Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Fantasiepreise für Plastikgehäuse?


von Mike M. (mike_m383)


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Hi,

ich bin auf der Suche nach einem hundsgewöhnlichen Plastik-Gehäuse mit 
mindestens 360x120x30 mm Größe. Spannenderweise werden dafür völlige 
Fantasiepreise ab 50 Euro aufwärts aufgerufen: 
https://www.ebay.de/itm/Gehause-universell-X-160mm-Y-360mm-Z-90mm-Polyester-grau-1-st/163721213875
Völkner und Reichelt sind auch nicht besser.

Deswegen meine Frage: kennt jemand eine günstige Bezugsquelle für sowas? 
Das Ding muss weder tiefseefest noch weltraumtauglich noch 
Atomkraftwerks-geeignet sein (oder was sonst macht diese Gehäuse so 
teuer?).

Danke!

von Tütchenfalter (Gast)


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von Thomas (Gast)


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von Marian (Gast)


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Hallo Mike,

Suche mal bei z.B. TME nach Gainta. Die sind in der Regel ca. halb so 
teuer wie die anderen etablierten Hersteller.

Marian.

von Michael K. (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Völkner und Reichelt sind auch nicht besser.

TME.EU

von Michael K. (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 163721213875

Von Raychem und Glasfaserverstärkt.
Du suchst Dir aber auch das Teuerste vom Teuersten aus.

von René F. (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Mike M. schrieb:
>> Völkner und Reichelt sind auch nicht besser.
>
> TME.EU

Zustimmung meinerseits.

Dort gibt es auch für wenig Geld nen Bopla Ultramas Clone, aber 
verarbeitungstechnisch weit vom original entfernt.

von Tütchenfalter (Gast)


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Mike M. schrieb:
> ch bin auf der Suche nach einem hundsgewöhnlichen Plastik-Gehäuse mit
> mindestens 360x120x30 mm Größe.

Vielleicht soltlest du deine Anforderungen etwas genauer darlegen. 
Andernfalls könnte man dir als gewöhliches Plastikbehausung auch einen 
Luftballon oder ein Kondom empfehlen. OK bei letzteren wären die 
spezifizierten Abmasse etwas ungewöhnlich:
https://www.luftballon.de/luftballons-freie-farbwahl-30-cm.html?gclid=EAIaIQobChMIsvKVqqLN4wIViK3tCh0DtQBuEAQYAiABEgLV5fD_BwE

von Mike M. (mike_m383)


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von MaWin (Gast)


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Mike M. schrieb:
> kennt jemand eine günstige Bezugsquelle für sowas?

Na ja, Kunststofffertiggehäuse sind entweder Ramsch oder teuer,
was merkwürdig ist, weil bei den grossen Stückzahlen die in generisches 
Gehäuse erreichen kann, sollte es billig sein. Manchmal nehme ich wegen 
der kruden Formen auch an, daß es auch Kunststoffformen sind, die im 
Kundenauftrag gefertigt, bezahlt und schon gelaufen sind, und dann 
einfach noch ein paar zehntausend nachproduziert werden.

Man rechnet aber offenbar, was eine Sonderanfertigung den Kunden kosten 
würde und bleibt knapp drunter ...

Problem bei deinen 36cm ist natürlich die Grösse der Stahlform, das geht 
schon ins Geld, ist schon deutlich teurer als ein <10cm Handgehäuse. Bei 
der Grösse kann man überlegen, ob man es nicht aus Blech oder gebogenen 
und verklebten Plastikplatten aufbaut.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich sollte wirklich in den Prototypengehäuse-Markt einsteigen.

Die Preise sind schon ziemlich dreist. So exotisch ist 
glasfaserverstärkter Kunststoff nun nicht und die Gehäuseform nicht 
weltbewegend.

