Forum: Offtopic "Klimaanlage" selbst gestrickt


von Mani W. (e-doc)



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Hallo Mitschwitzer!

Da ich ja ein Nachtmensch bin habe ich mir überlegt, was tue ich nur
gegen meine 27 Grad im Zimmer...

Ich habe einen Balkon auf gut 8 Meter um die Ecke, die Sonne heizt ab
Mittag bis spätabends (Südwestausrichtung) hier hinein, darum habe ich
hinter dem Balkon einmal 6 Meter Schilf installiert um die Sonnenein-
strahlung auf die Balkonplatten zu dämfen...

Es wurden statt Balkonblumen nur mehrjährige Kräuter gepflanzt,
etwa Zitronenmelisse, Katzenminze, Salbei etc, um auch diverse
Plagegeister fernzuhalten, was scheinbar gut gelingt...

Die Kräuter machen keinen Mist unterhalb des Balkons wie übliche
Balkonblumen...

Nun habe ich den Balkon samt Pflanzen, Boden, Hausmauer fein
mit Wasser besprüht und da ich ja einen Wasseranschluss mit
10 Meter Schlauch habe, wurde auch von oben der Vorgarten
bewässert...

Vor meiner Balkontüre liegt ein "Fleckerlteppich", der ebenfalls
befeuchtet wurde...

Die Essenz daraus hat ergeben, dass der Sensor hinter dem Haus
im Totalschatten immer noch 24 Grad anzeigte, während auf dem Balkon
dann angenehme 20,5 Grad wurden (Verdunstungskälte)...

Nun bin ich weiter gegangen um habe mir um ca. 01:30 einen Ventilator
aus der Werkstatt geholt und ein Kabel mit Stecker amputiert, den
Ventilator professorisch dran gehängt und seit einer Stunde hängt
der an der Innenwand des Außenbalkens...

Die Raumthemperatur ist bis jetzt auf ca. 22 Grad gesunken (in
der Höhe des Schlafbereichs) und ich habe jetzt ein frisches Klima...



Weitere Berichte kann ich morgen liefern...

von Alex G. (dragongamer)


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Du lebst aber irgendwo im Norden, oder?
Denn selbst im Totalschatten waren es diese Tage vielerorts 30 grad und 
mehr.

Verdunstungsklimaanlage ist eigentlich die ineffizienteste Form, 
allerdings meint man damit elektrisch angetriebene Anlagen. So mit dem 
Garten ist es vieleicht keine schlechte Idee.

Am Ende ist fast alles was gefühlt Lidnerung verschafft, eine gute Idee 
;)


EDIT: Achso, wenn es mal schwül feucht wird, wird dieses System 
allerdings nicht so gut sein wie eine normale Anlage welche die Luft 
trocknet.

von Den O. (denon)


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Bei der vielen Feuchtigkeit trotz allem mal drüber informieren was das 
auf die Bausubstanz für Auswirkungen haben kann. Nicht das dir die Bude 
bald anfängt zu schimmeln

von Bernd K. (prof7bit)


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Den O. schrieb:
> Bei der vielen Feuchtigkeit trotz allem mal drüber informieren was das
> auf die Bausubstanz für Auswirkungen haben kann.

Wo soll die Feuchtigkeit denn kondensieren, welche Flächen im Haus wären 
bei diesen Wetterbedingungen kälter als der Taupunkt dieser Luft?

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Du lebst aber irgendwo im Norden, oder?
> Denn selbst im Totalschatten waren es diese Tage vielerorts 30 grad und
> mehr.
>
> Verdunstungsklimaanlage ist eigentlich die ineffizienteste Form,
> allerdings meint man damit elektrisch angetriebene Anlagen. So mit dem
> Garten ist es vieleicht keine schlechte Idee.

Wenn man die Effizienz allerdings auf Energieverbrauch und monetäre 
Kosten bezieht, dann ist Verdunstungskälte sehr effizient.

Viel Grün direkt am Haus sorgt für Schatten und angenehmes Klima. Wir 
haben einen Baum direkt vor dem Balkon und Schlafzimmer und das ist im 
Moment sehr angenehm. Wieviel Wasser so ein Baum verdunstet sieht man 
sehr schön, wenn man seinen Grünschnitt im Auto nicht direkt wegfährt 
;-)

> Am Ende ist fast alles was gefühlt Lidnerung verschafft, eine gute Idee
> ;)

Ja.

