Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einbau von NTC / Temperatursonde Warmwasserspeicher


von Mark K. (mamikoe)


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Hallole,

vielleicht hat trotz der Sommerhitze der eine oder andere die Lösung 
parat (immerhin geht es auch um Wärme ;-)):

Ich muß in unserem Warmwasserspeicher den Temperatursensor ersetzen bzw. 
einbauen - und zwar kurzfristig. Die Regelung erwartet einen Sensor mit 
einem NTC von 8k2 bei 25°C. So etwas gibt es nicht von der Stange, 
jedenfalls nicht bei den bekannten Verdächtigen und kurzfristig. Bei 
meinen Bauteile sind mehrere identische Scheiben-NTC mit 6mm Durchmesser 
und einem Nenn-R von 2k2 bei 25°C. Entsprechend deren Toleranzen habe 
ich 4 selektiert, die in Serie geschaltet sehr dicht bei 8k2 liegen, 
jedenfalls deutlich innerhalb des üblichen Toleranzbereichs von 5%.
Der Warmwasserspeicher hat eine zylinderförmige Öffnung, in die der 
Termeratursensor geschoben und mit einem Blechfederelement mit 
Wandungskontakt fixiert werden soll. Durchmesser etwas mehr als 19mm, 
Länge bzw. Tiefe 215mm.
Das Gehäuse für den Sensor ist kein Problem, das Problem ist, die NTC so 
zu montieren, daß sie möglich guten Wärmeleitkontakt zu Gehäuse haben 
aber elektrisch isoliert sind (denn an den Außenseiten der NTC sind die 
Anschlußdrähte gelötet). Das einfachste wäre, ich könnte die NTC in dem 
zylinderförmigen Gehäuse frei positionieren und dann mit einer möglichst 
gut wärmeleitenden Masse fixieren. Heißkleber dürfte vermutlich nicht 
wirklich gut dafür geeignet sein, aber was wäre die Alternative? Oder 
eine alternative Art der allein wärmeleitenden Montage?
Zur Not könnte ich die zum "Paket" zusammengelöteten NTC auch in eine 
Plastikhülle mit reichlich Luftlöchern packen, in die Öffnung schieben 
und diese hinten verschließen. Mit einiger Verzögerung werden die NTC 
auch auf diese Weise die Temperatur der Röhrenwandung aufnehmen, aber 
diese Verzögerung wird sich nachteilig auf die Schalthysterese der 
Brauchwassersteuerung auswirken (das ist ein ziemlich alter Regler, da 
läßt sich kaum etwas einstellen).

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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NTCs gibt es mit unterschiedlichen "Steilheiten", den B-Werten. Sie sind 
nicht so extrem unterschiedlich, dass das hochgradig schief gehen muss - 
aber es kann durchaus relevant sein. Das musst du heraus finden.

Bei Mouser fand ich einen bedrahteten NTC mit 8k2 und B = 3892 K. Aber 
wenn es kurzfristig sein soll, kostet das 20 € Versand.

Wärmeleitpaste müsstest du kennen. Wärmeleitmatten vielleicht auch. Da 
könnte  ich dir kleine Stücke zuschicken. Die können die Innenwand des 
Rohres elektrisch isolieren. Dann von innen mit Wärmeleitpaste die NTCs 
gegen die Wärmeleitmatte drücken (mit Schaumstoff oder ähnlich, 
vielleicht.

Aber einfach reinlegen sollte reichen, vielleicht noch mit viel dünnem 
Anschlusskabel in Rohr, damit das nicht so viel Wärme direkt vom NTC 
nach außen tranportieren kann. Die längere Ansprechzeit spielt 
offensichtlich keine Rolle.

von Mark K. (mamikoe)


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Danke für die schnelle Antwort.
Ich habe die vorhandenen NTC ausgemessen - im Bereich von 22,5° 
(Kellertemperatur, es war mir zu aufwendig, mit Kühlschrank und Eis zu 
hantieren, zumal der wichtige Bereich darüber beginnt) bis ca. 55° 
verläfut die Kennlinie parallel zu dem Soll ausweislich des Solls 
ausweislich dess glücklicherweise vorhandenen Datenblatts des originalen 
Sensors.
Wärmeleitmatten kenne ich aber nicht, nur Wärmeleitpaste. Allerdings 
sind die kümmerlichen Reste, die ich hier habe, mangels Bedarfs längst 
eingetrocknet (das letzt Mal habe ich so etwas vor wirklich zig Jahren 
benötigt, Transis habe ich isoliert mit Glimmerscheiben angeschraubt, 
wenn es überhaupt irgendwann mal auf Kühlung ankam).
Aber Wärmeleitpaste ist doch dafür gedacht, die "wenzigen" Unebenheiten 
zwischen Kühlkörper und z.B. Transi zu füllen und nicht millimeterweite 
spalten zu überbrücken ... und wird das Zeug nicht flüssiger bei 
zunehmender Temperatur (gut, heißer als 70 Grad wird es hier nicht, das 
ist  nicht so viel). Klar, besser als Luft ist es allemal, aber gilt das 
nicht auch für z.B. Heißkleber?
Aber wenn die Kombination aus Wärmeleitgewebe und Wärmeleitpaste für 
elektrische Isolierung aber thermische Kopplung besser geeignet ist als 
Heißkleber ... dann wäre es eine Lösung.
Die vier NTC nebeneinander füllen den Innenraum des Sensorgehäuses gut 
aus, mehr als ein paar Milllimeter Luft bis zur Wandung ist nicht ...
ich habe jetzt erst mal eine preß sitzende Plastikröhre gefummelt, vorne 
offen und mit zusätzlichen Löchern versehen, in die die 4 NTC 
nebeneinander gerade so reinpassen. Da ist nicht viel Luft zur Wandung, 
nur wenige mm, aber bei der Plastikhülle spielt ja weder die elektrische 
Isolierung noch die thermische Kopplung eine Rolle. Hinten einen Deckel 
mit Loch fürs Kabel. Ich überlege noch, ob ich diesen Freiraum nicht mit 
Dämmwolle o.ä. ausfüllen sollte.
Hat Dein Vorschlag mit dem aufgerollten Anschlußkabel nicht den 
Nachteil, daß dadurch die NTC viel träger reagieren? Das Kabel wirkt ja 
als Wärmespeicher ....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mark K. schrieb:
> und wird das Zeug nicht flüssiger bei
> zunehmender Temperatur

Keine Sorge, das Zeugs ist ja dafür gedacht. Wärmeleitfolie hast du 
sicher auch schon gesehen, damit werden öfter mal Transistoren oder ICs 
an Kühlkörpern isoliert.
https://www.ebay.de/itm/Warmeleitfolie-Alutronic-SI6023-Silikonfolie-Isolierfolie-20x94x0-23mm-1-Str/311646024977

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Mark K. schrieb:
> Aber Wärmeleitpaste ist doch dafür gedacht, die "wenzigen" Unebenheiten
> zwischen Kühlkörper und z.B. Transi zu füllen und nicht millimeterweite
> spalten zu überbrücken

Ja, damit hast du recht. Im Vergleich zu Metallen ist die 
Wärmeleitfähigkeit von Wärmeleitpaste lausig, ca. 0,5 W/(m*K), etwas 
schlechter als die von Glas, aber immer noch viel besser als die von 
Luft. Die von Heißkleber kenne ich nicht, aber es könnte auch eine 
brauchbare Alternative sein. Vor allem, aus mechanischen Gründen. Tipp: 
Heißkleber irgendwie verteilt auftragen (sieht erst mal hässlich aus) 
und anschließend mit Heißluft schmelzen und verlaufen lassen. Das kann 
perfekt aussehen.

