Hallo, ich habe in meiner Wühlkiste alte Entlötlitze gefunden, die nur noch sehr zögerlich saugen will. Marke: Swiss Stone. Woran mag das liegen, ist da irgend ein Stoff drin, der im laufe einiger Jahre unbrauchbar wird? Der Draht sieht nicht oxidiert aus, er ist immer noch so hell wie eine frisch polierte Kupfermünze. Aber ich bemerke ein weißes Pulver im Innern der Dose, sieht wie Talkum aus.
Stefanus F. schrieb: > Aber ich bemerke ein weißes Pulver im > Innern der Dose, sieht wie Talkum aus. Wenn es sich in Isopropanol auflöst, ist es Kolophonium. Was die Frage klären würde.
Walter T. schrieb: > Wenn es sich in Isopropanol auflöst, ist es Kolophonium. Das ist zu wenig, als dass ich das prüfen könnte. Ich kaufe mir auf jeden Fall neue Entlötlitze, bin aber neugierig, die Zusammenhänge zu verstehen.
Stefanus F. schrieb: > Der Draht sieht nicht oxidiert aus Er wird es aber sein. Eventuell hilft tunken in Flussmittel vor Verwendung.
Ich nutze zur Entlötlitze sowieso immer Kolophonium. Einfach vor dem Absaugen kurz die Entlötlitze in der Kolophonium-Dose leicht mit dem Lötkolben aufwärmen. Die saugt dann selbst dann noch, wenn sie schon komplett silbern ist.
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Danke, das probiere ich mal aus, wenn ich demnächst löte. ... Ach was, ich probiere es jetzt aus. Melde mich gleich wieder. ... Da bin ich wieder. Mit Kolophonium geht es besser, auch immer noch schlecht. Ich muss mich noch an den Einsatz von Flussmitteln gewöhnen. In meinen ersten 45 Lebensjahren bin ich mit dem Flussmittel ausgekommen, das im Lot drin ist.
Stefanus F. schrieb: > Marke: Swiss Stone. Funktionierte sie damals in neu besser? Damals gute Entlötlitze (bestimmt über 20 Jahre alt) funktioniert heute noch bei mir unverändert(fasst sich ganz leicht klebrig an, was das Flussmittel nicht wegen Sprödigkeit abblättern lässt). Damals schon schlechte blieb ebenfalls auf ihrem Niveau. Wobei ich bei dir ebenfalls von Oxidation ausgehe. Stefanus F. schrieb: > Aber ich bemerke ein weißes Pulver im > Innern der Dose, ...
MM schrieb: > Funktionierte sie damals in neu besser? Ja, definitiv. Die hat damals gesaugt wie ein Staubsauger, besser als meine Entlötpumpe.
Kupferoxyd eignet sich nicht zum Löten bzw. Aufnahme von Lötzinn. Entferne das Kupferoxyd und tunke die Litze in Kolophonium und du wirst dann sehen das sie wieder funktioniert wie früher......
Stefanus F. schrieb: > Kohlenhändler schrieb: >> Entferne das Kupferoxyd > > Wie soll das bei Entlötlitze gehen? na gaanz einfach...jede Litze einzelnt unter Schutzgas mit einem Schaber blankkratzen und mit Kolophonium abdecken ;-)
Pieter schrieb: > na gaanz einfach...jede Litze einzelnt unter Schutzgas mit einem Schaber > blankkratzen oder einfach durch feines schleifpapier zwischen 2 Fingern durchziehen..
TotoMitHarry schrieb: > oder einfach durch feines schleifpapier zwischen 2 Fingern durchziehen.. Jede einzelne Litze - ihr seid ja Scherzkekse. Manchmal ist es besser, Dinge weg zu werfen.
TotoMitHarry schrieb: > Pieter schrieb: >> na gaanz einfach...jede Litze einzelnt unter Schutzgas mit einem Schaber >> blankkratzen > > oder einfach durch feines schleifpapier zwischen 2 Fingern durchziehen.. Salzsäure sollte Kupferoxyd lösen, Kupfer aber nicht. Man nutzt diesen Umstand ja beim Ätzen von Platinen (Methode Peroxyd und Salzsäure). Also in verdünnte Salzsäure tunken, dann sollte es wieder blank werden. Bin aber kein Chemiker, muss ich dazu sagen. Ob sich das aber lohnt? Wer weiß. Salzsäure ist allerdings billig, und wenn man sie schon hat...
Kupferoxyd entfernt man am einfachsten mit etwas Vitamin C in Wasser aufgelöst. Gibts im Drogeriemarkt 100g ~2€. Selbst bei einem ~45jahre alte Platinenrest war der Oxydfilm mit ein paar Körnchen Vit.C nach 5 Minuten vollständig verschwunden.
