Forum: PC Hard- und Software Erdung selbstbau PC-Gehäuse


von Makuta (Gast)


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Hi,

Ich hab ein paar Fragen zur Erdung eines PC-Gehäuse.

Derzeit versuche ich ein PC-Gehäuse selber zu bauen. Das Gehäuse wird 
mit einem 3D-Drucker in PLA (später ABS) gedruckt. Da das Gehäuse sehr 
flach werden soll, wird hierbei kein normales Netzteil benutzt, sondern 
das „HDPLEX 400W HiFi DC-ATX“ mit einem Dell 330W DA330PM111. Bei 
letzterem bin ich mir nicht sicher, ob es ganau das ist, aber auf alle 
Fälle eins das mit dem HDPLEX Kompatibel ist! (Kann grad nicht 
nachsehen)

Wie stelle ich bei so einem Gehäuse die Funktionserdung und Schutzerdung 
her? Vorallem mit dem besonderen Netzteil.

von georg (Gast)


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Makuta schrieb:
> PLA (später ABS)

Wie willst du Kunststoff erden?

Georg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Makuta schrieb:
> Wie stelle ich bei so einem Gehäuse die Funktionserdung und Schutzerdung
> her?

In einem Plastikgehäuse? Da kannst du nichts erden. Bei PC Netzteilen 
ist üblicherweise der Schtzleiter mit GND der Betriebsspannungen und dem 
Netzteilgehäuse verbunden.
Da das Netzteil in einem Metallgehäuse verschraubt wird, ist darüber und 
über den GND Anschluss am Mainboard und den Laufwerken die Erdung 
gewährleistet.

Ein reines Plastikgehäuse dürfte eine nette EMI Schleuder sein.

: Bearbeitet durch User
von Hansi (Gast)


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Schon alleine wegen der EMV-Geschichte sind PC-Gehäuse aus Kunststoff 
nicht empfehlenswert und möglicherweise auch nicht erlaubt.
Zur Schutzerdung siehe die Anleitung zu deinem Netzteil.

von N.L. (Gast)


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Hansi schrieb:
> Schon alleine wegen der EMV-Geschichte sind PC-Gehäuse aus Kunststoff
> nicht empfehlenswert und möglicherweise auch nicht erlaubt.

Hat hier möglicherweise jemand keine Ahnung und postet deshalb Scheisse?

https://www.amazon.de/s?k=emv+leitlack&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&ref=nb_sb_noss

von Hansi (Gast)


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N.L. schrieb:
> Hansi schrieb:
>> Schon alleine wegen der EMV-Geschichte sind PC-Gehäuse aus Kunststoff
>> nicht empfehlenswert und möglicherweise auch nicht erlaubt.
>
> Hat hier möglicherweise jemand keine Ahnung und postet deshalb Scheisse?
>
> 
https://www.amazon.de/s?k=emv+leitlack&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&ref=nb_sb_noss

Nicht nur möglicherweise willst du nur stänkern. Klar gibts Leitlack. 
Aber der Fragestellung des TO zu urteilen, hat er kaum die Kompetenz für 
eine korrekte Realisierung dieses Projektes. Also zügele mal etwas deine 
Wortwahl! Ich werde jetzt aus Höflichkeit eine Ausdrucksweise 
unterlassen, die eigentlich angebracht wäre. Irgendwelche Begriffe in 
Suchmasken eingeben, kann jeder. Die Bewertung der Suchergebnisse kann 
nicht jeder, besonders nicht, wenn er Null Vorbildung zum Thema hat. 
Also derjenige der hier "Scheisse" verzapft, bist du.

von rbx (Gast)


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von Weg mit dem Troll (Gast)


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Natuerlich kann man einen PC in Plastik einpacken. Notebooks sind ja 
auch in plastik.

Der Witz am Metallgehauese ist, dass es geerdet sein muss, das waere 
dann automatisch der Industrienorm der EMV entsprechen, waehrend 
Consumergerate in Plastik sind, nicht geerdet, und der Consumernorm 
entsprechen muessen.

Mit einem eingebauten Netzteil hast du dir den schweren Weg gewaehlt. 
Dann hast du Netz im Gehaeuse. Dann sollte das sicherheitsmaessig so 
gebaut sein, dass man auf keinen Fall das Netz beruhren kann.

Es hat schon seinen Grund weswegen die Notebooks alle mit externem 
Netzteil daherkommen ...

Ja. Eigenbauten fuer den Selbstgebrauch muessen die Normen nicht 
erfuellen. Zumindest theoretisch. Wenn der Enkel an deinem PC rummacht 
und es streckt ihn nieder .. schaut's boes aus. Wenn der Funkstoerdienst 
anfahren muss, schaut's auch nicht gut aus.