Mark K. schrieb:
> Hat Dein Vorschlag mit dem aufgerollten Anschlußkabel nicht den
> Nachteil, daß dadurch die NTC viel träger reagieren? Das Kabel wirkt ja
> als Wärmespeicher

Eigentlich gehe ich davon aus, dass die Zeitkonstante bei dir praktisch 
keine Rolle spielt, denn die Wassertemperatur ändert sich nur gaaaanz 
langsam - oder? Dennoch, zur Theorie (die ja oft nicht so weit von der 
Praxis entfernt ist und sie zumindest verständliche machen kann):

Sogar im Gegenteil. Nehmen wir ein vereinfachtes, elektrisches 
Ersatzschaltbild: Die NTCs haben eine Wärmekapazität, gebildet in erster 
Näherung durch ihr Volumen, und einen Wärmewiderstand zur Umgebung, in 
erster Näherung durch ihre Oberfläche gebildet. Daraus ergäbe sich ein 
eine thermische Zeitkonstante proportional Volumen/Oberfläche (wieder 
nur ganz grob).

Da gleiche gilt für den Anschlussdraht. Wenn der entsprechend dünn 
ist(!), ist seine thermische Zeitkonstante kleiner als die vom NTC. Es 
könnte also nur besser werden, wenn die Wärmeübertragung vom Draht auf 
den NTC eine Rolle spielt. Natürlich findet die statt, aber aber in 
welchem Maß, hängt natürlich auch von der Drahtdicke ab. Ab einer 
bestimmten Dicke wird die Zeitkonstante daher sogar größer.

So, wenn du aber einen dicken Anschlussdraht nimmst, und den direkt aus 
dem Gehäuse führst, dann führt dieser Draht ggf. erheblich Wärme vom NTC 
ab - und das dürfte viel tragischer sein, als eine etwas größere 
Zeitkonstante.

Fazit: Viel und dünner Draht im Gehäuse ist optimal.

(Ich habe hier einen Topf mit knapp 1/2 Kilo Wärmeleitpaste - aus der 
Firma geerbt... Reicht für 2 bis 10 ganze Bastlerleben... Und ein 
bisschen zu viel Zeit zum Antworten habe ich heute Morgen offensichtlich 
auch...)

von Mark K. (mamikoe)


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Matthias S. schrieb:
> Keine Sorge, das Zeugs ist ja dafür gedacht. Wärmeleitfolie hast du
> sicher auch schon gesehen, damit werden öfter mal Transistoren oder ICs
> an Kühlkörpern isoliert.
> 
https://www.ebay.de/itm/Warmeleitfolie-Alutronic-SI6023-Silikonfolie-Isolierfolie-20x94x0-23mm-1-Str/311646024977

Danke. Kannte ich bislang nicht. aber wie gesagt, meine letzte Bastelei, 
bei der Wärme über einen Kühlkörper abzuführen war, liegt wirklich 
lange, lange zurück, seither fummele ich eigentlich nur SMD-Schaltungen, 
bei denen so eine Kühlung keine Rolle spielt.

von Michael M. (michaelm)


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Mark K. schrieb:
> Die Regelung erwartet einen Sensor mit
> einem NTC von 8k2 bei 25°C. So etwas gibt es nicht von der Stange,

Moin,
wenn das eine Regelung aus dem "professionellen" Bereich (Haizung, 
Sanitär, Solar) ist, dann sollte der Hersteller des Teils >gefälligst< 
einen passenden Fühler (optimal für eine Tauchhülse) im Programm haben.

Wenn du sie selbst gebastelt hast, WARUM dann nicht auf PT1000-Basis 
o.ä.?

Das "draußen irgendwie drankleben" ist vom W-Übergang bzw. Erfassung des 
Messwerts sicherlich die schlechteste Lösung. Rein mechanisch bietet sie 
ausschließlich den Vorteil, dass du die Position/Höhe ziemlich frei 
wählen kannst.
Befestigung wäre optimal mit Alu-Tape (Baustoffhandel, aber recht 
teuer). Klebt auch bei höherer Temp. ziemlich/ätzend gut und wandert 
nicht weg.

von Werner H. (werner45)


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Die Wärmeableitung über die Drähte kann man komplett ignorieren.
Der Sensor steckt in einem Rohr, das von Wasser umgeben ist. Da braucht 
es auch keine WL-Paste. Die Wassermenge mit ihrer großen Zeitkonstante 
hat die absolute Übermacht --> es wird keine andere Temperatur als die 
momentane Wassertemperatur angezeigt.
In meinem Speicher wird der Sensor einfach durch eine Blattfeder an die 
Rohrwand gedrückt.

Gruß - Werner

von Mark K. (mamikoe)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Ja, damit hast du recht. Im Vergleich zu Metallen ist die
> Wärmeleitfähigkeit von Wärmeleitpaste lausig, ca. 0,5 W/(m*K), etwas
> schlechter als die von Glas, aber immer noch viel besser als die von
> Luft. Die von Heißkleber kenne ich nicht, aber es könnte auch eine
> brauchbare Alternative sein. Vor allem, aus mechanischen Gründen. Tipp:
> Heißkleber irgendwie verteilt auftragen (sieht erst mal hässlich aus)
> und anschließend mit Heißluft schmelzen und verlaufen lassen. Das kann
> perfekt aussehen.

Erstaunlicherweise findet auch google so gut wie nichts dazu. Eine 
Stelle hier
Beitrag "Eigenerwärmung beim PT100"
in der behauptet wird, daß die Wärmeleitfähigkeit 10mal größer sei als 
die der Luft, was ja immerhin schon deutlich besser wäre als die NTCs 
frei schweben zu lassen, und ein belastbar klingender aber toter Link zu
http://www.archaeometrielabor.com/Bilder/pdf/VL-Chemie-II(50b).pdf
der zwar belastbar klingt, aber zu dem nicht mal archive.org eine Kopie 
hat (genau genommen schon, unter 
https://web.archive.org/web/20050615000000*/http://www.archaeometrielabor.com/Bilder/pdf/VL-Chemie-II(50b).pdf, 
aber leider kein Dokument vorhanden).
Schon etwas verwunderlich, man sollte erwarten, daß gerade im 
Elektronikbereich der Gedanke, mit Heißkleber eine elektrisch 
isolierende aber thermisch (je nach bedarf ;-)) entweder nicht oder gut 
leitende Befestigung herzustellen, regelmäßig thematisiert wird.

