Forum: PC Hard- und Software Sinn von Rechneraufruestung


von Olaf (Gast)


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Moin Leute,

Ich habe einen alten Phenom II X4 965 der jetzt so 8-9Jahre alt sein 
duerfte und leider einen Hitzschlag bekommen hat. :-)
Ich habe die Kiste zwar wieder hinbekommen, aber da der Rechner langsam 
alt wird fragt man sich doch ob man nicht mal wieder modernisieren 
sollte. (seufz=arbeit)
Wenn ich stattdessen einen AMD Ryzen 3700X einbauen wuerde, in wieweit 
wuerde die gefuehlte Arbeitsgeschwindigkeit (Benchmarks lesen kann ich 
allein) so im Alltag unter Linux zunehmen. Ist das eher "boar voll 
krass" oder "naja geht so".
Beide Rechner hatten/ werden_haben SSD und eine dedizierte Grafikkarte 
in der 200Euro Klasse.

Ich war bisher mit der Geschwindigkeit eigentlich zufrieden und wuerde 
hauptsaechlich aus Zuverlaessigkeitsgruenden aufruesten, aber vielleicht 
entgeht mir ja was.

Olaf

von NananananaBatman (Gast)


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Das kommt immer drauf an was Du so für Anwendungen nutzt und auch auf 
was für (aufwändige) Webseiten Du so surfst.
Für Mikrocontroller.net und für nen Texteditor mit Xfce Desktop o.ä. 
reicht auch nen noch wesentlich älterer PC und da merkt man auch keinen 
großen Unterschied.

Bei mir in der Werkstatt rödelt noch einer von 2008 - kein Problem auch 
für CAD usw. - am Schreibtisch einer von 2013, man merkt den Unterschied 
aber eher nur bei "Grafiklastigen" Dingen, aufwändigen modernen 
Webseiten, beim Compilieren von Software und beim Einsatz von VMs - das 
ist alles wesentlich schneller.

von Olaf (Gast)


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> Das kommt immer drauf an was Du so für Anwendungen nutzt und auch auf
> was für (aufwändige) Webseiten Du so surfst.

Ich haette nicht gedacht das Webseiten aufwaendig sein koennen. 
Jedenfalls wenn man ein sehr fettes Host-File hat das Werbeseiten und 
Datensauger nach dev/null schickt. Nenn mir doch mal ein Beispiel.

> Webseiten, beim Compilieren von Software und beim Einsatz von VMs - das
> ist alles wesentlich schneller.

Sagen wir so, ich nutze natuerlich Qt, Entwickle mit Darktable 50MB 
grosse DNGs und uebersetze auch dann und wann mal einen Kernel. Normaler 
Anwenderalltag halt. Emacs laeuft auch jetzt schon ohne 
Zeitverzoegerung. :)

Eigentlich hatte ich ja gehofft das mir fuenf Leute sagen das es total 
wichtig und toll ist aufzuruesten damit ich mich besser fuehle wenn ich 
1kEuro fuer die Teile auf den Tisch lege. :-D

Olaf

von zufaulzumanmelden (Gast)


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Ist absolut sinnvoll und vollkommen toll, neue Hardware zu haben. Ob’s 
natürlich erhebliche Geschwindigkeitsvorteile bringt, muss man schauen – 
macht man denn viel Kram, der von Rechenleistung und vielen Kernen 
profitiert, also parallelisierbar ist? Dann wird man’s deutlich merken. 
Aber für’s gute Gewissen ist neue Hardware ganz super: ist schließlich 
viel effizienter, als die alte Hardware (die Sache mit der Herstellung 
muss man dann halt mal ausblenden, wenn man kognitive Dissonanz 
vermeiden möchte).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Meiner Erfahrung nach sind die CPUs nicht so viel schneller geworden in 
den letzten Jahren. Was wirklich was bringt, ist ne SSD und gut RAM. 
Dicke Grafik bringt meist nur was, wenn du Video renderst, neue Spiele 
zockst oder anspruchsvolles 3D Modelling oder sowas tust.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Matthias S. schrieb:
> Dicke Grafik
> bringt meist nur was, wenn du Video renderst, neue Spiele zockst oder
> anspruchsvolles 3D Modelling oder sowas tust.