Beitrag #5915309 wurde von einem Moderator gelöscht.
von georg (Gast)


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Weg mit dem Troll schrieb:
> Eigenbauten fuer den Selbstgebrauch muessen die Normen nicht
> erfuellen

Normen nicht unbedingt, Sicherheitsvorschriften schon. Nach deiner 
Theorie dürfte ja jeder seine Wohnung mit blanken Kupferdrähten 
verkabeln, weil das ja Privatsache ist. Was stimmt ist dass es keiner 
prüft, aber das heisst nicht dass es zulässig ist. Dumm ist es übrigens 
auch, aber es darf sich ja jeder um den Darwin-Award bewerben.

Klar melden sich jetzt hier wieder die üblichen Sicherheitsspezialisten, 
für die VDE-Vorschriften nur der Unterdrückung der Bevölkerung dienen. 
Es leben die Verschwörungstheorien.

Georg

von Bernd K. (prof7bit)


Angehängte Dateien:

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Im Anhang ein Beispiel für korrekte Erdung.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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> Beispiel für korrekte Erdung.

Ein Blumentopf mit grün-gelben Kabel wirds nicht lösen. Erdung und EMV 
sind 2 Welten, die evtl. etwas Erfahrung benötigen. PC-Hersteller würden 
nie Geld für Blechdeckel ausgeben wenn es keine Störstrahlung gäbe. 
https://www.mikrocontroller.net/articles/EMV

von Makuta (Gast)


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Ich habe mich oben etwas kurz gefasst. Deshalb sind einige 
Missverständisse aufgetreten.

Matthias S. schrieb:
> In einem Plastikgehäuse? Da kannst du nichts erden. Bei PC Netzteilen
> ist üblicherweise der Schtzleiter mit GND der Betriebsspannungen und dem
> Netzteilgehäuse verbunden.
> Da das Netzteil in einem Metallgehäuse verschraubt wird, ist darüber und
> über den GND Anschluss am Mainboard und den Laufwerken die Erdung
> gewährleistet.

Vielen Dank :-)
Mir ist bekannt wie es bei einem Standart-PC funktioniert. Leider hab 
ich  in meinem Fall weder ein Standart-Netzteil noch ein Metallgehäuse.

Hansi schrieb:
> Schon alleine wegen der EMV-Geschichte sind PC-Gehäuse aus
> Kunststoff
> nicht empfehlenswert und möglicherweise auch nicht erlaubt.
> Zur Schutzerdung siehe die Anleitung zu deinem Netzteil.

Mir ist wohl bewusst, dass das die Probleme beim Bau eines PC-Gehäuses 
aus Kunststoff sind. Deshalb habe ich mich an das Forum gewandt, um eine 
Lösung zu bekommen. :-)

Das Gehäuse muss aus Kunststoff sein, da ich weder das Werkzeug noch die 
Möglichekeiten habe, Metall sinnvoll zu verarbeiten. Außerdem soll das 
Gehäuse möglichst leicht werden.
Ich habe auf eine Lösung mit Leitlack, feinmaschigem Gitter,  leitender 
Folie oder ähnlichem gehofft.


Weg mit dem Troll schrieb:
> Mit einem eingebauten Netzteil hast du dir den schweren Weg gewaehlt.
> Dann hast du Netz im Gehaeuse. Dann sollte das sicherheitsmaessig so
> gebaut sein, dass man auf keinen Fall das Netz beruhren kann.
>
> Es hat schon seinen Grund weswegen die Notebooks alle mit externem
> Netzteil daherkommen ...

Wie meinst du damit? Das HDPLEX ist „nur“ eine art Verteiler das DC zu 
ATX beherrscht. AC zu DC macht das externe, sperate Netzteil!


Ich bin sehr froh, dass ich mein Thema hier reingestellt habe. Meine 
Idee ging schon durch andere Foren. Da bin ich mit dem Ergebnis 
rausgegengen, dass es egal ist, ob das Ding geerdet ist oder nicht.
Wie ihr merkt war ich mit dem Ergenis ziemlich unzufrieden, deshalb das 
Thema hier.

Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt, zu einem sinvollen Ergebnis zu 
gelangen. Ich habe mitlerweile viel Zeit in das Projekt investiert und 
würde es gerne erfolgreich beenden.

Hilfreich, neben euem Rat, wären Artikel zu dem Thema oder 
Referenzprojekte.

von jemand (Gast)


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N.L. schrieb:
> Hansi schrieb:
>> Schon alleine wegen der EMV-Geschichte sind PC-Gehäuse aus Kunststoff
>> nicht empfehlenswert und möglicherweise auch nicht erlaubt.
>
> Hat hier möglicherweise jemand keine Ahnung und postet deshalb Scheisse?

Ja, das kann ich getrost unterschreiben, das Zeug ist homöopatisch.

Genau Den Lack durfte ich nämlich neulich ausprobieren. Weil man 
Aluminiumteile durch Kunststoff ersetzen möchte.

Also Alu durch Plastikteile ohne Beschichtung ersetzt, Referenzsender 
rein, gemessen. Danach dann Lack drauf nach (drei Schichten), gemessen.
Danach ohne die betreffenden Gehäuseteile gemessen.

Kein Unterschied feststellbar. Also verhält sich das wie Luft, d.h. 
Spektrum wie wenn der Referenzsender auf dem Tisch liegt.

