Im Anhang ist ein Auschnitt einer Hauptpplatine eines (defekten) Acer n50 PDA zu sehen. Der Schiebeschalter in der Mitte ist über die Befestigungslaschen gemessen knapp 8 mm lang, dafür aber sehr solide mit insgesamt 7 Lötstellen befestigt. Wie stellt man es am geschicktesten an, ihn auszulöten und dabei keine weiteren Bauteile mit zu erwischen? (Wenns bei dieser Platine schief geht, wäre das nicht schlimm, bei der, auf der der defekte Schalter gegen den hier ausgetauscht werden soll, schon.)
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Mit dem Lötkolben kaputt brutzeln bzw. mit nem kleinen Seitenschneider soweit zerstören dass du die Pins einzeln ablöten kannst
Ich glaube er will den Schalter retten ;-) Erstmal Flussmittel drauf und alle Kontakte mit frischen bleihaltigen Lötzinn kurz aufschmelzen. Dann aussen leichten Druck auf dem Schalter halten (weg von der Platine). Dann reihum alle Kontakte kurz aufschmelzen. Das ist die übliche "ich hab kein Spezialwerkzeug" Methode. Das was ich beim nächsten Mal in einer derartigen Situation probiere, ist die Kontalte nacheinander per dünnen Edelstahlblech von der Platine zu trennen. D.h. Kontakt aufschmelzen, Blech zwischen Kontakt und Platine schieben und erstarren lassen. Diese Idee scheint mir vielversprechend.
Beim defekten mit Dremel o.ä. die Pins abschneiden und dann einzeln auslöten - wie oben gesagt. Bei der defekten Platine (mit dem guten Schalter) wird es kaum anders als mit Heißluft gehen. Allenfalls noch mit drei, vier Lötkolben mit fetten Spitzen und einem Helfer.
Uhu U. schrieb: > Wie stellt man es am geschicktesten an, ihn auszulöten Eine der Lötflächen am Rand erhitzen und Schalter nach oben biegen, wenn nicht von alleine abgelöst Federstahlblech (0.1mm Fühlerlehrenblech) unterschieben, warten bis erkaltet. Dasselbe mit der Lötfläche auf der anderen Seite. Dann die weiter innen liegenden seitlichen Lötstellen auf dieselbe Art, dss Blech tiefer rein schieben. Danach von links nach rechts jede der hinteren Lötstellen erhitzen und Platine hinter dem Schalter dabei bis erkaltet nach hinten wegbiegen (der Schalter selbst verbiegt sicb ja nicht, die Plstine schon). Man braucht halt eine spitze Lötspitze, glücklicherweise reicht sie in kurz. Den defekten Schalter kann man natürlich zerdremeln.
Wir machen sowas immer mit Heißluft. Geht am besten. Aufpassen, dass das Bauteil gelichmäßig erwärmt wird, und der Kunststoff nicht zu viel heiße Luft abbekommt (ggf. abdecken/abkleben) Mit Flußmittel wäre ich vorsichtig. Rinnt das in den Schalter hinein, ist der ziemlich sicher hinüber, weil alles Verklebt und Flußmittel Isoliert.
ich schrieb: > Wir machen sowas immer mit Heißluft. Endlich. Nach vier Fehlversuchen gibt doch noch jemand die richtige Antwort.
Uhu U. schrieb: > Womit? Kapton-Band? Kapton-Band wäre Ideal, da das aber nicht jeder einfach so herunmliegen hat: Auch mit Papier Klebeband lassen sich brauchbare Ergebnisse erzielen. Sollte aber mehrlagig genommen werden ;-)
Frank schrieb: > ich schrieb: >> Wir machen sowas immer mit Heißluft. > > Endlich. Nach vier Fehlversuchen gibt doch noch jemand die richtige > Antwort Ich weiß nicht was an Entlötklingen so falsch sein soll. Heißluft hat man nicht immer mal so rumliegen (zumindest im Hobby Bereich) ...
Alopecosa schrieb: > Heißluft hat > man nicht immer mal so rumliegen (zumindest im Hobby Bereich) ... 40€ sollte jeder Hobbybastler ruhig in ein Atten 858D+ investieren.