Gerade beim angesprochenen Darktable bringt es einiges, sofern man die 
Nutzung der GPU aktivert hat.
Für den Compiler ist natürlich vor allem eine SSD ein enormer Gewinn. 
Eine schnelle CPU kann auch nicht schaden.

Olaf schrieb:
> Emacs laeuft auch jetzt schon ohne Zeitverzoegerung. :)

Dann steige auf Eclipse um. Das gibt dir dann den Grund, warum du einen 
leistungsfähigeren Rechner brauchst. ;-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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NananananaBatman schrieb:
> Bei mir in der Werkstatt rödelt noch einer von 2008

evtl könnte neuere Hardware mittlerweile so stromsparend sein,
dass sich ein Umbau schon deswegen lohnt.
Je nach täglichen Laufzeiten natürlich.

Bei Leuten, die die Rechner nie ausschalten, macht das jedenfalls Sinn.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Die Aufrüstung von einem i5-2500 zu einem Ryzen 2700 war schon deutlich 
zu merken. Der 3700x ist ja nochmal etwas schneller.
Also machs ;)

Was nicht zu sehr zu merken war ist der Unterschied von SATA SSD zu 
NVMe.
Nur bei Spielen wird etwas schneller geladen.

von macgyver (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Olaf schrieb:
>> Emacs laeuft auch jetzt schon ohne Zeitverzoegerung. :)
>
> Dann steige auf Eclipse um. Das gibt dir dann den Grund, warum du einen
> leistungsfähigeren Rechner brauchst. ;-)

da ist irgendwo ein fehler. was läuft auf emacs ohne zeitverzögerung?

das betriebssystem mag ja recht gut sein, aber es gibt ja nicht mal 
einen gscheiden editor...

;-)

oder hat mal jemand probiert eclipse unter emacs zu starten? :-)

von Noch eine Meinung (Gast)


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>Ich war bisher mit der Geschwindigkeit eigentlich zufrieden

Nach ein paar Wochen fühlt sich der neue Rechner genau so schnell an, 
wie der Alte. Aber wenn du danach den alten Rechner wieder benutzt, 
fühlt er sich unerträglich lahm an.

von Hotte (Gast)


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Noch eine Meinung schrieb:
> Nach ein paar Wochen fühlt sich der neue Rechner genau so schnell an,
> wie der Alte. Aber wenn du danach den alten Rechner wieder benutzt,
> fühlt er sich unerträglich lahm an.

Unglaublich, aber das stimmt! Ging mir genau so!

Dem TO kann ich nur empfehlen, sich eine billig aktuelle Kiste mit 
vollintegerierten Funktionen (ETH, USB, GRAKA) zu besorgen. Habe seit 
Kurzem einen Acer X885 für 399,- , kam nur noch ein zweiter Riegel dazu 
um 16GB zu bekommen.

Rennt wie die Sau

von Olaf (Gast)


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Wie wuerde eigentlich LT-Spice vom wechsel 4Kerner nach 8Kerner (oder 
12?) profitieren?
Wenn das dann 3x so schnell laeuft dann waere es ja ein Gewinn.

Olaf

von Nano (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> NananananaBatman schrieb:
>> Bei mir in der Werkstatt rödelt noch einer von 2008
>
> evtl könnte neuere Hardware mittlerweile so stromsparend sein,
> dass sich ein Umbau schon deswegen lohnt.
> Je nach täglichen Laufzeiten natürlich.
>
> Bei Leuten, die die Rechner nie ausschalten, macht das jedenfalls Sinn.

Ja, wenn es bspw. ein Pentium 4 oder alter Athlon < AMD64 war.
Die Core2Duo und Core2Quad CPUs sind alle von der stromsparenden für 
Notebooks gedachte Pentium M CPU abgeleitet und weiterentwickelt, da 
macht es dann kaum noch Sinn wenn man die Leistung nicht benötigt.
Die neue CPU wird jedenfalls mehr kosten, als man an Stromkosten 
einsparen könnte. Vor allem gilt dies, wenn der Rechner ohnehin nicht 
ständig läuft.
Ein Raspberry Pi 4 oder vergleichbares macht in solchen Fällen auch 
keinen Sinn, weil die Core 2s immer noch mehr Leistung haben und mit 
mehr RAM ausgestattet sind.

von Nano (Gast)


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Olaf schrieb:
> Wie wuerde eigentlich LT-Spice vom wechsel 4Kerner nach 8Kerner
> (oder
> 12?) profitieren?
> Wenn das dann 3x so schnell laeuft dann waere es ja ein Gewinn.
>
> Olaf

Guck doch einfach mal ob es bei der Berechnung mehrere CPU Kerne nutzen 
kann.
Das kannst du mit htop und vergleichbarem gut sehen.
Voraussetzung ist, dass da schon eine Mehrkern CPU im Rechner steckt.