Altes kolophonium mit Isopropanol auswaschen Dann Litze in verdünnte Salzsäure zum Oxid entfernen Litze gut mit Wasser auswaschen Mit neuer Kolophoniumlösung vollsaugen lassen Oder neue Litze kaufen. Vitamin C schrieb: > Kupferoxyd entfernt man am einfachsten mit etwas Vitamin C in Wasser > aufgelöst. Wäre eine Alternative zur Salzsäure
Vitamin C schrieb: > Kupferoxyd entfernt man am einfachsten mit etwas Vitamin C in Wasser > aufgelöst. Gibts im Drogeriemarkt 100g ~2€. Toller Tipp, probiere ich auch aus! Das ist doch das Zeug zum Kalklösen in Kaffeemaschinen, richtig?
Stefanus F. schrieb: > Das ist doch das Zeug zum Kalklösen in Kaffeemaschinen, richtig? Ja, wird neben Amidonsulfonsäure gern auch zum Kalklösen verwendet. Die Pulverdöschen gibts in der Vitaminecke. Wer mehr braucht wird z.B. hier fündig: https://www.chemdiscount.de/chemikalien-von-a-bis-z/zitronensaeure-lebensmittelqualitaet-e330/
Vitamin C schrieb: > Kupferoxyd entfernt man am einfachsten mit etwas Vitamin C in Wasser > aufgelöst. Gibts im Drogeriemarkt 100g ~2€. > > Selbst bei einem ~45jahre alte Platinenrest war der Oxydfilm mit ein > paar Körnchen Vit.C nach 5 Minuten vollständig verschwunden. Vitamin C kling irgendwie viel angenehmer als Salzsäure. Chemisch macht das Sinn. Ascorbinsäure ist ein starkes Reduktionsmittel. Das könnte in der Lage sein, Kupferoxyd in Kupfer zurückzuverwandeln. Danke für den Tipp :-)
Vitamin C schrieb: > Selbst bei einem ~45jahre alte Platinenrest war der Oxydfilm mit ein > paar Körnchen Vit.C nach 5 Minuten vollständig verschwunden. Die Profis nehmen ein etwas gröberes Scheuermittel mit ~15-20% Vitamin C. :) Schützt auch ne Zeitlang vor Neubildung einer Oxidschicht. Auf meine alte Endlötlitze kommt eine dicke Aceton/Alk/Kolo/Salicylsäure Mischung. Ohne tut sich nichts mehr, mit besser wie frisch gekauft. :)
Stefanus F. schrieb: > Das ist doch das Zeug zum Kalklösen in Kaffeemaschinen, richtig? Nein. Das ist Zitronensäure, du brauchst aber Ascorbinsäure.
jemand schrieb: > Chemisch macht das Sinn. Rein bastlerisch geht es anders viel besser: 1. keine Entlötlitze kaufen! 2. Feindrähtige Schaltlitze kaufen, so etwa 0.25 qmm. Heißt bei Bürklin LiFY und ist nicht verzinnt. Diese "Entlöt"-Litze funktioniert bstens - und das auch nach Jahren, da durch die Isolation den Luftsauerstoff ganz gut fernhält. Und obendrein ist solche Litze auch noch anderweitig verwendbar. Früher hatte unsereiner die Enden von HF-Litze (als es die tatsächlich noch gab) so verzinnt: - ne Aspirin- Tablette flach hinlegen - Litzenende drauf halten - Kolben erst in Zinn, dann in Kolo tunken - und Kolben draufdrücken. Nachdem der Schmauch sich verzogen hatte, war die HF-Litze sauber verzinnt. W.S.
Beitrag #5911976 wurde von einem Moderator gelöscht.
W.S. schrieb: > - ne Aspirin- Tablette flach hinlegen Ist die dafür, das man vom Lötrauch kein Kopfweh bekommt? Nein, Spaß beiseite, welchen Sinn hat die? Klingt auf jeden Fall sehr interessant :)
Oliver P. schrieb: > Nein, Spaß beiseite, welchen Sinn hat die? Acetyl-Salicylsäure, funst sogar besser als nur Salicylsäure. Kalt inaktiv und Bestandteil (ein sogenannter "Aktivator") der meisten Flussmittel. Solange man das nicht bei ~180°C, vor sich hin köcheln lässt, entsteht auch nichts nennenswert schädliches.... Bei ~2h, 5T die Woche -> Absaugen ist dringendst zu empfehlen. Wegpusten und damit verdünnen IMMER!
Oliver P. schrieb: > W.S. schrieb: >> - ne Aspirin- Tablette flach hinlegen > > Ist die dafür, das man vom Lötrauch kein Kopfweh bekommt? > > Nein, Spaß beiseite, welchen Sinn hat die? Klingt auf jeden Fall sehr > interessant :) Die Acetylsalicylsäure erfüllt hier den selben Zweck wie die Ascorbinsäure: der Oxydschicht an den Kragen gehen. Als Flussmittelzusatz nennt man solche Pülverchen afaik "Aktivator".
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