Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltplan von/für Rainbow LED's


von Andre (Gast)


Lesenswert?

Hallo Zusammen,

ich möchte in der Schule meines Sohnes in einer AG eine Solar LED Lampe 
basten. Die Schaltung usw. habe ih dafür. Zum Einsatz kommt eine Rainbow 
LED die automatisch die Farbe wechselt.
Meine Idee war, um einmal zu zeigen, wie komplex die Schaltung mit 
einfachen Elektronikbauteilen ist (also ohne IC's oder ähnlichem) diese 
Aufzuschlüsseln.

Gefunden habe ich soweit alles (Ladeschaltung usw.) Das einzige, was mir 
fehlt ist die Farbwechselsteuerung der LED. Diese ist bei den 
Fertigteilen ja mit in dem LED Körper eingegossen. Ich möchte gerne 
einmal die Schaltung halt aufgedröselt haben. Hat jemand zufällig so 
eine Schaltung und kann mir diese zukommen lassen?

Danke

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Da dürfte vermutlich ein maskenprogrammierter Mikrocontroller drin sein.

So ein Controller sind dann mal so mindestens 50.000 Transistoren plus 
die vom ROM, in dem das eigentliche Programm steckt.

Such dir einfach nen Schaltplan von einem 4bit-Tansistor-Computer und 
von einem ROM raus. Damit dürftest du recht nahe kommen.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> So ein Controller sind dann mal so mindestens 50.000 Transistoren plus
> die vom ROM, in dem das eigentliche Programm steckt.

Ein Null weniger reicht völlig.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Ein Null weniger reicht völlig.

Stimmt.

https://monster6502.com/

Ich bin vom typischen AVR-Core ausgegangen, der 12.000 Gatter á 4 
Transistoren hat.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Ein Null weniger reicht völlig.

Sicher? Da kommt ja noch das RAM und der Programmspeicher hinzu.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Sicher? Da kommt ja noch das RAM und der Programmspeicher hinzu.

Die ich ja tatsächlich nicht mit eingerechnet habe.

Mit ein bisschen Speicher können wir vielleicht wirklich locker 50.000 
Transistoren annehmen.

Von genau dem Controller in einem LED-Regenbogen-Die wird es sicherlich 
keinen Schaltplan geben.

Man kann dann aber vielleicht einen kleinen µC (ATtiny/PIC10) als 
Beispiel nehmen und zumindest das Blockschaltbild zeigen. Das ist 
vielleicht noch etwas verständlicher, als ein Schaltplan mit 50k 
Transistoren ;)

Oder reicht dir als Schaltbild µC als Blackbox, drei Widerstände und die 
3 LED-Chips?

Ein ATMega8 von innen:
https://zeptobars.com/en/read/atmel-atmega8

Kerzen-Flacker-LEDs scheinen überwiegend ohne Controller, sondern nur 
mit einfacher Logik auszukommen:
https://zeptobars.com/en/read/candle-flicker-LED-LFSR-RC-oscillator

von Andre (Gast)


Lesenswert?

Wow,

danke für die schnellen Antworten.

Ich wollte eigendlich einmal Zeigen, wie viel "Schaltung" in den 
Controllern steckt, um mal genau zu zeigen, wie klein das alles in einem 
IC ist.
Naja, werd ich nur Grobe Schlatbilder Zeigen, so ala Wechselblinker, 
oder Lauflicht.

von Elias K. (elik)


Lesenswert?

Ich würde auch darauf tippen, dass da ein digitaler Chip drauf ist, der 
die Farbwechsel generiert. Ein Ring-Oszillator, der den Grundtakt macht. 
Und dann drei PWM-Generatoren. Da kann man sich in einem Datenblatt von 
einem Mikrocontroller (Zähler-modul) abschauen, wie es funktioniert (Ein 
Zähler und ein Compare-Register). Bin mir nicht ganz sicher, wie die 
eigentliche Modulation gemacht wird. Zumal sie logarithmisch sein sollte 
(wegen Empfindlichkeit Auge.)
Ein Mikrocontroller ist für so eine LED vermutlich schon unnötig viel. 
(Wird ja nichts wirklich gesteuert.)

