263573381149

Das Ding habe ich schon, damit konnte ich ein Kabel zum Rauchen bringen, 
aber das sperrige, klobrige Ding sieht sehr ungeil aus. Ja, es ist schon 
so, dass ich lieber mehr Geld für Laborgeräte ausgebe als für 
Markenklamotten oder für den Urlaub. Ich möchte das meine Wohnung so 
aussieht wie im Labor. Deshalb bin ich am überlegen für was ich dem 
einstellbaren Lastgerät alles verwenden kann. Es soll nicht in der Ecke 
verstauben. Das mit Strom aufsaugen von Akkus, daran habe ich noch nicht 
gedacht. Ich habe aber trotzdem das Gefühl dass man damit nicht so 
vielseitig einsetzen kann, wie mit einem Oszilloskop.  Ist ein 
Spektrumanalyzer die bessere Wahl? Wegen Überprüfung auf EMV ? Das 
Problem ist halt nur, dass diese Messgeräte so krass teuer sind. Ich 
kann erst mal nur 500 Mäuse ausgeben.

von $$$ (Gast)


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Ein Sortiment wirklich dicker Keramikwiderstaende.
Um z.B. mal eine Endstufe ohne Gehoerschaden zu testen.
Oder ein Netzteil.

Fuer ein Zehntel der 500 Maeuse kann man davon recht viele kaufen.

Meine Widerstaende wuerde ich vermissen, eine elektronische Last
eher nicht.

von Jemand (Gast)


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Hallo

so eine 60W China Last habe ich auch und bin zufrieden damit (nicht 
perfekt aber für den Preis vollkommen i.O.).
Wenn du kleine Netzteile ("Wandwarzen", "Handynetzteile") austesten 
willst gehört so was zur Standardausrüstung - auch um Akkus in Grenzen 
zu testen ist eine Elektronische Last eine feine Sache.

Aber 500Euro... so eine Elektronische Last von Rigol, Keithley und 
Konsorten ist zwar schon was sehr feines und spielt in einer deutlich 
höheren Liga als die 60W Chinalast, aber eben auch 500Euro teuer - für 
ein relatives Nischenprodukt im Hobbyumfeld (Großmodellbau mit 
Elektroantrieben mal ausgenommen) wäre mir das doch viel zu teuer (und 
Gebraucht gibt es die leider "so" nicht wirklich).
Solche Geräte sind finanziell (leider) nur sinnvoll wenn sie indirekt 
Geld einbringen und sie irgendwie die Kunden finanzieren .

Für 500Euro bekommst du schon recht gute Digitaloszilloskope oder ein 
wirklich hochwertiges "echte" Doppel-Labornetzgerät (Welche die die 
Bezeichnung Labor zu recht trägt)oder auch 3 wirklich gute Multimeter 
oder eins aus der "High-End Liga" mit den bekannten Namen.

Wenn mir so eine Last (aber natürlich nicht das Modell 1995 und davor) 
für 200Euro "zufliegen" würde, würde ich sie sofort nehmen aber leider 
wird das nicht geschehen und ein Selbstbau welcher die gleiche 
Funktionalität, Genauigkeit und Leistung wie eine 500Euro Last hat 
kostet auch mindestens 350 Euro (an solche Kleinigkeiten wie das Gehäuse 
und die Kühlkörper bei einigermaßen ansprechenden Aussehen denken) und 
zum Abgleich braucht man schon zugriff auf einen entsprechenden 
Messgerätepark - für die meisten beißt sich die Schlange somit im 
Schwanz - wer Zugang zu so einen Messpark hat braucht aber auch nur 
selten eine 500 Euro Last und ähnliche Sahnestückchen zu Hause 
sondern... ;-)

Jemand

von Olaf (Gast)


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> Wenn mir so eine Last (aber natürlich nicht das Modell 1995 und davor)
> für 200Euro "zufliegen" würde, würde ich sie sofort nehmen aber leider
> wird das nicht geschehen und ein Selbstbau welcher die gleiche
> Funktionalität, Genauigkeit und Leistung wie eine 500Euro Last hat
> kostet auch mindestens 350 Euro (an solche Kleinigkeiten wie das Gehäuse
> und die Kühlkörper bei einigermaßen ansprechenden Aussehen denken) und

Bei geschickter Verwendung von Altteilen kann man sparen. Und mir hat 
das Design von Platine mit Kuehlkoerper drauf auch gereicht. Das was den 
Selbstbau einer Last interessant macht das ist der Spass und die 
intellektuelle Erfahrung die man sammelt wenn man so eine Schaltung 
stabil bekommen will. :-)
Interessant ist so eine Last ja dann wenn sie schnell ist. Ich hab 
meiner z.B einen Eingang verpasst mit der ich vom Funktionsgenerator aus 
die Kurven vorgeben kann. Und je nachdem woran du die Last dann 
anschliesst kann sie mehr oder weniger grosse Schwingneigungen zeigen.

