Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zwei Trafos im Wechsel anschließen und elektrisch schalten


von Jonny A. (nipponbahner)


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Hallo zusammen,

Entschuldigung für die etwas längere Erklärung, die Suche hat hierzu 
nichts geliefert.

*Da ich noch neu hier im Forum bin eine kurze Vorstellung:*
Ich bin der Jonny und in den 30gern. Leider bin ich bis auf ein wenig 
"Schulelektrik" aus dem Unterricht nicht gut bewandert was 
elektrotechnik betrifft sondern eher auf der Softwareseite der Technik 
zu finden. Da ich mir grad eine Modellbahnanlage aufbauen möchte stoße 
ich hier aber eher auf die physikalischen Seiten der Technik ;)
Ich möchte die Modelleisenbahn aus verschiedenen Gründen nicht digital 
bauen sondern analog. Geschaltet sollen mehrere Teile des Systems aber 
später via Arduino und Co werden um die Nutzung bei komplexen 
Steuerungsabläufen kontrollierbar zu halten.
Die Anlage soll in mehrere Gleisabschnitte mit jeweils eigenem 
Stromanschluss unterteilt werden.

*Hier kommt nun mein Problem:*
Ich möchte auf jeden Gleisabschnitt 2 unabhängige Trafos aufschalten, 
von denen aber immer nur einer aktiv angeschlossen ist. Dies ermöglicht 
dass ich unterschiedliche Fahrstraßen schalten kann und mehrere Blöcke 
in unterschiedlicher Kombination mit dem selben Trafo aneinanderreihen 
kann.

Ich habe folgende Rahmenbedingungen:
- Zwei unabhängige Trafos sollen auf dem selben Gleisabschnitt 
angeschlossen werden.
- Jeder Trafo hat etwa min 0 - max 12-16V, 1,2A und liefert ein PWM 
Gleichstromsignal.
- Es soll hierbei jeweils nur ein Trafo Strom auf das Gleis liefern, der 
Andere jeweils nicht.
- Der Wechsel soll „offline“ stattfinden. -> Beim Wechsel zwischen den 
zwei Trafos soll kein Anschluss (Kein Strom anliegen) an das Gleis 
existieren, bevor der andere Trafo nicht verbunden ist. (Hier wäre eine 
Sicherung gut, die verhindert, dass der andere Trafo angeschlossen wird, 
bevor der erste Trafo abgeklemmt ist.)
- Die Spannungsanschlüsse am Gleis sollen umgepolt werden können. (+ 
wird – und umgekehrt)
- Es soll außerdem möglich sein den Zustand: Kein Trafo am Gleis 
angeschlossen – dauerhaft zu schalten.
- Wichtig ist zusätzlich, dass eine Fehlschaltung der Anschlüsse / zwei 
Trafos gleichzeitig angeschlossen vermieden wird, um nicht eine 
eventuell auf dem Gleis stehende Lok zu grillen.
- Die Umschaltung zwischen den Trafos wird entweder über Schalter oder 
über ein Arduino angestoßen. Die Umschaltung der Polung soll über einen 
eigenen Schalter / Arduino gesteuert werden.
- Das PWM-Signal muss hierbei unverändert am Gleis ankommen und der 
Umschaltvorgang so schnell wie möglich sein.

Ich hatte am Anfang überlegt hier eine Relaissteuerung zu bauen, aber 
das würde bei meiner Elektrokenntnis sicher komplexer als es muss und 
sehr störanfällig. Da habe ich mir gedacht, dass es doch sicher auch 
bessere Lösungen geben muss. Google hat leider hierzu nicht viel 
geliefert.

Kann mir hier vielleicht Jemand helfen, wie man sowas lösen kann? Wie 
gesagt bin ich ziemlich unerfahren in diesem Bereich und bräuchte 
vermutlich eine etwas genauere Beschreibung  Anleitung  Bauanleitung.

