Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sind Schaltnetzteile vom Netz Getrennt?


von Gunnar (Gast)


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Hallo
Ich habe zwei identische Schaltnetzteile zum Laden von 12v Akkus. Nun 
habe ich zwei 12v Akkus in Reihe. Könnte ich an jeden Akku ein Ladegerät 
hängen oder mache ich damit einen Kurzschluss?
Ich könnte auch die Netzteile in Reihe schalten aber dann könnte ein 
Akku überladen während der andere noch nicht voll ist. Die Akkus sind 
nicht identisch.

von Sven B. (scummos)


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Haben sie denn einen Stecker mit PE? Sehr viele Netzteile haben das eh 
nicht, dann erübrigt sich die Frage.

von Gunnar (Gast)


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Nein nur ein 2 Poliger "Kassettenrekorder" Stromkabel Stecker Kein PE

von Mark S. (voltwide)


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Ja, Du kannst von SchutzklasseII ausgehen, wenn Deine Geräte den 
Vorschriften für Berührschutz entsprechen (was bei einigem 
Alibaba-Ramsch nicht unbedingt gegeben ist).

von Manfred (Gast)


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Gunnar schrieb:
> Nein nur ein 2 Poliger "Kassettenrekorder" Stromkabel Stecker
> Kein PE

Ohne Schutzleiter können die keine gemeinsame Verbindung haben, also 
geht das Laden. Das könnte man, unabhängig vom Stecker, auch einfach per 
Ohmmeter messen.

Gunnar schrieb:
> habe ich zwei 12v Akkus in Reihe.
> Die Akkus sind nicht identisch.

Was für ein Unsinn ist das denn, Akkumord per Vorsatz?

von michael_ (Gast)


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Kein Mensch weiß, was du für Akkus und Ladegeräte hast.

Es gibt z.Bsp. Akkulader für Akkuschrauber von Markenherstellern, welche 
nicht vom Netz getrennt sind.
Und ja, die haben nur einen Eurostecker.

von Thosch (Gast)


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Manfred schrieb:
> Gunnar schrieb:
>> habe ich zwei 12v Akkus in Reihe.
>> Die Akkus sind nicht identisch.
>
> Was für ein Unsinn ist das denn, Akkumord per Vorsatz?

Offensichtlich!
Man schaltet nur gleiche und gleich alte Akkus in Serie.
Und das gilt nicht nur fürs Laden, sondern auch fürs Entladen.

Üblicherweise werden baugleiche Akkus für Reihenschaltung sogar noch auf 
gleiche Kapazität hin selektiert.

Alles andere ist Pfusch.

von Vancouver (Gast)


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Ich habe zugegeben nicht viel Ahnung von Schaltnetzteilen, aber ich 
dachte immer, dass Schatnetzteile niemals seine galvanische Trennung vom 
Netz haben, weil es da keinen Transformator gibt sondern die 
Netzspannung durch den Schaltregler und die Speicherinduktivität direkt 
auf die Ausgangsspannung heruntergeregelt wird. Natürlich mit 
Sicherheitsvorkehrungen, falls der Schaltregler mal ausfällt. Oder 
stimmt das nicht? (Ich würde mich über sachliche Antworten freuen.)

von void (Gast)


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Vancouver schrieb:
> ich dachte immer, dass Schatnetzteile niemals seine galvanische Trennung
> vom Netz haben, weil es da keinen Transformator gibt

Das stimmt auch, aber eben nur für Schaltregler Topologien mit 
Speicherinduktivität (oder Speicherkapazität).
Schaltregler Topologien mit Transformator gibt es aber eben auch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichspannungswandler
siehe Abschnitt "Topologien (Grundschaltungen)"
- Wandlertopologien ohne galvanische Trennung
- Wandlertopologien mit galvanischer Trennung

von Harald W. (wilhelms)


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Vancouver schrieb:

> Ich habe zugegeben nicht viel Ahnung von Schaltnetzteilen, aber ich
> dachte immer, dass Schatnetzteile niemals seine galvanische Trennung vom
> Netz haben, weil es da keinen Transformator gibt

Normalerweise haben die meisten Schaltnetzteile einen eingebauten
Trafo, z.B.auch alle Computernetzteile. Allerdings haben viele eine
Verbindung zwischen Minus und SL, sodas eine Reihenschaltung nicht
so ohne weiteres mäglich ist.

> Oder stimmt das nicht?

Nein das stimmt nicht.

Zu Deiner Ursprungsfrage: Du hast zwei Ladegeräte und zwei Akkus. Warum 
schliesst Du nicht einfach je einen Akku an je einem Ladegerät an?

von Michael (Gast)


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Die meisten Schaltnetzteile, dich ich kenne, sind galvanisch nicht 
getrennt.