> Eigentlich gehe ich davon aus, dass die Zeitkonstante bei dir praktisch
> keine Rolle spielt, denn die Wassertemperatur ändert sich nur gaaaanz
> langsam - oder? Dennoch, zur Theorie (die ja oft nicht so weit von der
> Praxis entfernt ist und sie zumindest verständliche machen kann):

Tja. Wenn ich das wirklich wüßte ... Kommt darauf an, auf den 
Betriebszustand.
Beim Abkühlen ist das kein Thema. Das erfolgt so langsam, daß allein die 
thermische Kopplung über die Luft in dem Fühler"sack" ausreicht.Aber 
beim Abzapfen, also Abkühlen infolge Verbrauch und Nachladen kann es 
sich schon auswirken.
Man geht wohl davon aus, daß z.B. ein 150l-Speicher innerhalb von etwa 
30min auf 60 Grad aufgeheizt wird. Also 2°/min. Ist das viel, ist das 
wenig, verglichen mit der Zeitdauer, bis die Temperatur beim NTC 
angekommen ist? Plus natürlich die Zeit, die der Fühler"sack", der ja im 
Wasserspeicher hängt, zur Aufnahme der Wärme braucht. Wenn es über die 
Luft sagen wir 2 Minuten dauert, bis sich die Lufttemperatur im 
Fühler"sack" angepaßt hat (auch wenn es ein schleichender, 
kontinuierlicher Vorgang ist) und die Steuerung das Erreichen der 
Soll-Temperatur registriert, dann wäre die Soll-Temperatur bereits um 4° 
überschritten.
Gut, das läßt sich wohl durch eine Änderung der Schalthysterese 
abfangen, aber auch nur, wenn dort nach unten noch Luft ist und es sich 
wirklich nur um so geringe Zeiten handelt - was ich überhaupt nicht 
beurteilen kann.

> Sogar im Gegenteil. Nehmen wir ein vereinfachtes, elektrisches
>....
> bestimmten Dicke wird die Zeitkonstante daher sogar größer.

Mangels entsprechender Ausbildung (ich bin nur Hobbyist) fehlt es mit da 
etwas am Verständnis.

> So, wenn du aber einen dicken Anschlussdraht nimmst, und den direkt aus
> dem Gehäuse führst, dann führt dieser Draht ggf. erheblich Wärme vom NTC
> ab - und das dürfte viel tragischer sein, als eine etwas größere
> Zeitkonstante.
> Fazit: Viel und dünner Draht im Gehäuse ist optimal.

Aha. Ich habe den hinteren (äußeren) Teil des Plastikgehäuses mit 
Dämmaterial gefüllt und ca. 15cm des Anschlußdrahts (dünne Litze) 
reingeknäult. Dieser Draht seht sich draußen 5cm fort und ist dann mit 
dem Kabel (Querschnitt wie normales 230V-Kabel) zur Steuerung verbunden. 
Die 4 NTC habe ich mit einem "Streifen" Heißkleber untereinander und mit 
der Gehäusewandung verbunden - besser als Luft auf jeden Fall.
Da der Kunststoff die Wärme nicht so gut leitet wie Metall ist das 
natürlich eher suboptimal, auch wenn ich ebenfalls Heißkleber bei 
Verwendung einer Metallhülse unterstelle.
>
Es funktioniert anscheinend.Bei knapp 51°, gemessen an dem Stutzen des 
Fühler"sacks", schaltet der Brenner ab. Der Regler ist auf 50° 
eingestellt und bei einem Nachlauf von 3min in das eigentlich ein sehr 
gutes Ergebnis.

von Mark K. (mamikoe)


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Werner H. schrieb:
> Die Wärmeableitung über die Drähte kann man komplett ignorieren.
> Der Sensor steckt in einem Rohr, das von Wasser umgeben ist. Da braucht
> es auch keine WL-Paste. Die Wassermenge mit ihrer großen Zeitkonstante
> hat die absolute Übermacht --> es wird keine andere Temperatur als die
> momentane Wassertemperatur angezeigt.
> In meinem Speicher wird der Sensor einfach durch eine Blattfeder an die
> Rohrwand gedrückt.
>
Es geht hier gerade um den Selbstbau des Sensors. Die kommerziellen 
Sensoren bestehen aus einem Metallgehäuse mit einem NTC drin. Aber wie 
sieht es in dem Gehäuse aus? Ist der NTC an die Hülsenwand geschraubt, 
getackert, geklebt, oder hängt er frei herum? Das ist die entscheidende 
Frage. Wenn in einem Selbstbau der NTC nicht thermisch mit der 
Gehäusewandung verbunden ist, dann wird die Temperatur in dem "Rohr" 
(ist vielmehr ein Sack, da nach vorne, zum Wasser zu, verschlossen) nur 
über die Luft auf den NTC übertragen ...

von Mark K. (mamikoe)


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Michael M. schrieb:
> wenn das eine Regelung aus dem "professionellen" Bereich (Haizung,
> Sanitär, Solar) ist, dann sollte der Hersteller des Teils >gefälligst<
> einen passenden Fühler (optimal für eine Tauchhülse) im Programm haben.

Die Regelung ist mehr als 25 Jahre alt. Dafür Zubehör zu bekommen ist 
Glück ...

> Wenn du sie selbst gebastelt hast, WARUM dann nicht auf PT1000-Basis
> o.ä.?

Ich brauche JETZT eine Lösung und JETZT habe ich nur eine Handvoll NTC 
(seit zig Jahren) vorrätig, die zufälligerweise selektiert in Serie den 
erforderlichen wert haben und die Kennlinie paßt auch.
>
> Das "draußen irgendwie drankleben" ist vom W-Übergang bzw. Erfassung des
> Messwerts sicherlich die schlechteste Lösung. Rein mechanisch bietet sie
> ausschließlich den Vorteil, dass du die Position/Höhe ziemlich frei
> wählen kannst.

Du hast das nicht ganz verstanden. In das Wasser reicht ein vorne 
verschlossenes Rohr (Sack), in das von außen der Sensor geschoben wird.
Die Einbauhöhe des Sensors ist fix.

von Werner H. (werner45)


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Mach Dir keinen Kopf!
Bei einem alten Sensor ist die Fettfüllung schon weg, der funktioniert 
aber trotzdem noch, also auch in Luft, dauert halt ne Minute länger.
Viel wichtiger ist die richtige Sensorposition im Speicher, das 
Warmwasser ist nämlich  geschichtet, oben heiß, unten kalt. Extreme 
Perfektionisten messen an mehreren Stellen und entscheiden mit einem 
ausgefeilten Algorithmus, wann die Speisepumpe ein und wann sie 
ausgschaltet wird. Dem Durchschnittsmenschen ist die Boilertemperatur 
völlig egal, er regelt die gewünschte Wassertemperatur an der 
Mischbatterie der Wanne oder Dusche.
Die Temperaturschichtung kann man auch an der Außenwand des Boilers 
messen.