Danke schon einmal fürs Lesen und eventuelle Antworten!
Viele Grüße,
Jonny

von Roland E. (roland0815)


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Hol dir ein Buch über Modellbahnen aus der örtlichen Bibliothek. Dies 
liest du grob durch.
Dann denkst du noch mal über deine Idee und die mögliche Realisierung 
nach.

Hinweis: Die Schienen im Bahnhofsbereich werden üblicherweise nur auf 
einer Seite getrennt. Ausnahme sin Wendeschleifen oder Gleisverbindungen 
entgegengesetzter Regelfahrtrichtung.

von Jonny A. (nipponbahner)


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Hallo Roland,

danke Dir für deine Antwort.
Mir ist durchaus bewusst, was "üblicherweise" hier gemacht wird und ich 
habe auch schon ziemlich viel gelesen. Leider lösen die 
"Standardlösungen" meine Problemstellung nicht. Wenn ich nur einen 
normalen Analogbetrieb nutzen wollen würde, hätte ich einfach eine der X 
Anleitungen genutzt, die es zum einfachen Analogbetrieb einer 
Modelleisenbahn sowohl in Büchern als auch im Internet gibt.

Da du das Beispiel Bahnhof bereits ansprichst: Ich habe Züge, die im 
Stand bereits eine aktive Fahrtbeleuchtung haben, solange ein PWM-Signal 
ab einer gewissen Stärke am Gleis anliegt. Nun habe ein Gleis, dass sich 
in zwei im Bahnhofsbereich auffächert. Mit den üblichen Methoden wären 
beide Gleise an ein und dem selben Trafo angeschlossen und würden über 
die Weichen mit Strom gespeist - oder eben nicht. Die Beleuchtung des 
Zuges im Stand ist hier nicht möglich, da eines der Gleise keinen Strom 
führt, oder sollte es doch Strom führen, würden beide Züge aufgrund des 
selben Trafos anfahren. Ich möchte aber zum Beispiel bei genau diesem 
Fall für das zweite Gleis einen eigenen Stromkreis schalten können um 
die Beleuchtung zu ermöglichen. Ich kann natürlich jeden Bereich an 
einen eigenen Trafo anschließen, dies verkompliziert aber am Ende den 
Betrieb.
Digitalbahnen können das zwar einfacher lösen, sind aber bei einem 
entsprechend großen Fahrzeugpool unbezahlbar.

Ich hoffe mit dem Beispiel ist etwas verständlicher geworden, warum ich 
überhaupt eine solche Idee verfolge und dass es nicht aus einer Laune 
heraus geschieht. Mir fehlt schlichtweg das nötige allgemeine 
Elektrowissen was geht und was nicht bzw. wie es geht.

Viele Grüße,
Jonny

von Roland E. (roland0815)


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Du solltest dringend über Digitalbetrieb nachdenken...

PS: Es ist unüblich über Weichen zu speisen.

: Bearbeitet durch User
von 1N4148 (Gast)


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Was spricht gegen Relais? Alles andere wäre bei deinen 
Elektrotechnikkenntnissen noch komplexer.

von Roland E. (roland0815)


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Mit einer z21 und RocRail braucht der OP nur noch Einfachtrennstellen 
(ausser an Kehrschleifen) und S88 Stromfühler. Schalten braucht er dann 
am Gleis nur noch Weichenherzstücke und Kehrschleifen.

von Jonny A. (nipponbahner)


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Gegen Relais spricht grundsätzlich erstmal nichts. Hatte nur gedacht ob 
es schon sowas gibt, was diese Funktion ausführt oder sowas. Ich kenne 
mich wie bereits gesagt damit nicht so aus und kenne daher auch die 
Möglichkeiten nicht so genau. Ich werde es wohl auch erstmal versuchen 
mit Realais zu lösen.