Ich hatte schon Notebook-Netzteile mit PE-Anschluss, bei denen war GND 
mit PE verbunden (ist bei Desktop-PC übrigens auch immer so, das 
Blechgehäuse liegt über das Netzteil an PE und die Abschirmungen der 
Schnittstellen, welche am Gehäuse anliegen, hängen an GND.

Aber selbst bei Netzteilen ohne PE ist es üblicherweise so, dass eine 
kapazitive Kopplung zwischen N oder L (je nach dem wie herum der Stecker 
in der Steckdose steckt) und einem Ausgangspol gegeben ist.

Ich rate daher von Reihenschaltung auf der Sekundärseite dringend ab!

von Manfred (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Ich habe zugegeben nicht viel Ahnung von Schaltnetzteilen,

Ersetze 'viel' durch 'keine', dann passt das.

> aber ich dachte immer, dass Schatnetzteile niemals
> seine galvanische Trennung vom Netz haben, weil

Wieso kannst Du Dein Handy / den Laptop während des Ladens anfassen, 
ohne direkt einen elektrischen Schlag zu bekommen?

Es gibt sehr viele Varianten von Schaltnetzteilen. Im Bereich der 
Kleinspannung von z.B. 48V auf 5 Volt ist eine Trennung nicht notwendig.

Kommen höhere Spannungen (Netz) ins Spiel, haben Schaltnetzteile 
selbstverständlich einen Trafo: Man richtet die Netzspannung gleich, 
zerhackt sie mit viel Kiloherz und schickt diese über einen kleinen 
Trafo. Hinter dem wird wieder gleichgerichtet, der Regelkreis enthält 
meistens einen Optokoppler.

Suche mal eine Runde im Internet, da finden sich diverse 
Schaltungsbeispiele.

Michael schrieb:
> Die meisten Schaltnetzteile, dich ich kenne, sind galvanisch nicht
> getrennt.

Schön für Dich, andere Leute kennen solche.

> Ich rate daher von Reihenschaltung auf der Sekundärseite dringend ab!

Vollkommener Unfug, weil:
Gunnar schrieb:
> nur ein 2 Poliger "Kassettenrekorder" Stromkabel Stecker Kein PE

Damit ist klar, dass dort maximal wenige Milliampere Wechselstrom 
fließen, das ist für die Akkuseite uninteressant.

von Michael (Gast)


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Manfred schrieb:
> Suche mal eine Runde im Internet, da finden sich diverse
> Schaltungsbeispiele.

Ja, und kurioserweise befindet sich darin auch der von mir beschriebene 
Kondensator...

von Harald W. (wilhelms)


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Michael schrieb:

> Ja, und kurioserweise befindet sich darin auch der von mir beschriebene
> Kondensator...

Dieser Kondensator dient nur zur Funkentstörung. Eine galvanische
Trennung haben diese Netzteile trotzdem. Schaltnetzteile zum
Anschluss direkt an 230V ohne galvanische Trennung sind exotische
Ausnahmen. Die dort angeschlossenen Niederspannungsgeräte müssen
dann so ausgelegt werden, das diese Niederspannung nirgends von
Menschen berührt werden kann.

von Michael (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Dieser Kondensator dient nur zur Funkentstörung.

Ist doch unerheblich, für was der ist!

In dem Moment, wo der drin ist (und das ist meistens der Fall), liegt 
keine galvanische Trennung vor. Vielleicht ist mein Studium zu lange her 
- aber eine kapazitive Kopplung schließt eine galvanisch leitende 
Verbindung ein!

Wäre es anders, müsste ja auch ein Kondensatornetzteil (wie in einem 
LED-Leuchtmittel) galvanisch getrennt sein, das ist es natürlich genau 
so wenig.

Da fließt auch Strom, wenngleich nur im µA-Bereich, aber wenn ich an 
meinem DVD-Player mit der Hand drüber streiche, wenn der Stecker falsch 
herum steckt, spürt man das Kribbeln...

von Helmut -. (dc3yc)


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Michael schrieb:
> Vielleicht ist mein Studium zu lange her
> - aber eine kapazitive Kopplung schließt eine galvanisch leitende
> Verbindung ein!

Ja, vielleicht bieten sie in der Leeranstalt deiner Wahl auch 
Auffrischvorlesungen für emeritierte Vorlesungsschwänzer an. Könnte 
vielleicht helfen, dass du keine solchen Behauptungen mehr verbreitest?

: Bearbeitet durch User
von Michael (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> anstalt deiner Wahl

Nun ja, immerhin war es die erste Anstalt, die überhaupt ET in D 
angeboten hat...

Aber Hauptsache du weißt, wovon du schreibst!

von Manfred (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Ja, vielleicht bieten sie in der Leeranstalt deiner Wahl auch
> Auffrischvorlesungen für emeritierte Vorlesungsschwänzer an.

Lass' es einfach, wegen Sinnlosigkeit.

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