Bei meinem Boiler (2m³, mit Solarthermie) schwankt die Temperatur 
zwischen 45°C und 70°C, je nach Sonneneinstrahlung am Dach. Oberhalb 65° 
kann aber Kalk ausfallen, habe aber noch nie reinigen müssen.
Die Kesseltemperatur habe ich durch Überlistung des Kesselfühlers auf 
45°C abgesenkt, um Öl zu sparen.

Gruß - Werner

P.S.: Löte deine NTCs bis zum Nennwert zusammen und schiebe sie nach 
Isolierung (Schlauch, Isoband) ohne weitere Aktionen in die Hülse. Die 
zeigen dann die Wassertemperatur an, so oder so.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Werner H. schrieb:
> Viel wichtiger ist die richtige Sensorposition im Speicher, das
> Warmwasser ist nämlich  geschichtet, oben heiß, unten kalt. Extreme
> Perfektionisten messen an mehreren Stellen und entscheiden mit einem
> ausgefeilten Algorithmus, wann die Speisepumpe ein und wann sie
> ausgschaltet wird.

Du hast den ersten Beitrag gelesen?

Mark K. schrieb:
> Ich muß in unserem Warmwasserspeicher den Temperatursensor ersetzen

Ich denke doch er wird den Sensor nicht versetzen, sondern ersetzen.

von Michael M. (michaelm)


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Mark K. schrieb:
> Die Regelung ist mehr als 25 Jahre alt. Dafür Zubehör zu bekommen ist
> Glück ...

Dann sag doch bitte mal, um welche Reg. es geht (Herst./Typ). Vielleicht 
kenne ich ja eine Lösung dazu.


> Du hast das nicht ganz verstanden. In das Wasser reicht ein vorne
> verschlossenes Rohr (Sack),

Verstanden habe ich dein Problem. Mir gings bei der Beschreibung nur um 
's Prinzipielle... ;-)

: Bearbeitet durch User
von Christian (Gast)


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Silikon ?
Sollte Wärme gut verkraften u. klebt.

von Mark K. (mamikoe)


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Werner H. schrieb:
> Bei einem alten Sensor ist die Fettfüllung schon weg, der funktioniert

Du weißt, wie die handesüblichen Sensoren innen aufgebaut sind? Mit 
einer Fettfüllung?

> Viel wichtiger ist die richtige Sensorposition im Speicher, das
> Warmwasser ist nämlich  geschichtet, oben heiß, unten kalt. Extreme
> Perfektionisten messen an mehreren Stellen und entscheiden mit einem
> ausgefeilten Algorithmus, wann die Speisepumpe ein und wann sie
> ausgschaltet wird.

Die ist vorgegeben. ungefähr in 1/3 Höhe des Speichers, ungefähr in 2/3 
Höhe der Wärmetauscherspirale.
Ich könnte lediglich am Stutzen des Warmwasserausgangs oben 
noch/alterantiv einen NTC mit einer Rohrschelle o.ä. (und elektrischer 
Isolierung) anklemmen (s.u.).

> Dem Durchschnittsmenschen ist die Boilertemperatur
> völlig egal, er regelt die gewünschte Wassertemperatur an der
> Mischbatterie der Wanne oder Dusche.

Das ist sicher richtig. Solange unser alter, selbst beheizter 
Warmwasserspeicher lief, hat mich das auch nur insofern gekümmert, als 
ich die recht niedrig eingestellte Temperatur ein Mal im Monat wg. 
Legionellen hochgedreht habe. Dessen Brenner sprang halt man an und ging 
wieder ausm das war mir völlig egal. Aber jetzt wird das Teil über den 
Heizungsbrenner mitbetrieben, der nun das ganze Jahr und überdies mit 
deutlich höherer Temperatur als auch im Winter (von extrem kalten Tagen 
abgesehen) läuft, noch dazu die Ladepumpe, gesteuert von einer 25 Jahre 
alten, steinzeitlichen Steueung (elco LOGON WKBS), von der keiner mehr 
genau sagen kann, wie der Algorithmus arbeitet ...

> Die Temperaturschichtung kann man auch an der Außenwand des Boilers
> messen.

Würde mich wundern. Das Teil ist so gut eingepackt und isoliert .... 
dazu müßte ich die Hülle und Isolierung entfernen. Warum sollte ich das 
tun?
>
> Bei meinem Boiler (2m³, mit Solarthermie) schwankt die Temperatur
> zwischen 45°C und 70°C, je nach Sonneneinstrahlung am Dach. Oberhalb 65°

Solarbetrieben gelten anscheinen andere Regeln und Anforderungen ....

> kann aber Kalk ausfallen, habe aber noch nie reinigen müssen.
> Die Kesseltemperatur habe ich durch Überlistung des Kesselfühlers auf
> 45°C abgesenkt, um Öl zu sparen.
>
An dem Punkt stehe ich eben auch. Allerdings hat das mit Elektronik 
nichts mehr zu tun, das ist Heizungstechnik bzw. Wärme- und 
Strömungslehre (nehme ich an).

