Hallo, ich besitze eine Proxxon KS 220 Tischkreissäge. Bisher funktionierte sie einwandfrei. Heute begann sie während einer Sägeaktion stark zu vibrieren. Genauer gesagt: Der Motor lief unrund und vibrierte. AUch nach 4 -5 Mal ein- und Ausschalten. Also schweren Herzens auf die Werkbank mit dem Stück und aufgemacht. Nachdem der Motor aus dem Getriebe heraus war erneut getestet: Er vibrierte immer noch. Von hinten sieht man durch die Lüftungsschlitze Funken, als ob der Anker irgendwo an den Rand anschlägt. Also Motor aufgemacht. Bis auf eine Sache ist nichts auffällig. Was mir aufgefallen ist: Als ich den Motor zerlegt habe habe ich bemerkt, daß das hintere Motorlager (der Welle) in seiner Plastik-Umfassung so ist, wie man es kennt: wackelt nicht und dreht sich ohne Geräusche. ABER: Das vordere Lager (durch das die Welle geht und wo der Ritzel ist) kann man wie ein Kugellager in verschiedene Richtungen drehen. Soll das so sein? Oder ist das Lager defekt? Mit der Bitte um Hilfe, H. Säger
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Ich habe selbst keine Kreissäge, sondern das Fräszentrum inkl. Proxxon-Spindelmotor. Und über diesen habe ich auch schon von Lagerschäden in div. Foren gelesen, meisst nach starker Belastung oder sehr langer Laufzeit. Die Folgen waren zum Teil so wie die von dir beschriebenen. Bei mir bzw. meiner Spindel sind die Lager Standardlager, d.h. können leicht ausgetauscht werden. Sind denn deine Lagerschalen noch ok?
Na ja, schwer zu beschreiben ... also man kann den Anker - wenn die Welle im vorderen Kugellager steckt - noch problemlos in alle Himmelsrichtungen drehen. So als ob es ein Kugelgelenk ist ... Der Metallring (innere) des Kugellagers dreht sich wie ein Kugelgelenk ... H. Säger
Das vordere Lager ist bei meinem KS220-Motor tatsächlich eine Kugel gewesen. Das ist also erst mal KEIN Indiz für einen Schaden. Natürlich kann das Lager trotzdem kaputt sein, das ist ja nur ein einfaches Gleitlager. Aber sag mal, ist das sicher eine KS220? Die ist ja schon seit einigen Jahren durch die KS230 abgelöst, eine KS220 wäre schon sehr gut gereift. Ich hab' aber auch nocht eine, und bei der war auch der Motor (nun schon zwei mal) hinüber - aber nicht wegen Lagerschadens, sondern Drehmomentverlust... Wenn da wirklich der Motor hin ist, wäre das eine passende Gelegenheit, einen Nähmaschinenmotor gleicher Baugröße aber mit etwas mehr Kraft einzubauen: Beitrag "Proxxon KS230 / KS220 tunen" Und bei der Gelegenheit gleich den Zahnriemen tauschen, der geht als nächstes kaputt.
Ja, das ist ganz sicher eine KS 220. Und der OPA hat bisher nie gezickt. Aber jetzt läuft er unrund .... ich habe eben nochmal getestet und den Motor mit dem Ritzel gerade nach unten gehalten ... dann läuft er komplett ruhig. Sobald ich ihn in die liegende Position kippe, läuft er wie beschrieben unrund und macht Funken ... H. Säger
Säger schrieb: > Ja, > > das ist ganz sicher eine KS 220. Und der OPA hat bisher nie gezickt. > Aber jetzt läuft er unrund .... ich habe eben nochmal getestet und den > Motor mit dem Ritzel gerade nach unten gehalten ... dann läuft er > komplett ruhig. Sobald ich ihn in die liegende Position kippe, läuft er > wie beschrieben unrund und macht Funken ... > > H. Säger Ersatzmotor gibt es doch zu kaufen. Sind üblicherweise 230V DC- Motore. Reingefallen ist nichts ,was man wieder entfernen kann? Wie alt und wie abgenutzt ist der Rest ,danach fällt man die Entscheidung ob Reparatur oder gleich neu. So kostspielig ist das Teil ja nicht.