Wir haben vorgestern einen Versuch mit Wäscheständer und Ventilator 
gemacht: abends vorne und hinten Fenster aufgerissen, Ventilator in den 
Türrahmen und dann den Wäscheständer mit den feuchten Handtüchern längs 
direkt davor, also quasi ein Rippenkühlkörper, und dann mal mit einem 
Thermometerfühler davor und dahiner im Luftstrom gemessen. Das waren 
immerhin 4°C Unterschied (28°C -> 24°C). Funktioniert also schon ganz 
gut. Nach einer halben Stunde war alles trocken und das Schlafzimmer 
annehmbar temperiert :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Mani W. (e-doc)


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Alex G. schrieb:
> Du lebst aber irgendwo im Norden, oder?
> Denn selbst im Totalschatten waren es diese Tage vielerorts 30 grad und
> mehr.

Nein, nicht im Norden sondern in der Südoststeiermark, am
buchstäblich letzten Zipfel (siehe Landkarte)...

Im Totalschatten hatten wir während des Tages 35 Grad, wenn Du den
Zeitpunkt meiner Threaderstellung ansiehst, dann wird es doch klar...

Den O. schrieb:
> Bei der vielen Feuchtigkeit trotz allem mal drüber informieren was das
> auf die Bausubstanz für Auswirkungen haben kann. Nicht das dir die Bude
> bald anfängt zu schimmeln

Das wird nicht geschehen, da die Innenwände aus Rigips bestehen,
die Luftfeuchtigkeit stieg in den letzten Monaten nur einmal auf
65 %, jetzt habe ich 60% und das nur nach einem Gewitterregen mit
18 Liter/m2 innerhalb einer halben Stunde...

Also kein Grund zur Beunruhigung, sonst hat der Raum eher zu wenig
Luftfeuchte (40 %)...

von Mani W. (e-doc)


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Ich habe jetzt 20,7 Grad im Schatten hinter dem Haus im Trockenen
und 18,5 Grad
auf dem feuchten Balkon...

Jetzt brauche ich den Ventilator nicht...


Beide Sensoren zeigen nebeneinander die selbe Themperatur an,
das habe ich schon getestet, folglich stimmt der 
Themperaturunterschied...

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Aber was heuer sehr auffällig ist, es gab kaum Insekten, außer
Maikäfer und Junikäfer, einige Falter...

Trotz Licht am Balkon tut sich nichts, bei offener Balkontüre kommt
auch kein Fluginsekt ins Innere, trotz Licht...

Ist mir zwar ganz recht, aber irgend etwas stimmt da nicht mehr ganz
im System...

Hornissen begannen ihren Bau, sind dann aber schnell verschwunden...

Ich finde das schon besorgniserregend, ganz wenige Hummeln, keine
Bienen, einige Wespen, sonst nichts...

Es ist wie ausgestorben!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Mani W. schrieb:
> Ich finde das schon besorgniserregend, ganz wenige Hummeln, keine
> Bienen, einige Wespen, sonst nichts...

Heute gab es viele Bienen im Garten, allerdings an den Blüten genau 
einer Pflanzenart, einer Kugeldistel.

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite



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A. K. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Ich finde das schon besorgniserregend, ganz wenige Hummeln, keine
>> Bienen, einige Wespen, sonst nichts...
>
> Heute gab es viele Bienen im Garten, allerdings an den Blüten genau
> einer Pflanzenart, einer Kugeldistel.

Bei uns hier im Osten ist es genau so. Ich habe nur mal eine tote Biene 
gefunden, sonst nur Grashüpfer und neuerdings fliegen hier die blauen 
Holzbienen rum, die es eigentlich nur im südlichen Europa gibt.

Im Juni haben sie sich über die Blüten her gemacht und jetzt sehe ich 
sie an den Disteln.
Ich habe hier einen ganzen Streifen, ca. 8 Meter + 50cm, Disteln wachsen 
lassen, schaut eigentlich ganz nett aus und Nahrung für die Insekten 
liefert die Distel auch.