Zur Ausgangsfrage, ja man kann ohne Leben, aber wenn man einmal sowas 
hat dann fragt man sie wie das bisher ohne ging. Oh..und dieselbe Frage 
koennte man sich zu einem 2Q oder 4Q-Netzteil stellen. Das ist dann die 
naechste Bastelaufgabe. :-)

Olaf

von RuckZuck Brandblase (Gast)


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$$$ schrieb:
> Ein Sortiment wirklich dicker Keramikwiderstaende.
> Um z.B. mal eine Endstufe ohne Gehoerschaden zu testen.
> Oder ein Netzteil.

Du meinst Hochlast-Widerstände wie hier?
https://www.reichelt.de/Metallgehaeuse/2/index.html?ACTION=2&LA=2&GROUPID=8371&SID=94XQhrHKwQATMAAGvLVkU38af452976905355ef4777484ac4c0f8

dazu brauchts noch einen Kühlkörper als Träger, wenn es wirklich 25W 
oder so an Verlustleistung sein müssen.

So was haben wir mal für nen EMV-Test genommen, bei dem wir eben nicht 
die Abstrahlung der elektronischen Last mitbestimmen wollten. Klimatest 
im "Ofen" wäre auch so ein Grund keine E-Last einzusetzen. Nachteil bei 
dieser Widerstandslösung ist die Zeit zum Zusammenbau und das die 
Lasteinstellunegn nur recht grob möglich ist.
und bei 10W+ Wird es schwierig, die passenden Widerstände grad im Haus 
zu haben. Also bestellen und 3 d warten.

--
Alternativ zu 500 Euro kann man auch über den Selbstbau einer E-Last 
nachdenken, da an Forumsartikel als Einstiegspunkt für die Suche nach 
Schaltungsvorschlägen: Beitrag "Elektronische Last mit 2 MOSFETs"

von ohje (Gast)


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Sowas kauft man, wenn man sie nutzen will, nicht weil sie zur 
"Standardausrüstung" gehört. Wer sich an "Standard" orientiert, kann 
nicht eigenständig denken...

Es trifft auf alle Dinge zu.
Ich habe privat auch keine elektronische Last, und selbst in der Firma 
nutze ich lieber Widerstände.

Will man beispielsweise einen Lastsprungtest bei einem Schaltregler 
machen, ist eine elektronische Last oft kontraproduktiv. Die ist nämlich 
nicht schnell genug, und beeinflusst die Sprungantwort. Ein Widerstand 
nicht. Oder wenn man eine Versorgung für EMV-Messungen belastet - bei 
Widerständen kann man sicher sein, dass die keine eigenen Emissionen 
produzieren.

von jungx (Gast)


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>Ein Sortiment wirklich dicker Keramikwiderstaende.
>Um z.B. mal eine Endstufe ohne Gehoerschaden zu testen.
>Oder ein Netzteil.
>
>Fuer ein Zehntel der 500 Maeuse kann man davon recht viele kaufen.
>
>Meine Widerstaende wuerde ich vermissen, eine elektronische Last
>eher nicht.

Sehe ich genauso.

von Harald A. (embedded)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Habt ihr sowas ? Ist Rigol DL3021 geil genug oder muss doch was anderes
> her ?

Wenn Du unbedingt eine Last haben willst, die Dinger von Maynuo finde 
ich persönlich sehr brauchbar
https://www.aliexpress.com/item/32904167711.html

von Peter D. (peda)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung?

Standard für was?

Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Testen ob MOSFET
> durchhalten können, testen ob Leiterbahnen oder Kabel dick genug sind.

Sowas testet man nicht, sondern berechnet es. Wozu gibt es schließlich 
Datenblätter?

Elektronische Lasten verhalten sich nicht, wie echte Widerstände. Sie 
können schwingen und haben eine geringe Regelgeschwindigkeit. Manche 
brauchen auch eine Mindestspannung und können keinen Wechselstrom.

Ich hab so einen ähnlichen Widerstand (40Ω, 5A):

https://www.ebay.de/i/392314910989?chn=ps

von Michael B. (laberkopp)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung?

Anekdote: Ich habe mir mal eine umschaltende elektronische Last gebaut 
um Spannungsregler überprüfen zu können. Am Oszilloskop optimal auf 
Ausregelverhalten eingestellt.