Eine Single Core CPU würde ich auf jeden Fall austauschen.

Der Phenom II X4 war übrigens im IDLE Betrieb stromhungriger als ein 
Core2Duo, bei dem könnte es sich lohnen, den gegen einen im IDLE Mode 
sparsameren Rechner auszutauschen.
Aber das sind nur ca. 10 W die du da einsparen könntest, macht also nur 
bei intensivem Vielbetrieb Sinn.

Einen Punkt gibt es aber noch.
Bei den modernen CPUs kannst du die dedizierte Grafikkarte draußen 
lassen und die iGPU nutzen. Das spart dann deutlich mehr Strom.
So eine dedizierte GPU braucht im IDLE Betrieb etwa 15 W.

von Helmut S. (helmuts)


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Olaf schrieb:
> Wie wuerde eigentlich LT-Spice vom wechsel 4Kerner nach 8Kerner
> (oder
> 12?) profitieren?
> Wenn das dann 3x so schnell laeuft dann waere es ja ein Gewinn.
>
> Olaf


Bei LTspice zählt die Taktfrequenz gefolgt von der Cache-Größe. Nimm 
einen mit 4GHz oder mehr. Viele Schaltungen sind so klein, dass nur 
wenige cores benutzt werden. Deshalb ist die hohe Taktfrequenz sehr 
wichtig. Intel Prozessoren haben den Vorteil einer sehr schnellen FPU 
verglichen mit den AMD-Prozessoren, zumindest bevor die 
Ryzen-Prozessoren kerauskamen. Dass man mindestens einen Quadcore mit 
Hyperthreading nimmt ist auch klar.

Eine sehr gute Wahl war der I7 6700K (4GHz) mit quadcore +hypertherading 
und 8MB cache memory. Der Nachfolger i7 7700K (4,2Ghz) ist nochmals 10% 
schneller/besser. Leider habe ich keine Möglichkeit das mal mit einem i9 
oder einem AMD Ryzen-Prozessor zu vergleichen.

Ich habe gerade heute eine Schaltung aus dem Yahoo-Forum simuliert, weil 
da ein Anwender 1h simulieren musste.
Die CPU-Auslastung war bei beiden Rechnern 100%.
i7 6700K 4 core+hyperthreading 4,1GHz 25 Min.
i7 8750H 6 core+hyperthreading 2,2GHz 40 Min.

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> Dass man mindestens einen Quadcore mit
> Hyperthreading nimmt ist auch klar.

Ja, das war mir schon vor 8Jahren klar. .-) Heute geht es eher um so 
Fragen ob man 8 oder 12cores nimmt oder richtig Geld ausgeben will. Aber 
ich denk acht sollten erstmal reichen, ausserdem habe ich gelesen das 
die groesseren CPUs derzeit auch noch schlecht zu bekommen sein sollen.

> Die CPU-Auslastung war bei beiden Rechnern 100%.
> i7 6700K 4 core+hyperthreading 4,1GHz 25 Min.
> i7 8750H 6 core+hyperthreading 2,2GHz 40 Min.

Hey! Dann koennte es der 3700x vielleicht in 15min. :-)
Wir koennten dann ja mal einen Vergleich machen. Dauert aber noch. Ich 
will das System erst aufsetzen sobald Centos8 draussen ist.
Mal sehen...

Olaf

von Helmut S. (helmuts)


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> Ich will das System erst aufsetzen sobald Centos8 draussen ist.

Da musst du dann LTspiceXVII mit WINE installieren, falls du kein 
WIN7,8,10 hast. WINE sollte auch in CentOS funktionieren.

von Olaf (Gast)


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> Da musst du dann LTspiceXVII mit WINE installieren, falls du kein
> WIN7,8,10 hast. WINE sollte auch in CentOS funktionieren.