Ist zwar blöd wenn nur das Zeug  blüht, aber das ist wohl die neue 
Realität ... Trockenheit und weniger Insekten.

Die Insekten sind vielleicht deshalb weniger geworden weil die Bauern 
ihre Ernte einfahren. Das Getreide wird kurz vor der Ernte noch mal 
ordentlich mit Glyphosat (Monsato/Bayer "Roundup") gespritzt damit die 
Getreidepflanzen vertrocknen und der Feuchtigkeitsgehalt der Körner 
geringer ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Das waren normale Honigbienen.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Atmega8 A. schrieb:
> Das Getreide wird kurz vor der Ernte noch mal
> ordentlich mit Glyphosat (Monsato/Bayer "Roundup") gespritzt damit die
> Getreidepflanzen vertrocknen und der Feuchtigkeitsgehalt der Körner
> geringer ist.

Hast du das gesehen?

Bei der derzeitigen Hitze sollte die chemische Sikkation von Getreide 
doch eher überflüssig sein.

http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/pestizide/glyphosat/vorerntespritzung-von-getreide.html

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Hast du das gesehen?
Nein.

> Bei der derzeitigen Hitze sollte die chemische Sikkation von Getreide
> doch eher überflüssig sein.
Schon möglich, ist nur eine Vermutung von mir weil sie es normaler Weise 
auch machen. Die gehen sicher dass die Pflanzen tot sind und ersparen 
sich damit etwas Arbeit/Zeit. Ich bin mir auch nicht gerade sicher ob 
sie so durchdacht arbeiten und handeln wie du es würdest.

Der hier in Brandenburg erzeugte Honig enthält aber auch sehr große 
Mengen Glyphosat, daher wollen andere Händler unseren Honig nicht 
kaufen. In anderen Bundesländern ist das längst nicht so schlimm wie 
hier, das muss ja an etwas liegen und so eine große Breite an 
unterschiedlichen Möglichkeiten gibt es eben nicht.

Dass Glyphosat den Darm und die Bakterien im Darm der Biene schadet 
wurde ja auch festgestellt. Eine reduzierte Aktivität des Immunsystems 
führt zu Krankheiten (z.B. die amerikanische Faulbrut oder eine erhöhte 
Anfälligkeit für die Varroamilbe).

von Uhu U. (uhu)


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Atmega8 A. schrieb:
> Der hier in Brandenburg erzeugte Honig enthält aber auch sehr große
> Mengen Glyphosat, daher wollen andere Händler unseren Honig nicht
> kaufen.

Das spricht aber nicht gerade für Anwendung an Getreide - Getreide sind, 
wie alle Gräser - Windbestäuber und werden von Bienen nicht besucht.

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Getreide sind,
> wie alle Gräser - Windbestäuber und werden von Bienen nicht besucht.

Gibt es bei euch auf den Feldern keine Kornblumen oder andere 
Blütenpflanzen?
https://img.fotocommunity.com/kornblumenblau-35ea7a20-9c39-419e-8a83-b34e919712f1.jpg?height=1080https://img.fotocommunity.com/kornblumenblau-35ea7a20-9c39-419e-8a83-b34e919712f1.jpg

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Atmega8 A. schrieb:
> Gibt es bei euch auf den Feldern keine Kornblumen oder andere
> Blütenpflanzen?

Gibt es schon, aber sehr spärlich. Imker bringen ihre Bienenkästen aber 
nicht in Gegenden mit großen Getreide- oder Maismonokulturen.

Die wenigen "Unkräuter", die in Getreideäckern wachsen, werden von 
Wildbienen, Hummeln und anderen Wildinsekten besucht.

Die Dichte von Kornblumen, wie auf dem verlinkten Foto, habe ich in 
einem bewirtschateten Acker noch nicht gesehen.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Atmega8 A. schrieb:
> Gibt es bei euch auf den Feldern keine Kornblumen oder andere
> Blütenpflanzen?

Kornblumen und Mohnblumen gab es noch vor 1995 auf vielen Feldern
bei uns in Niederösterreich, später sind sie verschwunden, seit
18 Jahren bin ich jetzt in der Steiermark und habe diese Blumen
nicht gesehen...