3D-Druck wäre für Dich keine Option? Für das Geld kann man auch selbst 
schleifen und lackieren und hat dann ein Gehäuse, das genau auf die 
eigenen Anforderungen passt und nicht nachbearbeitet werden muss.
Jemand mit größerem 3D-Drucker sollte sich hier oder in Deiner näheren 
Umgebung doch finden lassen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Maik .. (basteling)


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Ich finde die Preisgestaltung der üblichen Gehäusehersteller auch 
abenteuerlich. Ob nun GFK oder Aluminium. Aber der Vertrieb steht dafür 
schnell unangemeldet vor der Tür. Da müssen wohl dicke Verdienstmargen 
vorhanden sein. Richtig grotesk werden die Preise für Schukartongroße 
und größere Alu- oder GFK Gehäuse. Da sind dann auch ma schnell 100% 
(oder Euro) Preisunterschied drin.

von Johannes S. (Gast)


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Gehen auch so Gehäuse für E-Installation? Da habe ich mal welche 
bestellt:
https://www.intratec-shop.de/installationsgehaeuse/industriegehaeuse/?p=1&o=7&n=24

von Robert B. (borecki)


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Mike M. schrieb:
> Deswegen meine Frage: kennt jemand eine günstige Bezugsquelle für sowas?
> Das Ding muss weder tiefseefest noch weltraumtauglich noch
> Atomkraftwerks-geeignet sein (oder was sonst macht diese Gehäuse so
> teuer?).

Hi,

kein Wunder, dass Du dich aufregst... Man versucht an kleinen Sachen zu 
verdienen... ich beziehe meine Gehäusen aus Polen, die Preise dort sind 
noch vertrettbar:

Z.B.: Die Gehäuse hier 280x190x95 kostet ungefähr 6Euro + 2Euro Versand 
(nach Polen).
https://allegro.pl/oferta/obudowa-plastikowa-duza-jasna-z95j-280x190x95mm-7424812210

von Toni Tester (Gast)


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René F. schrieb:
> [...] aber verarbeitungstechnisch weit vom original entfernt.

Anforderungen an die Qualität hatte der TO ja auch nicht gestellt; es 
muss lediglich möglichst billig sein.

Mike M. schrieb:
> Mit meinen Maßen geht das dort bei 38 Euro los...

Bitte immer bedenken: Von den 38 Euro "sieht" der Händler überhaupt erst 
einmal nur 32 Euro; der Rest geht direkt an den Staat, um die 200 
Genderprofessuren zu finanzieren.
Minus Lagerhaltung und Logistik des Zwischenhändlers (vom Händler, zum 
Kunden, Retourenhandling usw.) kostet das Ding beim Hersteller also 
sagenwirmal 16, 18 Euro bei Abnahme einer Menge deutlich größer als 
Eins.
Davon muss der Hersteller nicht nur seine Fixkosten (Gebäude, 
Mitarbeiter usw.) bezahlen, sondern auch alle Entwicklungs- und 
Herstellungskosten anteilig umlegen.
Jemand muss das Gehäuse mal am CAD malen, dann muss ne Form gebaut 
werden, dann muss die Normerfüllung gewährleistet sein (Validierungtests 
und Papierkram) - und soo hoch sind die Jahresstückzahlen derartiger 
Gehäuse dann auch nicht, ganz einfach weil der Markt überschaubar ist 
und es eine große Auswahl an Mitbewerbern und an unterschiedlichen 
Modellen, Ausführungen und Abmessungen gibt.

MaWin schrieb:
> [...] weil bei den grossen Stückzahlen die in generisches Gehäuse erreichen 
kann, sollte es billig sein.

So? Dann rechne doch hier mal vor, wie viele Stück eines jeden Gehäuses 
ein Hersteller so im Jahr verkauft, wenn Du es schon so gut weißt.

MaWin schrieb:
> Problem bei deinen 36cm ist natürlich die Grösse der Stahlform, das geht
> schon ins Geld, ist schon deutlich teurer als ein <10cm Handgehäuse.

Ja, genau, der Stahlklotz treibt natürlich die Kosten - verständlich bei 
den Stahlpreisen heutzutage.
</sarcasm>
Natürlich kostet ein Spritzgusswerkzeug für Kantenlänge 50cm deutlich 
mehr als eines für Kantenlänge 10cm. Logisch: Doppelte Kantenlänge in 
drei Dimensionen ist achtfache Werkzeugoberfläche.
Und wenn man eben nun einen fünf- statt vierstelligen Werkzeugpreis auf 
eine drei- bis vierstellige Jahresstückzahl umlegen muss, erhöht sich 
zwangsläufig der Preis.