Naiv und unwissend wie in dieser Materie bin habe ich angenommen, daß 
entsprechend der Einstellung auf 50, 55 oder 60 Grad (anderes geht 
nicht) dies eben die Temperatur des abgezapften Wassers ist. Tatsächlich 
liegt aber diese Temperatur ungefähr 10° über der Temperatur an der 
Meßstelle. Das läßt sich gut mit einem IR-Thermometer messen, weil die 
Anschlußstutzen geschwärzt sind. Wer sich auskennt mag jetzt vielleicht 
sagen "Klar, daß muß so sein", aber ich stelle mir jetzt die Frage nach 
dem Sinn eines Temperatursensors an dieser Stelle und Auswertung dessen 
Meßergebnisses, wenn doch das abgezapfte Wasser 10° heißer (und damit 
für uns viel zu heiß) ist.
Dies gilt, wenn und solange ich den Kessel bis zu seinem Limit heizen 
lasse. Der Kessel (Klöckner GS STandard) hat nämlich einen 
Temperaturregler (funktional ist es ein Poti, mit dem die 
Maximaltemperatur des Kessels eingestellt wird, aber belassen wir es 
beim Sprachgebrauch) mit dem anscheinend (eine brauchbare Beschreibung 
gibt es nicht) die Maximaltemperatur des Kessels (KT, faktisch = VT 
Vorlauftemperatur) vorgibt. Das war die letzten 25 Jahe nie ein Thema, 
da er und seine Regelung (elco LOGON WKBS) nur zum Heizen lief und nur 
die Heizung gesteuert wurde, und hierbei die Maximaltemperatur des 
Kessels durch die Außentemperatur und die eingestellte theoretische 
Innentemperatur (und Steilheit des Kurve) bestimmt wurde - und 
normalerweise zwischen 40 und 60° lag, auch wenn der Temperaturregler 
voll aufgedreht war (ist ja auch logisch).
Nunmehr, da die Außentemperatur zu hoch für Heizungsbetrieb ist, wird 
der Kessel nicht (mehr) durch die Heizungseinstellung und -sensoren 
sondern anscheinend allein durch den Brauchwassersensor und den 
Temperaturregler beinflußt; ob auch die eingestellte Soll-Temperatur des 
Brauchwassers ausgewertet wird weiß ich nicht. Ist der Temperaturregler 
(das Poti) auf Maximalwert, dann heizt der Kessel bis über 80°. Die 
Brauchwasserladepumpe schaltet dann recht genau entsprechend des 
eingestellten Solls, hier also 50°, mit der vorgegebenen Hysterese von 
etwa 4° (gemessen/bestätigt wie gesagt mit IR-Thermometer am Stutzen). 
Am Auslaß oben liegt die Temperatur aber recht genau 10° höher und für 
uns viel und unnötig zu heiß. Allerdings wurde während dessen nur 
relativ geringe Mengen Wasser entnommen, eine kurze Dusche. Das mag 
vielleicht anders sein, wenn der 150l-Behälter zur Hälfte geleert wird.
Ich hatte zunächst daran gedacht, einen der vier NTC kurzzuschließen. 
Der sich ergebende Widerstandswert würde zwar ausweislich der Kennlinie 
keine Absenkung um 10° ergeben aber theoretisch um etwa 8°, was 
hinnehmbar wäre. D.h. bei unveränderter Einstellung der Regelung (50°) 
Abschalten der Ladepumpe bei 42° und Wiederanschalten bei etwa 38° mit 
einer Temperatur des abgezapften Wassers um die 10° höher (jedenfalls 
bei nur vergleichsweise geringer Entnahme).
Allerdings wäre dann das Mißverhältnis zwischen Kessel-(und 
Lade-)temperatur und Bauchwassertemperatur noch größer als jetzt. Also 
habe ich erst mal den Temperaturregler so eingestellt, daß der Kessel um 
die 60° herum hat, der Brenner springt bei etwa 59° an und heizt bis 
etwa 63, 64°. Erstaunlicherweise sinken dadurch die Schalttemperaturen 
der Ladepumpe um ein paar Grad und daraus folgend auch die Temperatur ab 
Wasserauslaß oben, kaum mehr als 52°. Wie gesagt, Informationen über den 
Algorithmus der Regelung gibt es nicht, aber von der Beschreibung her 
(z.B. bei 
http://www.regeltechnik-kueter.de/mediafiles/Bedienungsanleitungen/1015.pdf) 
hatte ich erwartet, daß sich an den Schalttemperaturen nichts ändert, 
zumal auch die eingestellte Maximaltemperatur des Kessels (um die 60°) 
deutlich über dem Soll-Wert des Brauchwassers (50°) liegt - selbst wenn 
die Kessel-Temperatureinstellung irgendwie in den Algorithmus bei der 
Brauchwassererwärmung auswirken sollte, dann dürfte dies doch nur bei 
Temperaturen um oder niedriger als deren Soll-Temperatur sein. Ein 
weiterer, wohl zu erwartender Nebeneffekt der niedrigeren 
Kesseltemperatur ist, daß die Ladepumpe nun deutlich länger läuft.

Ich weiß leider nicht, ob es insgesamt günstiger, vor allem 
wirtschaftlicher, ist, mit einer nur geringen Differenz der Kessel- zur 
Brauchwassersolltemperatur zu fahren, denn dadurch läuft jedenfalls die 
Ladepumpe länger als bei einer hohen bzw. nicht zusätzlich begrenzten 
Kesseltemperatur.
Hinzu kommt, daß mir diese Soll-Temperaturen unnötig hoch erscheint (den 
Aspekt der Legionellen einmal ausgeklammert). Verschärft wird dies 
dadurch, daß in den Duschen keine normalen Einhebelmischer sind sondern 
"Automatik"-(Thermostat-)Teile verbaut wurden, bei denen die 
Soll-Temperatur mit einem Drehgriff eingestellt wird und das Ergebnis 
unabhängig von der Temperatur des zugelieferten Warmwassers ist bzw. 
sein soll. Ob das wirklich mal richtig funktioniert hat weiß ich nicht 
mehr, heute jedenfalls funktioniert das nur noch eingeschränkt, bei 60° 
heißem Wasser praktisch nicht, es ist schlicht viel zu heiß. Der Kram 
ist natürlich unterputz verbaut, reparieren geht wohl nicht wirklich und 
ersetzen würde das großflächige Abschlagen von Fliesen etc. und viel, 
viel Dreck und Kosten bedeuten - nein, das muß nicht sein.
Ich neige daher dazu, doch einen der NTC kurzzuschließen, damit maximal 
40 bis 45° rauskommen, und ggfs. die Kesseltemperatur weiter abzusenken 
und nur im Winter, wenn an besonders kalten Tagen der Maximalwert von 
50° (für die Heizung) nicht ausreichen sollte, eine höhere 
Kesseltemperatur zuzulassen.
Aber wie gesagt, das hat mit Elektronik nichts mehr zu tun, das ist 
Heizungs-/Warmwasser-/Sanitärtechnik.

P.S.: Ich weiß, daß wegen der Unklarheiten hinsichtlich der Regelung ein 
"richtiger" Elektroniker flugs seine eigene Regelung basteln würde, was 
ja technisch gesehen heutzutage nicht das geringste Problem darstellt. 
Aber das ist mir viel zu viel Aufwand, da fruckele ich lieber wie 
beschrieben schnell etwas hin, was im Ergebnis auch zum Ziel führt und 
nur wenig Aufwand erfordert.
<

von Mark K. (mamikoe)


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Udo S. schrieb:
> Du hast den ersten Beitrag gelesen?
>
> Mark K. schrieb:
>> Ich muß in unserem Warmwasserspeicher den Temperatursensor ersetzen
>
> Ich denke doch er wird den Sensor nicht versetzen, sondern ersetzen.