A. K. schrieb:
> Heute gab es viele Bienen im Garten, allerdings an den Blüten genau
> einer Pflanzenart, einer Kugeldistel.

Dazu ein paar Fotos, vor ca. 3 Wochen aufgenommen...

von Mani W. (e-doc)


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Uhu U. schrieb:
> Die Dichte von Kornblumen, wie auf dem verlinkten Foto, habe ich in
> einem bewirtschateten Acker noch nicht gesehen.

Die werden wohl angebaut sein, in Österreich erhält man Kornblumen
seit Jahren vom jeweiligen Bundesland kostenlos als Samen...

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Gibt es schon, aber sehr spärlich. Imker bringen ihre Bienenkästen aber
> nicht in Gegenden mit großen Getreide- oder Maismonokulturen.

Ha ... ja, das ist der Grund weshalb es von Menschen aus anderen 
Bundesländern öfter Kritik an Brandenburg gibt.

Es gibt hier 2,5 Millionen Menschen, dafür relativ gesehen viel Fläche 
und eben Ackerbau. Monokulturen und riesige Felder. Es ist auch nicht so 
leicht die Bienen auf ein Rapsfeld zu beschränken. Es gibt auch so etwas 
wie "Kornblumenhonig".

Die besten Orte um guten Honig zu bekommen ist meiner Ansicht nach ein 
Truppenübungsplatz.

Pilze und echte Heidelbeeren kann man da auch gut sammeln.
Wir haben vor jedem Übungsschießen/Gefechtsschießen immer jeweils einen 
Soldaten an den bekannten Eingängen des Platzes abgestellt damit er die 
Leute warnt, aber nicht jeder liest die Ankündigungen.

Naja, jedenfalls gab es immer wieder Leute die einen anderen Schleichweg 
kannten. Manchmal ist es wunderschön, wenn wir mit Leuchtmun geschossen 
haben, da sind die Mumpeln aus den Wolken gebrochen, zerplatzt, der 
Fallschirm ging auf, die sind langsam runter geschwebt und haben alles 
hübsch erleuchtet.
Andere male war es eben Sprengmun mit oder ohne Verzögerung, da gelten 
50m Genauigkeit als Volltreffer.

Ist schon etwas merkwürdig dass gerade solche Plätze der Rückzugsraum 
von seltenen/bedrohten Tieren und Pflanzen ist.


Mani W. schrieb:
> ich jetzt in der Steiermark und habe diese Blumen
> nicht gesehen...

Mein Hof war damals der Hof meiner Großeltern, die waren seit je her 
Bauern  und daher wächst hier noch an einigen Stellen wild Getreide und 
eben auch Kornblumen. Seit ich hier alles aufgerissen habe, neue 
Leitungen und Leerrohre verlegt und gebaut habe ist es aber auch aktuell 
etwas weniger.

Der 2m hohe Erdberg, der nach der Modernisierung meiner Abwasseranlage 
übrig geblieben ist, der beherbergt eine große Anzahl an wilden 
Pflanzen. Das sah so gut aus dass ich überlegt habe ihn nicht einfach 
platt zu machen.

von Karl K. (karl2go)


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Atmega8 A. schrieb:
> das ist wohl die neue
> Realität ... Trockenheit und weniger Insekten

Das ist relativ: Ja, es gibt auffallend wenige Bienen, Schmetterlinge 
und Hummeln. Ich hatte aber noch nie so viele Kartoffelkäfer und 
Blattläuse wie dieses Jahr. Und - mal was Neues - Rapsglanzkäfer im 
Brokkoli und Blumenkohl. Da die die Blüten fressen wars das mit der 
Ernte. Dafür gibt es nahezu keine Schnecken, auch die Spanischen nicht.

Uhu U. schrieb:
> Bei der derzeitigen Hitze sollte die chemische Sikkation von Getreide
> doch eher überflüssig sein.

Das etwas überflüssig ist hat noch keinen Bauern davon abgehalten es 
nicht dennoch zu tun.

Uhu U. schrieb:
> Das spricht aber nicht gerade für Anwendung an Getreide - Getreide sind,
> wie alle Gräser - Windbestäuber und werden von Bienen nicht besucht.