MaWin schrieb:
> Kunststofffertiggehäuse sind entweder Ramsch oder teuer,

Gilt eigentlich immer im Leben: Man kann billig oder gut kaufen. Lässt 
sich sinngemäß auch z. B. auf Frauen übertragen.

Chris D. schrieb:
> Für das Geld kann man auch selbst schleifen und lackieren
Ja, kann man. Wenn einem die eigene Arbeits- und Lebenszeit nichts wert 
ist, kann man diese mit derart stumpfsinnigen Arbeiten verblödeln. Und 
Ja, ich mache auch Modellbau - aber im Gegensatz zum Lackieren und 
Schleifen eines Nutzgehäuses kommt dabei etwas mit hohem WAF und 
zum-ins-Regal-Stellen raus.

Chris D. schrieb:
> Jemand mit größerem 3D-Drucker sollte sich hier oder in Deiner näheren Umgebung 
doch finden lassen.

Genau. Dazu investiert man erst einmal eine Stunde (oder einen Tag, wenn 
man das noch nie gemacht hat), um ein 3D-Modell für das Gehäuse zu 
malen. Dem Drucker gibt man dann einen Zehner (wobei ich das bei dem 
hohen Material-, Strom- und Arbeitszeiteinsatz bei einem derart großen 
Gehäuse schon frech fände; 15 wären mindestens angemessen), dann kauft 
man für weitere zehn bis 30 Öcken im Baumarkt Schleifpapier, Lack usw. 
und verbringt weitere zwei Stunden mit der Sklavenarbeit "Spachteln, 
Schleifen, Lackieren".
Gut, andere Leute haben besondere Freude daran, ihren Rasen zu mähen 
(mit manuellem Schiebegerät)...

Beitrag #5917465 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5917485 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Paule, Bademeister (Gast)


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Wolf schrieb im Beitrag #5917485:
> Nun, Intelligenz wird von der Unterschicht gerne mit Arroganz
> verwechselt!

100% Zustimmung!

Und wo wir gerade bei der Unterschicht sind....genau diese sorgt erst 
für solche überteuerten Angebote. Das vom TO ist da eher noch harmlos, 
man findet gerade bei Ebay problemlos ein und dasselbe Bauteil von 10ct 
aufwärts bis 100 Euro.
Jeden Morgen steht ein Dummer auf. Und genau darauf hoffen inzwischen 
fast alle gewerblichen Verkäufer. Bei denen liegt das Problem nicht, die 
wollen auch nur so gut wie möglich leben. Es liegt bei den völlig 
verdummten Käufern.

von MaWin (Gast)


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Toni Tester schrieb:
> um die 200 Genderprofessuren zu finanzieren

Oje, ein Rumumschlagwirtshausstammtischparolenumsichwerfer.

Dein Beitrag ist Schwachsinn.

Genau dieselbe Kostengestaltung ist bei kompletten 36 cm langen Geräten 
in Plastikgehäusen auch vorhanden, nur da gibt es noch das ganze 
reingebaute Innenleben, und die sind auch nicht teurer (z.B. Laminator, 
komplett 29.95).

So ein Plastikgehäuse kostet ca. 3 SUR in der Gestehung, da sind über 50 
EUR Verkaufspreis Wucher.

Und trotzdem verkauft Bopla Millionen.
Und das auch noch für viele wirklich blöde Konstruktionen.

Hab aber gerade Unimas U110 bei Voelkner für 5.25 bekommen, das fand ich 
ok. Die sonst jenseits der 10 EUR sind aber Wucher.

Beitrag #5917522 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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@Hennes: bitte beim Thema bleiben - Danke :-)

Toni Tester schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Für das Geld kann man auch selbst schleifen und lackieren
> Ja, kann man. Wenn einem die eigene Arbeits- und Lebenszeit nichts wert
> ist, kann man diese mit derart stumpfsinnigen Arbeiten verblödeln.