Natuerlich, haben wir doch schonmal drueber geredet. .-)

Willst du dir nicht mal eine rechnenintensive Schaltung ausdenken die 
ohne spezielle Bauteile auskommt und jeder mit LT-Spice ausfuehren kann 
und jeder der Lust hat laesst die hinterher einmal laufen? Dann koennte 
man schoen sehen was an Rechnerhardware fuer Ingenieure sinnvoll ist und 
was nicht.

Olaf

von rbx (Gast)


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Olaf schrieb:
> aber vielleicht
> entgeht mir ja was.

irgendwie ja.
"Hitzschlag" (?)
lässt ja vor allem doofes Mainboard und/oder fehlende Kühlelemente (mehr 
Lüfter + mehr Kühlkörper) vermuten.

Der Vorteil ist ja auch: man bekommt bessere Chipsätze/Boards/ (auch zum 
Energiesparen) und Biosversionen für die alten Cpus.

von Jan L. (ranzcopter)


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Olaf schrieb:
> Wenn ich stattdessen einen AMD Ryzen 3700X einbauen wuerde, in wieweit
> wuerde die gefuehlte Arbeitsgeschwindigkeit (Benchmarks lesen kann ich
> allein) so im Alltag unter Linux zunehmen. Ist das eher "boar voll
> krass" oder "naja geht so".

also ich hatte 2018 ähnliche "Probleme" und bin dann von einem i7-860 
(Gen1?) auf Ryzen 2700X gewechselt. Eine "voll krass"-Erfahrung hatte 
ich ehrlich gesagt nicht gemacht ;) - vermutlich weil vorher wie nachher 
dieselbe SSD drin war, und es doch oft an der I/O hängt. Ja, 
Compiliererei z.B. war sicherlich deutlich flotter, aber nach max. 2 
Wochen war die Gewöhnung einfach da...

von c.m. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Wenn ich stattdessen einen AMD Ryzen 3700X einbauen wuerde, in wieweit
> wuerde die gefuehlte Arbeitsgeschwindigkeit (Benchmarks lesen kann ich
> allein) so im Alltag unter Linux zunehmen. Ist das eher "boar voll
> krass" oder "naja geht so".
> Beide Rechner hatten/ werden_haben SSD und eine dedizierte Grafikkarte
> in der 200Euro Klasse.

Ich sitze hier grade an einem i5-4570S von 2013 mit 8G RAM, SATA SSD und 
integrierter Grafik (Xubuntu 18.04) - der Unterschied zu einem aktuellen 
Ryzen 3600 mit 32G RAM und NVMe SSD ist eigentlich vernachlässigbar.

Der i5 ist ein Mini Rechner (HP EliteDesk 800 G1-Ultra-slim-PC) 
gebraucht gekauft für 200€, die anderen mein Spiele PC für 2000€ (s.o) 
und einen Linux Rechner mit Ryzen 1600X.

Die Unterschiede sind im "Officebereich" vernachlässigbar.
Falls du vorher eine HD hattest, solltest du auf SSD umsteigen - DAS 
bringt ein AHA-Erlebnis.
Die Grafikkarte sollte evtl auch nicht ZU billig sein - ich habe beim 3D 
designen und slicen einen deutlichen Unterschied zwischen einer billigen 
Grafikkarte mit 64-Bit Bus und einem G RAM, und einer ehemaligen Spiele 
Grafikkarte mit 256 Bit Bus und 4 G RAM bemerkt.

von Guido L. (guidol1970)


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Olaf schrieb:
> Moin Leute,
>
> Ich habe einen alten Phenom II X4 965 der jetzt so 8-9Jahre alt sein
> duerfte und leider einen Hitzschlag bekommen hat. :-)
Der Phenom II X4 965 (Black Editon 3.4GHz) hat eine TDP (Thermal Design 
Power = "Verlustleistung") von 140 Watt - der wird natuerlich warm.

Ich nutze in einem schmallen HP-Desktop 6005 einen Phenom II X4 B95 
(3.0Ghz) der zum Glueck nur eine TDP von 95 Watt hat.