Frank schrieb: > Endlich. Nach vier Fehlversuchen gibt doch noch jemand die richtige > Antwort. Du solltest alles lesen: HildeK schrieb: > Bei der defekten Platine (mit dem guten Schalter) wird es kaum anders > als mit Heißluft gehen.
An einem Navi habe ich das anders gemacht. Nur die Metallkappe entfernt. Danach liegt der Schnapperatismus frei. Vorsicht, kann heraushüpfen! Danach von einem Spender den gebrochenen Hebel reinopriert und die Kappe wieder aufgesetzt und verlötet.
Uhu U. schrieb: > Wie stellt man es am geschicktesten an, ihn auszulöten und dabei keine > weiteren Bauteile mit zu erwischen? Wenn die Rückseite der Platine an dieser Stelle unbestückt ist, dann mit Heißluft und hoher Temperatur (450 - 500°C) möglichst kurz erhitzen bis er aufschwimmt. Vorher natürlich Flußmittel deiner Wahl drauf. Falls es in den Schalter läuft, geht Kolophonium ja am Besten mit Alk wieder raus. Wenn das nicht geht, dann von oben ebenso heiß und schnell. Dann aber mit Kapton, Alufolie, Metallstücken oder so die Plastikteile am Schalter und die Bauteile im Umkreis abschirmen.
Eine konfektionierte handelsübliche Rasierklinke beim Erhitzen der Lötstelle zwischen Leiterplatte und Kontakt schieben.
Uhu U. schrieb: > Wie stellt man es am geschicktesten an, ihn auszulöten und dabei keine > weiteren Bauteile mit zu erwischen? Ich hätte da eine andere Variante: einen relativ dicken Kupferdraht nehmen (z.B. Installationsdraht), ihn so biegen, daß er auf allen Lötstellen des Schalters aufliegt, ihn gut verzinnen, dann auflegen und mit Kolo und noch mehr Zinn aufschmelzen. Dann sollte sich der Schalter abheben lassen. Allenfalls die beiden Kondensatoren rechts und unten rechts vom Schalter könnten dabei im Wege sein. W.S.
Uhu U. schrieb: > Wie stellt man es am geschicktesten an, Mich wundert, das so ein alter Forums-Hase hier so was fragt. Timmo H. schrieb: > mit nem kleinen Seitenschneider Nonsens, weil ein Seitenschneider Material verdrängt und dabei werden mechanische Spannung auf die Pads übertragen, die sich dann vom Basismaterial lösen. Das sollte man vermeiden. Wie schon vorgeschlagen trennt man mit einem Dremel oder ähnlich die Pins mit einer kleinen Trennscheibe unmittelbar zwischen Gehäuse und dem Pad durch. Das verursacht kaum mechanische Spannungen und der verlötete Pin lässt sich Mühelos entfernen.
Warm machen (Heißluft) und ausgelötetes Bauteil mit Pinzette entnehmen. Wo ist das Problem? Oder suchst Du nach irgendeiner Ghetto-Methode weil Du gerade im Hotelzimmer bist und nur ein Feuerzeug und einen Seitenschneider dabei hast?
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Timmo H. schrieb: > Mit dem Lötkolben kaputt brutzeln bzw. mit nem kleinen Seitenschneider > soweit zerstören dass du die Pins einzeln ablöten kann. Manchmal gehen dabei die Pads mit ab. Keine gute Idee. Richtig ist auf alle Fälle mal Flussmittel auch in Form von frischem verbleitem Zinn dazu geben. Wenn das Zinn flüsssig ist reicht oft ein dosierter Schlag gegen die Tischkante und das Zinn fliegt davon.Wenn du eine Spaltlehre ,also so ein Teil wo viele Federbleche mit unterschiedlichen Maßen drinnen sind, dann kannst du auch versuchen so ein dünnes Blech nach dem erhitzen der Lötstelle zwischen Pltine und Lötanschluss des Schalters zu schieben. Herum braten solltest du allerdings nicht.
herbert schrieb: > Wenn du > eine Spaltlehre ,also so ein Teil wo viele Federbleche mit > unterschiedlichen Maßen drinnen sind, dann kannst du auch versuchen so > ein dünnes Blech nach dem erhitzen der Lötstelle zwischen Pltine und > Lötanschluss des Schalters zu schieben. Auch geeignet, und etwas leichter beschaffbar, da allgegenwärtiger, ist eine klassische Rasierklinge. Kann man bei Bedarf, mit einer groben Schere auf Maß schneiden und lässt sich mit der Schneide voran gut unter die auszulötenden Bauteile schieben.
