Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Traco Power Schaltnetzteil an Nicht-Sinus Wechselrichter


von Marcel B. (mabu1)


Lesenswert?

Hallo Schwarmintelligenz,

hat jemand Erfahrungen sammeln können mit Schaltznetzteilen von 
Traco-Power an einem nicht sinusförmigen Wechselrichter? Die genaue 
Modellbezeichnung habe ich aktuell nicht greifbar, es geht um ein 
Weitbereichsnetzteil mit  90 – 264 VAC (universal input) 100 – 375 VDC 
laut Hersteller.

Den Wechselrichter selbst oder genauere Infos als "wahrscheinlich kein 
Sinus" habe ich leider nicht.

Meine Vermutung ist: Diesem Schaltnetzteil sollte das fast egal sein, 
was denkt ihr?

Viele Grüße

Marcel

von georg (Gast)


Lesenswert?

Marcel B. schrieb:
> an einem nicht sinusförmigen Wechselrichter?

"Nicht sinusförmig" ist natürlich ein SEHR weites Feld. Es ist aber 
anzunehmen, dass der Ausgang des Wechselrichters mehr rechteckig als 
sinusförmig ist, das stört das Netzteil nicht, eher im Gegenteil, weil 
die Zeit zum Aufladen des Siebkondensators länger ist als bei Sinus.

Gefährlich wäre es, wenn der Wechselrichter Spannungsspitzen erzeugen 
würde, die die maximale Eingangsspannung des Netzteils übersteigen. Das 
ist wenig wahrscheinlich und lässt sich mit einem Oszi auch leicht 
überprüfen.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Marcel B. schrieb:

> hat jemand Erfahrungen sammeln können mit Schaltznetzteilen von
> Traco-Power an einem nicht sinusförmigen Wechselrichter? Die genaue
> Modellbezeichnung habe ich aktuell nicht greifbar, es geht um ein
> Weitbereichsnetzteil mit  90 – 264 VAC (universal input) 100 – 375 VDC
> laut Hersteller.

Ich hab da zwar keine Erfahrung, aber sicherheitshalber würde ich
das Schaltnetzteil im Inneren des Wechselrichters direkt an den
Zwischenkreiskondensator mit vermutlich 325V= anschliessen. Ins-
besondere auch zum Schutz des Wechselrichters gegen Überlastung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Jegliche Entstörkondensatoren im Netzeingang mögen 'Mod. Sinus' nicht 
besonders, weil die steilen Flanken sie zermüben.

von BTDT (Gast)


Lesenswert?

Matthias hat völlig recht: Die harten Flanken sind Gift für die 
SNT-Eingangsbeschaltung. Der Betrieb 2er dicker PC-NT an "Modified Sine" 
verursachte bei mir Defekte Schlag auf Schlag.

Hartes Rechteck (jeweils gefolgt von ca. gleich langer spannungsloser
Pause, Effektivwert an ohmscher Last = wie bei Sinus) ist den Eingang
der SNT das Schlimmstmögliche an möglichen "nicht Sinus" Variationen.

(Gestufter Ausgang ist aber auch böse.)


Mir war das schon nach kurzem zu bunt geworden: An den Ausgang des
WR kam eine übrig gebliebene dicke Speicherdrossel mit 470µH und 8A
erlaubtem Dauerstrom (gefordert insgesamt knapp über 5A, also etwas
zu groß im Grunde), daran noch ein Brückengleichrichter, daran dann
ein gebraucht aus einem FU ausgebauter (aber intakter) 330µF Elko,
und daran dann fest die PC-NT.

Seitdem kein Ausfall mehr. (Keine Beschwerden vom jetzigen Betreiber
der Computer, schon seit vielen Jahren im Einsatz. Upps - Drossel
und Elko landeten natürlich in einem Gehäuse, und wie gesagt wurde
alles fest verkabelt.)


Zu Deiner Frage:

Ohne so einen "Notbehelf" (funktioniert zwar, aber kostet Platz -
im v. m. g. Fall war das völlig egal, auch die Optik, die PCs sind
Arbeitsgeräte, sonst nichts) macht man Netzteile an Modified Sine
evtl. schnell kaputt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> zermüben
Irgendwie waren die 'r' alle. Hab' jetzt neue nachgefüllt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.