Danke, aber ich muß gestehen, daß ich dies etwas verkürzt dargestellt 
habe. Genau genommen mußte der eigenständig betriebene 
Gaswarmwasserspeicher ersetzt werden, und auch wenn es durch ein 
gleichartiges Modell rechtlich zulässig gewesen wäre, so wäre dies beim 
grundsätzlich absehbaren späteren Austausch des Heizungsbrenners (sei es 
wegen Defekts, sei es rechtlich erforderlich) gegen ein Brennwertgerät 
(installiert werden dürfen nur noch Brennwert o.ä. und möglicherweise 
fällt in Zukunft auch das Privileg des Weiterbetreibens alter Geräte in 
selbst bewohnten Häusern) eine Fehlinvestition gewesen, weil dann auch 
er wieder raus müßte. Also kam letztlich ein indirekt beheizter 
Warmwasserspeicher rein, da unsere Steuerung des 
Heizungsbrenners/-kessels (elco LOGON WKBS)auch eine grundlegende 
Brauchwassersteuerung (siehe den link im vorherigen post) enthält. Dafür 
ist aber ein Temperatursensor erforderlich, und zwar einer, der zu der 
(alten, vergleichsweise uralten) Steuerung paßt, und bei den/diesen 
elco-LOGON-Steuerungen werden Sensoren mit NTC mit 8k2 @ 25° verwendet, 
was sowohl als fertiger Sensor als auch als NTC eher unüblich ist. Und 
da dieses Teil nicht nur schwer zu erhalten sondern auch vergleichsweise 
unverschämt teuer ist ....
Am Rande bemerkt: Die Reaktion der Heizungsbauer auf diesen DIY-Sensor 
war schon interessant. Da prallten wirklich Welten aufeinander. Für 
diese Jungs war ein solcher Sensor ähnlich wie die Steuerung etwas eher 
Unbegreifliches und die Vorstellung, da man so etwas selbst machen kann, 
gar so wie ich als bloßer Hobbyist, beruflich völlig woanders, absolut 
untechnisch und diesbezüglich inkompetent erscheinend, und dann auch 
noch so eine Fruckellösung aus umgearbeiteten leerem 
Brausetablettenröhrchen und Heißkleber, völlig absurd. Die waren daher 
auch fest überzeugt, daß dies ohne einen kommerziell gefertigten Sensor 
(dessen Einbau sie auch vor Probleme gestellt hätte, weil der 
Warmwasserspeicher einen 19mm-Sensor errwartet, der Sensor für diese 
Regelung aber nur 6mm Durchmesser hat) nie und nimmer funktionieren 
könne und haben mich und mein Konstrukt belächelt. Aber nach fast einem 
halben Jahrzehnt Elektronikbastelei ist man diese Reaktion ja gewohnt 
....

von Mark K. (mamikoe)


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Michael M. schrieb:
> Mark K. schrieb:
>> Die Regelung ist mehr als 25 Jahre alt. Dafür Zubehör zu bekommen ist
>> Glück ...
> Dann sag doch bitte mal, um welche Reg. es geht (Herst./Typ). Vielleicht
> kenne ich ja eine Lösung dazu.

Siehe voletztes post und link. Mir wäre schon an einer detaillierten 
Beschreibung des Regelalgorithmus insgesamt (unter Einschluß der 
Heizungssteuerung) gelegen. Zwar könnte man das auch experimentell 
herausfinden, aber dafür müßte ich die Regelung ausbauen, alle Sensoren 
durch Potis ersetzen, die Schaltausgänge entsprechend beschalten und 
dann viele Stunden experimentieren .... och nee.
Aber das ist Wunschtraum.

von Werner H. (werner45)


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Glaube bloß nicht, daß alte Heizungselektronik bzw. -Elektrik 
irgendwelche Algorithmen hat. Das ist so primitiv wie möglich, muß nur 
funktionieren.

Vor einigen Jahrzenten waren die Temperaturregler noch unkaputtbare 
Flüssigkeits-Ausdehnungs-Thermostate mit Kapillarrohr. Da gibt es nur an 
oder aus, mit Hysterese, für Brenner und Pumpen. Funktionierte 
wartungsfrei. Temperaturtreue ± 5°.
Dann hielten NTC-Fühler Einzug, die Elektronik wurde analog mit 
Transistoren und Relais, später mit frühen OpV (741, CA30xx) versehen, 
alles mit Kohlewiderständen. Temperaturtreue vielleicht ± 3°, sind ja 
keine Laborthermostate. Höhere Genauigkeiten sind wegen Trägheiten, 
Totzeiten und Überschwingen des Gesamtregelkreises für eine Heizung 
unnötig bis unbezahlbar. Eine Fußbodenheizung hat z.B. eine Totzeit von 
3 - 5 Stunden und ist deshalb nicht regelbar, nur einstellbar.
Funktioniert so auch noch bis heute.

Im Nachbauhaus ist vor 5 Jahren ein neuer Vollbrennwertkessel 
installiert worden.
Steuerung über Mikroprozessor mit diversen Sensoren und relativ genauer 
Temperaturanzeige im Menü. Boilertemperatur auf 50° gewählt, schaltet ab 
bei 56 - 60°. Ist so in Ordnung, liegt an der Trägheit, sagt der 
Service.
Der hochgelobte Raketenbrenner (glüht) verbraucht jährlich 2 
runtergebrannte Zündelektroden und hat auch schonmal das Flammrohr 
zusammengeschmolzen. Die ganze Anlage ist ziemlich mimosenhaft bei 
Verschmutzungen (Strömungsüberwachung) und verlangt öftere 
Kesselreinigung. Störungen treten viel häufiger als bei meinem altem 
Viessmannkessel auf, der ist viel toleranter und heizt trotzdem.
So ist halt die moderne aufgeblasene Elektronik...

Gruß - Werner

von Manfred (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Glaube bloß nicht, daß alte Heizungselektronik bzw. -Elektrik
> irgendwelche Algorithmen hat. Das ist so primitiv wie möglich, muß nur
> funktionieren.

Ich habe eine Logon WKBM (drei Regelkreise) von 1993, die hat einen µC, 
ein LCD und eine Pufferbatterie gegen Netzausfall. Die kann weitaus mehr 
als nur 'dumm' zu schalten.

Mark K. schrieb:
>
Wer wird denn wohl Deine langen Aufsätze lesen wollen?

Mark K. schrieb:
> Mir wäre schon an einer detaillierten
> Beschreibung des Regelalgorithmus insgesamt (unter Einschluß der
> Heizungssteuerung) gelegen.

Vergiß das einfach, intern gibt es viele Einstellungen wie 
Regelsteilheit und Anlagenkonstanten. In Summe dürfte das ein 
mehrdimensionales Regelkennfeld ergeben, was wohl niemand so einfach 
nachmessen kann.

Der Brauchwasserkreis ist doof, das scheint eine simple 
Zweipunktregelung zu sein - mein Ölkessel heizt hoch, bis der 
übergeordnete Bimetallschalter trennt.

Die Fühler sind allesamt gleich, 8k2@25°C - die Wertetabelle habe ich 
hier. Scheint aber kein üblicher NTC zu sein, den Raumfühler habe ich 
vor vielen Jahren aus zwei oder drei NTCs nachgebildet. Bastelfreundlich 
ist, dass ich mir im versteckten Servicemode alle Fühlerwerte direkt 
anschauen kann.

In der Übergangsphase, es wird Sommer, ist aber noch nicht richtig warm, 
springt mir der Heizkreis zu oft unnötig an. Zum Winter hin könnte 
manchmal etwas höher geheizt werden. Ich habe mir in die Leitung des 
Außenfühlers einen Schalter eingebaut und stelle dann manuell auf +25° 
oder -10° außen.