Wenns um den Schalter geht: Dicken Lötkolben mit reichlich Zinn auf der Spitze auf die andere Seite der Platine (also quasi die Lötseite gegenüber des Schalters) legen und warten. Wenns um die Platine geht: Dicken Lötkolben auf den Schalter legen. Alternativ die Pins mit dem Skalpell auftrennen und einzeln entlöten.
ich schrieb: > Kapton-Band wäre Ideal, da das aber nicht jeder einfach so herunmliegen > hat: Ideal wäre, wenn man die Heißluft von den benachbarten Bauteilen abhalten kann. Kaptonband sollten Elektroniker immer in ihrem Bestand haben, ähnlich wie Lötzinn und Entlötlitze. Gibts in China für relativ wenig Mäuse. Man muss nur einige Wochen warten auf die Lieferung. > Auch mit Papier Klebeband lassen sich brauchbare Ergebnisse erzielen. > Sollte aber mehrlagig genommen werden ;-) Alle selbstklebenden Bänder haben den Nachteil, dass der Kleber bei Hitze schnell schlapp macht. Die heiße Luft findet dann ihren Weg und wenn man Pech hat, sind dann einige Bauteile ab. Wenn man vorsichtig ist, kann man die Lage nachvollziehen und das Teil wieder anlöten, aber besser wäre es natürlich, es käme erst gar nicht dazu. Für geeigneter halte ich Abdeckmaske, das man beim Wellenlöten braucht, um Lötstellen freizuhalten, z.B. für spätere Bestückungen. https://www.ebay.de/itm/Loctite-Abdeckmaske-Spot-On/202618550402?epid=1704188633&hash=item2f2d01b882:g:lt0AAOSw4ARcgk39 Es passt sich der Untergrundform perfekt an und leitet nur wenig Wärme. Nach Abkühlen kann man das Zeug wieder Rückstandsfrei abpulen. Da es nicht gerade zu den billigen Materialien gehört und auch nicht unbegrenzt haltbar ist, dürfte das nur was für Firmen sein.
Dr.Who schrieb: > und wenn man Pech hat, sind dann einige Bauteile ab. Bauteile gehen nur ab wenn man sie wegschiebt oder die Luft auf 99 stellt und sie wegpustet. Ich hab noch nie im Leben irgendwas abgedeckt, stattdessen bemühe mich halt so gut es geht nicht zu zittern mit der Pinzette und von der günstigsten Seite aus anzugreifen. Das wird erst dann problematisch wenn man alters- oder gesundheitsbedingt keine ruhige Hand mehr hat oder wenn man das ganze Wochenende durchgezecht hat.
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Eine Rasierklinge oder ähnlich dünnes aus Edelstahl zwischen Pin und Löstelle schieben. Evtl. eine alte Unruhe von einer Uhr. Macht sich Top.
Was macht ein Ostfriese, um ein Bauteil mit 7 Beinchen abzulöten? Er trommelt 8 Leute zusammen - 7 bekommen einen Lötkolben und einer hustet...
Wir in Bayern nehmen eine Vorwärmplatte und ein Heißluftgerät mit passender Düse - mit heißer Luft kennen wir uns aus ;-)
Hi >Eine Rasierklinge oder ähnlich dünnes aus Edelstahl zwischen Pin und >Löstelle schieben. Evtl. eine alte Unruhe von einer Uhr. Macht sich Top. Gibt es doch fertig /Siehe Anhang). MfG Spess
Es ginge sonst auch, indem ein Draht unter die Beine geschoben wird. Ich nehme dazu Kupferlackdraht, damit das Lötzinn nicht daran haftet. In etwa wie hier: https://www.youtube.com/watch?v=mLj-KCb4LYo
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