Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diy Verstärker Erden


von Florian B. (florian1612)


Lesenswert?

Ich bin dabei einen Audioverstärker zu bauen. Dazu habe ich mir einen 
Bausatz bestellt, auf dessen Lieferung ich noch warte.
In der Zwischenzeit mache ich mir schon mal Gedanken, wie das Gehäuse 
und die Schutzklasse auszuführen sind.
Da der Verstärker nachher in einem Metallgehäuse sitzen soll, würde ich 
den Verstärker als Schutzklasse 1 Gerät ausführen wollen.
Als Trafo wird wahrscheinlich ein Ringkerntrafo zum Einsatz kommen. Der 
Trafo soll laut Herstellerangaben für Schutzklasse 2 vorbereitet sein. 
Ich denke das dies von Art wie der Trafo montiert wird abhängig ist. 
Zudem soll der Trafo laut Herstellerangaben als Sicherheits- und 
Trenntrafo ausgeführt sein.
Denn noch möchte ich bei Schutzklasse 1 bleiben, wegen der Verbindung 
der Netzspannung mit dem Netzschalter und dem Trafo primär seitig.

Nun habe ich noch etwas Bedenken, wegen dem Massepotential der 
Verstärkerschaltung. Bei Verstärkern wird dieses oft mit dem Chassis 
verbunden. Dem nach würde die Signalmasse auch mit dem Potential des PE 
verbunden sein, oder? Wenn nun Schutzklasse 2 Geräte mit Verstärker über 
Cinchleitungen verbunden werden und bei den Schutzklasse 2 Geräten, das 
Massepotential auch mit dem Gehäuse verbunden ist, würde ich ja über die 
Schirmung/Masse der Cinchleitung, das Gehäuse der SK2 Geräte auch auf 
Erdpotential legen bzw. mit dem PE verbinden. Bei SK 2 ist es ja nicht 
erlaubt die Gehäuse zu Erden. Liege ich hier mit meinen Bedenken 
richtig, oder habe ich einen Denkfehler?
Ist es besser die Masse der Verstärkerschaltung gegen das Gehäuse zu 
isolieren?
In einem anderen Forum bin auf Softerdung/Softearth verwiesen wurden. In 
diesem Zusammenhang habe ich Schaltungen gefunden die sich „Earth Loop 
Breaker“ nennen.
Hier bei wird das Massepotential der Verstärkerschaltung durch eine 
Parallelschaltung von einem Widerstand, Kondensator und zwei anti 
parallel geschalteten Diodenpaaren mit Chassis und schließlich mit dem 
PE verbunden. Ist dies so zulässig?
Oder wie gesagt ist es besser das Massepotential der Verstärkerschaltung 
komplett gegen das Gehäuse zu isolieren?

von Noch eine Meinung (Gast)


Lesenswert?

Für Audiokomponenten nimmt man ja gerade deswegen SK2, weil sich die 
Probleme mit den Erdschleifen nicht anders in den Griff bekommen lassen.

Schalter kannst du auch in das Netzteilgehäuse einbauen und den Hebel an 
der Frontplatte mit einem nicht leitenden Stab verbinden.

Normalerweise wird das Metallgehäuse als Abschirmung mit GND verbunden. 
Und mit einem 1GOhm Widerstand mit dem Schutzleiter. Am besten du lädst 
dir von elektrotanya.com ein paar Servicemanuals herunter und schaust, 
wie die renommierten Hersteller das lösen.

von Noch eine Meinung (Gast)


Lesenswert?

Wiedergefunden.

https://www.youtube.com/watch?v=4lbIuVDl6E4&t=2m20s

Hoffentlich hat IBM kein Patent auf die Stange zwischen Hebel und 
Schalter.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

ich empfehle das Metallgehäuse sicher mit dem Schutzleiter zu verbinden.
Das Innenleben, sprich die Schaltung, werden vom Gehäuse isoliert 
aufgebaut und können über einen Schalter mit dem Gehäuse verbunden 
werden, durchaus auch über die beschriebenen R-C-Dioden Kombinationen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

In grösseren Audioanlagen ist es üblich, den zentralen Signalverarbeiter 
(Vollverstärker oder Mischpult) zu erden und alle Zuspieler dann als SK 
II auszuführen. Konsequent ausgeführt, ergeben sich so keine 
Erdschleifen.

Im Heimbereich gibt es oft Systeme, bei denen alle Komponenten SK II 
sind.

Achte beim Bau deines Verstärkers darauf, das die Signalmasse nur am 
empfindlichsten Eingang mit dem Gehäuse verbunden wird. (Also am 
etwaigen Mikrofon- oder Phonoeingang, sofern vorhanden).

von Florian B. (florian1612)


Lesenswert?

Danke für die Tips, werde es dann probieren, was die beste Möglichkeit 
ist. Mir geht es halt hauptsächlich darum, ob es zulässig ist bei SK2 
Geräten über die Cinchleitung das Gehäuse mit der SK2 Geräte mit dem PE 
zu verbinden.
Werde mir Servicemanuale ansehen und gucken, wie es da gemacht wurde.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Florian B. schrieb:
> Mir geht es halt hauptsächlich darum, ob es zulässig ist bei SK2
> Geräten über die Cinchleitung das Gehäuse mit der SK2 Geräte mit dem PE
> zu verbinden.

Ja, ist zulässig.

Florian B. schrieb:
> Werde mir Servicemanuale ansehen und gucken, wie es da gemacht wurde.

Immer eine gute Idee. Schau dir auch das Platinenrouting an - oft sieht 
man da den zentralen Massepunkt, vor allem bei Verstärkern.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.