Die Mohnblumen aber wohl, und Imker sind anscheinend ganz wild auf 
Mohnblumen, weil die Pollen den Honig schön dunkel machen. Hat mir 
zumindest ein Imker erzählt.

von Karl K. (karl2go)


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Uhu U. schrieb:
> Die Dichte von Kornblumen, wie auf dem verlinkten Foto, habe ich in
> einem bewirtschateten Acker noch nicht gesehen.

Das ist allerdings wahr: Sowas Schönes gehört weggespritzt. Hier stand 
mal ein ganzer Wegrand einige hundert Meter voll Kornblumen. Also nicht 
auf dem Feld, sondern am Rand. Da ist der Bauer extra mit dem Mäher 
rausgefahren und hat die umgelegt.

Inwischen machen die Bauern das einfacher: Im Juni werden alle 
Feldränder gemulcht, da kommt keine Blütenpflanze mehr zur Samenreife, 
und in 3 Jahren schafft man so den perfekten sterilen Feldrand.

Es muss da in der Ausbildung zum Landwirt ein spezielles Seminar geben, 
in dem Bauern gedrillt werden alles zu hassen, was irgendwo blüht und 
nicht von ihnen ausgesät wurde.

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> Es muss da in der Ausbildung zum Landwirt ein spezielles Seminar geben,
> in dem Bauern gedrillt werden alles zu hassen, was irgendwo blüht und
> nicht von ihnen ausgesät wurde.

Hier wurden einem Biobauern sogar 130 seiner Silage-Heuballen 
aufgeschlitzt, das bedeutet dass sie jetzt schnell verderben. Das Heu 
ist hier sehr knapp und kostbar da es sehr wenig regnet. Diese Tat 
(wahrscheinlich von nicht-Biobauern verübt) könnte dafür sorgen dass er 
einige seine Tiere töten muss oder sogar aufgeben muss.

Die Ernteerträge werden im besten Fall so "gut" wie die schlechtesten 
des Vorjahres, bei etlichen Bauern sieht es aber schlimmer aus.

Das wird hier ein echter Kampf um die Existenz der einzelnen Bauern. 
Wenn sie die Tiere nicht mehr füttern können ... tja.

Aktuell ist es schwer einzuschlafen, aber nächste Woche wird es 
angeblich/hoffentlich kälter und vielleicht auch feuchter.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Atmega8 A. schrieb:
> Diese Tat
> (wahrscheinlich von nicht-Biobauern verübt)

...., denn sie wissen (nicht)was sie tun. Sie scheinen zu glauben, damit 
selbst zu überleben. In Wahrheit ist deren subventionierte 
Massentierhaltung die Wurzel des Übels. Aber billig ist halt ruinös und 
gar nicht geil.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Atmega8 A. schrieb:
> Die besten Orte um guten Honig zu bekommen ist meiner Ansicht nach ein
> Truppenübungsplatz.

Schießen die etwa mit Glyphosat? ;-)

> Ist schon etwas merkwürdig dass gerade solche Plätze der Rückzugsraum
> von seltenen/bedrohten Tieren und Pflanzen ist.

Nein, das ist gar nicht merkwürdig - wo keine, oder nur sehr wenig Leute 
hin kommen, da kann sich die Natur ungestört entwickeln.

Sehr förderlich sind Panzer, die halten den Boden offen und den Bewuchs 
kurz, was eine Reihe von Spezialisten anlockt. Außerdem wird dort nicht 
gedüngt - das ist Voraussetzung für das Gedeihen vieler Pflanzenarten 
und Insekten, die diese Arten benötigen.

von Mani W. (e-doc)


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von Mani W. (e-doc)


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Ich denke mal so:

Unsere Lebensgrundlagen samt diversen Insekten schrumpfen immer mehr,
den Menschen in der jetzigen Zeit ist das nicht mehr ganz bewusst was
sie verlieren...

Sie wissen nicht, wie wichtig kleinste Lebewesen für uns Alle sind,
sie laufen dem Geld nach und urlauben irgendwo, wo es noch scheinbar
eine heile Welt gibt...