Der ist - fuer mich - erstaunlich kuehl. D.h. Idle hat er einen Wert von 
34 Grad und wenn alle Kerne rechnen muessen und der Luefter rauffaehrt, 
dann kommt er auf 60 Grad.

War einer meiner besten Kaeufe, als ich den (nicht ganz so 
hochgeruestet) fuer 69EUR gebraucht gekauft hatte vor ca. 4-5 Jahren.

Nun mit der B95-CPU und 16GB Ram, passiver Grafikkarte Nvidia 710 laeuft 
der super unter Windows 10 64Bit.
Da ich nicht spiele reicht die passive Grafikkarte (muss max. Youtube in 
HD abspielen und den 2ten Monitor mitbetreiben).

Einzig ist noch die echte HDD drin und er hat kein UEFI, so dass das 
Win10 booten noch 1-2 Minuten braucht. Ohne UEFI kein Quickstart.

Und im normalen Betrieb (ohne Spiele) merke ich keine Unterschiede zum 
grossen i7-Spiele-PC den es in meiner Verwandtschaft gibt und der eine 
teuere Grafikkarte hat (die evtl. schon die halbe leistung meines PC 
braucht :) )

Wer nicht spielt kann sich gern ein Leasinggeraet eines 
Markenherstellers kaufen und bekommt dann lange lauffaehige Hardware :)

: Bearbeitet durch User
von svensson (Gast)


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Was erwartet Ihr denn?

Die Prozessoren werden seit einigen Jahren kaum noch schneller, 
lediglich in der theoretischen Leistung (alle Kerne+Spezialfunktionen 
genutzt). Die Marketingonkels versprechen natürlich wahre Wunder, aber 
ich konnte noch nie feststellen, daß die neuen Geräte 40% schneller 
sind...

Tatsächlich bringt der Einsatz von SSD statt konventioneller Platte 
schon ein erheblich schnelleres Booten. Für den ganzen Datenmüll reichen 
dann aber die konventionellen Platten aus, die sollten dann aber auch 
'mal erneuert werden.

Und daß sich ein PC über die Stromeinsparung von selbst finanziert, 
erzählt seit dem GreenIT-Hype auch keiner mehr.

Ein wirkliches Argument ist aber die Zuverlässigkeit, denn irgendwann 
wird irgendeine Komponnte versagen. Und das passiert nach Murphy 
natürlich genau dann, wenn die Kiste dringend gebraucht wird.
Allen Selbständigen würde ich daher dringend raten, alle 5 Jahre den PC 
zu erneuern und das bisherige Gerät als "Fallback" zu behalten, sofern 
es nicht ohnehin mindestens zwei gleichwertige Geräte gibt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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svensson schrieb:
> Allen Selbständigen würde ich daher dringend raten, alle 5 Jahre den PC
> zu erneuern

Das wäre aber ohnehin zumindest fahrlässig, das Schicksal seiner Firma 
an eine einzigen Rechnerkiste zu hängen. ´

von svensson (Gast)


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Jepp, aber Du wirst nicht glauben, wie oft das in Praxis so gehandhabt 
wird. Und natürlich ist auch nicht jede Firma vom Rechner abhängig.
Manchmal zeigt aber erst der Ernstfall auf, wie abhängig man doch schon 
davon ist. :-)

von Bernd (Gast)


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svensson schrieb:
> Ein wirkliches Argument ist aber die Zuverlässigkeit, denn irgendwann
> wird irgendeine Komponnte versagen. Und das passiert nach Murphy
> natürlich genau dann, wenn die Kiste dringend gebraucht wird.

Das ist m.M.n. auch ein Effekt der Wahrnehmung:
Wenn die Kiste nicht dringend gebraucht wird, fällt ein Ausfall auch 
nicht so auf ;-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> svensson schrieb:
>> Ein wirkliches Argument ist aber die Zuverlässigkeit, denn irgendwann
>> wird irgendeine Komponnte versagen. Und das passiert nach Murphy
>> natürlich genau dann, wenn die Kiste dringend gebraucht wird.
>
> Das ist m.M.n. auch ein Effekt der Wahrnehmung:
> Wenn die Kiste nicht dringend gebraucht wird, fällt ein Ausfall auch
> nicht so auf ;-)

ein Rechner wird IMMER dringend gebraucht

von Yummi (Gast)


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Also, ich merke schon deutliche Unterschiede je nachdem was ich mache 
zwischen:
Phenom II X4 B95 4x3GHz 4GB
i7-6700 8x3,4 GHz 16GB
i7-8550U  4x1,99 GHz 16GB
Ryzen 5 2500U 8GB -> diese Laptop CPU kann in vielen Anwendungen ganz 
gut mit dem Phenom mithalten, ist manchmal sogar schneller … unabhängig 
von dem mehr an Ram im System.