Und dann geflucht weil der Spannungsregler so instabil war und ich den 
nicht hinbekommen habe.

Bis ich statt der elektronischen Last die regelt, einfach 
niederinduktive Widerstände per MOSFET und NE555 umgeschaltet habe. Da 
plötzlich konnte man sich drauf verlassen, daß die Effekte nicht von der 
Regelung der Last, sondern von der Regelung des zu testenden Objekts 
kamen.

Nie wieder elektronische Last zum Test, immer simple Widerstände.

von Old P. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Standard für was?

Das ist ja immer die Frage.

> Sowas testet man nicht, sondern berechnet es. Wozu gibt es schließlich
> Datenblätter?

Nein, ein Datenblatt sagt mir nur, dass das Bauteil geeignet wäre. Ob es 
dann in der fertigen Schaltung so funktioniert wie ich angestrebt habe, 
dass kann ich u. a. mit einer EL testen.

> Elektronische Lasten verhalten sich nicht, wie echte Widerstände. Sie
> können schwingen und haben eine geringe Regelgeschwindigkeit.

Nicht nur das, meine können nicht nur schwingen, sie machen das auch mit 
Absicht. Damit und nur damit kann ich testen, ob z. B. ein Netzteil mit 
dynamischer Last klar kommt.

> Manche brauchen auch eine Mindestspannung und können keinen Wechselstrom.

Kann sein, für Wechselstrom reicht häufig ein potenter Gleichrichter 
davor.  Mindestspannung hatte ich noch nicht. Doch, ohne Spannung kein 
Strom... ;)

> Ich hab so einen ähnlichen Widerstand (40Ω, 5A):
> https://www.ebay.de/i/392314910989?chn=ps

Feines Teil, vor allem, da Du damit ja auch Lastschwingungen simulieren 
kannst (wenn Du schnell genug schiebst) ;)
Lastwiderstände habe ich auch, vor allem einen großen in Dualausführung 
um NF-Verstärker zu testen. Der macht 2x 1600W (oder eben 1x 3200W) und 
ist von 2 bis 8 Ohm umschaltbar.

Also, je nach Betätigungsfeld und auch Hobbytiefe (und Barkassenhöhe) 
ist sowas sehr sinnvoll. Die kleinen 60W Chinadingens habe ich im 
Viererpack in einem Gehäuse um z. B. Akkupackzellen zu "vermessen", dann 
noch einen mittleren Eigenbau und eine große EL in Dualausführung ist im 
Aufbau.
Ich zumindest habe das Gehampel mit irgendwelchen Heizwiderständen satt.

Eben jeder wie er mag. Der Eine kommt mit einer Kiste Widerstände aus, 
der Andere möchte halt eine EL, ob das sinnvoll ist, muss man selber 
entscheiden.

Old-Papa

von Olaf (Gast)


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> Nicht nur das, meine können nicht nur schwingen, sie machen das auch mit
> Absicht. Damit und nur damit kann ich testen, ob z. B. ein Netzteil mit
> dynamischer Last klar kommt.

Das sehe ich auch so und deshalb hab ich mir auch sowas gebaut. Aber man 
muss auch sagen das solche Lasten schwingfaehige System sind wenn sie 
zusammen mit unbekannten Spannungsquellen arbeiten sollen. Es schadet da 
im Zweifel nie auch nochmal mit einem schlichten Widerstand zu testen. 
Andererseits reicht ein Widerstand halt auch nicht wenn man seine 
Schaltung in der Praxis auf unbekannte System loslassen will.

Man braucht alles beides. Aber das ist ja immer so. :-)

Olaf

von Peter D. (peda)


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Old P. schrieb:
> Also, je nach Betätigungsfeld

Ganz genau.
Mit Akkus habe ich überhaupt nichts zu tun.
Und die Spannungsversorgungen, die ich entwickle, sind eher für 
1kV..15kV (100µA..100mA).
Elektronische Lasten nützen mir daher nichts.

von Old P. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Also, je nach Betätigungsfeld
>
> Ganz genau.
> Mit Akkus habe ich überhaupt nichts zu tun.
> Und die Spannungsversorgungen, die ich entwickle, sind eher für
> 1kV..15kV (100µA..100mA).
> Elektronische Lasten nützen mir daher nichts.

Das wird so sein, doch der TS hat ja zum Einsatzzweck nichts, sondern 
nur allgemein geschrieben. Wenn dann von Usern argumentiert wird: 
"...braucht man nicht, Kiste mit Widerständen reicht..." so ist das 
knapp an der Frage vorbei geantwortet ;-)

Ich würde eine EL auch nicht zur Standardausrüstung eines Hobbylabores 
zählen, doch wenn man einiges mit Leistungselektronik oder Akkutechnik 
macht, dann schon eher.