Doch scheißt es uns immer mehr hinein, wer das nicht sehen kann oder
will, der macht halt immer noch weiter so...

Und ich sage hier: Die Menschen haben keine Chance mehr, ihre
Lebensgrundlagen zu schützen und zu erhalten...

von Karl K. (karl2go)


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Mani W. schrieb:
> den Menschen in der jetzigen Zeit ist das nicht mehr ganz bewusst was
> sie verlieren

Sprich nur für dich. Es gibt durchaus welche, denen es bewußt ist. Die 
werden dann dumm angemacht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mani W. schrieb:
> Unsere Lebensgrundlagen samt diversen Insekten schrumpfen immer mehr,
> den Menschen in der jetzigen Zeit ist das nicht mehr ganz bewusst was
> sie verlieren...

Wann und wo war es den Menschen denn bewusster?

von Mani W. (e-doc)


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Cyblord -. schrieb:
> Wann und wo war es den Menschen denn bewusster?

Wahrscheinlich nie, darum zerstören sie die Erde!

Sie brauchen Reichtum, schnöden Mammon und denken, dass sie alles
unter Kontrolle haben, aber es ist ein Wunschdenken, die Natur stellt
sich dagegen...

von Mani W. (e-doc)


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Karl K. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> den Menschen in der jetzigen Zeit ist das nicht mehr ganz bewusst was
>> sie verlieren
>
> Sprich nur für dich. Es gibt durchaus welche, denen es bewußt ist. Die
> werden dann dumm angemacht.

Ja, leider ist es so!

von Mani W. (e-doc)


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Wenn der Mensch seine kleinsten Lebewesen tötet, dann hat er irgendwann
nichts mehr zu essen, weder Erdäpfel, Paradeiser, Äpfel, Birnen,
Zwetschken, Mais, Weintrauben, Gemüse usw...

Wir alle sind von diesen Lebewesen abhängig, aber das geht in
manchen Gehirnen nicht hinein!

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Cyblord -. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Unsere Lebensgrundlagen samt diversen Insekten schrumpfen immer mehr,
>> den Menschen in der jetzigen Zeit ist das nicht mehr ganz bewusst was
>> sie verlieren...
>
> Wann und wo war es den Menschen denn bewusster?

Den Menschen früher wäre bewußter gewesen, was wir heute verlieren.

Wer nur einen Kohlweißling pro Woche kennt, dem fällt nichts auf, wenn 
er seit Jahren vor einem leeren Sommerflieder steht.
Genauso wie heutige Innenstadtbewohner keine Vögel vermissen, weil sie 
außer Tauben und drei Spatzen nie welche gesehen haben.
Das alles hat sich in den letzten 20 Jahren ganz massiv verschlechtert. 
Ältere Leute erfahren hoffentlich die Gnade eines schlechten 
Gedächtnisses bezüglich der Naturvielfalt in ihrer Kindheit.

von Karl K. (karl2go)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ältere Leute erfahren hoffentlich die Gnade eines schlechten
> Gedächtnisses bezüglich der Naturvielfalt in ihrer Kindheit.

Nope. Bin noch nicht alt genug dafür: Es hieß ja immer, in der DDR wurde 
auf die Umwelt geschissen. Was sicher auch nicht von der Hand zu weisen 
ist, wenn ich mich da an den Bach erinnere, in dem außer Tubifex nix 
mehr lebte.

Aber als Jugendlicher bin ich an blühenden Straßen- und Feldrändern 
langgefahren, da stand Mohn, Mageriten, Johanniskraut, Schafgarbe... 
heute ist da alles grüne Wüste. Sobald sich irgendwo eine Blüte zeigt, 
geht der Bauer mit dem Mulcher drüber. Die müssen alles hassen, was 
nicht in ihrem Anbauplan steht.