In 95% der Nutzugszeit spielt es aber keine Rolle. Aber es ist ganz 
nett, wenn man alle zwei Stunden einen neuen Kernel bauen kann statt 
alle knappen 8h, oder eine Simulation nur 15 min statt 2h braucht.

Meistens ist die CPU ja nicht ausgelastet und neuere verbrauchen im Idle 
meist schon eine Ecke weniger -> kaum Lüftergeräusche.

Ich hab es mir mal ausgerechnet für einen "neuen" Ryzen 5 2400G gegen 
den Phenom. Bei meiner Nutzungszeit und der gleichen Lebensdauer wie dem 
Phenom hat er am Ende seiner Laufzeit die kosten knapp wieder über den 
Strom drin.

Wichtig sind inzwischen minimal 8 GB … wenn man ein chaotischer alles 
offen Mensch ist eher -> 16 GB … die sind dann auch halbwegs 
zukunftssicher.

SSD ist inzwischen eh am allerwichttigsten wie auch andere schon 
geschrieben haben. Die scheint aber ja schon vorhanden zu sein. Hier 
lohnt aber auch wirklich noch eine schnellere. Mehr als 6 Kerne mit 12 
Threads oder 8 Kerne ohne SMT lohnen sich meist nicht. SMT lohnt sich 
gefühlt seit Spectre&Meltdown verstärkt. Mindestens 6 Virtuelle Kerne 
gegenüber 4 Physikalischen ist inzwischen schon immer mal wieder 
spürbar.

Wer wirklich schnell unterwegs sein will, sollte über eine virtuelle 
Disk im Ram nachdenken. Dann braucht man aber ja mindestens 32 GB. Ist 
beim bauen aber ganz nett. Nur braucht es dann bei größeren Projekten 
eher 128 GB Ram, damit die Disk groß genug werden kann.

Erfahrungsgemäß bringt das Überschreiten der 800,-€ Marke im Eigenbau, 
insbesondere wenn das Gehäuse und ein evtl. gutes Netzteil vorhanden ist 
recht wenig an Mehrleistung je €. Dann lieber öfter Nachrüsten, auch 
wenn das nicht so Umweltfreundlich ist ...

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Helmut S. schrieb:

> Ich habe gerade heute eine Schaltung aus dem Yahoo-Forum simuliert, weil
> da ein Anwender 1h simulieren musste.
> Die CPU-Auslastung war bei beiden Rechnern 100%.
> i7 6700K 4 core+hyperthreading 4,1GHz 25 Min.
> i7 8750H 6 core+hyperthreading 2,2GHz 40 Min.

Also läuft die Sim nur auf einem Kern.

von M.M.M (Gast)


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Hallo

Yummi schrieb:
> Also, ich merke schon deutliche Unterschiede je nachdem was ich
> mache
> zwischen:
> Phenom II X4 B95 4x3GHz 4GB
> i7-6700 8x3,4 GHz 16GB

ähm, 4x3,4GHz

> i7-8550U  4x1,99 GHz 16GB
> Ryzen 5 2500U 8GB -> diese Laptop CPU kann in vielen Anwendungen ganz
> gut mit dem Phenom mithalten, ist manchmal sogar schneller … unabhängig
> von dem mehr an Ram im System.
>
> In 95% der Nutzugszeit spielt es aber keine Rolle. Aber es ist ganz
> nett, wenn man alle zwei Stunden einen neuen Kernel bauen kann statt
> alle knappen 8h, oder eine Simulation nur 15 min statt 2h braucht.

Was treibst Du da. Kernelbauen dauert hier auf einem ollen Xeon L5630 
mit 12MB und normaler Festplatte nicht mal 15min.