Das oben genannte Rigol ist nicht schlecht, doch der Preis.... :-(

Old-Papa

von Stefan F. (Gast)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung?

Zur Standardausrüstung für wen?

EMV Labor, Embedded Programmierer, Drogenküche, Autowerkstatt, ....

> Ich kann erst mal nur 500 Mäuse ausgeben.

Also ist das EMV Labor schon raus aus dem Rennen.

von ohje (Gast)


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Old P. schrieb:
> Feines Teil, vor allem, da Du damit ja auch Lastschwingungen simulieren
> kannst (wenn Du schnell genug schiebst) ;)

Ich tue das durch prüfen der Sprungantwort. D.h. eine ohmsche Last von 
10 auf 90% der Nennlast umschalten oder dergleichen, je nach den 
konkreten Anforderungen an die Schaltung.

Der Verlauf der Ausgangsspannung lässt Rückschlüsse auf das Verhalten 
des Reglers zu - man sieht, ob das der Kriechfall ist oder ob es einen 
Einschwingvorgang gibt. Zum hinoptimieren des Reglers ist das recht 
brauchbar.

Dazu ist eine Stromsenke aber unbrauchbar, denn für die Sprungantwort 
benötigt man eine harte Flanke. Bei heutigen Reglern eine im 
100ns-Bereich.
Ich schalte dazu Widerstände mit FET (zwecks Prellfreiheit).

Für was für Messungen benötigt man dann eine Stromsenke, die ein 
"schlechtes" Regelverhalten hat?

von Sebastian S. (amateur)


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Ich habe in den letzten 30 Jahren keinmal Sehnsucht nach einer 
elektronischen Last gehabt.
Daher gehe ich davon aus, dass sie sehr nützlich und extrem wichtig 
ist;-)
Hängt wohl auch ein wenig davon ab, was Du so machst bzw. in welchem 
Bereich Du arbeitest.

von Stefan F. (Gast)


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Als ich mal eine brauchte, entpuppte sich eine LED Taschenlampe (mit PWM 
Dimmung) als ideale fiese Last, um ein Netzteil zu testen.

von Eddy C. (chrisi)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Ich habe aber trotzdem das Gefühl dass man damit nicht so
> vielseitig einsetzen kann, wie mit einem Oszilloskop.

Richtig.

> Ist ein Spektrumanalyzer die bessere Wahl?

Wenn es darum geht, coole Messgeräte zu kaufen, mit Sicherheit. Der ist 
auch prima als Werkstattradio einsetzbar und wird somit immer benötigt 
;-)

> Wegen Überprüfung auf EMV ?

Zum Beispiel, ja.

> Das
> Problem ist halt nur, dass diese Messgeräte so krass teuer sind. Ich
> kann erst mal nur 500 Mäuse ausgeben.

Welche Geräte hast Du bereits?

von Manfred (Gast)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Ich möchte das meine Wohnung so aussieht wie im Labor.

Trollalarm

Michael B. schrieb:
> Nie wieder elektronische Last zum Test, immer simple Widerstände.

Ich habe eine elektronische Last, bedienbar per Drehpoti. Für 
quasi-statische Tests, Abschaltpunkt eines Netzgerätes oder Ansprechen 
der Schutzschaltung eines Li-Akkus nutze ich die gerne.

Ich habe aber auch verstellbare Zementwiderstände, es kommt auf den 
Einzelfall an, was ich einsetze - oftmals den simplen Widerstand.

Ich teile auch Deine Erfahrung, dynamisch, z.B. hiner einer 
PWM-Regelung, ist die elektronische Last unbrauchbar. Wenn man 
vierstellige Euro in die Hand nimmt, geht auch schnell umschalten, aber 
das kaufen nur wenige, spezialisierte Labors.

von Zeitjäger  . (forgoden)


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Wäre so ein Hochlast-Potentiometer nicht interessanter? 
https://www.ebay.de/itm/Hochlast-Draht-Potentiometer-480Ohm-170W/233205468257
Weil Hochlast-Widerstände sind nicht einstellbar.

von Rotfuchs (Gast)


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Helmut V. schrieb:
> Wäre so ein Hochlast-Potentiometer nicht interessanter?
> Ebay-Artikel Nr. 233205468257
> Weil Hochlast-Widerstände sind nicht einstellbar.

Hat sowieso schon relativ hohe L (der Drahtwickel ist ein Toroid),
und dann noch das Anschließen...