Das ist zwar keine Regenbogen-LED, kommt der aber sehr nahe: WS2812B Da 
habe ich hier eine super Aufnahme gefunden:
https://core-electronics.com.au/tutorials/addressable-rgb-led-controllers.html
https://core-electronics.com.au/media/wysiwyg/tutorials/sam/neopixel-closeup.gif

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Elias K. schrieb:
> Das ist zwar keine Regenbogen-LED, kommt der aber sehr nahe: WS2812B Da
> habe ich hier eine super Aufnahme gefunden:

Hier ein Die-Shot von einer RGB-LED mit eigenem Farbwechsel:
https://zeptobars.com/en/read/RGB-flicker-LED-state-machine-RC-oscillator



Elias K. schrieb:
> Ein Mikrocontroller ist für so eine LED vermutlich schon unnötig viel.
> (Wird ja nichts wirklich gesteuert.)

Maskenprogrammierte Controller (ROM-Inhalt direkt ins Si geätzt) sind 
bei solchen Stückzahlen aber auch nicht ganz unüblich, kann ich mir 
vorstellen. Zumindest einen Core und nur die notwendige Peripherie. Da 
wären dann die Entwicklungskosten sehr gering und die Produktion ähnlich 
aufwendig, wie von diskreten Schaltungen.

Im Prinzip sehr kleines Lego ;)

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

lässt sich denn da nicht irgendwas mit ein paar NE555 zusammen dengeln? 
Freilaufende PWM für jede der 3 Farben? bunt wirds dann doch dazu von 
alleine.

Die NE555 könnte man ja auch noch zur Not diskret als einzelne "Muster" 
Platine aus diskreten Bauteilen anfertigen. Was braucht ein NE555 (2 
OpAmp und 1 RS-FF) an diskreten Bauteilen? 10 oder 20?

Dann könnte man auch gleich darstellen, das und warum IC existieren, und 
welche Funktion die übernehmen. Man könnte dann also von 3 x 1 Kanal mit 
NE555 einfach weiter "herunter brechen" auf einzelne Funktionen.

Wenn statt dessen direkt von Anfang an ein Schaltplan/eine Schaltung von 
30-60 diskreten Bauteilen auf den Tisch zu legen, wird vermutlich etwas 
unübersichtlich

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Wegstaben V. schrieb:
> lässt sich denn da nicht irgendwas mit ein paar NE555 zusammen dengeln?

Schwierig, wegen der logarithmischen Ansteuerung.

Vielleicht kann man diskret ein 30 Bit Schieberegister aufbauen, das ein 
einzelnes HIGH-Bit immer abwechselnd nach links und rechts schiebt.

Dessen Ausgänge könnten über eine Diodenmatrix und logarithmisch 
gewählte Widerstände die LED's ansteuern.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Ein Null weniger reicht völlig.
>
> Sicher? Da kommt ja noch das RAM und der Programmspeicher hinzu.

Solche µC programmiert man in Assembler, da ist kaum Speicher nötig.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Hier ein Die-Shot von einer RGB-LED mit eigenem Farbwechsel:
> https://zeptobars.com/en/read/RGB-flicker-LED-state-machine-RC-oscillator

Ein µC ist das sicher nicht.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Da dürfte vermutlich ein maskenprogrammierter Mikrocontroller drin sein.

Wäre möglich, aber glaube ich eher weniger. Da würde ich eher auf ein 
paar diskrete, auf dem Chip fest verdrahtete Zähler tippen um die drei 
PWM-Signale und ein paar Effekte zu implementieren.

von Crazy Harry (crazy_h)


Lesenswert?

3 Sägezahn-/Dreieck-Oszillatoren mit stark unterschiedlichen Frequenzen.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.