Das ist nun wirklich keine Kunst. Es gibt für Bastler Füller und Lacke 
in praktischen Spraydosen - immer vorausgesetzt, man möchte/muss 
überhaupt nacharbeiten.

> Ja, ich mache auch Modellbau - aber im Gegensatz zum Lackieren und
> Schleifen eines Nutzgehäuses kommt dabei etwas mit hohem WAF und
> zum-ins-Regal-Stellen raus.

Kannst Du ja machen. Mit 3D-Druck hat man aber eben konstruktiv alle 
Freiheiten. Und wenn das Gehäuse eben zwei Millimeter zu klein ist, dann 
macht man es einfach um genau diesen Betrag länger.

> Genau. Dazu investiert man erst einmal eine Stunde (oder einen Tag, wenn
> man das noch nie gemacht hat), um ein 3D-Modell für das Gehäuse zu
> malen.

Dabei nimmt man praktischerweise die Platine als CAD-Modell mit rein und 
baut sein Gehäuse mit allem drum und dran, sämtlichen Durchbrüchen usw. 
direkt so auf, wie es nachher aussehen soll.

Und noch interessanter wird es, wenn man eine Kleinserie von vielleicht 
zehn Stück hat. Dann konstruiert man das einmal und lässt einfach nur 
drucken, während man bei gekauften Gehäusen jedes bearbeiten muss und es 
trotzdem nur ein Kompromiss ist.

> kauft
> man für weitere zehn bis 30 Öcken im Baumarkt Schleifpapier, Lack usw.
> und verbringt weitere zwei Stunden mit der Sklavenarbeit "Spachteln,
> Schleifen, Lackieren".

Und hat dann ein Gehäuse, das auch so aussieht, wie man es möchte (z.B. 
schön metallic lackiert) und nicht eine der wenigen verfügbaren 
Gehäusefarben, die oft furchtbar sind und mit etwas Pech noch mit der 
Zeit ausbleichen.

Davon abgesehen kann man den Lack und sein Schleifgerät natürlich für 
viele Gehäuse einsetzen.

> Gut, andere Leute haben besondere Freude daran, ihren Rasen zu mähen
> (mit manuellem Schiebegerät)...

Oder gekaufte Gehäuse mühsam über Stunden mechanisch zu bearbeiten, die 
Platine an das Gehäuse anzupassen und viele Kompromisse einzugehen, 
anstatt umgekehrt das Gehäuse so zu konstruieren, wie es die Aufgabe und 
die Schaltung erfordern.

BTDT. Müssen wir nicht mehr haben.

Also: eine Option ist es auf jeden Fall und es eröffnet völlig neue 
Möglichkeiten.

Wir leben heutzutage glücklicherweise nicht mehr in den 80ern :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Johannes S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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naja, PLA schleifen und lackieren ist kein Spass, bis das vorzeigbar 
wird muss man viel Zeit und Chemie reinstecken. Habe ich probiert, mit 
Sprühspachtel und Lack, gerade der Sprühspachtel bringt nicht viel und 
muss mehrmals aufgetragen werden bei den groben Strukturen. Bei PETG 
reicht vielleicht nur schleifen, aber das ist schwieriger zu drucken. 
Und PETG ist Temperaturbeständiger, das werden die Leute jetzt wünschen 
wenn ihre PLA Gehäuse mit Umweltsensoren gerade dahinschmelzen :)
Aber ansonsten Full ACK mit 3D Druck, auch irgendwelche Befestigungen 
oder Nuten druckt man im Idealfall gleich alle mit.
Das lange Gehäuse aus dem Anhang habe ich aus kleineren Modulen mit 
Nuten und Löchern zusammengesetzt, so kriegt man es auch mit einem 
kleineren Drucker hin.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes S. schrieb:
> naja, PLA schleifen und lackieren ist kein Spass, bis das vorzeigbar
> wird muss man viel Zeit und Chemie reinstecken. Habe ich probiert, mit
> Sprühspachtel und Lack, gerade der Sprühspachtel bringt nicht viel und
> muss mehrmals aufgetragen werden bei den groben Strukturen.

Ja, PLA ist da hässlich - daher nehmen wir hier nur PETG.