Um eventuell hier noch eine kleine Erklärung zu geben, weshalb eine 
digitale Steuerung für mich ungünstig ist: Ich habe nur japanisches 
Rollmaterial in Spurgröße N. Mit Ausnahme von Kato wird in Japan im 
Prinzip nur analog produziert. Kato ist für Decoder vorbereitet aber in 
der Basis ebenfalls analog. Andere Hersteller haben oft kaum bis keinen 
Platz im Rollmaterial, um einen Decoder unterzubringen. Der Umbau ist 
daher in der Regel sehr aufwändig mit elektrischen Umbauten der Platinen 
und Rahmenfräsarbeiten und wiederholt sich für jeden neuen Zug. 
Natürlich ist der Anlagenaufbau den ich verfolge auch sehr aufwändig, 
aber ich muss ihn nur einmal machen und nicht immer wieder.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Roland E. schrieb:
> PS: Es ist unüblich über Weichen zu speisen.

Das ist richtig. Aber ein Relais, welches mit der Weiche gleichzeitig 
umschaltet, könnte den Fahrstrom schalten. Damit kann man einfach 
Fahrstraßen von einem Bahnhof zum nächsten schalten. Die Stromzuführung 
erfolgt dabei auf der Strecke und reicht dann bis in die jeweiligen 
Bahnhofsgleise.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Digital wurde entwickelt um genau dein Problem zu lösen. Natürlich 
könnte man das auch irgendwie mit Relais frickeln. Betriebssicherheit 
ist aber nicht gegeben, weil für jeden Zug individuell die Schwelle 
ermittelt werden muss, wo die Innenbeleuchtung hinreichend hell ist, 
aber der Motor noch nicht los bricht.

Platz für Decoder ist in N auch kein Thema mehr, wenn es die 
DR-Blutblase mit Sound gibt ohne dass man auf Kabelverhaue schaut.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Jonny A. schrieb:
> Nun habe ein Gleis, dass sich
> in zwei im Bahnhofsbereich auffächert. Mit den üblichen Methoden wären
> beide Gleise an ein und dem selben Trafo angeschlossen und würden über
> die Weichen mit Strom gespeist - oder eben nicht. Die Beleuchtung des
> Zuges im Stand ist hier nicht möglich, da eines der Gleise keinen Strom
> führt, oder sollte es doch Strom führen, würden beide Züge aufgrund des
> selben Trafos anfahren.

Guten Morgen nipponbahner!
Wenn ich das richtig sehe, fährt die Lok mit Gleichstrom und die 
Zugbeleuchtung geschieht mit Niederfrequenz (z.B. 20kHz). Du mußt das 
stromlose Gleis mittels Koppelkondensatoren mit dem stromführenden 
verbinden, so daß nur die NF verbunden ist und nicht die Fahrspannung. 
Die Größe der Kondensatoren mußt Du experimentell ermitteln.
Theoretisch könntest Du sämtliche Gleise Deiner Anlage mit einem 
entsprechenden NF-Booster und vielen Koppelkondensatoren verbinden, dann 
hättest Du überall Licht und bräuchtest nur normale Fahrregler.
Wie groß ist die Anlage eigentlich? Züge/qm2?
Gruß Dirk

von Harald W. (wilhelms)


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Jonny A. schrieb:

> Gegen Relais spricht grundsätzlich erstmal nichts.

Dann nimm sie doch. Relaisschaltungen sind leichter durchschaubar
und bei Deiner, eher selteten Betätigung auch zuverlässig. Ausser-
dem ist es ihnen egel, ob Du über ihre Kontakte wechselnden, glei-
chen, analogen oder digitalen Strom schickst. Sie lassen sich
sowohl per µC als auch Handschalter ansteuern. Auch die von Dir
gewünschte Verriegelung lässt sich einfach verwirklichen.

: Bearbeitet durch User
von Philipp G. (geiserp01)


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Harald W. schrieb:
> digitalen Strom

Was ist denn digitaler Strom? ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Philipp G. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> digitalen Strom
>
> Was ist denn digitaler Strom? ;)

Den schaltet man ein (=H) und wieder aus (=L)
und zwar mit dem Finger (=lat. digitus)

von Arno (Gast)


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Moin,

Erstmal als Suchbegriff: Das Prinzip, das dir vorschwebt, wird meistens 
"Z-Schaltung" genannt: https://www.1zu160.net/elektrik/zschaltung.php 
(zumindest, wenn ich deine Beschreibung richtig verstehe). Statt der 
Schalter kannst du Relais verwenden. Aber das wird ein Riesenaufwand, 
sowohl was die Relais/Trennstellen/Gleisverbinder angeht, als auch was 
die Ansteuerung der Relais angeht.