Dummerweise braucht man für 170W @ 480 Ohm auch gute 285V (DC / ACeff).
(Das ist nicht unbedingt der maximal oft gebrauchte Spannungsbereich...)

Dann - auch mit einem niederohmigeren Teil dieser Art - kommt das Poti-
Paradoxon (ha, ha) voll zum Tragen: Je niedriger der eingestellte Wert
(relativ zum Gesamtwiderstand), desto niedriger ist auch die wirkliche
Belastbarkeit (relativ zur Gesamtbelastbarkeit) --- denn die gesamte
erlaubte Verlustleistung ist nur über den gesamten Drahtwickel (bzw.
bei kleineren: Die Widerstandsbahn) spezifiziert, nicht Teile davon.


Summa Summarum ist ein Leistungspoti eher selten das Mittel der Wahl.
(Obwohl eines oder mehrere zu etwas sehr gut dienen könnten: Den Wert
einer Widerstandsbatterie genauer auf gewünschten Wert zu bringen.)

von Spinner (Gast)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Ich möchte das meine Wohnung so aussieht wie im Labor.

Kenn' ich, den Tick.

Lösungsvorschlag: Zähl die Knöpfe der verschiedenen Optionen. Wenn Du 
immer das Gerät mit den meisten Knöpfen kaufst, sieht Dein Heimlabor 
nach einiger Zeit richtig gut aus.

Und zum spielen gibt es dann auch, mit den vielen Knöpfen.

Der Weg ist das Ziel! Viel Erfolg!

von Rotfuchs (Gast)


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Spinner schrieb:
> Wenn Du immer das Gerät mit den meisten Knöpfen kaufst,
> sieht Dein Heimlabor nach einiger Zeit richtig gut aus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Chromatisches_Knopfakkordeon

Das hört sich auch noch echt geil an - zumindest der Name...
(der Sound ist - wie jede Art von Musik - Geschmackssache).

von Msd (Gast)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Habt ihr sowas ? Ist Rigol DL3021 geil genug oder muss doch was anderes
> her ?

Eine elektr. Last vereinfacht manchmal die Handhabung. Schnell Lasten 
durchschalten oder Lastwechsel fahren zu können, kann von Vorteil sein. 
Alternativ muss du jedesmal einen anderen Lastwiderstand anklemmen/löten 
wie auch immer.

ABER: Eine elektr. Last funktioniert nur gut, wenn sie in der Lage ist 
"lastlos" die Spannung zu messen. Es ist also ein zusätzliche 
Messeingang erforderlich, ohne diesen wird die tatsächliche Last 
irgendwie sein, aber nicht so wie du sie willst. Wenn du im Messaufbau 
bei hohen Lasten (>1A) und z.B. einfachen Laborklemmen(diese 
Nippelklemmer) verwendest, ist der Übergangswiderstand einfach zu hoch.

von Zeitjäger  . (forgoden)


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Also wenn für MOSFET-Tests mit PWM ungeeignet ist, dann würde ich so 
eine elektronische Last komplett verzichten und stattdessen 
Hochlast-Widerstände nehmen. Da wäre das viele Geld für ein 
Spektrumanalyzer besser angelegt, um mal auf EMV testen zu können. 
Allerdings müssten die auch sehr viel teurer sein?  Würde mich mal 
interessieren wie so etwas funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Eddy C. (chrisi)


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Apropos Poti, das erinnert mich an den Physikunterricht und die richtig 
dicken Schiebewiderstände. Sie lösen zwar auch nicht das Potiparadoxon, 
aber die Angabe des Maximalstroms ist für jeden eingestellten 
Widerstandswert gültig:

https://www.ebay.de/itm/Schiebewiderstand-Reovar-10-Ohm-5-0A-Lastwiderstand-Stellwiderstand/392314910991

von Styrol (Gast)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Gehört elektronische Last zur Standardausrüstung?

Buckelbrecher, definitiv NEIN!

von Karl-Heinz (Gast)


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Labor-Versuchskaninchen schrieb:
> Ich möchte das meine Wohnung so
> aussieht wie im Labor.

Sehr löblich. Es ist schon viel gewonnen mit einer möglichst 
einheitlichen Wohnungseinrichtung.

https://www.waldner-lab.de/ hat viele Möbelstücke, die für eine Küche 
nahezu ideal verwendbar sind. Die Kunst ist, auch das Wohn- und 
Schlafzimmer im Labor-Stil einzurichten. Ich würde anfangen, in diese 
Möbel zu investieren, wenn das Geld knapp ist. Notfalls auch 
Gebrauchtware. Wenn du dich dann in der Wohnung wohl fühlst, kannst du 
bei weiterer Liquidität auch entsprechende Geräte anschaffen.

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