Und wo keine Blütenpflanzen mehr stehen, wo sollen dann Schmetterlinge 
und Bienen was finden? Vom Mais können die nicht leben.

von Bernd K. (prof7bit)


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Mani W. schrieb:
> der Mensch

Ich vermute daß es nicht "Der Mensch" als solcher ist sondern eher das 
ganze Gesellschaftssystem mit seinen Anreizen, Belohnungen und Zwängen 
das gewisse Verhaltensweisen begünstigt oder gar erzwingt, das wir hier 
vor sehr langer Zeit schon installiert haben und seitdem hegen und 
pflegen und weiter verschärfen als sei es der Weisheit letzter Schluß 
und als solches auch als allererstes in die Köpfe unserer Kinder hämmern 
und diese irgendwann in die ihrer Kinder.

Ich kann mir gut vorstellen daß man auch eine völlig andere Doktrin und 
Wertesystem in die Köpfe hätte hämmern können und das dann zu völlig 
anderen Prioritäten und Verhaltensweisen führen würde. Mit der gleichen 
Art von Menschen.

Leider bekommt man das nicht mehr nachträglich in den Köpfen 
umprogrammiert, dazu sitzt es zu tief, man müsste Gewalt anwenden bis 
hin zum globalen Völkermord um anschließend die Erde mit Andersdenkenden 
komplett neu zu besiedeln und dann ausgeklügelte Vorkehrungen treffen 
damit die neue Ideologie sich genauso selbst erhält und positiv 
rückgekoppelt ist wie es das jetzige System ist.

von Alex G. (dragongamer)


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Bernd K. schrieb:
> Ich kann mir gut vorstellen daß man auch eine völlig andere Doktrin und
> Wertesystem in die Köpfe hätte hämmern können und das dann zu völlig
> anderen Prioritäten und Verhaltensweisen führen würde. Mit der gleichen
> Art von Menschen.
Leider haben bislang alle derartigen Versuche binnen weniger Jahrzehnte 
zum Zusammenbruch der jeweiligen Systeme geführt.
Das System das wir haben ist am nächsten an unserer Natur da es unsere 
Instinkte anspricht (Besitz und Konsum sind Instinkte und werden auch im 
Tierreich gelebt). Radikale Änderungen sind daher weitestgehendst 
aussichtslos und machen mehr kaputt als sie helfen.

Es sieht aber nicht dermaßen Düster aus. Noch sind die Ressorucen der 
Erde nicht annähernd ausgeschöpft (davon kann man sprechen sobald z.B. 
Öl 10-100 mal so viel kostet wie jetzt). Gleichzeitig entwickelt sich 
unsere Technologie weiterhin schnell. Die Chancen sehen nicht so 
schlecht aus dass wir die Kurve kriegen.
Selbstverständlich darf das keine Einladung zur "völlerei" sein, wie man 
so sagt.

von Karl K. (karl2go)


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Alex G. schrieb:
> Noch sind die Ressorucen der
> Erde nicht annähernd ausgeschöpft (davon kann man sprechen sobald z.B.
> Öl 10-100 mal so viel kostet wie jetzt).

Klar, 96% CO2 in der Atmosphäre sind drin, die Venus beweist es. Auf 
gehts!

Beitrag #5951245 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5951277 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


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Mani W. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Wann und wo war es den Menschen denn bewusster?
>
> Wahrscheinlich nie, darum zerstören sie die Erde!

Widersprichst du hier gerade selbst? Was ist jetzt eigentlich deine 
Aussage? Ordne mal deine Gedanken bevor du schreibst.

Wollvieh W. schrieb:

> Den Menschen früher wäre bewußter gewesen, was wir heute verlieren.

Wann genau war dieses "früher"? Vor 50 Jahren als man am den Flüssen und 
Bächen sehen konnte mit welcher Farbe heute grade gefärbt wird?

Oder vor 150 Jahren als die Industrialisierung so richtig dreckig war.

Oder vor 500 Jahren als die Wälder Europas gerodet wurden.

Oder gar in der Antike wo man große Kanalsysteme hatte die jeden Dreck 
in die Flüsse spülte, inklusive dreckigster Verhüttung?

Oder müssen wir hier bis in die Steinzeit zurück als ganze Viehherden in 
riesen Treibjagden ausgerottet wurden?

Sag mal genauer an wann diese Umwelt- und Naturparadies mit diesen 
tollen Menschen war.
Nicht dass du am Ende noch den üblichen "früher war alles besser" 
Idioten zugerechnet wirst.

: Bearbeitet durch User
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