Zweitens: Wenn es dir nur um Beleuchtung geht, würde ich empfehlen, eine 
Tonfrequenz-Spannung auf die normale Fahrspannung zu überlagern. Gab es 
in den 70ern/80ern sogar als Mehrzugsteuerung mal zu kaufen, unter 
anderem unter dem Namen Trix EMS. Und Selbstbau-Beschreibungen auch, 
Literaturtipp:

Modelleisenbahnen - elektronisch gesteuert
Band 3: Tonfrequenzsteuerungen für unabhängigen Mehrzugbetrieb
Winfried Knobloch

(Hatte meine Stadtbibliothek in den 90ern noch...)

Drittens als Tipp: Lass die Bastelei an der Anlage und bau DCC in die 
Loks ein. Wirklich. Auch in Spur N (fahre ich auch). Ist viel Aufwand, 
besonders wenn der Motor nicht sauber vom Rahmen isoliert ist, aber 
immer noch weniger als die ganze automatisierte Z-Schaltung, dafür 
kannst du die Ablaufautomatisierung mit Software von der Stange machen 
(z.B. JMRI) statt alles selbst zu basteln und deine Loks fahren auch auf 
anderen Anlagen - und umgekehrt. Und bei Dekodern mit 6mm x 7mm x 2mm 
wie diesem hier: http://www.tran.at/Produkte/DCX76z.shtml sind die 
Fräsarbeiten auch sehr überschaubar.

MfG, Arno

von Rainer V. (a_zip)


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Harald W. schrieb:
> Dann nimm sie doch. Relaisschaltungen sind leichter durchschaubar
> und bei Deiner, eher selteten Betätigung auch zuverlässig

Das würde ich nur für kleine Spielanlagen unterschreiben. Als 
13-jähriger Schüler habe ich so etwas auf unserer bescheidenen 
Märklinanlage (2x3m) versucht und es war höllisch schwer, den Überblick 
zu behalten. Wir waren für unsere Verhältnisse üppig ausgerüstet, da 
mein Vater gute Kontakte zu den Betriebselektrikern hatte und Relais, 
Reihenklemmen, Schalter, Trafos und Draht in fast beliebiger Menge 
beibringen konnte. Zur Realisierung habe ich Wochen unter der Platte 
verbracht und habe mehr als einmal das Werkzeug frustriert in die Ecke 
geknallt. Als Erfahrung für mich unbezahlbar, aber heute wurde ich das 
nimmermehr wieder machen.
Also empfehle auch ich, ernsthaft über eine Digitalisierung 
nachzudenken! Und Geld wird das so oder so eine ganze Menge kosten. Auch 
Relais und Drumherum bekommst du nicht umsonst und "billige" Ramschware 
solltest du wegen des Seelenfriedens auf keinen Fall verbauen!
Gute Nacht, Rainer

Beitrag #5916122 wurde vom Autor gelöscht.
von Jörg R. (solar77)


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Jonny A. schrieb:
> Danke schon einmal fürs Lesen und eventuelle Antworten!

Als einfachste Lösung fällt mir ein 2-poliger Umschalter (Kippschalter) 
mit Mittelstellung ein. Wenig Aufwand, keine zusätzliche Stromversorgung 
notwendig. Durch einen Kippschalter mit Mittelstellung können auch beide 
Trafos vom Gleis getrennt werden.

Beide Trafos gleichzeitig auf das Gleis zu schalten kann bei dieser 
Lösung nicht passieren.

Für die Umschaltung der Polarität kann ebenfalls ein 2-poliger 
Kippschalter verwendet werden. Eine Mittelstellung ist bei diesem 
Schalter nicht notwendig.

Eine Schaltung mit Relais und Arduino ist auch machbar.

