Forum: Haus & Smart Home Netzspanngnus Simulation?


von Gunnar (Gast)


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Hallo
Ich habe eine Solaranlage auf dem Dach und könnte damit Theoretisch beim 
Stromausfall autark ganz gut auskommen. Leider schaltet der Wandler 
sofort ab wenn die Netzspannung fehlt.
Mein Gedanke wenn es doch mal zu einem Längeren Stromausfall kommt 
möchte ich gerne vorbereitet sein.
Meine Idee ist es dem Inverter eine Netzspannung vorzumachen. Ich würde 
also die Netz Hauptsicherungen raus nehmen und damit das Haus vom 
Stromnetz trennen, alle Geräte im Haus abschalten um eine Überlast zu 
vermeiden und dann auf die Leitung ggf mit einer Usv 230v geben. Dann 
müsste der Inverter doch wieder einschalten oder?

Ich weiß das ist bestimmt weder Norm Konform noch sicher aber es soll 
auch nur im Notfall als Hilfe dienen.

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Dein Inverter kann keinen Blindstrom, sondern er schiebt einfach bei 
steigender Spannungsflanke Strom ins Netz und bei sinkender 
Spannungsflanke negativen Strom rein, und kann schon von daher keinen 
Inselbetrieb. Es wird also nicht funktionieren, es sei denn, du hättest 
rein ohmsche Verbraucher.

von OS (Gast)


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Gunnar schrieb:
> Meine Idee ist es dem Inverter eine Netzspannung vorzumachen. Ich würde
> also die Netz Hauptsicherungen raus nehmen und damit das Haus vom
> Stromnetz trennen,

Damit geht es schon mal los, Du hast nicht mal einen Trennschalter zum 
Netz.
Es gibt Wechselrichter die können Inselbetrieb, mir hat ein PV 
Installateur gesagt, das sei so in DE nicht zulässig. Bei manchen 
Wechselrichtern würde es genügen eine andere Firmware drauf zuspielen.

von Gunnar (Gast)


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Das das nicht zulässig ist ist mir sehr wohl klar. Es geht um das 
vorbereiten für eine Notsituation. Zb Wenn Tagelang der Strom ausfällt. 
Meine Anlage sollte  reichen um im Winter zumindest am tage die Pumpen 
der Heizung (Holz) am laufen zu halten.
Das ganze ist nur ein was wäre wenn Gedanke.

Michael B. schrieb:
> Dein Inverter kann keinen Blindstrom

Wie kann ich mir das vorstellen? 50Hz Sinus komm ich noch mit. Wenn die 
Flanke steigt von 0 auf 230 steigt also der Inverter bei zb 10v ein und 
macht dann mit bis 230. Danach fällt die Flanke da macht er nix? und 
dann das ganze Negativ?

von Karl B. (gustav)


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Gunnar schrieb:
> Wie kann ich mir das vorstellen? 50Hz Sinus komm ich noch mit. Wenn die
> Flanke steigt von 0 auf 230 steigt also der Inverter bei zb 10v ein und
> macht dann mit bis 230. Danach fällt die Flanke da macht er nix? und
> dann das ganze Negativ?

Hi,

http://www.home.hs-karlsruhe.de/~weth0002/buecher/mathe/animationen/animationen/sinus.gif

Wenn Frequenz steigt, dann Anstieg eher da. So war das gemeint.

Bei 51 Hz ist so wie so Schluss.

"51 Hz ist die Vorgabe der Europa-Norm EN 50438, aber es gibt für 
Deutschland eine Ausnahmeregelung, dass die VDE 0126-1-1 genutzt werden 
darf und da stehen die 50,2 Hz drin, was wirklich knapp ist."

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Blechbieger (Gast)


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SMA nennt das Ersatzstromfunktion. Dazu brauchst du einen passenden 
Wechelrichter und eine Umschalteinrichtung am Netzanschluss, die alleine 
kostet schon einen Tausender.

Und damit du nicht nur tagsüber autark bist braucht es noch einen 
Batteriespeicher und -wechselrichter, je nach Kapazität nochmals ein 
paar Tausend.

von Gunnar (Gast)


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Bezüglich der Akkus habe ich auch schon gedacht aber das ist einfach zu 
Teuer.
Wie gesagt das soll lediglich eine Krisenvorsorge sein. Wenn mal 
wirklich über tage der Strom ausfällt würde ich gerne wenigstens solange 
die Sonne scheint heizen können und vielleicht sogar ein Wasser 
erwärmen.
Das alles sollte Hoffentlich niemals gebraucht werden. Daher möchte ich 
auch nicht so viel Geld da reinstecken.

von Olaf (Gast)


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Wo leben denn Spanngnus?

von Puzzybörger (Gast)


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Gunnar schrieb:
> Netzspanngnus



Hallo

von Pandur S. (jetztnicht)


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Vergiss das Ganze. Eine megaschlechte Idee. Ohne Batterie von Solar das 
Hausversorgen zu wollen.
Der Wechselrichter ist ueberlastet - abschalten. Autoeinschalten 
nach/bei ? Egal, irgendwie kann man ihn wieder einschalten, allenfalls 
manuell. Eine kleine Wolke - Ueberlast - ausschalten. Der Kuehlschrank 
moechte Einschalten - Ueberlast - ausschalten.

Also : Eine megaschlechte Idee.

von Einer K. (Gast)


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Gunnar schrieb:
> aber es soll auch nur im Notfall als Hilfe dienen.
Dein aktueller Netz geführter Wechselrichter ist dafür nicht zu 
gebrauchen.


Es gibt bewährte Konzepte:
USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung)?
AEV (Allgemeine Ersatzstrom Versorgung)?

