Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Mikrocontroller sauber beschriften


von Stefan (Gast)


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Ich möchte einen programmierten Mikrocontroller mit einer 
Spezialsoftware als Produkt verkaufen. Dafür werden die richtigen 
Mikrocontroller vom Distributor verkauft und von mir programmiert. Weil 
der programmierte Chip das gesamte Produkt ist, sollte es natürlich 
gefällig und wertig aussehen. Dafür möchte ich gerne mein eigenes Logo 
und vielleicht noch eine eigene Seriennummer oder QR-code auf dem Chip 
aufbringen.

Zur Klarstellung: Es geht mir nicht darum den Typ des unprogrammierten 
Chips zu verschleiern (kann auf dem neuen Label auch mit angegeben 
werden), sondern einfach dem Kunden zu vermitteln dass er ein wertiges 
Produkt in den Händen hält.

Die Stückzahlen würden sich zunächst im Bereich weniger hundert Chips 
bewegen. Folgende Szenarien habe ich schon:

1. Auf den unbeschrifteten Flächen der Orginalchips noch 
Zusatzinformationen wie Logo und QR-code auflasern - hat aber den 
Nachteil dass das Logo winzig zur Originalbeschriftung ist - sieht nicht 
wirklich wertig aus.

2. Bisherige Beschriftung (mechanisch oder mit Laser) entfernen, und 
neues Logo auf voller Größe aufbringen - ich kann mir aber nicht 
vorstellen, dass die neue Oberfläche dann sauber aussieht.

3. Ein kleines dünnes "Deckelchen" (~0.2mm) aus Metall oder Kunstoff mit 
dem Logo aufkleben. Diese Lösung gefällt mir bisher am besten, weil sie 
wahrscheinlich am wertigsten aussieht. Das Problem: Der Chip wird 
dadurch aufgedickt, und hat nicht mehr die Standard LQFP höhe. Könnte es 
dadurch Probleme in einem Bestückungsautomaten geben? Außerdem muss der 
Kleber und die Beschriftung die hohen Temperaturen beim Löten aushalten.

Könnt ihr mir Tipps geben, wie man eine saubere Beschriftung mit eigenem 
Logo auf Mikrocontrollern aufbringen kann? Gibt es Unternehmen, die 
Chips in Kleinserie programmieren und labeln?

Danke für eure Hilfe,

Stefan

von Roland E. (roland0815)


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Einfach mal beim Hersteller des ICs nachfragen...

von Walter T. (nicolas)


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Stefan schrieb:
> Könnt ihr mir Tipps geben, wie man eine saubere Beschriftung mit eigenem
> Logo auf Mikrocontrollern aufbringen kann?

Die Unterseite kommt nicht in Frage?

von derohneblubb (Gast)


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von Timo (Gast)


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Das wird doch kein wertigeres Produkt nur weil da irgendein Logo darauf 
ist!??
Ist das ein Chip für die Audioszene?

von chris (Gast)


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Vergiss nicht das MSL handling, ansonsten laser demarking und marking 
bei hoher Stückzahl. Andernfalls high temp (450 Grad) Labels.
Die gibt es als Rolle oder Sheets bereits beschriftet vom Dienstleister
für kleines Geld.
ROHS Zeritifizierung nicht vergessen für die Etiketten zu verlangen.

von Patrick (Gast)


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Stefan,
rein aus Produktionssicht gesehen ist das alles non-value-add um nicht 
gleich zu sagen "Verschwendung". Die Veredelung sollte dann eher am 
Außengehäuse am finalen Produkt stattfinden wo man den Wert direkt 
erkennt oder von der Haptik direkt angesprochen wird und nichts "billig" 
erscheint.

Es gibt sicherlich Alu-Folie die beschriftbar ist, ggf. mit Siebdruck - 
lokale Druckereien sollten dir was anbieten können wenn schon der 
einzelne Chip ganz besonders aussehen soll.
Grüße
Patrick

von GeiserP (Gast)


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Und bei einigen Chips erlischt jedwede Garantie oder Gewährleistung wenn 
man die lasert.... (Bei diversen TI BGA Chips der Fall)

von $$$ (Gast)


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Ein schnoeder Controller wird durch ein Schildchen nicht zum
Premiumprodukt. Da sollte man dann schon auch Controller
mit Stammbaum (also welches Die, in welcher Fabrik gefertigt,
Losnummer etc.) auswaehlen.
Gibt es z.B. bei TI. Die Edelvariante des TMS320F2808 kann
man dort, nachdem man eine Exportbestaetigung vorgezeigt hat,
als SM320F2808 erwerben! Wird natuerlich nicht ganz billig.

Aber so gewinnt man das Vertrauen des Kunden!

von Stefan (Gast)


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Erstmal danke für die Antworten,

natürlich wird der Chip nicht wertig, weil ein Logo draufklebt, das ist 
klar. Auf dem Chip soll eine spezielle Berechnungssoftware geflasht 
werden. Der Kunde kann diesen Chip dann in seine Anwendung integrieren 
und die benötigte Berechnung ausführen - so die Idee. Dadurch dass ich 
den geflashten Chip als Produkt zu einem höheren Preis verkaufen will, 
möchte ich diesen Mehrwert auch nach außen kenntlich machen - soviel zum 
Hintergrund.