Anbei eine kleine Skizze, allerdings nur für die Anschaltung der Trafos. 
Der Umschalter für die Polarität kann einfach integriert werden.

von Rainer V. (a_zip)


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Jörg R. schrieb:
> Als einfachste Lösung fällt mir ein 2-poliger Umschalter (Kippschalter)
> mit Mittelstellung ein

Als Prinzipschaltbild sicher nicht verkehrt, aber für mich hörte es sich 
so an, dass der TO nicht 3, sondern eher 30 Fahrstraßen verschalten 
wollte! Und es gab ja auch noch eine Randbedingung mit der Beleuchtung. 
Mit "einfachen" Schaltern wird das eher nichts...
Gruß Rainer

von Jörg R. (solar77)


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Rainer V. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Als einfachste Lösung fällt mir ein 2-poliger Umschalter (Kippschalter)
>> mit Mittelstellung ein
>
> Als Prinzipschaltbild sicher nicht verkehrt, aber für mich hörte es sich
> so an, dass der TO nicht 3, sondern eher 30 Fahrstraßen verschalten
> wollte! Und es gab ja auch noch eine Randbedingung mit der Beleuchtung.
> Mit "einfachen" Schaltern wird das eher nichts...

Die Schalter bzw. Relais sollen die Trafos nur mit dem Gleis verbinden, 
oder halt trennen. Deshalb funktioniert das schon mit den Schaltern. Die 
Anzahl der Gleise spielt dabei eigentlich keine Rolle. Ob nun 30 
Schalter oder 30 Relais verbaut werden ist Beides entsprechender 
Aufwand.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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@TO
Problem gelöst? Oder war der Thread eine Eintagsfliege?

: Bearbeitet durch User
von Jonny A. (nipponbahner)


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Hallo zusammen,

entschuldigt die etwas spärlichen Antworten die letzten Tage.
Ganz vielen Dank für eure Antworten! Da konnte ich inzwischen sehr viel 
raus lernen.


Jörg R. schrieb:
> @TO
> Problem gelöst? Oder war der Thread eine Eintagsfliege?

Hallo Jörg, das Problem kann ich denke ich mit den hier erhaltenen 
Informationen angehen. Um mich nicht zu verzetteln und zu schauen ob die 
grundlegende Art der Steuerung mir so entgegen kommt werde ich die 
Lösung mit dem Kippschalter von dir erstmal auf einigen Gleisabschnitten 
ausprobieren! Hier ganz vielen Dank an dich auch für deine Mühe eine 
Zeichnung anzufertigen!

Jörg R. schrieb:
> Als einfachste Lösung fällt mir ein 2-poliger Umschalter (Kippschalter)
> mit Mittelstellung ein. Wenig Aufwand, keine zusätzliche Stromversorgung
> notwendig. Durch einen Kippschalter mit Mittelstellung können auch beide
> Trafos vom Gleis getrennt werden.
>
> Beide Trafos gleichzeitig auf das Gleis zu schalten kann bei dieser
> Lösung nicht passieren.
>
> Für die Umschaltung der Polarität kann ebenfalls ein 2-poliger
> Kippschalter verwendet werden. Eine Mittelstellung ist bei diesem
> Schalter nicht notwendig.
>
> Eine Schaltung mit Relais und Arduino ist auch machbar.
>
> Anbei eine kleine Skizze, allerdings nur für die Anschaltung der Trafos.
> Der Umschalter für die Polarität kann einfach integriert werden.

Um noch eben auf einige Fragen von euch einzugehen:
Die Anlage ist noch in der Planung. Sie hat etwa eine Tiefe von 1m und 
eine Länge von 8 Meter. Das Ganze auf 2 Ebenen (Schattenbahnhof). Heißt 
es sind etwa 16m2 Anlage in Ganzen. Aufgrund der Abmaße ist es aber eher 
eine Streckenanlage mit recht einfacher Gleisführung. Hauptsächlich ein 
8 gleisiger Bahnhof und 2x 2Gleisige Hauptstrecke.
Die Beleuchtung der Loks ist bereits durch das (wie ihr schon angemerkt 
hattet) 20k PWM-Signal erreicht, da die Trafos dieses Signal von Haus 
aus generieren.
Ich denke mit der Schalterlösung kann ich mich dem Thema gut nähern und 
schauen, ob das System funktioniert. Wenn es klappt und ich irgendwann 
später zu faul bin die >20 Gleisabschnitte per Stellpult zu schalten 
kann ich ja die Schaltung durch Relais tauschen und mir etwas per 
Arduino oder Ähnlichem überlegen.