In der Leitung zum Brauchwasserkessel habe ich einen einfachen Schalter, 
wenn ich mal ein paar Tage weg bin, erkennt die Steuerung einen 
Fühlerbruch und heizt nicht.

von Mark K. (mamikoe)


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Manfred schrieb:
> Ich habe eine Logon WKBM (drei Regelkreise)

WKBM digital? Oder KL WKBM4?

> von 1993, die hat einen µC,
> ein LCD und eine Pufferbatterie gegen Netzausfall. Die kann weitaus mehr
> als nur 'dumm' zu schalten.

Bei mir ist eine WKBS von ... keine Ahunng, eingebaut 1992, die (längst 
leere) Li-Batterie ist von 1991 ... drin. Habe ich gestern erstmal 
ausgebaut und teildemontiert. Zweifelos uC-gesteuert, leider ist der mit 
einem verlöteten Abdeckblech abgeschirmt und da wollte ich nicht ran. 
Für Anfang der 90er Jahre noch dazu in einer Heizung schon so etwas wie 
HiTech.
>
> Wer wird denn wohl Deine langen Aufsätze lesen wollen?

Weiß nicht - Du? Man kann es aber niemanden recht machen. Schreibt man 
nur kurz was man wissen will, ohne Hintergrundinfo, wird genölt, daß 
mehr Infos wichtig wären. Schreibt man es gleich rein, damit sich nicht 
ein endloser Fred ergibt, ist es auch nicht recht sondern zuviel zu 
lesen.
>
>> Mir wäre schon an einer detaillierten
>> Beschreibung des Regelalgorithmus insgesamt (unter Einschluß der
>> Heizungssteuerung) gelegen.
> Vergiß das einfach, intern gibt es viele Einstellungen wie
> Regelsteilheit und Anlagenkonstanten. In Summe dürfte das ein
> mehrdimensionales Regelkennfeld ergeben, was wohl niemand so einfach
> nachmessen kann.

Naja, es geht mir um das Grundsätzliche. Z.B. was Du auch angesprochen 
hast: Wie verhält sich die Brauchwassersteuerung, gibt es da 
Unterschiede zwischen ohne und mit Heizungssteuerung?
Dies habe ich gestern geklärt. Durch Hochstellen der 
"Soll-"Innentemperatur habe ich die Voraussetzungen für den 
Heizungsbetrieb simuliert (und damit zugleich das "Ausschalten" der 
Heizung in der Übergangszeit geklärt) und den Warmwassersensor 
ausgenommen und mit Parallel-R trakiert und so der Steuerung 
Temperaturen vorgegaukelt. Es scheint so zu sein, daß ohne 
Warmwassersensor (also mit kurzgeschlossenem Anschluß) allein die 
Heizungssteuerung den Kessel betreibt mit einer Maximaltemperatur als 
Funktion der Außentemp., Innen-"Soll"-Temp. und Steilheit (sofern der 
Kesselthemostat aufgedeht ist bzw. nicht seinerseits begrenzt). Mit 
Warmwassersteuerung heizt der Brenner den Kessel immer bis zum Anschlag 
hoch, wenn die Warmwassertemperatur niedriger ist als eingestellt (50, 
55 oder 60°); eine Begrenzung der Kesseltemp. geht nur über den 
Kesselthermostaten. Zugleich läuft die Ladepumpe (mit Nachlauf von 3 min 
nach Erreichen der Soll-Temp.). Ohne Heizungsbetrieb (Sommer, 
ausreichend hohe Außentemp.) bleibt die Heizungspumpe immer aus. Mit 
Heizungsbetrieb (s.o., hier simuliert) springt zusätzlich die 
Heizungspumpe an, und zwar analog des Nur-Heizungsbetriebs: Sofern die 
Kessel-Temp. niedriger ist als sie als Funktion der Parameter (s.o.) 
sein soll - zugleich läuft dann auch der Brenner - oder wenn die 
Kessel-Temp darüber liegt (dann ist der Brenner im Nur-Heizungsbetrieb 
immer aus) mit einer Hysterese - ohne Warmwassersteuerung wird die 
Kessel-Temp. also deutlich sichtbar im Rahmen der Hystere gleich 
gehalten. Mit Warmwassersteuerung klappt das natürlich nicht so gut, 
denn für Warmwasser wird ja immer hochgeheizt. Laut Handbuch soll kein 
Warmwasser-Vorrang bestehen sondern (nur) ein Parallelbetrieb. 
Tatsächlich aber schaltet die Heizungspumpe ab solange der Brenner wegen 
zu niedriger Warmwasser-Temp. aufgeheizt wird. Sobald die Soll-Temp. 
erreicht ist und der Brenner abschaltet schaltet die Heizungspumpe 
wieder an - die Warmwasserpumpe ist dann noch im 3min-Nachlauf-Betrieb. 
Das sieht dann doch nach Warmwasser-Vorrang aus, denn im (echten) 
Parallelbetrieb laufen beide Pumpen zugleich.
Leider hat meine Steuerung keinen Eingang für Vorlauf-Temp. (VT), nur 
für Kessel-Temp. (KT) - genau gesagt auf der Relais-Platine sind beide 
Anschlüsse verbunden und im Brenner ist nur der KT-Eingang mit dem 
Kesselsensor verbunden. Möglicherweise könnte die Steuerung dies aber 
dennoch auswerten, es wäre ja nicht das erste Mal, daß im Inneren von 
unterschiedlichen Modellen die gleiche Elektronik werkelt ....
Für den Kombi-Betrieb Warmwasser-Heizung bedeutet dies, daß beim 
Abskinken der Warmwasser-Temp. der Kessel voll hochgeheizt wird 
(Brennschluß ist bei ca.82°, wenn man mit dem Kesselthermostaten nicht 
begrenzt) und nach Erreichen der Soll-Temp. jedenfalls bei nicht allzu 
großen Minus-Temp. draußen die heizungspumpe ewig lange das für die 
Heizung viel zu heiße Wasser zirkulieren läßt. Denn wenn z.B. die 
Witterung etc. nur eine KT von z.B 50° erfordert, das Wasser aber auf 
80° aufgeheizt wird, wird über die Thermostatventile an den Heizkörpern 
nur wenig Wärme abgenommen. Klar, etwas geht weg und durch die Verluste 
kühlt sich das Wasser auch ab, aber das ist ja eher unerwünscht. Und 
sobald die Warmwassertemp. wieder zu niedrig ist beginnt das Spiel von 
vorne.
Bislang hatte ich den Kesselthermostane immer voll aufgedreht, denn bei 
der Nur-Heizungssteuerung wurde war ja die KT eine Funktion der 
Parameter (s.o.) und somit nur hoch, wenn es aufgrund der Witterung 
erforderlich war. Jetzt scheint es mir sinnvoller zu sein, KT über den 
Kesselthermostaten auf etwa 60° oder weniger zu begrenzen, die 
Warmwassergrenze auf wirkliche 50° einzustellen (das ist ein anderes 
Thema) und sollte es im Winter wirklich mal so kalt werden, daß 60° KT 
nicht genügen, halt von Hand nachzulegen.
>
> Der Brauchwasserkreis ist doof, das scheint eine simple
> Zweipunktregelung zu sein - mein Ölkessel heizt hoch, bis der
> übergeordnete Bimetallschalter trennt.