@chris: Dass Laser Marking für Chips geht, ist bekannt. Geht aber auch 
das Demarking? Gibt es kommerzielle Anbieter? Das mit den 450 Grad 
labels ist auch ein guter Hinweis.

@Patrick: Das mit der "Verschwendung" verstehe ich, ich glaube bei 
größeren Stückzahlen würde ich auch ökonomischere Varianten wählen, aber 
für ein paar Chips < 1000 sollte das nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Ich möchte erst einmal ohne riesiges Investment versuchen, ob ein Chip 
als Produkt überhaupt funktioniert.

Danke,

Stefan

von Gtx F. (gtx-freak)


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Frag mal Firmen die programmieren von Bauteilen als Dienstleisteung 
anbieten, die bieten Kennzeichnung mit an. Z.b. HVT

von Schlumpf (Gast)


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Evtl kann man mittels Tampondruck die Originalbeschriftung überdrucken 
und dann darauf den eigenen Druck anbringen.
Tampondruck ist recht günstig. Aber ob es da Farben gibt, die die 
Temperaturen beim Löten überstehen, weiß ich nicht.

von Andre (Gast)


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Frag doch wirklich mal beim Hersteller an, ob du da einen Schwung mit 
Sonderlabel oder blanko bekommen kannst.
Nachträglich was dazu zu drücken wird nicht so wie du es dir vorstellst.
Oder du machst es wie die China WLAN Module, Chip mit Quarz & Co auf 
eine Trägerplatine, EMV Schirmblech drüber löten und das dann hübsch 
lasern.

von chris (Gast)


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Ja, das Demarking geht. Ich lass in England die Chips programmieren 
sowie Rereeling. Die machen auch Laser Marking/Demarking sowie Inkjet 
oder programming Dot Beschriftung. Können auch Labels von einem 
Hover-Davis Tapefeeder aufbringen, die Etiketten muss man aber 
Anliefern.

Bei Brexit sieht die Sache aber anders aus.
Als Übersicht, https://www.eks-etiketten.de , benutze deren Service 
nicht,
importiere die gedruckten Etiketten aus China mit fortlaufender 
dynamischem QR Code.

Microchip bieten bei Microchipdirect auch den Programmierservice sowie
Labelservice oder programming Dot an.

von MaWin (Gast)


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Andre schrieb:
> Frag doch wirklich mal beim Hersteller an, ob du da einen Schwung mit
> Sonderlabel oder blanko bekommen kannst

Bei 100 Stück ?

Aufkleber sind auch blöd für spätere Weiterverarbeitung.

Bleibt finde ich nur Tampondruck oder lasern.

Die Investitionen sind aber auch nicht 0 und fressen bei nur 100 Sfück 
den grössten Teil vom 'Mehrwert' auf.

Ich halte das also für eine blöde Idee.

Beitrag #5908872 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5908876 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Marek N. (Gast)


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von René F. (Gast)


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Sauberste Methode der Beschriftung ist die Lasergravur, entweder mit 
Nd.YAG oder Faserlaser. Wie muss ich mir das „demarking“ mittels Laser 
vorstellen? Großflächig einfach drüber lasern oder wie?

von Andreas (Gast)


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Ein UV-Direktdruck wäre auch eine Möglichkeit.

von Sebastian S. (amateur)


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Stinknormaler Sieb- oder Tampondruck.

von Formenschmeichler (Gast)


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Stefan schrieb:
> 1. Auf den unbeschrifteten Flächen der Orginalchips noch
> Zusatzinformationen wie Logo und QR-code auflasern - hat aber den
> Nachteil dass das Logo winzig zur Originalbeschriftung ist - sieht nicht
> wirklich wertig aus.

Also wenn das Produkt "wertig" ist, wird der Kunde kein Interesse am 
Aufschrauben des Gehäuses haben um nachzuschauen welches magischen 
Glyphen die Innerreien zieren.
Überleg dir besser ein vernünftiges Gehäuse; Apple Computer hat da mal 
ein geniales halbtransparentes produziert, das dem Kunden Wertigkeit 
suggerierte ohne mit technischen Details zu verschrecken:

http://www.derfewa.at/image2/iMacG3.jpg

von Max (Gast)


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Mmh wenn du denn g3 schon einmal in der Hand hattest wirst du festellen, 
dass gerade dieses Modell einen nicht sehr Wertiges Eindruck macht. Im 
Gegensatz zu dem Alugehäuse bzw späteren

von Formenschmeichler (Gast)


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Max schrieb:
> Mmh wenn du denn g3 schon einmal in der Hand hattest wirst du festellen,
> dass gerade dieses Modell einen nicht sehr Wertiges Eindruck macht.

jeder jeck ist anderes, mancher schätz es wert was dickes hartes in der 
Hand zu halten, ein andere hats lieber rund und knetsam ...

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