> Und PETG ist Temperaturbeständiger, das werden die Leute jetzt wünschen
> wenn ihre PLA Gehäuse mit Umweltsensoren gerade dahinschmelzen :)

;-)

> Aber ansonsten Full ACK mit 3D Druck, auch irgendwelche Befestigungen
> oder Nuten druckt man im Idealfall gleich alle mit.

Ja, eben.

> Das lange Gehäuse aus dem Anhang habe ich aus kleineren Modulen mit
> Nuten und Löchern zusammengesetzt, so kriegt man es auch mit einem
> kleineren Drucker hin.

Genau, auch das geht. Dafür hat man doch alle Freiheiten beim 
Gehäusedesign.

Dazu kommen noch Dinge, die per Spritzguss überhaupt nicht lösbar sind:
Wir hatten hier mal ein Gehäuse, in das haben wir Magneten und eine 
Vertiefung "eingedruckt", so dass später eine Fernsteuerung an der 
glatten Oberfläche haftete. Oder extreme Hinterschneidungen, oder, 
oder...

Das eigentliche Problem war anfangs eher, zu verinnerlichen, dass man 
eben nicht mehr so konstruieren muss, dass man es mechanisch später 
auch so herstellen kann :-)

von Alex G. (dragongamer)


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Ein so grosses Gehäuse kriegt man mit 3D Druck aber echt nur unter 50€ 
wenn man selbst den Drucker besitzt oder jemanden mit Drucker kennt.
Das dauert nämlich schätzungsweise 24 bis 36 Stunden. Professionelle 
Dienste verlangen dafür viel Geld.

von Walter S. (avatar)


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Chris D. schrieb:
> Das eigentliche Problem war anfangs eher, zu verinnerlichen, dass man
> eben nicht mehr so konstruieren muss, dass man es mechanisch später
> auch so herstellen kann

ich muss das bei 3D Druck auch jedes Mal überlegen ob man das so drucken 
kann
und dann entsprechend konstruieren (Support drucken fällt bei mir weg)

von Andy H. (gastrelais)


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Johannes S. schrieb:
> naja, PLA schleifen und lackieren ist kein Spass

Ich drucke fast alles in ABS. Lässt sich auch gut nacharbeiten.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Schade vermutlich zu klein für dich: 
https://www.elv.de/elv-serie-7000-gehaeusehalbschale-glasklar.html
..... und die 9000er Serie wird nicht mehr angeboten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Ein so grosses Gehäuse kriegt man mit 3D Druck aber echt nur unter 50€
> wenn man selbst den Drucker besitzt oder jemanden mit Drucker kennt.
> Das dauert nämlich schätzungsweise 24 bis 36 Stunden. Professionelle
> Dienste verlangen dafür viel Geld.

Ja, das lohnt nur, wenn man jemanden kennt - aber davon bin ich 
ausgegangen.

Walter S. schrieb:
> ich muss das bei 3D Druck auch jedes Mal überlegen ob man das so drucken
> kann
> und dann entsprechend konstruieren (Support drucken fällt bei mir weg)

Ok, dann muss man etwas mehr überlegen.
Aber man hat natürlich trotzdem deutlich mehr Freiheitsgrade: keine 
Fräserradien, beliebige Hinterschneidungen, Inlays aus Metall (bspw. 
"richtige" Gewindeeinsätze für Maschinenschrauben oder auch 
Verstärkungen), Füllgrad usw.

Andy H. schrieb:
> Ich drucke fast alles in ABS. Lässt sich auch gut nacharbeiten

Auch in solchen Größen? Ich hatte hier schon ziemlichen Verzug bei 
kleinen Teilen - allerdings auch ohne jede Temperierung (wäre bei 
500x500x450mm Bauraum auch nicht ganz einfach zu realisieren).

Crazy H. schrieb:
> Schade vermutlich zu klein für dich:
> https://www.elv.de/elv-serie-7000-gehaeusehalbschale-glasklar.html
> ..... und die 9000er Serie wird nicht mehr angeboten.