Alles recht teuer, wenn man es sicher und stabil bekommen möchte.
(technische Mittel, gegen Ängste, sind oft teuer)

Dann noch ungelöst:
Die Akkus der USV über die PV Anlage zu laden, sollte man dann noch 
hinbekommen müssen.

Auch schadet ein in der Garage stehender Generator plus X Kanister mit 
Sprit nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Olaf schrieb:
> Wo leben denn Spanngnus?

Tolle Antwort! Das hilft dem TE sicher weiter.

Die Frage war eben nicht auf das gemeine Spanngnu bezogen, sondern es 
wurde explizit nach Netzspanngnus gefragt. Jetzt kapiert?

von GEKU (Gast)


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Funktioniert ohne Speicher nicht. Schwankungen durch Wolken bringen 
Probleme, selbst wenn der Wechselrichter für den Zweck tauglich wäre.

Besser Ware eine Diesel betriebenes Notstromaggregat mit z.B. 4kW, gibt 
es schon um 1000€.
Dann kann man wichtige Verbraucher anschließen.  Den Dieseltreibstoff 
kann man relativ gefahrlos lagern. Heizöltank.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Ich denke GEKU hat recht, ohne kleinen Puffer geht nichts.

Von SMA gibt es akkugestütze Wechselrichter, der im Inselbetrieb "für 
Spannung, Frequenz, Blindleistungskompensation und die Filterung von 
Oberschwingungen verantwortlich [ist]. [...] Mit einer 
Softwaremodifikation könnte der Sunny Backup-Wechselrichter dies auch 
bei vorhandener Netzspannung tun und das Niederspannungsnetz entlasten."
https://www.sma.de/partner/expertenwissen/sma-verschiebt-die-phase.html#c254282

Günstiger dürfte ein 2000W-Wechselrichter aus dem Wohnmobilbereich sein, 
z.B. von IVT-Hirschau.de. Den kann man bei Stromausfall an die 
Autobatterie hängen. Dazu ein paar Kanister Benzin, bei Diesel im 
Notfall den Heizöltank anzapfen.
Gibt es Solarladeregler für Strings >100 Volt, die eine 12V Autobatterie 
laden können?

: Bearbeitet durch User
von GEKU (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Gibt es Solarladeregler für Strings >100 Volt, die eine 12V Autobatterie
> laden können?

Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel über eine autarke 
Notstrombatterie gesehen, die an die Steckdose angeschlossen wird. Das 
Gerät verhält sich wie ein Wechselrichter von einer Solaranlage, fällt 
die Netzspannung aus, dann liefert auch dieses  Notstrombatterie keinen 
Strom bzw. Spannung. Somit gibt es bei herausgezogen Netzstecker keine 
Spannung an diesem. Ein Kontakt von der Solaranlage signalisiert der 
Notstrombatterie das eine Solarstrom erzeugt wird und dieser zum Laden 
verwendet werden kann.
Das hilft dem TO allerdings nicht viel.

Eine Autobatterie für den Notfall zu laden bringt nicht viel, weil nicht 
sichergestellt ist, wenn nach Jahren die Funktion bei Netzausfall 
benötigt wird, die Bleibatterien noch funktionieren.

Einzige Möglichkeiten wäre das Equipement für Inselbetrieb anzuschaffen 
im Notfall auf die Fotopanele umzurangieren. Aber wie hält man in der 
Zwischenzeit die Akkus am Leben.

Ich fürchte es bleibt nur das Dieselaggregat (ist auch wahrscheinlich 
billiger), aber auch hier bleibt die Frage: funktioniert es nach 
jahrelangem Stillstand, lässt es sich noch einwandfrei starten?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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GEKU schrieb:
> Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel über eine autarke
> Notstrombatterie gesehen, die an die Steckdose angeschlossen wird. Das
> Gerät verhält sich wie ein Wechselrichter von einer Solaranlage, fällt
> die Netzspannung aus, dann liefert auch dieses  Notstrombatterie keinen
> Strom bzw. Spannung.
Wird die Notstrombatterie aus der Steckdose geladen oder speist sie in 
diese ein?

GEKU schrieb:
> Eine Autobatterie für den Notfall zu laden bringt nicht viel,

Ich meinte die im Auto verbaute Autobatterie. Die ist immer geladen und 
puffert den Spitzenstrom; über die Lichtmaschine wird sie nachgeladen. 
Moderne Autos haben Lichtmaschinen im Bereich 150 A x 14 V = 2.000 Watt.

von Ich (Gast)


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Ich würde mir lieber ein (gebrauchtes) Dieselaggregat anschaffen und im 
Notfall (Wie oft tritt der hier in D ein?) die Heizung darüber laufen 
lassen.
Muß man halt kurz am Schalter umklemmen.

von GEKU (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Wird die Notstrombatterie aus der Steckdose geladen oder speist sie in
> diese ein?

Die Steckdose wurde in  beiden   Richtungen   benutzt und hat 
dadurch den Vorteil, dass in bestehende Fotovoltaikanlagen nicht 
eingegriffen werden muss.

Muss schauen ob ich den Link oder Dokument noch finde.

von GEKU (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Moderne Autos haben Lichtmaschinen im Bereich 150 A x 14 V = 2.000 Watt.

Eine  Autobatterie mit 50Ah/12V  kann maximal eine 1/2 kWh bringen, da 
kommt man nicht weit.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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GEKU schrieb:
> Eine  Autobatterie mit 50Ah/12V  kann maximal eine 1/2 kWh bringen, da
> kommt man nicht weit.

Die Batterie bleibt solange voll, bis der Benzintank vom Auto leer ist, 
bei einem Diesel-Auto bis der Heizöltank leer ist, denn im 
Katastrophenfall fragt niemand nach der roten Farbe.

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