Säger schrieb: > dann läuft er > komplett ruhig. Sobald ich ihn in die liegende Position kippe, läuft er > wie beschrieben unrund und macht Funken ... Das deutet darauf hin, das die Welle eingelaufen ist. Entweder die Welle hat Spiel oder das Sinterlager. Da dürfte man die Welle nur drehen dürfen. Wenn man in den anderen Freiheitsgraden "Spiel" bemerkt, ist das Lager oder die Welle hin. Ein defektes Lager lässt sich sicher ersetzen. Eine defekte Welle kaum, denn das wäre dann ein wirtschaftlicher Totalschaden, weil die ja noch den Rotor mit dem Kommutator trägt. Wenn man eine gut ausgestattete Werkstatt, oder Zugang dazu hat, kann man evtl. ein Kugellager einbauen. Dazu müsste dann ein neuer Lagersitz konstruiert werden. Hab ich bei einer anderen Maschine schon mal gemacht und läuft bis heute noch.
In der Tat klingt das stark nach Lager- und/oder Wellenschaden. Ich würde den Motor interessehalber mal aufmachen und von innen inspizieren, kaputt ist ja sowieso. Einen Motor kann man Proxxon als Ersatzteil bekommen, einzelne Motorteile IIRC nicht. Ob man ein neues Gleitlager drehen oder den Lagersitz umbauen und ein Kugellager einsetzen möchte, ist eine Frage des Spaßes an der Sache - so ein Nähmaschinenmotor kostet neu etwa 35,- EUR...
Matthias L. schrieb: > Ob man ein neues Gleitlager drehen oder den > Lagersitz umbauen und ein Kugellager einsetzen möchte, ist eine Frage > des Spaßes an der Sache So, so, ein Gleitlager, dass für gewöhnlich ein Sinterlager ist, drehen?
Ich würde bei dieser Gelegenheit gleich einen stärkeren Motor (Nähmaschinenmotor) einbauen. Ich habe das bei meiner gemacht und möchte das nicht mehr missen :-) Eine Anleitung findest Du hier: Beitrag "Proxxon KS230 / KS220 tunen"
Dr.Who schrieb: > So, so, ein Gleitlager, dass für gewöhnlich ein Sinterlager ist, drehen? Wenn du gerne zum Bearbeiten ungeeignetes Material bearbeiten möchtest, ist das dein Problem. Ich würde bei Bedarf Lagerbronze nehmen, davon habe ich noch irgendwo eine Meterstange herumzustehen... Btw - der hilfreiche Teil deines Postings muss irgendwie abhanden gekommen sein. Würdest du den noch nachliefern?
Dirk W. schrieb: > Ich würde bei dieser Gelegenheit gleich einen stärkeren Motor > (Nähmaschinenmotor) einbauen. Ich habe das bei meiner gemacht und möchte > das nicht mehr missen :-) Eine Anleitung findest Du hier: > > Beitrag "Proxxon KS230 / KS220 tunen" Ich halte ich nicht viel davon,denn nur den Motor stärker machen ist nicht hilfreich,da das innere nicht für gröbere Schnitt Beanspruchungen ausgelegt ist.Das ist nur Faserverstärkter Kunststoff dessen Steifigkeit auch begrenzt ist.
Da hast du zwar grundsätzlich völlig Recht, im Detail ist der stärkere Motor trotzdem hilfreich. Der Original-Motor fängt ja schon bei 1,5mm Alublech mit dem feineren HM-bestückten Sägeblatt an zu schnaufen, der Nähmaschinenmotor steckt das problemlos weg und damit ist die Mechanik auch noch keineswegs überlastet. Da habe ich schon ein paar Meter geschnitten... Die Sollbruchstelle bei Überlastung ist IMHO eh der kleine Zahnriemen.
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Matthias L. schrieb: > Ich würde bei Bedarf Lagerbronze nehmen, davon > habe ich noch irgendwo eine Meterstange herumzustehen... Das steht dir frei, nur wie lange glaubst du, wie lange deine Lagerbronze der Belastung stand hält? Bloß weil Stoffe ähnlich aus sehen, vielleicht sogar eine gleiche Bestimmung haben, heißt das nicht, dass man ohne Berechnung da einfach Ersatz adaptieren kann.
Oh, bitte, rechne nur. Soviel und solange du willst. In meinem ersten Proxxon-Motor der KS220 war übrigens kein Sinterlager drin. Der Motor ist ja auch schon so nach 10 Jahren kaputt gegangen... Falls es dir entgangen sein sollte: Ich hatte den Austausch des kompletten Motors empfohlen und das Gefummel an den Lagern nur für die Befriedigung des eigenen Spieltriebs.