Stimmt, die sind wirklich schön. Damals waren diese Gehäuse mit die 
preiswertesten und mMn auch optisch schön.

von michael_ (Gast)


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Aber nicht doch!
Was ich beim Zusammmenbau und dem Gefummel mit den Schrauben schon 
geflucht habe.

von Relais (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Auch in solchen Größen? Ich hatte hier schon ziemlichen Verzug bei
> kleinen Teilen - allerdings auch ohne jede Temperierung (wäre bei
> 500x500x450mm Bauraum auch nicht ganz einfach zu realisieren).

Einen geeigneten Drucker für ABS muss man schon haben. ABS ist mein 
liebstes Material. Ein "fast Allrounder".

von Olaf (Gast)


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> Ja, PLA ist da hässlich - daher nehmen wir hier nur PETG.

Ihr koennt es nur nicht. .-)

Ich hab letztens zwei Dinge fuer meine Camera in PLA gedruckt. 
(Handgriff und einen Deckel) Die Teile hab ich danach mit Feinspachtel 
abgezogen, 10-20min geschliffen und dann mit Schwarz/Seidenmatt 
lackiert. Sieht aus wie original von Sony.

Und noch ein anderer Tip zum Thema Gehaeusebau. Man hat ja ab und an 
alte Geraete rumliegen die in die Tonne sollen. (z.B Router, DVB-T, usw) 
Da kann man oft einfach nur die Frontplatte neu drucken und das 
restliche Gehaeuse so weiterverwenden.

Meine neue Sache ist aber Woodfill. Das sieht zwar nicht ganz wie echtes 
Holz aus, aber die Struktur und Farbe passt irgendwie zu der leicht 
rauhen Druckoberflaeche. Ich kann nur jedem empfehlen das mal 
auszuprobieren!

PETG ist nicht grundaetzlich schlecht. Ich hab das auch da, aber es 
laesst sich halt nur schlecht bis garnicht kleben und vermutlich (ich 
hab es noch nicht probiert) auch nicht besonders gut lackieren. Ich 
nehme es daher nur dort wo ich seine positiven Eigenschaften wirklich 
brauche.

Olaf

von Martin (Gast)


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Was ich mich bei diesen Gehäusen immer frage: Wer kauft die eigentlich?
Firmen x% ?
Bastler y% ?

Was meint Ihr - gibt es so viele Bastler, dass sich das alleine für die 
lohnt? Mein Gefühl wäre - nein. Also müssen es Firmen sein, die die 
Hauptkunden sind. Wenn man 10k für ein eigenes Gehäuse aus 
China-Spritzguss ansetzt und 50 für ein nachbearbeitetes 
Standard-Gehäuse hat man einen Break-even von 200 Stück. Damit engt sich 
das Feld weiter ein - schon bei einer Serie von ein paar hundert Stück 
ist man mit Spritzguss günstiger dran.

- Martin

von MaWin (Gast)


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Es gibt sie, diese kleinen Firmen die in so kleine Stückzahlen rechnen 
und dann glauben, daß sie mit Gehäusen von der Stange besser fahren (und 
manche werden dann von der Nachfrage überrascht und bleiben dabei).

Sanftanlaufstecker, EPROM-Löschgeräte, Keller-Lüftungssteuerung, 
einfache Gehäuse für robuste Taster, Geomikrophone, Macrovisiondecoder, 
alles schon in Bopla gesehen.

Teilweise glauben Firmen auch nicht, daß man ab 100 schon mit 
kundenspezifischem Spritzgus besser fährt, aber 1000 erst recht, per 
protolabs.de , weil sie von deutschen Spritzgussfirmenvertreten 
Phantasierpreise genannt bekamen weil der dringendst aus dem Auftrag 
seinen neuen Porsche generieren wollte, ohne zu merken, daß es dann eben 
gar keinen Auftrag gibt. Noch heute kommen diese Phantasiehansel ja auf 
die Idee, teurer sein zu können als ProtoLabs.

von michael_ (Gast)


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Martin schrieb:
> Was ich mich bei diesen Gehäusen immer frage: Wer kauft die eigentlich?
> Firmen x% ?
> Bastler y% ?