> SSD ist inzwischen eh am allerwichttigsten wie auch andere schon
> geschrieben haben. Die scheint aber ja schon vorhanden zu sein. Hier

Im Prinzip gebe ich Dir ja recht, habe bisher beim o.g. Arbeitstier 
trotzdem drauf verzichtet, weil der Geschindigkeitsgewinn in meinem Fall 
kaum ins Gewicht fallen dürfte.

> lohnt aber auch wirklich noch eine schnellere. Mehr als 6 Kerne mit 12
> Threads oder 8 Kerne ohne SMT lohnen sich meist nicht. SMT lohnt sich

Kann man so nicht sagen. Hier laufen immer viele VMs gleichzeitig. 
Sobald die mal richtig zu tun bekommen, merke ich das. Das nächste 
Arbeitstier bekommt in jeden Fall so viele Kerne, wie bezahlbar sind.

> Wer wirklich schnell unterwegs sein will, sollte über eine virtuelle
> Disk im Ram nachdenken. Dann braucht man aber ja mindestens 32 GB. Ist
> beim bauen aber ganz nett. Nur braucht es dann bei größeren Projekten
> eher 128 GB Ram, damit die Disk groß genug werden kann.

Hast Du da tatsächlich Erfahrungswerte? Natürlich ist viel Ram "schön", 
allerdings waren meine testweisen Versuche mit Ramdisk z.B: beim 
Rekodieren von Filmen eher ernüchternd. Trotz 1GB großer Datei war die 
I/O-Last für die HD vernachlässigbar im Vergleich zum eigentlichen 
Rechenaufwand. Der Zeitgewinn durch Ramdisk war unwesentlich.
Dagegen stieg der Zeitgewinn durch zusätzliche Kerne fast linear.

MfG

von Olaf (Gast)


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Also ich hab den Händler meines Vertrauens jetzt gebeten mir ein Angebot 
zu erstellen. Und das war auch gut so weil die Kiste immer 
unzuverlässiger wird.
Wäre nur schön wenn CentOs 8 langsam mal rauskommen würde. (grummel)

Klar, man kann alles irgendwie hinbiegen, aber ich denke irgendwann ist 
auch mal Schluss und ich hab bei mir entweder die Grafikkarte oder das 
Mainboard im Verdacht. Da lohnt es sich nicht mehr den alten Kram zu 
reparieren. Ausserdem gewinnt man ja auch an anderen Stellen. (USB3.1 
mit neuen USB-Stecker, 4x Monitoranschluss an Grafikkarte, nvme-ssd mit 
3.5GByte/s)

Oh..und das Mainboard scheint sogar einen Anschluss fuer extra 
Leuchtdioden zu haben. Dann ist es nicht mehr so dunkel wenn man mal in 
seinem Gehäuse rumschraubt. :-D

Olaf

von vn nn (Gast)


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Olaf schrieb:
> Sagen wir so, ich nutze natuerlich Qt, Entwickle mit Darktable 50MB
> grosse DNGs und uebersetze auch dann und wann mal einen Kernel. Normaler
> Anwenderalltag halt. Emacs laeuft auch jetzt schon ohne
> Zeitverzoegerung. :)

OT: Wie gut schlägt sich Darktable im Vergleich zu Lightroom? Letzteres 
ist derzeit noch mein einziger Grund, Windows gelegentlich zu booten...

von Helmut S. (helmuts)


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Michael X. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>
>> Ich habe gerade heute eine Schaltung aus dem Yahoo-Forum simuliert, weil
>> da ein Anwender 1h simulieren musste.
>> Die CPU-Auslastung war bei beiden Rechnern 100%.
>> i7 6700K 4 core+hyperthreading 4,1GHz 25 Min.
>> i7 8750H 6 core+hyperthreading 2,2GHz 40 Min.
>
> Also läuft die Sim nur auf einem Kern.

Nein, 100% Auslastung bedeutet es waren alle Kern beschäftigt.
Der i7 8750H (Laptop) läuft aber nur mit 2,2GHz während der i7 
6700K(Desktop) mit 4,1GHz läuft. Außerdem ist das RAM auf dem Desktop 
schneller.

von rbx (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Nein, 100% Auslastung bedeutet es waren alle Kern beschäftigt.