Siehe oben - scheint bei der WKBS auch so zu sein. Ich hätte erwartet, 
daß es für jede Soll-Warmwasser-Temp. eine optimale Kessel-Temp. gibt. 
Ich kann nicht recht glauben, daß das Hochheizen des Kessels bis zum 
Anschlag immer das Optimum sein soll, bei jeder Soll-Warmwasser-Temp., 
also 50, 55 und 60°.
>
> Die Fühler sind allesamt gleich, 8k2@25°C - die Wertetabelle habe ich
> hier.

Ja, habe ich auch. Nennt sich Universalfühler.

> Scheint aber kein üblicher NTC zu sein, den Raumfühler habe ich
> vor vielen Jahren aus zwei oder drei NTCs nachgebildet.

Der Wert ist jedenfalls heututage unüblich, auch im Elektronikbereich 
nicht einfach zu erhalten.

> Bastelfreundlich
> ist, dass ich mir im versteckten Servicemode alle Fühlerwerte direkt
> anschauen kann.

Ach! Wie kommst Du da rein? Bei Klüter steht in der FAQ etwas von "+" 
und "-" gleichzeitg drücken, aber das funktioniert bei meiner WKBS 
nicht.

> In der Übergangsphase, es wird Sommer, ist aber noch nicht richtig warm,
> springt mir der Heizkreis zu oft unnötig an.

Kann ich mir vorstellen. Das Problem hatte ich bislang nicht, weil die 
WKBS nur die Heizung gesteuert hat. Ich habe das Teil halt im April 
ausgeschaltet. Jetzt geht das leider nicht mehr, da ja das Warmwasser 
gesteuert/geregelt werden muß. Aber es gibt einen workaround: Einfach 
die Soll-Innen-Temp während der Nicht-Heizperiode herunterstellen. Z.B. 
auf 10 Grad. Dadurch verschiebt sich die Steilheitskurve entsprechend 
und die Heizungspumpe springt erst so ab 10° an. Umgekehrt - Hochstellen 
auf 30° - kann man auch gegenwärtig Heizbetrieb simulieren (s.o.).

> Zum Winter hin könnte
> manchmal etwas höher geheizt werden. Ich habe mir in die Leitung des
> Außenfühlers einen Schalter eingebaut und stelle dann manuell auf +25°
> oder -10° außen.

Dafür gibt es doch die Einstelbarkeit der Steilheit der Regelkurve. 
Werkseinsellung ist 1, da führt bei 0° zu 50° KT, bei Steiheit 3 sind es 
schon 80° KT. Oder hat das die WKB nicht?
Alternativ kannst Du doch die Soll-Innen-Temp. hochstellen, das ist zwar 
nicht so gut wie die Steilheit aber vergleichbar mit der Manipulation 
des Außenfühlers.
>
> In der Leitung zum Brauchwasserkessel habe ich einen einfachen Schalter,
> wenn ich mal ein paar Tage weg bin, erkennt die Steuerung einen
> Fühlerbruch und heizt nicht.

Unendlicher Widerstand wird erkannt und ebenso wie kurzgeschlossen 
interpretiert? Bei uns war der Anschluß des Warwasserfühlers 
kurzgeschlossen, was nach der Widerstandstabelle eine weit über dem Soll 
liegende Warmwasser-Temp. bedeutet => Kein Aufheizen, faktisch nur 
Heizungsbetrieb. Aber dafür gibt es doch den Urlaubs-Modus: Dauerhafte 
Nacht-Temp. und kein Warmwasserbetrieb.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Mark K. schrieb:
>> Wer wird denn wohl Deine langen Aufsätze lesen wollen?
> Weiß nicht - Du?
Nein, nur zum Teil.

Ich ziehe jetzt auch keine Quotes aus dem letzten Text raus.

Meine kann ich herausnehmen und habe sie direkt zugänglich, sind zwei 
Leiterplatten als Sandwich. Im Laufe der Jahre habe ich ein paar mal das 
Brennerrelais wechseln dürfen, Kontakte setzen aus, Ölkessel.

Den Servicemodus (Bedienebene 3+4) erreiche ich mit + und - für 
mindestens 5 Sekunden, danach kann man z.B. mit dem Mond die Sensoren 
durchtippern, mit anderen Symbolen Funktionen einzeln ansteuern - die 
Beschreibung findet sich im Internet. Vielleicht ist das bei Deiner 
anders, ich kenne eben nur diese.

Und ja, bei Fühler offen zeigt es Fühlerbruch an.

Deine anderen Beobachtungen zum Laufen der Pumpe(n) oder auch nicht ... 
decken sich mit meinen.

Ich habe auf der Leiterplatte eine Reihe DIP-Schalter, einer dieser 
bestimmt Warmwasservorrang oder nicht.

von Mark K. (mamikoe)


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Meine Steuerung ist deutlich älter, die kann anscheinend nichts 
dergleichen.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Viel heisse Luft um ein banales Problem und 5 Jahre später.

Man kann sehr wahrscheinlich einfach einen Temperaturfühler für die 
Logon Plus nehmen. Und ja, es sind NTC mit ca. 9 k Ohm, nicht 8,2 und 
nicht 10,0kOhm, sondern herstellerspezifisch und damit unique.

von Mark K. (mamikoe)


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Wolf-Dietmar P. schrieb:
> Viel heisse Luft um ein banales Problem und 5 Jahre später.
> Man kann sehr wahrscheinlich einfach einen Temperaturfühler für die
> Logon Plus nehmen. Und ja, es sind NTC mit ca. 9 k Ohm, nicht 8,2 und
> nicht 10,0kOhm, sondern herstellerspezifisch und damit unique.

Witzbold. Banal ist es, wenn man weiß, daß es nicht so sehr darauf 
ankommt. Und dann naoch mit "wahrscheinlich" kommen ... nein, es sind 
8k2 und nicht 9k oder 10k, und in der Tat kommt es nicht so darauf an, 
weder auf den absolouten Wert oder auf die Kurve, erst recht, wenn man 
den Widerstandswert ohnehin manipuliert um bedingt durch die 
Beschränktheit der Steuerung "passendere" WW-Temperaturen zu erzielen. 
Aber das muß man schon selber machen, für den typischen Heizungsbauer 
liegt das jenseits seiner Vorstellungswelt.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Wenn der B-Wert nicht bekannt ist ist es beim Einsatz als 
Heizungstemperaturgeber oder Aussentemperaturfühler nicht so banal. Beim 
nur Warmwasser ok.
Die Fühler sind alle identisch bei der Heizung.

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