Firmen auf alle Fälle.
Da kann man sich nicht 3Tage mit der Herstellung aufhalten.
Und dazu der Spritzwasserschutz u.ä.
Bei Eigenherstellung mußt du das erst testen.

Im Außenbereich kann man ja auch kein Material nehmen, welches sich 
biol. abbaut (PLA).

von Johannes S. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Die Teile hab ich danach mit Feinspachtel
> abgezogen

hast du da eine Empfehlung? Meine Sprühgrundierung war zu fein.

von A. K. (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Olaf schrieb:
>> Die Teile hab ich danach mit Feinspachtel
>> abgezogen
>
> hast du da eine Empfehlung? Meine Sprühgrundierung war zu fein.

Feinspachtel aus dem AutoTuning Bereich, zB. von Nigrin.
LG

von Günstige Trolle im Duzendpack (Gast)


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Schon mal an die Lagerhaltung grosser Boxen gedacht. Das geht in die 
Kubikmeter. Ein Sortiment will der Kunde auch noch ? Und wie lange 
bleiben die da durchschnittlich liegen ?

Daher mein Tip. mach's guenstiger. zB mit einem 3D Drucker nach 
Bestelleingang drucken.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Es gibt sie, diese kleinen Firmen die in so kleine Stückzahlen rechnen
> und dann glauben, daß sie mit Gehäusen von der Stange besser fahren (und
> manche werden dann von der Nachfrage überrascht und bleiben dabei).

Wenn das Gerät bei Einzelstückzahlen schon profitabel war, bleibt es das 
erst recht bei größeren Stückzahlen. Eine Kostenreduktion beim Gehäuse 
erhöht also die Marge, was Hardware angeht. Allerdings kostet das auch 
Zeit und man muss sich halt überlegen, wo man diese begrenzte Ressource 
investiert.

Als Hardwareentwickler muss man sich an den Gedanken gewöhnen, dass der 
größte Anteil am Gewinn oft an anderer Stelle gemacht wird, z.B. bei 
kundenspezifischen Dienstleistungen / Anpassungen.


Unabhängig davon:
Ich verwende für zweistellige Stückzahlen auch ganz gerne u.A. 
Hammond-Gehäuse. Wichtig ist mir die langfristige Verfügbarkeit.
http://harerod.de/applications_ger.html#SSI_USB
Die Leiterplatte ist natürlich von vornherein auf das spätere Gehäuse 
ausgelegt. Für die Ausbrüche lege ich die Gehäuse auf meine Fräse. Sieht 
ohne weitere Nachbearbeitung für meine Augen etwas gefälliger als 
3D-Druck aus.


Eine andere Gehäusevariante, die wenig Aufwand macht, sind 
Halbschalengehäuse, bei denen nur die Frontplatten bearbeitet werden.
http://harerod.de/applications_ger.html#SSI_TOOL1


Bei vielen Kunden sehe ich aber natürlich auch den Wunsch oder die 
Notwendigkeit eines eigenen Gehäuses. Dann arbeitet während der 
Entwicklung der Elektroniker (meine Wenigkeit) intensiv mit der 
Design-/Mechanikabteilung zusammen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Mike M. schrieb:
> (oder was sonst macht diese Gehäuse so
> teuer?).
Lager, Vertrieb, Logistik.
Du willst 1 Gehäuse in Wunschmassen morgen oder übermorgen haben.
Das Ding bindet also Kapital, kostet Lagermiete und muss für dich 
kommissioniert werden. Rechnungsstellung, Zahlungsabwickelung, Pi Pa Pa.


Kaufe containerweise mit 6-8 Monaten Lieferzeit. Dann sind die Preise 
anders.

ist bei Bekleidung doch nicht anders.

von A. K. (Gast)


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Günstige Trolle im Duzendpack schrieb:
> Daher mein Tip. mach's guenstiger. zB mit einem 3D Drucker nach
> Bestelleingang drucken.

haha genau....nicht

von avantasia (Gast)


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Also bei der oben abgebildeten Anzeige hätte ich das Gehäuse aus 
Birke-Multiplex Platten hergestellt. Gespachtelt und geschliffen, dann 
scharz lackiert ist sicher rascher als der 3D Druck.

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