Ganz vielen Dank und viele Grüße an euch,
Jonny

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Jonny A. schrieb:
> Um mich nicht zu verzetteln und zu schauen ob die
> grundlegende Art der Steuerung mir so entgegen kommt werde ich die
> Lösung mit dem Kippschalter von dir erstmal auf einigen Gleisabschnitten
> ausprobieren!

Anbei eine etwas geänderte Schaltung. Mit einem weiteren einfachen 
2-poligen Umschalter lässt sich die Spannung umpolen.


Jonny A. schrieb:
> Ich denke mit der Schalterlösung kann ich mich dem Thema gut nähern und
> schauen, ob das System funktioniert. Wenn es klappt und ich irgendwann
> später zu faul bin die >20 Gleisabschnitte per Stellpult zu schalten
> kann ich ja die Schaltung durch Relais tauschen und mir etwas per
> Arduino oder Ähnlichem überlegen.

Relaislösung ist ebenfalls möglich. Wenn die Spannung auch komplett 
getrennt werden muss, so wie es die Schalter mit Mittelstellung machen, 
ist ein zusätzliches Relais notwendig. Ich jedenfalls kenne kein Relais 
das Kontakte mit Mittelstellung hat. Ggf. würde ich bistabile Relais 
verwenden. Wie würde der Arduino entscheiden wie und mit welcher Polung 
geschaltet werden soll?

: Bearbeitet durch User
von Jonny A. (nipponbahner)


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Hallo Jörg,

Noch einmal ganz vielen Dank an Dich!

Zu deiner Frage:
Ganz allgemein bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, wie ich genau die 
Schaltung per Arduino oder gegebenenfalls Raspberry bauen würde. 
Vermutlich würde ich den Arduino / Raspberry hauptsächlich als 
automatischen Schalter für eine größere Anzahl Gleisabschnitte nutzen. 
Gegebenenfalls um auch vordefinierte Sets der Gleisabschnitte in Form 
einer Fahrstraße zu schalten oder "Fahrprogramme". Die Entscheidung der 
Polung würde ich ihm also per vordefiniertem Programm abnehmen.
Zusätzlich könnten die Servos der Weichenantribe mitgeschaltet werden 
und eventuell eine simple Form der Rückmeldung. Eine Steuerung des 
Fahrstrom ist natürlich eher schwierig.
Aber das ist noch alles recht unausgereift und ich bin noch mit mir 
selbst in der Diskussion welchen Umfang ich automatisieren möchte und 
welche Anforderungen ich dabei an das System und die Logik habe. Davon 
Abhängig ist natürlich auch die Wahl ob Rapberry, Arduino oder eine 
Kombination. Solange ich das System aber elektrisch schalten kann stehen 
mir hier ja diverse Möglichkeiten offen.
Zugegebenermaßen ist dies auch für mich ein Testfeld bzw eine Spielwiese 
um mich näher an die Thematik von Steuersystemen zu bringen und mein 
Verständnis von Interaktion zwischen Hard- und Software zu verbessern.

Viele Grüße,
Jonny

: Bearbeitet durch User
von Dirk J. (dirk-cebu)


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Jonny A. schrieb:
> Hauptsächlich ein
> 8 gleisiger Bahnhof und 2x 2Gleisige Hauptstrecke.

Da speißt Du den Fahrstrom nur auf die beiden Gleise der Hauptstrecke 
und von da geht es dann über die entsprechend gestellten Weichen auf die 
jeweiligen Bahnhofsgleise. Die nicht befahrenen Gleise werden über 
Relais an einen weiteren Trafo mit Licht angeschlossen. Geht alles mit 
einer Hand voll Relais und Kippschaltern und vor allem ohne µP...