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Matthias L. schrieb: > Der Original-Motor fängt ja schon bei 1,5mm > Alublech mit dem feineren HM-bestückten Sägeblatt an zu schnaufen Hast schon mal versucht mit der 50mm /1mm Trennscheibe Metall zu schneiden? Ich habe damit eine 10mm A2 Welle locker getrennt. Die geht auch bei Epoxi recht gut. Diese Scheibe an einem externen Motor habe ich mal für einen Test benutzr,weil mich interessiert hat wie viel Motorleistung man benötigt um Epoxi zu trennen. Ich habe die Spannung soweit heruntergedreht bis es gerade noch gut ging und habe dann über den Strom etwa 16 watt berechnet. Mit einem richtigen Sägeblatt mit Zähnen geht bei dieser Leistung nichts mehr.
Ja, hab' ich. Geht bei dünnem Stahlblech ziemlich gut, ist aber nix für Alu, das setzt die Scheibe zu.
Hallo, Ihr habt richtig vermutet, es war ein Lager. So, ich habe dem Motor eine OP gegönnt. Und siehe da, es sind tatsächlich vorne und hinten eine Art "Kugellager". Da das hintere Lager noch ganz gut = fest war, habe ich die Lager aufgemacht und getauscht. Und das wackelige Lager (= jetzt hinten) habe ich durch drücken der Fixierplatte auch wieder etwas fester bekommen. Nun läuft der Motor wieder schön ruhig, egal wie ich ihn halte. :-) Ich habe noch ein paar Fotos angehängt, falls jemand das gleiche Problem hat. Man sieht ganz gut die Kugel in der Mitte (mit der Bohrung für die Welle). Sie ist umgeben von einem Filz und wird durch eine sternförmige Metallplatte in Form gehalten. Sie Sternplatte kann man mit etwas Druck hinunterdrucken, etwas drehen und dann entnehmen. H. Säger
Das ist aber kein Kugellager sondern ein Gleitlager in "Kugelform". Das Kugellager dürfte an der Sägewelle sein.
Säger schrieb: > Man sieht ganz gut die Kugel in der Mitte Aber trotz Kugel ist das kein Kugellager sondern ein Gleitlager. https://de.wikipedia.org/wiki/Kugellager
Matthias L. schrieb: > Das vordere Lager ist bei meinem KS220-Motor tatsächlich eine Kugel > gewesen. Bei dir also auch... Ob das bei dir gesintertes oder massives Material ist, ist anhand der Fotos nicht eindeutig zu erkennen. Aber dass grundsätlich genug Platz für ein Kugellager wäre, wenn du denn entsprechenden Basteltrieb haben solltest, das ist erkennbar. Aber erst mal geht's ja wieder, Glückwunsch!
Nein, kein Glückwunsch! Das Lagerfilz ist defekt! Das muss erneuert werden! Das was gemacht wurde ist Pfusch und führt zu erhöhtem Verschleiß! Sorry, so viele "!" brauchte ich hier noch nie!
Max707 schrieb: > Das was gemacht wurde ist Pfusch und führt zu erhöhtem Verschleiß! Mag sein - es hat ja sicher auch einen Grund, warum das vordere Lager diese interessante Kugelform hat. Ist aber eigentlich völlig egal, ob der 20 Jahre alte Motor im Wiederbeschaffungswert von 35,- EUR nun insgesamt 30 Jahre oder doch nur 25 Jahre alt wird...
Hallo, ja, dass diese "Reparatur" nicht lange halten wird, ist mir schon klar. Aber etwas Besseres habe ich im Moment nicht. Natürlich muß ich da eine brauchbare Lösung einbauen ... aber ein paar Wochen(enden) habe ich ja nun Zeitaufschub um die Lösung zu suchen. Und: Ja, es sieht so aus, als könne man da anstelle der o.g. Teile ein Kugellager einbauen ... das muß ich aber erstmal finden. Danke für die Aufklärung darüber, dass es ein Gleitlager ist. Ich bin nicht vom Fach und hatte keine Ahnung ... OK, danke an Alle für die Hinweise und Tips! Ich gehe jetzt mal zwei passende Kugellager suchen. Je nachdem was die kosten, werden es eben neue Kugellager oder für ca. 45 € so ein Ersatzmotor bei eBläh. H. Säger
Säger schrieb: > es sind tatsächlich vorne und hinten eine Art "Kugellager Nein, das sind Sinterlager = Gleitlager, in jede Richtung kippbar aufgehängt.
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