Mit Däumchen drehen. Man braucht für einigermaßen sinnvolle Aussagen gut 
parallelisierende Programme. Das können ja auch IDEs sein, aber es gibt 
andere gute Sachen, wie Bild-/Videoverarbeitung, Lame-Mp3-Encoder, 
Irgendein gutes Ki-Gedöns, also von mir aus sowas wie Beine an den 
Rechner schrauben und raus zum Unkraut rupfen schicken. ;)

Parallelisierung war auch schon in den 50er Jahren mit auf dem Schirm. 
Was ein wenig fehlt, oder zu fehlen scheint, ist die parallele Denke.
(neuer Perso)
"..wie, sie wollen eine Geburtsurkunde haben??"
"..oder die Heiratsurkunde.
"..welche von den Dreien?"

..auf jeden Fall nicht immer so ganz einfach.

von Olaf (Gast)


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> OT: Wie gut schlägt sich Darktable im Vergleich zu Lightroom?

Ich kenn das Programm nicht. Gibt es da eine Linuxversion von um das mal 
zu testen? :-)

Ich wuerde ja sagen das Darktable eher zuviel als zuwenig kann. Mir 
fehlt jedenfalls nichts.

Olaf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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vn nn schrieb:
> OT: Wie gut schlägt sich Darktable im Vergleich zu Lightroom?

Ich habe vor ca. einem Jahr mir mal den Vergleich auf einem Mac 
angesehen und finde es annähernd unbrauchbar. Zäh wie Honig kurz vor dem 
Auskristallisieren, und das auf einem i7 (2.3 GHz, 4 Kerne, 8 Threads) 
mit 16 GB RAM und SSD als Massenspeicher.

LR läuft auf der gleichen Hardware so schnell, daß ich nicht wüsste, 
warum ich die Hardware ersetzen sollte.

Auf Dauer möchte ich zwar eine Alternative zu LR finden, aber DT ist von 
Benutzbarkeit so weit entfernt, daß das keine ist.

Wenn man auf das DAM verzichten kann, gibt es etliche Alternativen.

von Rolf M. (rmagnus)


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vn nn schrieb:
> OT: Wie gut schlägt sich Darktable im Vergleich zu Lightroom? Letzteres
> ist derzeit noch mein einziger Grund, Windows gelegentlich zu booten...

War es bei mir auch, bis ich eine neue Kamera gekauft hab, die nicht 
mehr unterstützt wurde. Da neuere Versionen von Lightroom nur noch 
gemietet werden können, hat sich das für mich eh erledigt.
Im Vergleich scheint mir (hab's auch noch nicht wirklich viel benutzt) 
Darktable deutlich mächtiger, und man kann damit durchaus hervorragende 
Ergebnisse erzielen, aber man braucht auch mehr Zeit dafür. Kann aber 
sein, dass sich das mit Erfahrung etwas relativiert. Man muss sich 
definitiv damit erstmal einarbeiten und "warm werden". Es ist nicht so 
intuitiv wie Lightroom.

Rufus Τ. F. schrieb:
> Ich habe vor ca. einem Jahr mir mal den Vergleich auf einem Mac
> angesehen und finde es annähernd unbrauchbar. Zäh wie Honig kurz vor dem
> Auskristallisieren, und das auf einem i7 (2.3 GHz, 4 Kerne, 8 Threads)
> mit 16 GB RAM und SSD als Massenspeicher.

Hast du die GPU-Unterstützung eingeschaltet? Die ist soweit ich weiß per 
Default aus und kann einen erheblichen Unterschied machen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn man auf das DAM verzichten kann, gibt es etliche Alternativen.

Ich brauch' kein DAM, ich akzeptiere das Chaos - wenn du mit ein paar 
Alternativen ein wenig herumprobiert haben sollest, würde ich mich über 
Anmerkungen/Erfahrungen sehr freuen. Ich habe LR6, funktioniert, aber 
ein Blick über den Tellerrand schadet nie.

Ich hatte so vor einem Jahr mal eine Testversion von Luminar beim 
Wickel, die funktionierte, aber die vorgefertigten Effekte waren mir 
allesamt irgendwie zu knallig/kitschig...

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