Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Defekter Samsung Monitor (bleibt schwarz), Ursachen?


von Michael G. (miga7)



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Hallo zusammen,

mein Samsung Syncmaster 2333HD ist nach 9 Jahren regelmäßigem Gebrauch 
kaputt gegangen. Ich bin sehr zufrieden über die Lebensdauer ;) Bevor 
ich mir jedoch einen neuen kaufe, wollte ich doch mal gucken, ob man 
diesen evtl. noch reparieren kann. Die POWER-LED leuchtet noch, aber das 
Bild bleibt komplett schwarz. Während des Gebrauchs ist der Monitor auf 
einmal schwarz geworden!

Zur Info: Ich habe zwar Maschinenbau studiert, aber Elektrotechnik ist 
jetzt nicht meine größte Stärke. Ich wollte mich damit aber auch mal 
etwas mehr beschäftigen, sodass ich das "Projekt" jetzt zum Lernen 
nutzen kann, da der Monitor nicht mehr als kaputt gehen kann.

Ich habe gelesen, dass oft defekte Kondensatoren der Grund für ein 
schwarzes Bild sind. Nach einer optischen Untersuchung konnte ich aber 
nichts feststellen (keine Wölbung, Verfärbung, Austritt von 
Flüssigkeit...), siehe auch die angehängten Bilder. Die beiden 
Klemm-Sicherungen habe ich mit einem Multimeter auf Durchgang getestet, 
ebenso die F301. Davon scheint keine durchgebrannt zu sein. Auch auf der 
restlichen Platine sieht man keine Verfärbungen durch Überhitzung außer 
evtl auf der Rückseite bei C101.

Was für Ursachen könnte es noch geben? Was könnte ich noch überprüfen 
oder messen? Evtl. ein Kabelbruch? ODer einfach ein Stecker, der sich 
nach der Zeit leicht gelöst hat und bei Zusammenbau funktioniert wieder 
alles? Können auch Widerstände den Geist aufgeben nach so langer Zeit?
Einen Lötkolben, um die Kondensatoren zu testen, wollte ich mir noch 
besorgen. Können diese auch ohne sichtbare Mängel beschädigt sein?
Der Monitor liegt seit einem Jahr schon rum, d.h. die Kondensatoren 
sollten schon alle entladen sein, richtig?

Und wisst ihr wo ich evtl. noch nach einem Schaltplan suchen könnte?

Vielen Dank im Voraus und falls falsches Forum, bitte verschieben!

Viele Grüße
miga

von hinz (Gast)


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Michael G. schrieb:
> Bild bleibt komplett schwarz.

Taschenlampentest machen.

von hinz (Gast)


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von Jens G. (jensig)


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hinz (Gast) schrieb:

>Taschenlampentest machen.

Genau, würde ich als erstes machen. Also mit Taschenlampe auf den Screen 
leuchten, bißchen den Winklel variieren, und schauen, ob da das reale 
Monitorbild als Schatten zu erkennen ist, den der Rechner gerade 
wiedergeben will. Wenn ja, dann ist wohl nur die Hintergrundbeleuchtung 
ausgefallen.

Ansonsten:
Ich kann mich zwar täuschen (bzw. das Bild kann täuschen), aber die 
Platinenunterseite sieht aus wie voller kalter Lötstellen. Ich würde 
also pauschal alle Lötstellen mal komplett nachlöten (nicht einfach nur 
anschmelzen lassen, sondern richtig mit Kolophonium, bzw. 
kolophoniumhaltigem Lötzinndraht).

>Ich habe gelesen, dass oft defekte Kondensatoren der Grund für ein
>schwarzes Bild sind. Nach einer optischen Untersuchung konnte ich aber
>nichts feststellen (keine Wölbung, Verfärbung, Austritt von
>Flüssigkeit...), siehe auch die angehängten Bilder. Die beiden

Ja, optisch sehen die noch gut aus. Muß aber nix heisen, so daß man 
trotzdem einen pauschalen Tausch der C's im Netzteil vornehmen könnte.

von Michael G. (miga7)


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Danke für die Antworten und den Schaltplan!

Den Taschenlampentest werde ich dann wohl als nächstes mal machen!

Woran erkennst du die kalten Lötstellen? Und kannst du mir beispielhaft 
mal welche nennen, die dir direkt ins Auge springen?

von *.* (Gast)


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Im BIld IMG_20190623_112916.jpg sieht man oben links auf der Platine 
eine Tabelle mit Spannungen am Stecker, kann man mal nachmessen.

von Joachim B. (jar)


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Michael G. schrieb:
> Woran erkennst du die kalten Lötstellen?

oft an Krater Umrandungen schwarz um die Pins, schlecht im Bild zu sehen

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Michael G. schrieb:
> Woran erkennst du die kalten Lötstellen?

Ich habe mal paar Lötstellen eingekringelt.
Bei den gelben (as Beispiel) hatte ich mich etwas getäuscht. Das 
scheinen nur Durchkontaktirungsnieten zu sein (für bessere Stabilität), 
die durchs Lötzinn gucken. Scheint wohl nicht behandlungsbedürftig zu 
sein.
Bei dem roten Beisiel dagegen sieht man einen Ring bzw. ringförmige 
Vertiefung auf dem Lötkegel um den Draht. Könnte zwar auch nur durch das 
Schrumpfen nach dem ursprünglichen Löten so verblieben sein, könnte aber 
auch ein nach und nach entstandener Riss sein, also kalte Lötstelle. 
Wenn ich sowas sehe, löte ich üblicherweise dies nach.

: Bearbeitet durch User
von Michael G. (miga7)


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Danke soweit schon mal an alle, werde die Tage mal den Taschenlampentest 
machen und ggf. dann einige Lötstellen erneuern!

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Du enttaeuscht mich als Kollege Dipl.-Ing. Maschinenbau.
Macht man das heute so? Alles mal wahllos tauschen und gucken was 
passiert oder sind wir Wissenschaftler die mal gelernt haben geziehlt 
einen Fehler zu finden?!

Taschenlampentest, klar, denn die Power LED geht ja an. Ist das Bild 
wirlich komplett schwarz oder noch grau? Im dunklen Raum ausprobieren.
Wie oben schon steht die Spannungen am Netzteil pruefen. AC Anteile 
natuerlich mit messen.
Solltest Du hier nichts finden, kannst Du Dir die Rumloeterei und 
Kondensatortausch auch sparen. Tonne.
Es kann sein das Dein Monitor schon sooo alt ist, das er nur eine Roehre 
fuer die Hintergrundbeleuchtung hat. Nach 9 Jahren kann sowas schon mal 
kaputt gehen. Ebenfalls Tonne.
Inverterspannung, fuer die Beleuchtung, mit einem "einfachen" Multimeter 
(1-10MOhm Ri) bezweifle ich das man das gescheit messen kann. Wenn Du 
soweit bist, kann man das auch anders angehen. Ist nicht wirklich 
kompliziert.

Tipp zum Kondensatortest als Bastler. Den Transistor-Tester hier aus dem 
Forum sollte man schon haben. Das funktioniert auch IN der Schaltung 
ganz brauchbar.
https://www.ebay.de/itm/LCD-GM328A-Transistor-Tester-Diode-Capacitance-ESR-Voltage-Frequency-Meter-O6G1/113759990146?hash=item1a7c9fb182:g:lNgAAOSwys1c4sM-

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