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk J. schrieb:

>> Hauptsächlich ein
>> 8 gleisiger Bahnhof und 2x 2Gleisige Hauptstrecke.
>
> Da speißt Du den Fahrstrom nur auf die beiden Gleise der Hauptstrecke
> und von da geht es dann über die entsprechend gestellten Weichen auf die
> jeweiligen Bahnhofsgleise. Die nicht befahrenen Gleise werden über
> Relais an einen weiteren Trafo mit Licht angeschlossen. Geht alles mit
> einer Hand voll Relais und Kippschaltern und vor allem ohne µP...

Trotzdem würde ich das ganze auf einer hochklappbaren Platte aufbauen
und nicht über Kopf unter der Anlage löten.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Harald W. schrieb:
> Trotzdem würde ich das ganze auf einer hochklappbaren Platte aufbauen
> und nicht über Kopf unter der Anlage löten.

8m x 1m hochklappen?
Ich würde, um nicht überkopf löten zu müssen, an den entsprechenden 
Stellen kleine Holzbrettchen senkrecht unter die Grundplatte schrauben 
und dort die Relais und sonstigen Anschlüsse montieren. Ein weiterer 
Vorteil ist, man kann die Schaltung auf den Brettchen vorverdrahten und 
braucht dann nur noch die Weichen- und Schienenanschlüsse z. B. mit 
Lüsterklemmen verbinden.

von ausgeprägter Triebwagen (Gast)


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Ich würde zuerst mal @Dirks Vorschlag folgen, und dazu
- sofern/so weit möglich - auch die große Grundplatte
aufteilen und einzeln klappbar machen.

@Dirks Vorschlag ist ja fast unumgänglich, und meiner
würde wenigstens für etwas weniger Gewicht sorgen, das
zu bewegen ist (und u.U. auch mal runterfallen könnte)
bei Arbeiten außerhalb @Dirks o. g. "Schaltstationen".

Einzig die gesamte Grundplatte bewegen zu können, mag
zwar beim "von unten draufgucken" - ohne die Stöße und
vor allem die Leiterschleifen bei den "Schaltstationen"
(braucht man, um sie hochklappen zu können, ohne zuerst
mal wie eine Ratte darunter zu kriechen und zu lösen -
oder aber erst mal doch die gesamte Platte zu heben) -
"aufgeräumter aussehen", wäre aber etwas unpraktisch.

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk J. schrieb:

> 8m x 1m hochklappen?

Die Steuer-Elektronik enthält zehntausende von Relais? Das ist viel.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Harald W. schrieb:
> Dirk J. schrieb:
>
>> 8m x 1m hochklappen?
>
> Die Steuer-Elektronik enthält zehntausende von Relais? Das ist viel.

8m x 1m ist die Größe der Modellbahnanlage, nicht der Elektronik! Steht 
auch weiter oben.

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk J. schrieb:

> 8m x 1m ist die Größe der Modellbahnanlage, nicht der Elektronik!

Wie bereits gesagt: Es ist sinnvoll, innerhalb der Platte der Anlage
ein hochklappbare Platte zu haben, auf der die gesamte Elektrik
montiert wird. Aber Modellbahnfreaks sind wohl besonders Leidensfähig
und arbeiten gern überkopf.

von Rainer V. (a_zip)


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Harald W. schrieb:
> Aber Modellbahnfreaks sind wohl besonders Leidensfähig
> und arbeiten gern überkopf

Nein! Das liegt in der Natur der Sache. Wenn du einen Teil der Anlage 
klappbar machen willst, dann mußt du einen ordentlichen AUfwand an den 
Anschlußstellen treiben. Das erspart man sich doch gern...natürlich 
könnte man die ganze Anlage gegen die Wand hochklappen...habe ich aber 
damals auch nicht gewollt...ist halt auch Geschmacksache...
Ich wünsche jedenfalls viel Spass beim Verdrahten!
Gruß Rainer

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