Im Gegensatz zu den Aluminiumteilen natürlich, die sieht man sofort.

Ich vermute es ist wirkungslos, bringt nur 0,0xxdB oder nur etwas bei 
1GHz (ich habe 30MHz bis 300MHz betrachtet). Möglicherweise war die 
Schichtdicke unzureichend.
Jedenfalls ist das Zeug nicht vergleichbar mit einem Metallgehäuse.

PS:
Ob das Metallgehäuse bei einem PC überhaupt nötig ist, müssten Messungen 
zeigen. Ich habe durchaus schon Embedded-CPUs auf dem Tisch gehabt, die 
man problemlos ohne Gehäuse betreiben kann, unter Einhaltung aller 
Normen.
Bei Consumerhardware wäre ich aber skeptisch.

von N.L. (Gast)


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jemand schrieb:
> Genau Den Lack durfte ich nämlich neulich ausprobieren. Weil man
> Aluminiumteile durch Kunststoff ersetzen möchte.
>
> Also Alu durch Plastikteile ohne Beschichtung ersetzt, Referenzsender
> rein, gemessen. Danach dann Lack drauf nach (drei Schichten), gemessen.
> Danach ohne die betreffenden Gehäuseteile gemessen.
>
> Kein Unterschied feststellbar. Also verhält sich das wie Luft, d.h.
> Spektrum wie wenn der Referenzsender auf dem Tisch liegt.

Wer misst, misst meistens Mist. ;-)

Nachfolgend verlinkte Firma bietet Kunststoff-Metallisierung an mittels
EMV-Leitlack. Dort werden Dämpfungswerte von 87dB (30MHz) und
36dB (1GHz) genannt.

https://www.emv-beschichtungen.de/emv-produkte/kunststoffgehaeuse/

von jemand (Gast)


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N.L. schrieb:
> Wer misst, misst meistens Mist. ;-)

Halte ich durchaus für möglichn ;-)

N.L. schrieb:
> Nachfolgend verlinkte Firma bietet Kunststoff-Metallisierung an mittels
> EMV-Leitlack. Dort werden Dämpfungswerte von 87dB (30MHz) und
> 36dB (1GHz) genannt.
>
> https://www.emv-beschichtungen.de/emv-produkte/kunststoffgehaeuse/

Denen glaube ich das. Wenn der Flächenwiderstand wie angegeben 
0,1-0,3Ohm ist, klingen die Werte plausibel. Aber das sind halt Profis.

Was ich denke:
Ein Laie mit einem PC-Plastikgehäuse und dem Spray von Amazon wird keine 
sinnvollen Ergebnisse erzielen.

von N.L. (Gast)


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jemand schrieb:
> Denen glaube ich das. Wenn der Flächenwiderstand wie angegeben
> 0,1-0,3Ohm ist, klingen die Werte plausibel. Aber das sind halt Profis.
>
> Was ich denke:
> Ein Laie mit einem PC-Plastikgehäuse und dem Spray von Amazon wird keine
> sinnvollen Ergebnisse erzielen.

Sowohl die genannte Firma als auch der Spray von Kontakt-Chemie
verwendet Lack mit Kupferpigmenten.

Laut Datenblatt des Herstellers wird bei einer Schichtdicke von 50µ
eine Schirmdämpfung von 50-70dB erzielt.

http://downloads.cdn.re-in.de/800000-824999/813893-in-01-de-EMV_35.pdf

von jemand (Gast)


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N.L. schrieb:
> Laut Datenblatt des Herstellers wird bei einer Schichtdicke von 50µ
> eine Schirmdämpfung von 50-70dB erzielt.

Hmm. Nach genauerer Durchsicht des Datenblattes muss ich sagen, dass du 
recht hast.

Dann wurde die Beschichtung bei uns wohl falsch aufgebracht. Ich könnte 
mir vorstellen, dass es einfach zu dünn war.

Einen Widerholung des Tests mit höherer Schichtdicke wäre also ratsam. 
Mal schaun, bis wann ich da mal dazukomme.
Wobei unser Mechaniker meinte, dicker ginge nicht, weil das zu teuer 
wäre. Aber es wäre trotzdem wertvoll zu wissen, ob das in unserem Fall 
etwas bringt und wievil.

Mich würden dennoch Erfahrungen interessieren. Hat das jemand hier schon 
einmal erfolgreich verwendet?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Weg mit dem Troll schrieb:
> Natuerlich kann man einen PC in Plastik einpacken. Notebooks sind ja
> auch in plastik.

Naja, wer schon mal ein Notebook auseinander genommen hat, der weiss, 
das die Dinger meist mit reichlich Abschirmblechen und/oder Kupferlack 
im Gehäuse ausgerüstet sind, um EMI zu verringern. Dem TE würde ich 
zumindest raten, das Board an der Unterseite auf ein passendes Blech zu 
montieren. Deckel und Wände könnte man auch so bestücken und das dann 
erden.
So wirds z.B. in den HP Workstations auch gemacht. Aussen Kunststoff, 
innen Bleche mit Erdung.

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